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Silke Arends

OSTFRIESISCHE INSELN

Borkum | Juist | Norderney | Baltrum | Langeoog | Spiekeroog | Wangerooge

Koehlers Verlagsgesellschaft

Hamburg

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN 978-3-7822-1263-2

eISBN 978-3-7822-1199-4

Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg

© 2016 by Koehler

im Maximilian Verlag GmbH & Co. KG

Alle Rechte vorbehalten.

Die Fotos dieses Buches sind urheberrechtlich geschützt.

Sie können lizenziert werden bei Silke Arends.

Lektorat: Anne Schlesier

Layout: Inge Mellenthin

Printed in Europe

Inhalt

Rundum Meerblick

Borkum

Infos und Adressen Seite 26/27

Juist

Infos und Adressen Seite 44/45

Norderney

Infos und Adressen Seite 62/63

Baltrum

Infos und Adressen Seite 80/81

Langeoog

Infos und Adressen Seite 97/98/99

Spiekeroog

Infos und Adressen Seite 116/117

Wangerooge

Infos und Adressen Seite 134/135

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RUNDUM MEERBLICK

Sie haben rundum Meerblick und eine Lage, um die sie viele beneiden: die sieben Ostfriesischen Inseln. Sieben Eilande, die mit den Salzwiesen vor den Festlandsdeichen und dem Watt zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer gehören – einem einzigartigen Lebensraum, der die Auszeichnung Weltnaturerbe trägt. Die Inselschwestern, die in der Insulaner-Hymne Die Sieben zum Verlieben besungen werden, faszinieren nicht zuletzt wegen ihrer Unterschiedlichkeit: Borkum hat eine bewegte Geschichte als Walfängerinsel und kann mit Hochseeklima prahlen. Juist wird auch »Zauberland« genannt und wartet mit 17 Kilometern Strand auf. Norderney hat das Prädikat ältestes Nordseebad, war einst Sommerresidenz der hannoverschen Könige und ist heute das Eiland für Kurzentschlossene. Auf dem kleinen Baltrum hingegen hat die Beschaulichkeit das ganze Jahr über Saison, während sich auf der Insel Langeoog viele Sportbegeisterte rund um den historischen Wasserturm tummeln. Spiekeroog bietet ein grünes Dorf mit viel Geschichte, ein altes Gotteshaus und eine Museumspferdebahn. Wangerooge wiederum ist das Ziel vieler Heiratswilliger, die sich per Inselbahn auf den Weg zum Alten Leuchtturm machen, um dort ihre Ringe zu tauschen.

»Wangeroog hett ’n hoge Toorn,

Spiekeroog hett sien Naam verloorn,

Langeoog – de lange Strand,

Baltrum is ’n Bohntjeland,

Nördernee – de halve Stadt.

De Juister eten sük halv satt,

man kamen wi na Börkem,

dar steken s’ sük mit Förken.«

Auf Norderney spottete man in früheren Zeiten gerne mit einem Abzählreim über die sieben Eilande, in dem die Norderneyer ihre eigene Insel als städtisch deklarierten, indem man die »halbsatten« Nachbarn auf Juist ob ihrer Armut verhöhnte und den Borkumern nachsagte, dass sie sich mit Heugabeln stritten.

Die Autorin Silke Arends ist an der ostfriesischen Nordsee geboren und kennt die sieben Inseln. Sie weiß, woher der Wind weht, wann die Fähren fahren, und sie kennt die Menschen, die seit Generationen stolz darauf sind, Insulaner zu sein.

Ob nun Borkum, das heutzutage mit der Maxime »Nordseeinsel unter weitem Himmel« wirbt, oder die Insel Wangerooge, die mit dem Motto »Erholung ist eine Insel« kokettiert:

Der individuelle Charme der ostfriesischen Eilande inspiriert. Erleben Sie sieben kleine Welten inmitten eines bizarr-schönen Wattenmeeres, das von jeher der Willkür der Gezeiten unterworfen ist.

