Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
Hinweis: Alle Angaben in diesem Buch wurden vom Autor mit größter Sorgfalt erarbeitet bzw. zusammengestellt und unter Einschaltung wirksamer Kontrollmaßnahmen reproduziert. Trotzdem sind Fehler nicht ganz auszuschließen. Der Verlag und der Autor sehen sich deshalb gezwungen, darauf hinzuweisen, dass sie weder eine Garantie noch die juristische Verantwortung oder irgendeine Haftung für Folgen, die auf fehlerhafte Angaben zurückgehen, übernehmen können. Für die Mitteilung etwaiger Fehler sind Verlag und Autor jederzeit dankbar. Internetadressen oder Versionsnummern stellen den bei Redaktionsschluss verfügbaren Informationsstand dar. Verlag und Autor übernehmen keinerlei Verantwortung oder Haftung für Veränderungen, die sich aus nicht von ihnen zu vertretenden Umständen ergeben. Evtl. beigefügte oder zum Download angebotene Dateien und Informationen dienen ausschließlich der nicht gewerblichen Nutzung. Eine gewerbliche Nutzung ist nur mit Zustimmung des Lizenzinhabers möglich.
© 2017 Franzis Verlag GmbH, 85540 Haar bei München
Alle Rechte vorbehalten, auch die der fotomechanischen Wiedergabe und der Speicherung in elektronischen Medien. Das Erstellen und Verbreiten von Kopien auf Papier, auf Datenträgern oder im Internet, insbesondere als PDF, ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags gestattet und wird widrigenfalls strafrechtlich verfolgt.
Die meisten Produktbezeichnungen von Hard- und Software sowie Firmennamen und Firmenlogos, die in diesem Werk genannt werden, sind in der Regel gleichzeitig auch eingetragene Warenzeichen und sollten als solche betrachtet werden. Der Verlag folgt bei den Produktbezeichnungen im Wesentlichen den Schreibweisen der Hersteller.
Autor: Christian Haasz
Herausgeber: Ulrich Dorn
Programmleitung, Idee & Konzeption: Jörg Schulz
Covergestaltung: www.ideehoch2.de
Satz: Nelli Ferderer, nelli@ferderer.de
eISBN 978-3-645-22412-3
1 Überzeugend! EOS 1300D
Bemerkenswert in jeder Hinsicht
Bewährte Technik noch besser
Autofokussystem
Scharfer Monitor und Full-HD-Video
Q-Taste für Schnelleinstellungen
Im Livebild-Modus fotografieren
Kreativ-Automatik für Schnellschüsse
Bildbearbeitung in der Kamera
Hohe ISO-Empfindlichkeit
Wi-Fi und NFC
Kamera schussbereit machen
Objektive anschließen
Standard- und Kitobjektive
Passende Speicherkarten
Perfekte Bedienbarkeit
Alles sicher im Griff
Bedienelemente der EOS 1300D
Tasten, Schalter und Wahlräder
Shots mit Motivprogramm
Porträt
Landschaft
Nahaufnahmen
Sport
Nachtporträt
Speisen
2 Basis für beste Bildqualität
Beides: JPEG und RAW
Fotografieren im JPEG-Format
Fotografieren im RAW-Format
Gleichzeitig mit RAW und JPEG
Knackscharfe JPEG-Fotos
ISO-Wert und Rauschen
Weißabgleich vornehmen
Vorgegebene Weißabgleichseinstellungen
Bewusst falsch gewählter Weißabgleich
Manueller Weißabgleich Step by Step
Erprobte Powertipps
Kreativ-Automatik CA
Videoschnappschüsse
Weißabgleichsbracketing
RAW-Dateien entwickeln
Autofokus und Gesichtserkennung
Windfilter bei Außendrehs
Schärfentiefeprüfung
Reihenaufnahme
Speicherkarten sicher löschen
Standbilder für Videos und Zeitraffersequenzen
Trick gegen Staub
3 Belichten und fokussieren
Knipsen mit grüner Welle
Richtige Belichtungsmessung
Belichtungsmessmethoden
Mehrfeldmessung
Selektivmessung
Mittenbetonte Integralmessung
Manuelle Belichtungseinstellung
Autofokus gezielt einsetzen
Autofokusbetrieb und Motivsituation
AF-Messfeld wählen
Mit Livebild fotografieren
Livebild starten
Fokussieren im Livebild-Betrieb
AF-Methoden im Livebild-Betrieb
Informationsanzeige
Durch das Auge der Kamera
EF-S 55-250 mm 1:4-5.6 IS STM
EF-S 18-135 mm 1:3.5-5.6 IS USM
EF-S 60 mm 1:2.8 Macro USM
EF 70-300 mm 1:4-5.6 IS II USM
EF 24 mm 1:2.8 STM
EF 35 mm 1:2 IS USM
EF-S 10-18 mm 1:4.5-5.6 IS STM
Schönes Bokeh, nicht so schönes Bokeh
4 Fotopraxis EOS 1300D
Lichtspiele im Herbst
Kräftige und plakative Farben
Was zählt, ist das Motiv
Belichtungssteuerung und maximale Flexibilität
Zubehör für Landschaftsaufnahmen
RAW plus RAW-Entwicklung
Wissen, wo die Sonne steht
Auf die richtige Farbwiedergabe achten
Wind, Wasser und raschelnde Blätter
Mit der Bildgestaltung beginnt die Kür
Ganz nah ran
Nah oder Makro?
