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Auto

Geschichten

Feuerwehrauto Furioso ist ein Angeber. Er liebt es, mit Blaulicht und Sirene durch die Stadt zu rasen. Bei einem Rettungseinsatz merkt er aber schnell, dass man mit vereinten Kräften mehr erreicht als allein und wie wichtig Freunde sind.

15 lustige und spannende Abenteuer erzählen von Freundschaft, Mut und Hilfsbereitschaft. Rennwagen Flitzi, die Autos Tim und Tom, Kombi Karlo, Traktor Toni und alle anderen freundlichen Fahrzeuge begeistern Kinder ab 3 Jahren.

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© Schwager & Steinlein Verlag GmbH
Emil-Hoffmann-Straße 1, D-50996 Köln
Text: Carola von Kessel
Illustrationen: Hendrik Kranenberg, Carsten Mell
Illustrationen S. 135-137 (Katzen): Daniela Pohl
Cover-Logofigur: Irina Gilgen
Redaktion: Sarah Ziegelbauer
Gesamtherstellung: Schwager & Steinlein Verlag GmbH
Alle Rechte vorbehalten

eISBN 978-3-8155-6991-7

www.schwager-steinlein-verlag.de

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Inhalt

Ein starkes Team

Ein seltsames Monster

Der goldene Pokal

Alle zusammen!

Wettstreit der Wichtigtuer

Gut gemacht, Flori!

Das letzte Rennen

Papa ist der Beste!

Ein ganz besonderer Freund

Eine gelungene Überraschung

Frühlingsgefühle

Volle Kraft voraus!

Ein echtes Abenteuer

Ein lustiger Ausflug

Kein Tag ohne Maxi

Ein starkes Team

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Endlich freie Bahn! Pfeilschnell brauste der Sportwagen Flitzi die Landstraße entlang. Seine Felgen blitzten im Sonnenlicht, und der Fahrtwind rüttelte an seinen Außenspiegeln. Links und rechts flogen die Bäume und Sträucher vorbei. Vergnügt ließ Flitzi seinen Motor aufheulen. Für ihn gab es nichts Schöneres, als frei und unbeschwert über Land zu fahren.

Die Sonne schien, und die Straße führte zwischen Wiesen und Feldern hindurch. Flitzi war rundum zufrieden.

Aber Moment mal – was war das? Nach einer Kurve war es mit Flitzis guter Laune vorbei. Ein schwerer, träger Lastwagen rollte im Schneckentempo vor ihm her.

Das hatte Flitzi gerade noch gefehlt! Ungeduldig lugte er an dem Laster vorbei. Doch es half alles nichts. Die Strecke war so unübersichtlich, dass Flitzi hier nicht überholen konnte.

Ihm blieb nichts anderes übrig, als hinter dem Lastwagen herzukriechen. Flitzi drängelte ein bisschen und hupte auch ein paarmal, um seinen Vordermann auf sich aufmerksam zu machen. Doch der blieb ganz ruhig und dachte gar nicht daran, zu beschleunigen oder rechts ranzufahren.

Im Gegenteil: Je dichter Flitzi auffuhr, desto langsamer wurde der Lastwagen.

Doch es kam noch schlimmer. Plötzlich leuchteten die Bremslichter des Lasters auf, und seine Bremsen quietschten. Ächzend kam er zum Stehen. Seine Warnblinklichter leuchteten.

Flitzi hielt ebenfalls an. Was war nur mit seinem Vordermann los?

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„Du tickst wohl nicht richtig!“, meckerte Flitzi den Lastwagen an. „Schon mal was von der Straßenverkehrsordnung gehört? Es ist verboten, mitten auf der Landstraße einfach stehenzubleiben!“

„Ach ja?“, röhrte der Lastwagen. Er fuhr rückwärts in einen Feldweg und funkelte Flitzi wütend an. „Hier braucht aber jemand Hilfe. Wie wär’s, wenn du einfach mithelfen würdest, statt nur an dich zu denken?“

Oje! Jetzt sah Flitzi, weshalb der Lastwagen angehalten hatte: Ein Kleinwagen war von der Straße abgekommen und in den Acker gerutscht!

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„Bitte helft mir!“, jammerte der Kleine. „Ich komme hier nicht mehr raus. Meine Reifen drehen in dem tiefen Boden durch!“

„Klar helfen wir dir“, sagte Flitzi entschlossen.