AUF SAND GEBAUT UND VOM MEER BEWEGT

Die Ostfriesischen Inseln sind auf Sand gebaut. Im wahrsten Sinne des Wortes. Sie sind in erdgeschichtlich noch sehr junger Zeit als Düneninseln aus dem Meer entstanden. Das unterscheidet sie von den Nordfriesischen Inseln vor der Westküste Schleswig-Holsteins, die sich dereinst aus Fragmenten des Festlands bildeten. So wie die Anziehungskräfte von Sonne und Mond die Gezeiten bedingen, so war der Entstehungsprozess der Ostfriesischen Inseln dem stetigen Kommen und Gehen des Meeres und den Launen des Windes unterworfen. So ist es bis heute. Die See gibt. Die See nimmt. Die Menschen hierzulande sprechen davon, dass die Eilande wandern – und deren Bewohner tun es seit Jahrhunderten mit ihnen. Tatsächlich spült ein stetiger Strom aus Nordwesten Sand im Westen der Inseln fort, der hernach an deren Ostende wieder angeschwemmt wird. So kommt es, dass dort, wo dereinst manches Inselkirchlein stand, längst Wellen brechen.

Und so entwickelte sich auch jene Sandbank im Südwesten von Juist zu einer Insel, die als Vogelschutzinsel Memmert bekannt und geschützt ist. Nach der Brutzeit kann die Insel von Naturfreunden entdeckt werden – aber der Inselvogt zählt lieber die Schnäbel in den Vogelkolonien, als die Besucher des ansonsten unbewohnten Eilandes. Drei Kilometer nordwestlich von Memmert ist seit einiger Zeit eine weitere Sandbank dabei, Land gutzumachen. Die Kachelot-Plate (cachalot, französisch für Pottwal) ist inzwischen auf eine Länge von drei Kilometern angewachsen. Wie es mit diesem Insel-Nachwuchs weiter geht, ist eine Frage der (Ge)-Zeiten. So wie der Gezeitenstrom von jeher ein unwägbares Naturschauspiel ist. Eine spektakuläre, zweimal tägliche Inszenierung mit den bewährten Akteuren Ebbe und Flut. Bei Ebbe ziehen sich die Wassermassen durch die Seegats zwischen den Inseln zurück und geben vor der Küste einen amphibischen Lebensraum frei, der von Prielen und Schlickbänken durchzogen ist. Hier tummeln sich Überlebenskünstler wie der Sandpierwurm, Schlickkrebse und Wattschnecken – begehrte Appetithappen für Abertausende von Zugvögeln, die im Watt rasten. Doch schon bald darauf flutet das Wasser unaufhaltsam zurück und nimmt das graue Areal wieder für sich ein. Experten haben herausgefunden, dass während einer Tide rund 200 Millionen Kubikmeter Wasser durch das Norderneyer Seegat – den Meeresdurchlass zwischen Juist und Norderney – in das Wattenmeer hinein- beziehungsweise herausfließen.

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Kein Wunder also, dass dieses einzigartige, bizarr-schöne Terrain mit den Schutzbereichen Salzwiesen, Inseln und Dünen seit 1986 zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer gehört und 2009 zum Weltnaturerbe erhoben worden ist. So, wie es einen nicht überraschen muss, dass das Wattenmeer Rückzugsgebiet vieler geschützter Vogelarten ist. Dort, wo sich Seehunde auf Sandbänken rekeln und wo es Möwen wie Sand am Meer gibt. Letzteren wird es niemals langweilig. Ihr Lebensraum bietet ihnen nicht nur ein abwechslungsreiches Meeresfrüchte-Büffett, sondern auch viel fürs Auge. Wer die Besonderheiten des Weltnaturerbes Wattenmeer erleben möchte, dem sei deshalb ein Rundflug empfohlen – wo sonst kann man aus der Möwenperspektive auf 90 Kilometern eine schmucke Inselkette bestaunen. Dem sei aber auch eine geführte Wanderung über den für nur wenige Stunden freigelegten Meeresboden ans Herz gelegt. Dort ist jenes Knistern zu hören, das der norddeutsche Dichter Theodor Storm in seinem Gedicht »Meeresstrand« als »des gärenden Schlammes geheimnisvollen Ton« beschrieb. Ist die See zurück, wird jenes geheimnisvolle Geräusch von der Brandung überspült – doch die nächste Ebbe kommt bestimmt! Bis dahin kann sich der Strandgänger beim Muschelsuchen die Zeit vertreiben, ohne sie zu vergeuden. Im Land der Pharaonen hieß es nämlich, dass die Götter von der Lebensspanne eines Menschen jene Tage nicht abziehen, die er mit Muschelsammeln verbracht hat.