Makro manuell oder automatisch?
Autofokus aus und manuell fokussieren
Problem Schärfentiefe
Fotografieren mit Umkehrring
High Dynamic Range
Automatische Belichtungsreihen erstellen
Szenen mit extremen Tonwerten erfassen
Kameraeinstellungen und Belichtungsprogramm
Fotografieren für HDR
Belichtungswerte ermitteln
Aufnahme der Belichtungsreihe beginnen
Faustregeln für HDR-Fotos
Software für die HDR-Konvertierung
High-Key und Low-Key
Herantasten an das klassische Studioporträt
An erster Stelle steht immer die Emotion
Einen passenden Hintergrund wählen
High-Key-Shooting Step by Step
Make-up, Hairstyling und Outfit
Low-Key-Shooting Step by Step
Lichtsetup für das Porträtshooting
Brennweite und Blende
Modernes Schwarz-Weiß
Bunt muss es sein – oder etwa nicht?
Warum schwarz-weiß?
Schwarz-Weiß-Workflow testen
Bildgestaltung mithilfe der Gitteranzeige
HDR als Basis für Schwarz-Weiß
In der Stadt und in Farbe
Schwarz-Weiß-Porträts
Blitzlicht richtig einsetzen
Aufnahmeprogramm und Blitz
Gesichter aufhellen und Farben leuchten lassen
Spitzlichter in den Pupillen
Blitz und lange Verschlusszeit
Aufhellen ohne Zusatzblitz
Blitzen auf den 2. Verschlussvorhang
Blitzen mit Blitzbelichtungsspeicherung
Kreativtrick: Speedlites manuell zoomen
5 Feintuning EOS 1300D
Rot: Aufnahmeeinstellungen
Bildqualität
Piep-Ton
Auslöser ohne Karte betätigen
Rückschauzeit
Vignettierungs-Korrektur
R.Aug. Ein/Aus
Blitzsteuerung
Beli.korr./AEB
Automatische Belichtungsoptimierung
Messmethode
Custom WB
WB-Korrektur
Farbraum
Bildstil
Staublöschungsdaten
ISO-Auto Limit
Livebild-Aufnahme
AF-Methode
Gitteranzeige
Seitenverhältnis
Messtimer
Rot: Videoeinstellungen
Movie-Belichtung
AF-Methode
AF mit Auslöser während Video
Auslöser/AE-Speicherung
Tonwert Priorität
Movie-Aufnahmegröße
Tonaufnahme
Gitteranzeige
Videoschnappschuss
Belichtungskorrektur
Automatische Belichtungsoptimierung
Bildstil
Blau: Wiedergabeeinstellungen
Bilder schützen
Bilder löschen
Fotobuch-Einstellung
Kreativfilter
Größe ändern
Histogrammanzeige
Gelb: Kameraeinstellungen
Autom. Absch.
Karte formatieren
Datei-Nummer
LCD-Helligkeit
LCD Aus/Ein
Datum/Zeit/-zone
Manuelle Reinigung
Erläuterungen
WLAN/NFC
WLAN-Funktion
Individualfunktionen (C.Fn)
Copyright-Informationen
Firmware-Ver.
