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Ein e-book aus dem Verlag

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E-book 037

© Saphir im Stahl

www.saphir-im-stahl.de

Titelbild: Erik Schreiber

Vertrieb: bookwire

eISBN: 978-3-943948-81-3

Aus

Zwingenberg am Neckar vergangenen Tagen

Eine Sammlung von Texten

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Vorwort

Liebe Leser,

Wir befinden uns zur Zeit im Jahr 2017. Eine Zeit, die sich unsere Altvorderen nicht vorstellen konnten und deren Zeit wir uns nur sehr schwer vorstellen können. Seit Gutenberg gibt es die Möglichkeit einen Text schnell zu vervielfältigen, was früher recht schwierig war. So ist es immer wieder interessant, alte Texte zu lesen und so mehr über unsere Vergangenheit zu erfahren. In disem Band sind einige Texte enthalten, die man selten zu lesen in die Hand bekommt. Dazu muss man schon lange suchen.

Dieses Buch ist das zweite Tashenbuch zur Geschichte des Ortes und der Burg Zwingenberg. Während sich der erste Band „Zwingenberger Erblehensstreit“ nur mit den Nachfahren der Burg befasste, ist dieses Band eine Betrachtung von Menschen, die Zwingenberg einmal besuchten und einige Worte über den Ort verloren. So ist die Geschichte des Ortes immer noch lebendig.

Das Taschenbuch versteht sich als Sammlung für den interessierten Menschen der Region, des Ortes und auch ein wenig für Historiker. Es ist kein Lehrbuch, eher ein Lesebuch. Und daher wünsche ich Ihnen gute Unterhaltung.

Erik Schreiber
11.02.2017

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Inhaltsverzeichnis

Copia Kauff-Briefs uber das Erb-Lehen Zwingenberg., de Anno 1504

Der Rheinische Bund (1808) Beschreibung der Herrschaft Zwingenberg

Kurze Anmerkungen wordurch der Zwingenbergischen Sachen Qualification an die Reichs-Versammlung deutlich abzunehmen ist

Bibliothecae Deductionum S. R. I. LÜNIGIO – IENICHIANAE Pars IV

Handbuch für Reisende in den Neckargegenden, von Cannstadt bis Heidelberg, und in dem Odenwalde.

Die Ritterburgen und Bergschlösser Deutschlands von Friedrich Gottschalck

Die Gothischen Wandgemälde in der Burgkapelle zu Zwingenberg am Neckar. von Ludwig Leutz (1886)

Copia

Kauff-Briefs

Uber das Erb-Lehen Zwingenberg.

