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Nr. 225

– ATLAN exklusiv Band 86 –

 

Die Gruft des Magnortöters

 

Auf dem Planeten der Legenden – ein Kommando sucht Klinsanthor

 

von Clark Darlton

 

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Das Große Imperium der Arkoniden kämpft um seine nackte Existenz, denn es muss sich sowohl äußerer als auch innerer Feinde erwehren. Die äußeren Feinde sind die Maahks, deren Raumflotten den Streitkräften des Imperiums durch überraschende Schläge schwere Verluste zufügen. Die inneren Feinde Arkons sind Habgier und Korruption der Herrschenden, die – allen voran Imperator Orbanaschol III. – nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind und das Gemeinwohl völlig außer acht lassen.

Gegen diese inneren Feinde des Imperiums ist der junge Atlan, der rechtmäßige Thronerbe und Kristallprinz von Arkon, der eine stetig wachsende Schar von verschworenen Helfern um sich sammeln konnte, bereits mehrmals erfolgreich vorgegangen. Selbst empfindliche Rückschläge oder unvorhersehbare Hindernisse entmutigen ihn nicht und hindern ihn und seine Helfer nicht daran, den Kampf gegen Orbanaschol, den Diktator und Usurpator, mit aller Energie fortzusetzen.

In diesem Kampf hat Atlan mit dem wiederbelebten Körper Gonozals, seines Vaters, gegenwärtig eine neue Waffe gegen Orbanaschol, die bereits zweimal erfolgreich zum Einsatz gelangte.

Aber auch der Imperator bleibt nicht untätig! Durch das Erscheinen seines für tot gehaltenen Amtsvorgängers zutiefst beunruhigt, entschließt er sich zu einem folgenschweren Schritt. Er schickt Expeditionen aus, um Klinsanthor, den sagenumwobenen Magnortöter, suchen und wecken zu lassen.

Eine dieser Expeditionen findet tatsächlich den Weg in DIE GRUFT DES MAGNORTÖTERS ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Lenth Toschmol – Ein Wissenschaftler auf der Spur des Magnortöters.

Arkanol und Karon – Toschmols Begleiter.

Vanthor und Tarnar – Zwei Menschen erleben eine unheimliche Verwandlung.

Zeranal, Zortain, Parentok und Swann – Überlebende der PROTALKH.

Orbanaschol III. – Der Imperator beginnt den zu fürchten, den er gerufen hat.

1.

 

Die Flucht war gelungen – wenigstens schien es so.

Der Planet Loipos stand auf dem Heckbildschirm der VALKARON und fiel weiter zurück – eine Welt, die an das Paradies erinnerte und sich als Hölle entpuppt hatte.

Lenth Toschmol dachte mit Schaudern an die Ereignisse auf Loipos zurück, die dem Großteil der Besatzung des PROTALKH das Leben gekostet hatten. Mit knapper Mühe waren er und weitere sechsunddreißig Überlebende dem Tod entronnen und hatten mit dem Beiboot VALKARON fliehen können.

Toschmol war Chefwissenschaftler der PROTALKH gewesen, Gegenspieler des nun toten Kommandanten Zenkoorten, der von Imperator Orbanaschol III. den Auftrag erhalten hatte, den sagenhaften Magnortöter Klinsanthor zu suchen und um Hilfe zu bitten.

Niemand wusste, wer oder was Klinsanthor war. Er – oder es – existierte nur in alten und halb vergessenen Legenden, die nichts über den Aufenthaltsort des Fabelwesens aussagten.

Toschmol war Altertumsforscher. Er wollte Klinsanthor finden, um seinen Ehrgeiz zu befriedigen, und er war davon überzeugt, dass ihn seine Unterlagen zu dem Magnortöter führen würden.

Zenkoorten war ein Narr gewesen, den Planeten Loipos für Klinsanthors Versteck zu halten. Er hatte seinen Starrsinn mit dem Leben bezahlt – und mit dem Verlust des großen Schiffes.

Die erlöschende rote Sonne wurde aber nicht nur von Loipos umkreist. Es gab noch einen zweiten Planeten, oder doch zumindest einen Weltkörper, den man notfalls als solchen bezeichnen konnte. Im gleichen Abstand wie Loipos umlief ein schwarzer und scheinbar lichtloser Lavabrocken die rote Sonne, ebenso groß wie die so paradiesisch anmutende Sauerstoffwelt, die sich als tödliche Falle erwiesen hatte.

Toschmol war davon überzeugt, in dem Schlackebrocken das gesuchte Versteck Klinsanthors gefunden zu haben, aber es gab niemand an Bord der VALKARON, der seine Meinung geteilt hätte.