Grün: My Menu Einstellungen
Meine Fotoausrüstung
Index
Bildnachweis
Die Canon EOS 1300D ist in erster Linie eine Kamera für den kreativen Individualisten und ambitionierten Amateur, der viel mehr will, als nur Schnappschüsse zu machen. Die EOS 1300D mit angeschraubtem Zoomobjektiv ist alles andere als eine Schnappschuss- oder Taschenkamera. Sie hat mit ihrem großen APS-C-Sensor mit 18 Megapixeln eine Bildqualität zu bieten, die der von professionelleren Spiegelreflexkameras praktisch in nichts nachsteht.
Dieses Buch bringt Ihnen den Umgang mit der EOS 1300D anhand konkreter Beispiele und Motivwelten näher und erklärt exakt, wie Sie Ihre Kamera in eben diesen Situationen einstellen und handhaben müssen. Natürlich werden dabei direkt die Messmethoden und die Autofokusbetriebsarten näher erläutert, ebenso erhalten Sie tiefer gehende Informationen über technische Hintergründe. Sie bekommen handfeste Informationen, um für jede fotografische Situation bestens gerüstet zu sein.
Ihre Canon EOS 1300D ist in vielerlei Hinsicht eine äußerst bemerkenswerte digitale Spiegelreflexkamera, kurz DSLR. Eine Auflösung von 18 Megapixeln, eine ISO-Empfindlichkeit bis zu 6400 (erweiterbar auf ISO 12800), Videos in voller HD-Auflösung mit verschiedenen Bildfrequenzen, 9-Punkt-Autofokus – so sieht eine moderne DSLR aus. Außerdem ist die 1300D eine Kamera, die man über Wi-Fi bzw. NFC (Near Field Communication) per App und Smartphone steuern kann.
Die EOS 1300D ist zuverlässig, handlich und trotz ihrer Komplexität sehr einfach zu bedienen. Sie bietet viele Funktionen, die man auch in den professionellen DSLRs von Canon findet. Mit ihrer Vorgängerin 1200D hat sie zwar eine Menge gemeinsam (z. B. Plastikbody, Schalterlayout), bei entscheidenden Features wurde sie aber verbessert. Vor allem interessant ist in diesem Zusammenhang der aktuelle, im Vergleich zur 1200D deutlich schnellere Bildverarbeitungsprozessor DIGIC 4+.
Der Sensor ist genauso groß mit einer identischen Auflösung von 18 Megapixeln. Er arbeitet mit 14 Bit Farbtiefe, was im Vergleich zu älteren Sensoren und Kameras viel mehr Spielraum bei der Belichtung bringt. Die Auflösung für Videos ist dem aktuellen Stand der Technik angepasst. Die EOS 1300D nimmt Videomaterial in voller HD-Auflösung mit 1.920 × 1.080 Bildpunkten bei maximal 30fps (Frames pro Sekunde) auf. Wer auf Zeitlupen steht, muss auf die kleinere Auflösung von 720p bei maximal 60 fps wechseln.
Das Schalterlayout der 1300D ist praktisch nicht verändert worden, lediglich eine kleine Leuchte ist rechts unten auf der Rückseite hinzugekommen, die die Wi-Fi-Aktivität anzeigt. Wer bisher mit einer anderen Kamera von Canon gearbeitet hat, dürfte sich nach kurzer Einarbeitungszeit an das Bedienkonzept der 1300D gewöhnt haben und kann sie schon nach wenigen Stunden perfekt einsetzen.
Canon ist mit der EOS 1300D im üblichen Modellwechselturnus und zum richtigen Zeitpunkt auf den Markt gekommen. Betrachtet man ganz nüchtern die technischen Daten, bietet der neue Spross der EOS-Familie hervorragende und bereits bekannte Eigenschaften, angefangen beim 18-Megapixel-Sensor im APS-C-Format. Die Technik der EOS 1300D ist zum Großteil schon aus anderen Kameras bekannt.