Der Lastwagen blinkte anerkennend mit den Scheinwerfern. „Pass auf“, sagte er zu Flitzi. „Als Erstes fährst du ein Stück rückwärts und stellst vor der Kurve ein Warndreieck auf. So wissen die anderen Verkehrsteilnehmer, dass hier etwas passiert ist.“

„Wird gemacht“, erwiderte Flitzi eifrig. Vorsichtig rollte er rückwärts und stellte gut sichtbar sein Warndreieck auf die Straße.

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„Gut gemacht, Kleiner“, sagte der Laster anerkennend, als Flitzi zu ihm zurückkehrte. „Ich heiße übrigens Brumm. Und wie ist dein Name?“

„Ich heiße Flitzi“, sagte der Sportwagen und wackelte mit den Außenspiegeln.

Brumm hatte inzwischen ein Abschleppseil an dem Kleinwagen befestigt. Das andere Ende des Seils hing an einem Haken unter Brumms Nummernschild.

Nun zog Brumm kräftig an dem Seil. Tuckernd setzte sich der Lastwagen in Bewegung. Die Erde bebte, als seine großen Räder über den Asphalt rollten. Zentimeter für Zentimeter zog Brumm das feststeckende Auto aus dem Feld.

„Es klappt!“, jubelte Flitzi. „Gleich hast du es geschafft!“

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Bald stand der Kleinwagen wieder auf der Straße. Er sah allerdings ziemlich mitgenommen aus, und sein Motor ratterte laut.

„Vielen Dank!“, sagte der Kleinwagen zu Brumm. „Meine Reifen sind leider schon ziemlich abgenutzt, deshalb bin ich ins Feld gerutscht. Ohne deine Hilfe hätte ich es nie zurück auf die Straße geschafft.“

Der Laster musterte den Kleinwagen mit fachmännischem Blick. „An deiner Stelle würde ich nicht weiterfahren“, riet er ihm. „Dein Motor klingt nicht gut, und vielleicht hat sich deine Achse verzogen. Du musst erst einmal in die Werkstatt.“ Der Kleinwagen hupte zustimmend.

„Ich hole Hilfe!“, rief Flitzi und startete seinen Motor. Eilig brauste er die Landstraße entlang. Es dauerte nicht lange, bis Flitzi am Straßenrand das Schild einer Autowerkstatt entdeckte.

Er hatte Glück: Draußen vor der Werkstatt stand ein Abschleppwagen, der gerade von seinem letzten Einsatz zurückgekehrt war.

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„Bitte komm schnell mit!“, rief Flitzi. „Oben an der Landstraße ist ein Auto in den Graben gerutscht. Es muss in die Werkstatt gebracht werden.“

„Alles klar, Kumpel!“ Der Abschleppwagen rollte los. „Bin schon bereit! Fahr du voraus, ich folge dir.“

Wenig später kamen Flitzi und der Abschleppwagen bei der Unfallstelle an. Mit einer Seilwinde zog der Abschleppwagen den Kleinwagen auf seine Ladefläche.

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Bald war das Unfallauto sicher verstaut und rollte auf dem Abschleppwagen in Richtung Werkstatt.

„Vielen Dank für eure Hilfe!“, rief der Kleinwagen und ließ zum Abschied seine Lichter aufblitzen.

Brumm und Flitzi hupten zurück. Erleichtert sahen sie sich an.

„Das Warndreieck brauchen wir jetzt ja wohl nicht mehr“, sagte Flitzi zufrieden. Schnell verstaute er das Warndreieck wieder in seinem Kofferraum.

Dann rollte er mit stotterndem Motor wieder auf Brumm zu. Flitzi musste noch etwas loswerden!

„Tut mir leid, dass ich vorhin so gedrängelt habe“, sagte er und blickte den Lastwagen entschuldigend an.

„Schon gut“, brummte der Laster. „Es war nicht das erste Mal, dass mein Hintermann es eilig hatte. Aber als es drauf ankam, hast du sofort geholfen. Und wir waren doch ein gutes Team, oder?“

„Ein super Team!“, rief Flitzi stolz. „Du bist schwer in Ordnung, Brumm!“

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Freudig ließ Brumm seine Scheinwerfer aufleuchten. „Also dann“, sagte der Lastwagen. „Ich schlage vor, wir machen uns wieder auf den Weg. Aber diesmal fährst du voraus, okay?“

Das ließ Flitzi sich nicht zweimal sagen. „Tschüss, Brumm!“, rief er und gab Gas. „Bis bald mal wieder!“

Als Brumm sich langsam in Bewegung setzte, hatte Flitzi schon die nächste Straßenkurve erreicht. Der Sportwagen blinkte noch einmal zum Abschied. Dann sauste er fröhlich davon. Dabei nahm Flitzi sich fest vor, in Zukunft nicht mehr so ungeduldig zu sein, wenn er wieder einmal hinter einem Lastwagen fuhr. Denn Brumm hatte ihm heute gezeigt, wie hilfsbereit und freundlich so ein Laster sein kann!