BORKUM

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Insulaner sind selbstbewusst. Das gilt für die Borkumer ebenso wie für jene Leute, die seit jeher auf Wangerooge heimisch sind. Die Borkumer allerdings behaupten von ihrer Insel, dass sie der älteste namentlich bekannte Ort in Ostfriesland ist. Stolz feierten sie 1993 das 2.000-jährige Bestehen ihres Eilandes. Der antike griechische Geschichtsschreiber Strabon schreibt, dass der römische Heerführer Nero Claudius Drusus 12 v. Chr. eine Insel eroberte, die im Bereich des heutigen Borkum, Juist und Norderney gelegen haben soll und viel größer als das heute Borkum gewesen sein muss. Er nannte sie Byrchanis. Doch nach Drusus kam 50 n. Chr. der römische Gelehrte Gaius Plinius Secundus Maior mit der Flotte des römischen Kaisers an die Nordseeküste, und der konnte anschließend einiges mehr erzählen. Dieser Pli­nius der Ältere genannte Geschichtsschreiber berichtete erstmals von einer friesischen Insel namens Burchana und davon, dass deren Bewohner ein geradezu bedauernswertes
Leben führten. Armselig würden sie auf Hügeln hocken und allein von wild wachsenden Bohnen und jenem leben, was das Meer ihnen überließe. So kam die Insel Burchana zu ihrem Titel Bohneninsel. Vermutlich wurde sie im frühen Mittelalter von den Fluten zerstört, und auf ihrem Kleisockel bildeten sich die Sandinseln Borkum, Juist und Buise. Vielleicht ging sie aber auch während der Ersten Marcellusflut im Jahr 1219 unter oder bei der Großen Manndränke 1362. Von dieser Katastrophe erzählen übrigens die ältesten erhaltenen Überlieferungen Borkums.

Das Ostfriesische Urkundenbuch gibt darüber Auskunft, dass aus der Insel Borkna (1270) schließlich Borkina (1379), daraus dann Borchum Ooge (1440) und zuletzt Borckum (1462) wurde. Dass c ging mit den Gezeiten verloren, doch in Erinnerung der Borkumer sind jene archäologischen Funde am Nordstrand ihres Eilandes, die als älteste Siedlungsreste einer Insel gelten, geblieben: ein Fassbrunnen aus dem 13. Jahrhundert und auch Tonscherben aus jener Zeit.

Wie es um das Selbstbewusstsein der Borkumer bestellt ist, verrät auch das Wappen der Insel. »Mediis tranquillus in undis« steht dort – »Ruhig inmitten der Wogen« –, ein Sinnspruch, der einem alten Kirchensiegel Borkums entnommen ist und bis heute Gültigkeit hat. Der Alte Leuchtturm, 1576 errichtet, ist ein Wahrzeichen Borkums und ebenso im Wappen zu finden, wie zwei Wale, die an die Blütezeit der Insel erinnern.