Das Autofokussystem ist mit seinen neun Fokuspunkten, von denen der mittlere als besonders empfindlicher Kreuzsensor ausgelegt ist, schon seit einigen Kameragenerationen bekannt. Die seit Jahren geläufigen AF-Modi AI FOCUS, ONE SHOT und AI SERVO hat die EOS 1300D ebenfalls wieder zu bieten. Die Kamera unterstützt Sie sowohl beim automatischen wie auch beim manuellen Fokussieren durch aufleuchtende Fokusmarkierungen im Sucher. Die neun AF-Messfelder können automatisch oder einzeln für die Fokussierung ausgewählt werden.
Wer gern bei wenig Licht fotografiert, wird mit dem AF-System allerdings nicht allzu glücklich werden. Denn bei schlechten Lichtverhältnissen ist der AF im Vergleich zu anderen Systemen und Herstellern nicht auf dem aktuellsten Stand der technischen Möglichkeiten. Auch beim Verfolgen von bewegten Zielen gibt es natürlich bessere Kameras, die aber eben deutlich kostspieliger sind. Für die Preisklasse der EOS 1300D ist das AF-System sowohl beim Fotografieren per Sucher als auch im Livebild-Modus (Foto oder Video) ausreichend.
DIE EOS-FAMILIE
Canon führt unter dem Label EOS mehrere Systeme für Fotografen und seit einigen Jahren auch für Videofilmer. Bisher waren es vor allem Spiegelreflexkameras wie die 1300D, die den Namen EOS trugen. Nun gibt es auch die Cinema-EOS-Reihe mit Kameras wie der EOS C500, der EOS C300 und der C100. Die EOS-M-Linie mit spiegellosen Systemkameras ist der neueste Produktzweig der EOS-Familie und daher mit einer Reihe von Zubehör wie z. B. den Speedlites kompatibel.
Die EOS 1300D hat einen 3-Zoll-Monitor. Er ist fest verbaut, was schade ist, weil man deshalb verrückte Perspektiven über Kopf oder in Bodennähe nur schwer realisieren kann. Das Display hat eine Auflösung von 920.000 Pixeln, wodurch die Darstellung der Kameramenüs und Anzeigen klar und sauber funktioniert. Mit der EOS 1300D kann man natürlich auch Videos aufnehmen, sie ist in der Lage, Material in Full-HD mit 1.920 × 1.080 Pixeln bei 24, 25 und 30 fps zu produzieren.
Bildwiederholraten von 50 bzw. 60 Bildern pro Sekunde schafft die Kamera nur bei der kleinen HD-Auflösung von 1.280 × 720 Pixeln. Die Videos können eine maximale Länge von 29 Minuten und 59 Sekunden haben. Die früher übliche 4-GByte-Grenze gilt nicht mehr. Sobald eine Datei die Größe von 4 GByte erreicht hat, erzeugt die EOS 1300D einfach eine weitere Datei, die nahtlos an die vorherige anschließt.
Auf eine 4-GByte-Speicherkarte passen rund zwölf Minuten bei voller HD-Auflösung. Als Aufnahmeformat wird das Apple-QuickTime-Format MOV verwendet, die Videos sind H.264-codiert (Audio: Linear PCM). Dieses Format ist problemlos mit den üblichen Videoeditoren und im Internet verwendbar.
Die Belichtungssteuerung beim Filmen kann man durch die Belichtungskorrekturfunktion (+/– 3 Lichtwerte) beeinflussen. Die Aussteuerung des integrierten Mono-Mikrofons lässt sich auf Wunsch manuell regeln. Auch ein Windfilter für tiefe Frequenzen ist zuschaltbar. Die EOS 1300D bietet leider keinen Anschluss für ein externes Stereomikrofon.
Auf der Rückseite der Kamera befindet sich eine mit einem »Q« beschriftete Taste. Diese Taste aktiviert die Displayanzeige dahin gehend, dass Sie die auf dem Monitor angezeigten Parameter (Displaymodus Schnelleinstellungen) direkt verändern können, ohne zuvor in entsprechende Menüs wechseln zu müssen. Drücken Sie die Q-Taste und wählen Sie mit den Pfeiltasten den gewünschten Parameter aus.
Verändern Sie dessen Wert mit dem Moduswahlrad vorn an der Kamera. Je nach Aufnahmeprogramm lassen sich mehr oder weniger Aufnahmeeinstellungen ändern. Kleiner Tipp dazu: Die Q-Taste funktioniert sowohl beim Fotografieren als auch beim Filmen und – das wird oft übersehen – sogar beim Sichten von Bildern und Videos. Hier werden dann Befehle zum Markieren, Löschen etc. angezeigt.