de Anno 1504

Wir Phillps von GOttes Gnaden Pfalz-Grave by Rine, Herzog inn Bayern, des Heil. Röm. Reichs Erz-Drucheßes und Churfürst, bekennen und Thun kund offenbahr mit diesem Brieff, für uns und aller unser Erben, daß wir wissentlich und berechtlich mit vorgehalten zytigen Ratt umb unnsers unnd unser Erben beßern Nutz unnd Frommen willen, recht unnd redlich verkaufft unnd zu kauffen geben han, verkauffen und geben auch zu kauff zu rechter Brthat erblich unnd unwiederrufflich, wie dann ein rechter erblicher ewiger unwiederrufflicher Kauff inn- unnd oßerhalb Rechts vor allen Richtern und Gerichten Geistlichen unnd Weltlichen unnd sunst allenthalben für allermenniglichs wiedertryben unnd absprechen, auch nach Sitten unnd Gewonnheit der Lannd, aller bast Krafft, Macht und Bestand hat, haben unnd versorgt werden mag, unnserm Rath unnd lieben getrewen Hannsen vom Hirschorn Ritter unnd allen seinen Erben, NB. Unser unnd der Pfalz Eigenthum Zwingenberg das Schloß am Necker gelegen, mit sambt Thürnen, Hüsern, Zwingern, Mauren, Graben, unnd allen seinen Zugehörungen, Dörfern, Wylern, Hüsern, Höffen, Hoffstetten, Vogtyen,Oberkeyt, Gewaldsam, Herrlichkeit, Gerechtigkeit, Gerichten, Rechten, Zwingen, Bennen, Eynung, Frevel, Bußen, Gebotten, Verbotten, Nutzen, Renten, Zinnßen, Gülten, Feilen, Zehenden, Gerten, Wiesen, Eckeren, Lehen, Weiden, Felden, Hölzern, Büschen, Wiltpann, Jagen, Hagen, Weid, Wasser, Wasserlauffen, Bechen, Fischerey, Schefferey, Mül, Mülstetten, eigen unnd Untersaßen, Lütt, Atzung, Frondienst, NB. Steur, Beth, Berg, Thall, Grund unnd boden, ober der Erden, unnd unter der Erden, besucht unnd unbesucht, was nutzt unnd zu Nutz zu bringen sein mag, nichts oßgenommen, wie dann wyland der hochgeborn Fürst Unser lieber Vetter unnd Bruder Herr Ott Pfalzgrave by Rine, Hertzog in Bairn löblicher Gedechtnüß umb etwasn Otten Melchiorn Hannßen unnd Eucharius vom Hirschhorn gemelt Schloß Zwingenberg und nachfolgend umb Philipps von Bödickaim ettlich Dörffer, Weld unnd annders darzu erkaufft, inngehabt, genossen und gebrucht, auch nach besag unnd eigentlicher Ußwysung derr Kauffs-Brief von dem vom Hirschhorn auch Philippsen von Bödikeim obgenannt gegeben, dero data stennd nehmlich der vom Hirschhorn Beschreybung uff Monntag nach Galli nach Christi Geburt, tusennt vierhundert und darnach in dem vier und siebentzigsten Jar und des von Bödickeims uff Monntag nach dem Sonntag Oculi nach Christi unnseres lieben Herrn Geburtt Vierzehenhundert unnd in dem vier und achtzigsten Jahr, unnd dann auch wie wir solichs alles, von genantem Herzog Otten seligen, ererbt, unnd erkaufft, unnd von dannenher solichs biß uff diß Verkauffung innegehapt besessen unnd genossen, han oder wes wir von Rechtigkeit und Zugehord hetten nutzen unnd brauchen mögen, darauff haben wir Schultheissen, Gericht und Gemeinden auch aus Innewohner der Dorff, Hoff und Wiler nach lutt berührter Kauff-Brieff zum Schloß Zwingenberg gehörig, gewainlich unnd sonderlich ihrer Glübt unnd End damit sie uns bisher gewandt gewest sind ledig gesagt und herlassen, unnd sie fürter gewesen an den benannten Hannsen vom Hirschhorn Ihme unnd sein Erben hinfüro, als ihren rechten Erb-Herrschafft allermassen gehorsam unnd gewärtig zu sein, desselben auch Pflicht unnd Huldung zu thun, wie sie uns bisher geweßt seindt, unnd gethan han, wir sind auch daruff des vorgemelten Schloß Zwingenberg auch aller seiner Nutzung unnd Inn- unnd Zugehörungen als vobestimpt, gründlich und erblich abgetretten, haben das von unsern Handen geben, unnd genannten Hannsen von Hirschhorn, unnd sein Erben des alles in ruhige nützliche und rechtliche Poffefs, Eigenschaft unnd Gewere gesetzt, unnd thun das inn unnd mit Krafft diß Brieffs, unnd ist solcher Kauff geschehen, um zwölff tußent unnd hundert guter Reinischer Gulden, als die dieser Zitt geng gebe und Werschafft, der wir von