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Das goldene Zeitalter Borkums nahm seinen Anfang anno 1713, denn in jenem Jahr begannen die Insulaner mit dem Walfang – als einzige der Ostfriesischen Inseln. Es heißt, dass seinerzeit 200 Borkumer in der Arktis, bei Spitzbergen, vor Grönland und bei der Insel Jan Meyen unterwegs waren – ein gefahrvolles, aber lohnendes Unterfangen, für jene, die wiederkehrten. Ob man als Kapitän, Steuermann, Harpunier, Speckschneider oder Decksmann an Bord war, entscheidend waren die gemeinschaftlichen Fangerlöse, und manch vergilbte Besatzungsliste aus jener Zeit weist schon junge Borkumer als Walfangkommandeure aus. Als einer der Ersten machte sich der Borkumer Pieter de Jonge mit einer Emder Walfangflotte auf den Weg in die Arktis. Von Roelof Gerritz Meyer (1710–1797) wird erzählt, dass er der erfolgreichste Walfangkommandeur war, denn er fuhr über 44 Jahre ins ewige Eis und brachte in dieser Zeit 270 Wale zur Strecke – Walkinnladen, die Meyer von seinen langen Reisen mitbrachte, umzäunen noch heute, wenn auch arg verwittert, das ehemalige Haus des legendären Grönlandfahrers.

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Doch es war seinerzeit auch die Handelsschifffahrt, die Borkum ein besseres Auskommen bescherte. So gab es um 1750 auf der Insel mehr als zwanzig Handelsschiffe, die vornehmlich die Route Amsterdam-Bremen-Hamburg befuhren. Für die Insulanerinnen hieß das jedoch, dass sie das Schicksal vieler Frauen teilten, die auf den Inseln und an der Küste lebten: ihre Männer wurden Opfer der See. So ist aus dem Jahre 1734 von Borkum bekannt, dass bei nicht weniger als einem Drittel aller Haushaltungen der Ernährer fehlte. Dass die erfolgreiche Ära Borkums dann doch zu Ende ging, lässt sich nicht dem fehlenden Mut der Insulaner zuschreiben. Der Englisch-Niederländische Krieg in den Jahren 1780 bis 1784, in den auch Frankreich involviert war, und später die von Napoleon verhängte Kontinentalsperre brachten den Walfang und die Schifffahrt Borkums innerhalb weniger Jahre zum Erliegen. Hatte die Insel 1774 noch 852 Einwohner, gab es 1806 dort nur noch 406 Frauen, Männer und Kinder. Im Jahre 1830 sprach man auf dem Eiland gar von »der tiefsten Armut aller Zeiten«.

Die Borkumer waren zum Umdenken gezwungen und erinnerten sich prompt an das Geschick ihrer Inselnachbarn etwas weiter östlich: Auf Norderney hatte man sich längst dem Seebäder-Gedanken verschrieben. Die Borkumer taten es den Norderneyern nach, aber zunächst mit wenig Erfolg. 1840 konnten noch nicht einmal 100 Gäste gezählt werden, zehn Jahre später waren es knapp 250 Sommerfrischler. Als die erste Bahnverbindung von Meppen nach Emden fertig war, wurde der Zuspruch vom Festland größer, und nachdem 1860 am Alten Leuchtturm das erste Hotel des Eilandes errichtet worden war, konnten die Insulaner 1865 schon 500 Fremdenbetten vorweisen. Der touristische Fortschritt bescherte Borkum 1875 ein Warmbadehaus und alsbald auch eine 400 Meter lange Seewasserleitung. In dieser Ära entstanden auch der Neue Leuchtturm (1879) und der erste Teil der Inselbahn samt eines Bahnhofs (1888). Dass die Insel mit der Jahrhundertwende eine im besten Wortsinn stürmische Entwicklung erlebte, macht bis heute manch schmucke Hotelfassade an der Strandpromenade augenscheinlich.