Das Display der EOS 1300D zeigt per Knopfdruck auf die Livebild-Taste – sie befindet sich rechts oben neben dem Sucher – ein Livebild des Motivs samt Gitternetz zur Bildgestaltung. Die Livebild-Funktionen können im entsprechenden Kameramenü noch weiter angepasst werden.
Wer von einer Kompaktkamera kommt, fühlt sich bei der Motivkontrolle mit dem Livebild möglicherweise wohler. Hundertprozentig sollte man sich allerdings nicht auf das Livebild verlassen, wenn man manuell fokussiert und den Autofokus abgeschaltet lässt. Den Fokus kontrollieren Sie beim manuellen Scharfstellen besser im optischen Sucher und verzichten auf das Livebild. Oder Sie nutzen die Lupenfunktion (über die beiden Tasten mit den Lupensymbolen rechts oben auf der Kamerarückseite), um das Vorschaubild auf dem Display maximal zehnfach zu vergrößern.
MANUELL FOKUSSIEREN IM LIVEBILD-BETRIEB
Die Livebild-Ansicht lässt sich zum manuellen Fokussieren zehnfach vergrößern. Auf dem Display wird ein Fokussierrahmen eingeblendet, der anzeigt, auf welchen Motivbereich scharf gestellt werden soll. Der Rahmen kann mit den Pfeiltasten auf der Kamerarückseite verschoben werden. Drücken Sie anschließend die Taste mit der Lupe und dem Pluszeichen (rechts oben auf der Kamerarückseite), um die Livebild-Ansicht zu vergrößern.
Wenn es hektisch wird und man nicht mehr in der Lage ist, sich mit den einzelnen Aufnahmeparametern der EOS 1300D zu befassen, hat man sich hoffentlich vorher mit dem Motivprogramm CA, der Kreativ-Automatik, vertraut gemacht. Im Prinzip funktioniert dieses Aufnahmeprogramm ebenso wie die Vollautomatik, man kann jedoch gestaltungsrelevante Parameter wie die Schärfentiefe (Hintergrund scharf oder unscharf), die Blitzzündung, die Betriebsart (Einzelbilder, Serienaufnahmen) oder den Umgebungseffekt (eine einfache Funktion zur Veränderung des Bildstils) schnell verändern.
Nach der Auswahl des Programms CA zeigt das Display die Funktionen an, die man verändern kann. Nach einem Druck auf die Q-Taste können Sie mit den Pfeiltasten die angezeigten Parameter auswählen, durch Drehen des Moduswahlrads werden die Einstellungen verändert.
Ein besonderes Feature an der EOS 1300D ist die Möglichkeit, Bilder schon in der Kamera kreativ zu bearbeiten. Das klappt sowohl mit JPEG- als auch mit RAW-Aufnahmen. Es gibt fünf Kreativfilter, die Sie auf jedes Bild anwenden können. Sobald Sie sich für einen Kreativfilter entschieden haben, wird nach Abschluss der Bearbeitung eine neue Datei gespeichert, das Original bleibt also erhalten. Im (blauen) Menü Wiedergabe an sechster Stelle im ersten Register finden Sie den entsprechenden Befehl Kreativfilter.
Neben der kreativen Verarbeitung von Bildern können Sie die Bildgröße gleich per Kamerasoftware verändern, wenn Sie z. B. die Kopie eines Motivs für den schnellen E-Mail-Versand verkleinern möchten. Der Befehl dazu lautet Größe ändern und befindet sich ganz unten im ersten Register der blauen Menügruppe.
Die ISO-Empfindlichkeit der EOS 1300D ist gegenüber dem Vorgängermodell nicht erhöht worden. Über die ISO-Einstellung 6400 hinaus steht eine weitere Stufe zur Verfügung, die mit H (ISO 12800) bezeichnet wird. Um die höchste ISO-Stufe nutzen zu können, muss man sie im entsprechenden Kameramenü (C.Fn/ISO-Erweiterung) erst freischalten.