genannten Hannsen von Hirschhorn vollkommentlich, unnd zu ganßem guten Genügen, bezallt unnd enntricht, dieselben auch fürter inn unnd unnser Erben scheinbare Nutz kommen unnd gefoendt sind, unnd also sollend unnd mügendt derselb Hanns vom Hirschhorn Ritter, unnd sin Erben, das vorgenandt Schloß Schwetzingen sampt den Doerffern und seiner Zugehord, und allen Lütten, Nutzungen, Herrlichkeiten, unnd Zugehörungen, als vorgemelt hinfür innehaben, nutzen, niessen unnd gebrauchen, besetzen, enntsetzern, gebiethen, verbiethen unnd damit thun unnd lassen, als mit andern iren eygen Lütten Haben und Güthern unverhindert unnd ohne Inntrag unnser, unnser Erben unnd menniglichs vom onnsern oder irnwegen, doch soll genannter Hanns vom Hirschhorn Ritter unnd sein Erben, Söne unnd ob sie nit Söne verliessen Töchter, von ihrem Lyb Namen unnd Stammen geborn, hinfür allemahl so offt es nott sein unnd sich gebührn würdet, NB: Zwingenberg das Schloß mit aller seiner Zu- unnd Inngehörd, als obstet, von unns dweyl wir leben, unnd nach unnserm Todt unnsern Erben die Pfalzgraven by Rine unnd Churfürsten sind, zu rechtem Erb-lehen empfahen, habenn unnd tragen, auch so Nott geschiht vermannen, unnd deßhalb thun, wie sich geprtt, als dann genanter Hannß das jetzund vonn uns zu Erblehen empfangen hatt, unnd demnach so geben wir dem vorgenannten Hannsen unnd allen sin Erben und Erbnehmen das vorgemelt Schloß Zwingenberg mit allen seinen Rechten Zu- und Inngehörungen als vorbegriffen ist, aller Versatzung, Bekömmernüs und Ansprachen frey ledig unnd enntprosten, gereden unnd versprechen auch by unserm Fürstlichen Würden, inn unnd mit Krafft diß Briffs für unns unnd all unnser Erben ob sich über kurz oder lang einich Beschwerdnus, Versatzung, Verpfendung oder Bekömmernus darauf erfinden oder von jemand ansprüchig würd, denselben Hansen von Hirschhorn unnd sein Erben desselben, alles wie oder gegen wem das wer, auch jederzeit gen allermeniglich zu vertretten, zu ledigen unnd zu losen, auch Ine für das alles, gut, sicher, redlich, Werschafft an allen Enden unnd Stetten, inn- unnd ausserhalb Recht zu thun unnd zu tragen, nach Werschafft Recht unnd Gewonnheit alles in unnserm selbs aigen Costenn on Iren Schaden, wir sollen unnd wollen auch die obgemelten Kauff unnd sunst all ander Brieff, Urkund, Register, Zinß-Bücher unnd ander schrifftlich Anzeig unnd Hanntfesten die wir inn unnserm Gewalt haben, über Zwingenberg das Schloß unnd sein Zugehörung als obgemelt, sagen, dem vorgemelten Hannsen vom Hirschhorn unnd seinen Erben, zu Handen stellen, unnd übergeben, sich der nach Notturfft zu gebrauchen. Ob aber über kurz oder lang ichtmeres wern, Brieff, Register oder ander Urkund Zwingenberg unnd sein Zugehör besagen fünden wurd, die sollten unns unnd unnser Erben halb krafftlos dott unnd abe, auch genannten Hannßen von Hirschhorn unnd sein Erben ohnschädlich sein; Es ist auch inn diesem Kauff sonderlich berett von Uns bewilligt unnd zugelassen, da obgenannter Hannß unnd sein Erben fürhin inn Unsern Bechen, Die Uns vom bemelten Unserm Vetter unnd Bruder Herzog Otten seeligen ankommen seint, unnd in dem man von Alter gefloßt hat, auch flossen mügen, wie ander unnd soll Irenthalt mit der Stattmiet gehalten werden, wie es zu Zitten da die von Hirschhorn zwingenberg innegehabt deßhalb gehalten worden ist, die dein Stattmiet geben, das ist von dem Hundert groß Holtz fünff Pfennig, es sey an Bechen oder an Necker stoßenn, uß den obgemelten Weldengein Zwingenberg verkaufft unnd gehörig. NB. Wir haben auch für Uns unnd Unnser Erben vorbehalten unnd oßgedingt ob über kurz oder lang der vor gedacht Hannß vom Hirschhorn oder sin Erben Zwingenberg mit seiner Zugehörd verkauffen oder in ander Hend verwenden wollten, daß sie unns oder unnsern Erben, solches zuvor anbieten, unnd so unns oder unnsern Erben das gelipt, vor anderen werden lassen sollen.