ALTER LEUCHTTURM

Der Alte Leuchtturm steht auf den ältesten Grundmauern der Ostfriesischen Inseln und ist das Wahrzeichen von Borkum. Der ursprüngliche Kirchturm, der Anfang des 14. Jahrhunderts entstanden war und zur kleinen Inselkirche gehörte, diente den von See kommenden Schiffen am Tage als Navigationshilfe. Doch aufgrund des stetig wachsenden Seehandels forderten die Emder Kaufleute, in deren Hafen um 1570 mehr als 400 Schiffe beheimatet waren, eine Erhöhung des Turmes. Senat und Bürgerschaft der Stadt Emden ließen daher 1576 auf dem Standort des alten Kirchturms einen Turm errichten, der stattliche 41 Meter hoch war – verwendet wurden dabei auch Backsteine, die beim Bau des herrschaftlichen Emder Rathauses übrig geblieben waren. Eine Sandsteintafel, die in der Westwand des Turmes eingemauert ist, erinnert an die einstigen Auftraggeber aus der Seehafenstadt. 1817 wurde das Dach entfernt und eine kuppelförmige Laterne eingebaut – somit hatte der Turm nun ein Leuchtfeuer mit Öllampen, deren Schein bis zu einer Entfernung von sechs Seemeilen sichtbar war. Nachdem das Gebäude im Februar 1879 durch ein Feuer zerstört worden war, entschloss man sich zum Bau eines neuen Leuchtturmes. Der alte Turm wurde instand gesetzt, bekam eine Uhrenanlage und diente von 1895 bis 1921 als Wetterbeobachtungsstation der Deutschen Seewarte Hamburg. Während des Ersten und Zweiten Weltkrieges wurde er für militärische Zwecke genutzt und beherbergte von 1945 bis 1948 die Seenotfunkstelle der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. 1982 übernahm der Heimatverein Borkum e.V. den mittlerweile marode gewordenen Turm und machte es sich zur Aufgabe, das backsteinerne Kleinod für die Nachwelt zu erhalten. Mehr als 150 Stufen muss der Besucher hinter sich bringen, wenn er einen Blick von der Aussichtsplattform genießen möchte. In 40 Metern Höhe befindet sich ein Turmzimmer, das als ostfriesische Teestube und als Standesamt genutzt wird. Empfehlenswert: Eine Teestunde hoch über Borkum, bei der man Ditjes und Datjes über den Alten Leuchtturm erfährt, den die Borkumer liebevoll Olden Baas nennen; mehr unter www.heimatverein-borkum.de

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Zu Füßen des Alten Leuchtturms befindet sich auf der historischen Kirchwarft de Walfangerkarkhoff, dessen Instandsetzung ebenfalls auf das Engagement des Heimatvereins zurückgeht. Dort findet man Walknochen, Gräber und Leichensteine aus jener Zeit, die der Insel neben viel Wohlstand auch Leid bescherte. Die Grabmale mit Totenköpfen erinnern an die Schicksale jener unerschrockenen Borkumer Grönlandfahrer, die im Sarg von ihrer Eismeerreise zurückkehrten. Viele starben unterwegs an Krankheiten, bei Schiffshavarien oder während jener gefährlichen Jagdmanöver, bei denen ihnen die Fluke eines Wales zum tödlichen Verhängnis wurde. Übrigens: das Totenkopf-Symbol der Grabsteine entstammt dem niederländisch-reformierten Glauben, dem die Borkumer Gemeinde lange angehörte. Da die Insel seit dem 16. Jahrhundert unter starkem Einfluss der Niederlande stand, fiel es den Insulanern auch nicht schwer, bei holländischen Reedern anzuheuern.

BORKUMER KLEINBAHN

Nicht nur für Leute mit Eisenbahnfaible nach der Ankunft ein Vergnügen: die Fahrt mit der Borkumer Kleinbahn vom Anleger Borkum-Reede in das Zentrum der Insel. Die Strecke hat eine Länge von rund sieben Kilometern und unterwegs einen Haltepunkt am Jakob-van-Dyken-Weg. Die Inselbahn ist die eizige zweigleisige Schmalspurbahn und älteste Inselbahn Deutschlands. Die bunten Waggons tragen die Namen der Borkumer Naturgebiete und sind mit nostalgisch anmutenden Holzbänken ausgestattet. Ein Gefühl von anno dazumal stellt sich prompt ein, wenn man sich zu einer Fahrt mit der historischen Dampflok Borkumwww.borkumer-kleinbahn.de