Hilfreich ist die hohe Empfindlichkeit, wenn man nicht blitzen darf und in schummriger Umgebung fotografiert. Man sollte sich jedoch darüber im Klaren sein, dass die hohen ISO-Werte mit deutlichem Bildrauschen verbunden sind. Vernünftigerweise sollte man daher in so einer Situation eher mit RAW-Daten arbeiten (nicht mit JPEGs), da die Rauschunterdrückung per RAW-Entwicklung mit der Canon-eigenen Software DPP (auf der beigelegten CD) oder einem anderen RAW-Entwickler wie Adobe Lightroom mit geringerem Qualitätsverlust klappt.
BILDER MIT STARKEM RAUSCHEN
Bilder mit starkem Rauschen können Sie mithilfe Ihres Bildbearbeitungsprogramms in Schwarz-Weiß umwandeln. Verwenden Sie dabei einfach einmal einen leichten Weichzeichner. Das gibt den Fotos einen künstlerischen Touch, und das Bildrauschen fällt nicht mehr so stark ins Gewicht.
Eine Neuerung in der EOS-Reihe mit vierstelligen Typnummern ist die Wi-Fi-Technik, mit der man die Kamera drahtlos mit einem Smartphone oder Tablet, der separat erhältlichen Canon Connect Station oder einem kompatiblen WLAN-Gerät verbinden kann. Die Verbindung zur Connect Station oder zu NFC-kompatiblen Smartphones erfolgt über NFC (Near Field Communication), die ansonsten übliche Drahtlosverbindung ist jedoch WLAN. Es gibt eine App mit dem Namen Canon Camera Connect App, mit der sich die Kamera fernsteuern lässt bzw. mit der sich Bilder von der Kamera aufs Handy übertragen lassen.
Leider hat die EOS 1300D keinen Schalter, mit dem man die Wi-Fi-Funktion schnell aktivieren könnte. Dazu muss man sich ins Kameramenü begeben. Kleiner Trost: Das Einrichten der Wi-Fi-Verbindung mit dem Handy bzw. einem WLAN- oder NFC-kompatiblen Gerät klappt intuitiv und dauert nur ein paar Minuten. Ist die gesicherte Verbindung erst einmal definiert, kann man die Verbindung schnell wiederherstellen, ohne die Registrierungsprozedur wiederholen zu müssen.
Nach dem Auspacken sollten Sie zunächst den Akku der EOS 1300D laden. Der Akku mit der Bezeichnung LP-E10 hat eine Leistung von 860 mAh. Stecken Sie den Akku ins Ladegerät, das dann ans Stromnetz angeschlossen wird. Ist der Akku komplett entleert, benötigt eine volle Ladung rund zwei Stunden. Wenn die Kontrolllampe am Ladegerät nicht mehr orange blinkt, sondern permanent grün leuchtet, ist der Akku vollständig geladen. Bei normaler Nutzung der Kamera reicht eine Akkuladung im Schnitt für rund 500 Aufnahmen, wenn Sie den Sucher benutzen. Fotografieren Sie mit Livebild, geht die Akkuenergie nach rund 180 Aufnahmen zur Neige.
Zur optimalen Nutzung der Akkukapazität sollte man die Menübefehle Rückschauzeit und Autom. Absch. kontrollieren. Die Rückschauzeit besagt, wie lange ein Bild nach der Aufnahme zur Kontrolle auf dem Monitor angezeigt wird. Würde man Halten wählen, bliebe das letzte Foto so lange auf dem Monitor stehen, bis man eine Taste drückt. Über den Befehl Autom. Absch. steuert man die Stand-by-Eigenschaften der Kamera und kann festlegen, wann sich das Display abschaltet bzw. die Kamera von allein in den Stand-by-Modus wechselt.
EINSCHRÄNKUNG BEI EF-S-OBJEKTIVEN
Eine äußerst wichtige Einschränkung gibt es bei der Verwendung von EF-S-Objektiven: Da die Objektive kameraseitig ein wenig länger als EF-Objektive sind, darf die EF-S-Ausführung keinesfalls an Kameras verwendet werden, die nur für EF-Optiken geeignet sind. Ist am Anschluss einer Canon-Kamera lediglich ein roter Punkt (EF), nicht aber das weiße Quadrat für EF-S zu sehen, darf kein EF-S-Objektiv angeschlossen werden, da der Spiegel sonst beschädigt würde.
CMOS-SENSOR
Der CMOS-Sensor (Complementary Metal Oxide Semiconductor