Diesen Verkauff unnd Kauff auch alle vorgeschriebene Stuck, Punct und Artickel, gereden unnd alle unnser Erben und Nachkommen by Unnsern Fürstlichen Würden, stett, fest, und unverbrüchlich zu halten unnd darwider nit zu sin, oder zu thun, zu suchen noch geschaffen oder anrichten, noch gestatten gethan werd inn kein Wyß.

Wir haben unns auch hierauf für unns unnd unnser Erben und Nachkommen verziegen unnd begeben, und verzygen unnd begeben unns wissentlich inn Krafft diß Brieffs aller Bepstlicher, Kayserlicher unnd Königlicher Privilegien, Gnaden, Freyheit, Landfrieden, Püntnus unnd Eynungen, geistlicher unnd weltlicher Gesetz, Gericht, Recht unnd Gewohnheit, auch des Rechten gemeiner Verzeyhung wiedersprechend, unnd nit fürzuwenden, das wir über den halben Teyl eines rechten Verkauffs oberfürt, oder Nutzung obgemelter Güter der Haupt Summ übermeßig unnd sunst aller andern Fund, Sachen unnd Behelff, so jemand herwieder erdencken oder fürwenden mocht, unns oder unnsern Erben dienstlich oder fürständig, unnd gemelten Hannsen vom Hirschhorn unnd seinen Erben nachteylich oder schedlich inn gar kein Weg allgeverd unnd Arglist hierinn gantz oßgescheiden, zu Urkund han wir Unser Innsiegel ann diesen Brieff thunn henncken, unns unnd unnsern Erben obgeschriebner Ding damit zu besaagenn. Datum Heydelberg off Dorftag nach Sannt Michaels des Heiligen Ertzenngels Tag, nach Christi unnsers lieben Herrn Geburt, als man zallt, tausend fünff hundert unnd vier Jahre.

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Der Rheinische Bund

Eine Zeitschrift

Beschreibung der Herrschaft Zwingenberg

Verlag Dessauer 1808

Beschreibung der Herrschaft Zwingenberg

Die Herrschaft Zwingenberg, welche 1779. Von Kurpfalz dem Fürsten von Brezenheim zu Erblehen übertragen wurde, liegt ganz in dem Odenwalde, und zieht sich durch das Leiningsche Amt Eberbach bis an die Erbachische Gränze. Das ganze kaum 1 Quadratmeile große Gebiet, besteht aus steilen, dabei aber mit schönen Waldungen bewachsenen Bergen. Kartoffeln, Korn, Haber und das genügsame Heidekorn sind die einzigen Erzeugnisse des magern Bodens.

Zu dem Bezirke dieser Herrschaft gehören die Ortschaften Zwingenberg mit dem Schloß und einem Hof, Ober-Dillbach mit dem Posthof, Stümpfelbrunn, Weisbach, Mulwer, Kazenbach mit dem Höllgrund, Ober- und Unter-Ferdinandsdorf, und Ober- und Unter-Friderichsdorf. Alle diese Orte haben zusammen 207 Häuser, 162 Scheuern und 1574 Seelen. Die Gemarkungen enthalten 3566 Morgen Aecker, 671 Morgen Wiesen, 1629 Morgen Waiden, und 6556 Morgen Waldungen.

Das Schatzungs-Kapital jener Orte ist 12,550 fl.

Außerdem hat der Fürst von Brezenheim auch Antheile an den fürstlich Leinigschen Dörfern: Zobern, Balsbach, und wagenschwend. Brezenheimisch sind in diesen 145 Unterthanen, und 46 Gebäude.

In und außer der Herrschaft zählt man 590 Brezenheimische Leibeigene und 10 Juden.

Die Einkünfte der Herrschaft berechnet man auf 10,600 fl. Domainengüter sind 211 Morgen Aecker, 44 Morgen Wiesen und 5531 Morgen Wald, und außerdem noch bei Pleutersbach 124 Morgen Wüstung.

An Schatzung zahlte sonst die Herrschaft 500 fl. Jährlich an das Oberamt Mosbach.

Die Amtsverwaltung besorgte ein Amtmann zu Zwingenberg. Die Forsthut ist 2 Förstern, zu Zwingenberg und Strümpfelbrunn anvertraut. In Kazenbach ist eine lutherische, und in Strümpfelbrunn eine katholische und eine reformierte Pfarrei.

Der Weiler Zwingenberg liegt außerhalb des Schlosses am Nekkar. Gegenüber auf dem linken Ufer liegt der Zwingenberger Hof mit 41 Morgen herrschaftlichen Gütern.

Zu dem Weiler gehören 2 Mühlen. Der Ort zählt mit dem Schloß 184 Einwohner, worunter 26 Bürger, 2 Beisassen und 2 Juden.

Die Gemarkung enthält 63 Morgen Aecker und 81 Morgen Wiesen. Man findet 27 Häuser, und 15 Scheuern. Unter jenen ist ein katholisches und ein reformirtes Schulhaus. Auf dem Schloß ist eine den Katholischen zuständige Kapelle. Die Reformirten gehen nach Gerach und die Lutherischen nach Kazenbach zur Kirche. Das Schatzungs-Kapital des Weilers beträgt 500 fl.