Ein seltsames Monster

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Nanu, was war denn heute auf den Straßen los? Das kleine Auto Pia sah sich erstaunt um. Bei ihrer Morgenrunde durch die Stadt begegnete Pia keinem einzigen Fahrzeug!

Normalerweise wimmelte es zu dieser Uhrzeit nur so von Autos, Bussen und Lastwagen. Aber heute war alles anders.

Still und verlassen lagen die Straßen da. Pia verstand das nicht. Wo waren bloß all die flotten Fahrräder, die gemächlichen Müllwagen und die knatternden Motorräder? Und wo steckte Pias bester Freund, der Kombi Karlo?

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Pia war erst gestern von einer kurzen Reise zurückgekehrt und hatte sich riesig auf Karlo gefreut. Doch der erschien nicht an ihrem Treffpunkt unter der Brücke.

Auf einer Baustelle am Straßenrand entdeckte Pia den Bagger Beppo. Er hatte seine Schaufel tief in den Sand gesteckt und rührte sich nicht vom Fleck.

Pia hupte laut. „He, Beppo!“, rief sie über den Zaun. „Was ist denn heute los? Hab ich irgendwas verpasst?“

Der Bagger hob zaghaft seine Schaufel aus dem Sand und blickte sich in alle Richtungen um. „Ha…ha…hast du es denn noch nicht gehört?“, fragte er mit zitternden Scheinwerfern. „Gonzo ist in der Stadt! Deshalb bleiben die Autos heute in ihren Garagen, und wir Baustellen-Fahrzeuge verstecken uns, so gut wir können!“

Nach diesen Worten vergrub Beppo eilig wieder seine Baggerschaufel im Sand.

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Pia überlegte. Gonzo? Diesen Namen hatte sie noch nie zuvor gehört. Sie beschloss, bei ihrem Freund Karlo vorbeizuschauen. Vielleicht konnte der ihr ja sagen, was es mit diesem Gonzo auf sich hatte!

Kurz darauf bog Pia in die Straße ein, in der Karlo wohnte. Auch hier waren die Straßen wie ausgestorben und alle Garagen geschlossen.

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Pia blieb vor der Garage ihres Freundes stehen. „Hallo, Karlo!“, rief sie. „Komm bitte mal raus – ich bin’s, Pia!“

Es dauerte eine Weile, bis sich das Garagentor bewegte. Es öffnete sich einen Spalt breit, und Karlo streckte vorsichtig seine Scheinwerfer ins Freie.

„Was machst du denn hier, Pia?“, flüsterte er erschrocken.

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„Weißt du denn nicht, dass Gonzo in der Stadt ist?

Schnell, fahr nach Hause und bring dich in Sicherheit!“

Schon rasselte das Garagentor wieder herunter.

Doch so leicht gab Pia nicht auf. „Wer ist denn dieser Gonzo?“, rief sie laut.

Karlos Antwort drang durch das geschlossene Garagentor. „Das ist ein riesiges, weißes Monster!“, rief Pias Freund. „Es sieht aus wie ein Raumschiff und jagt Autos wie dich und mich!“

Mehr war von Karlo nicht zu erfahren. Pia drehte um und machte sich zögernd auf den Heimweg. Es war seltsam, ganz allein durch die leeren Straßen zu fahren. Ihr war etwas mulmig zumute, aber vor Monstern hatte Pia keine Angst. Sie war nämlich sicher, dass es überhaupt keine Monster gab.

Als Sie am Stadtpark vorbeikam, hörte sie plötzlich ein seltsames, langgezogenes Geräusch.

Es kam von der anderen Seite der Hecke und klang wie das Fauchen eines großen Tieres. Pia erschrak. Gab es hier im Stadtpark etwa wilde Tiere?

Langsam fuhr Pia an der Hecke entlang und versuchte zwischen den Zweigen und Blättern hindurchzuspähen. Doch die Hecke war zu dicht. Sie konnte nicht sehen, was sich auf der anderen Seite befand.

Pia blieb stehen und überlegte. Sollte sie heimkehren und sich nicht weiter um das Fauchen kümmern? Oder vorsichtig durch den Park fahren?

Während Pia noch nachdachte, drang aus dem Park ein lautes Knattern zu ihr herüber. Es klang, als würde jemand mit einem Gewehr schießen!

Pias Scheinwerfer flackerten vor Aufregung. Irgendetwas stimmte im Stadtpark nicht, so viel stand fest!

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