Linda Schellendorff

Ponyhof Glücksklee

Emma und das Ponyglück

Mit Bildern von Isabelle Metzen

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Linda Schellendorff
liebte schon als Kind Pferde und Abenteuer. Am liebsten
streifte sie mit ihren Freundinnen durch den Wald,
oder sie dachte sich Geschichten aus. Kein Wunder also,
dass in ihren Büchern beste Freundinnen und Pferde
die Hauptrollen spielen.

Isabelle Metzen
zeichnet, seit sie einen Stift in der Hand halten kann –
also eigentlich schon immer. Nach ihrem Diplom in Design
an der FH Münster hat sie sich selbstständig gemacht
und illustriert jetzt leidenschaftlich Kinder- und
Jugendbücher. Zu ihren Lieblingsmotiven zählen ihre
beiden Katzen Westo und Nele.

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1. Auflage 2017
© Arena Verlag GmbH, Würzburg 2017
Alle Rechte vorbehalten
Einband und Illustrationen: Isabelle Metzen
ISBN 978-3-401-80748-5

www.arena-verlag.de

Inhalt

Ausritt mit Herzschmerz

Pferd in Gefahr

Emmas Rettungsplan

Rache ist Blutwurst

Auf die Plätze, fertig, los!

Jolly bockt

Alles geht schief

Ein zauberhaftes Hoffest

Super-Glück im Doppelpack!

Teste dein Ponywissen!

 

 

 

 

 

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Ausritt mit Herzschmerz

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Emma ist glücklich. Eine ganze Stunde reitet sie nun schon auf ihrem Glücksstern-Pony Jolly durch den sonnendurchfluteten Wald. Das hügelige Gelände leuchtet in warmen Farben, wie mit einem weichen Pinsel gemalt.

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Einige Meter vor Emma müht sich Viola, Emmas neue beste Freundin, ihren ungestümen Pablo im Zaum zu halten.

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»Der Kerl macht, was er will heute!«, ruft Viola Emma zu, als der Rappe sie mit zwei ausgelassenen Bocksprüngen wiederholt kräftig durchschüttelt.

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»Ich glaube, Pablo muss nur mal richtig Gas geben!«, antwortet Emma lachend. »Der hat einfach zu viel Energie!«

Eine aufregende Zeit liegt hinter Emma, ihrem Bruder Ben und Papa Olaf. Vor einem Monat erst sind sie aus der Großstadt Hamburg zu Opa Felix in den Ponyhof Glücksklee gezogen. Nun neigen sich die Sommerferien langsam dem Ende zu.

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Und als krönender Abschluss treffen heute die ersten Ferienkinder auf dem Ponyhof ein: drei Jungen und vier Mädchen, die einen Schnupperkurs gebucht haben. Ein bisschen mulmig ist Emma schon zumute. Schließlich hat sie nicht die leiseste Ahnung, was da auf sie zukommen wird.

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Da fällt ihr Blick auf Violas glänzende, neue Reitstiefel. Das sind Stiefel – einfach traumhaft! Viola hat sie von ihren Eltern geschenkt bekommen. Einfach so. Ganz ohne Geburtstag, Zeugnisse oder sonst einen Anlass. Viola hat es gut. Der wird jeder Wunsch von den Augen abgelesen. Dabei wünscht Emma sich schon so lange neue Reitstiefel! Wenn Opa Felix ihre alten nicht andauernd reparieren würde, wären schon längst Sandalen daraus geworden, so morsch sind die. »Wir müssen das Geld für neue Ponys zusammenhalten.« Es ist immer dieselbe Leier.

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Emma erhöht den Druck ihrer Schenkel und fällt in einen schnellen Galopp.

Sie prescht an Pablo und Viola vorbei und lässt die beiden Staub schlucken. Auch mit alten Reitstiefeln kann man reiten wie der Teufel, das wird sie Viola schon zeigen!

»He, was ist denn mit euch los?«, hört Emma Viola noch rufen. Aber da sind sie auch schon über alle Berge.

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Zurück auf der Dorfstraße trifft Emma auf Opa Felix und Bauer Heine, die kurz vor der Dorfbrücke ein kleines Schwätzchen halten. Ein wenig ratlos stehen sie vor der offenen Ladeklappe von Heines Pferdetransporter, in dem die alte Ranja geduldig darauf wartet, dass es endlich nach Hause geht. Emma mag Ranja. Als sie noch klein war, hat sie auf Ranjas Rücken ihre ersten Reitversuche gemacht. Ranja ist eine sehr gutmütige Stute.

»Das ist ja traurig, Werner«, hört Emma ihren Opa mit Blick auf Ranja sagen, als sie von Jollys Rücken springt. »Muss das denn wirklich sein?«

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Als Emma gerade nachfragen will, was denn passiert ist, kommt Viola angeritten.

»Spinnst du, im Wald so loszugaloppieren«, meckert sie los. »Was glaubst du, was das für einen Ärger mit dem Förster gibt, wenn wir die Waldwege hier so umpflügen!«

»Zu Befehl, Frau Gräfin«, antwortet Emma patzig, ohne einen Hauch von Einsicht. »Darf ich Ihr Stiefelputzer sein?«

»Was soll denn das jetzt?«, pariert Viola. »Bei dir piept’s wohl?«

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Emma schwingt sich auf Jollys Rücken und will gerade wieder lospreschen, da besinnt sie sich anders.

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Nicht, dass Viola noch umkehrt und nach Hause reitet.