Eine Stunde von Zwingenberg liegt das Dorf Oberdillbach, durch welches eine von Elerbach nach Mudau und Würzburg führende gemeine Landstraße zieht. Unfern davon liegen 3 Taglöhnershütten, welche man die Post nennt. Das dorf hat 34 Häuser und 27 Scheuern mit 212 Einwohnern, wobei 25 Bürger und 8 Beisassen. Die Gemarkung besteht aus 789 Morgen Aecker, 124 Morgen Wiesen und 400 Morgen Walde. Das Schatzungskapital ist 2700 fl. Die Katholischen pfarren nach Strümpfelsbrunn, die Reformirten nach Elerbach und die Lutherischen zu Kazenbach.

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Kurze

Anmerkungen /

wordurch

Der Zwingenbergischen Sachen

Qualification an die Reichs-Versammlung deutlich abzunehmen ist.

Es ist eine albereit Reich-kündige Sache / daß wider Ihre Chrürstl. Durchl. Zu Pfalz / und Dero Vasallen / die Grafen von Wieser / auf Seiten der Göhlerischen Interessenten / wegen der Herschaft Zwingenberg / ex Capite Amnestiae Klag erhoben: und aus eben diesem Grund die Einraumung derselben / mit allen ihren Zugehörungen / sehr starck beeiferet: in specie aber / zu Behaubtung dieser ihrer Absicht / sich eine im Jahr 1651. Ergangene so genante Reichs-Signatur bezogen worden.

Nachdem nun Ihre Kayserliche Majestät sothaner Signatur Vollstreckung durch wiederhohlte Kayserliche Mandata anbefohlen;

So haben Ihre Churfürstliche Durchleucht / die deroselben bevorgestandene schwere Execution abzuhalten / wie auch denen deswegen in Publico sich geäuserten Weiterungen vorzubiegen / nicht umhin gekönt / die Immission der Impetranten ad literam mehrberührter Signatur zu entschliessen; Inmassen dan solch durch dero Ober-Amt-Schultheißen zu Roßbach im Jahre 1728. Dergestalt vollzogen worden / daß erwehnte Göhlersche Interessenten von dieser Zeit das Hauß / und die Herschafft Zwingenberg / mit allen zugehörigen Güthern / Dörffern / Gründen / Renthen und Gefällen / samt allen darein verwendeten ansehnlichen Meliorationen völlig / und ohne mindeste der Grafen von Wieser Coinsistenz, inhaben und geniessen.

Gleichwie aber Ihre Churfürstliche Durchleucht zu Pfalz dero / und dero Vasallen Gerechtsame hierbey feyerlicht vorbehalten / mithin es bey gegenwärtig praetendirtem Amnestial – Negotio vor allen auf die Praejudicial-Frag ankommet / ob dieser Zwingenbergische Casus wahrhaftig ad Caput Amnestiae einschlage / oder nicht;

Also ist an Ihro Kayserliche Majestät dero angelegentliches Begehren / und Bitten / daß AllerhöchstDieselbe Gr. Churfürstl. Durchleucht den bey solchen Begebenheiten / allwo es auf die Interpretation des Instumenti Pacis ankommet / in denen Reich-Grund Gesätzen vorgeschriebenen Weeg gerechtigst gönnen / und diesfalls die behörige Reichs, Constitutions-mässige Untersuchung in Comitiis um so mehr vor sich gehen lassen mögten / als solch eines Theils / der Sachen eigenschaft nach / bey keinem andern Richter geschehen kann / und andern Theils das Kayserli-Allerhöchste Executorial-Ambt durch oberwehnte der Impertranten Einsetzung seine Erledigung allerdings erhalten hat.

Hingegen wird sich auf Seiten der Impetranten Imperii de Anno 1651. Bezogen / und daraus nicht allein die qualificatio Casus ad Instrumentum Pacis supponiret / sondern auf auch noch verschiedenen Postulatis, Jura Superioritatis Territorialis, Centenae, Collectandi, Aperturae & cbetref. In spiecie aber aufg der Ersetzung der bishero aufgewendeten Kosten / wie auch denen Perceptis und Percipiendis bestanden.

Wie weit nun das Churfürstliche Petitum in Legibus publicis & privatis gegründet / die gegentheilige Anmassung aber von denen Reichs-Grund-Gesätzen / auch gemeinen Rechten / und aller Billigkeit entfernet / kann aus nachfolgenden kurzen Anmerckungen klärlich abgenommen werden.

1 mò.