Aber auch das war für den ehrgeizigen Forscher ohne jedes Interesse. Die dreißig Männer und sechs Frauen hatten ihm zu gehorchen, ob sie wollten oder nicht. Seine privaten Motive gingen sie nichts an. Was zählte, war der Auftrag des Imperators. Niemand hätte ihm nachzuweisen vermocht, dass er seine eigenen Ziele verfolgte, denn sie schienen mit diesem Auftrag identisch zu sein.

Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem frontalen Panoramaschirm zu. Vor dem Schiff stand die rote Sonne, die langsam auf den Bildrand zuwanderte. Weit dahinter und noch nicht sichtbar musste der geheimnisvolle dunkle Planet sein, auf dem zu landen Toschmol sich fest entschlossen hatte.

Ohne den Blick vom Schirm zu nehmen, sagte er zu der Arkonidin vor dem Navigationscomputer:

»Haben Sie den Sicherheitsabstand genau programmiert?«

Sie warf ihm einen kurzen und nichtssagenden Blick zu.

»Die Sonne ist nicht besonders heiß, Toschmol. Wir können sie in geringer Entfernung passieren.« Sie zögerte einen Augenblick, dann fuhr sie fort: »Bestehen Sie wirklich darauf, diesen Schlackebrocken anzusteuern? Die Messungen haben ergeben, dass niemand dort existieren kann, auch der sagenhafte Magnortöter nicht – falls es ihn überhaupt gibt.«

Er lehnte sich zurück und sah zu ihr hinüber.

»Sie also auch, Zeranal? Ich dachte immer, Sie wären dem Imperator treu ergeben.«

»Was hat denn das damit zu tun? Haben wir nicht schon genug Männer und Frauen verloren? Dieses ganze Sonnensystem bringt uns noch alle um.«

Toschmol lächelte und strich sich durch das rote, strähnige Haar, wobei ihm seine auffallend große und lange Nase sichtlich im Weg war.

»Ich hatte von Anfang an die Meinung vertreten, dass Klinsanthor nicht auf Loipos ist, aber keiner wollte auf mich hören. Der Dunkelplanet hingegen entspricht jener Welt, auf der Klinsanthor schläft. Wir werden also hinfliegen und nachsehen ...«

»Das werden wir nicht!«

Lenth Toschmol blieb ganz ruhig sitzen und rührte sich nicht, als er die Mündung des Impulsstrahlers in seinem Rücken spürte. Er hatte die Stimme sofort erkannt und wusste, dass der Techniker Parentok hinter ihm stand, den Finger am Abzug der Waffe.

Er hatte Parentok von Anfang an nicht getraut. Es wäre besser gewesen, ihn auf Loipos zurückgelassen, doch dazu war es nun zu spät.

»Ich bin hier der Kommandant, Parentok!«

»Sie waren es, Toschmol. Sie wurden soeben Ihres Postens enthoben. Ich bringe Sie in Ihre Kabine und schließe Sie ein, dann ändern wir den Kurs und machen, dass wir hier fortkommen.«

»Und wer will sich später vor dem Imperator verantworten? Haben Sie daran auch gedacht?«

Parentok ging um den Wissenschaftler herum, die Waffe ständig auf ihn gerichtet.

»Wer sagt denn, dass wir das zu tun beabsichtigen? Es gibt genügend unbewohnte und unbekannte Planeten jenseits der Imperiumsgrenzen, auf denen wir uns niederlassen können. Im Übrigen wollen Sie mir doch nicht weiszumachen versuchen, dass Sie Orbanaschol so lieben, dass Sie Ihr Leben für ihn riskieren wollen.«

Toschmol begann einzusehen, dass er seine Taktik ändern musste.

»Solche Gedanken bestraft Orbanaschol für gewöhnlich mit dem Tode, Parentok, aber Sie haben schon recht: Ich liebe den Imperator nicht besonders. Mir geht es um Klinsanthor und die Wahrheit darüber. Ich war meinem Ziel noch nie so nahe wie jetzt. Wenn wir den Magnortöter dazu bewegen können, nach Arkon zu gehen, wird uns Orbanaschol jeden Wunsch gewähren. Wir werden das Imperium verlassen können, ohne eine Verfolgung befürchten zu müssen. Wir werden frei und reich sein, unermesslich reich, Parentok!«

»Reichtum ist für Tote wertlos, Toschmol. Wir haben unseren Entschluss gefasst.« Er sagte zu der Navigatorin, ohne sie dabei anzusehen: »Zeranal, programmieren Sie eine Transition, die uns ein paar Lichtjahre weiterbringt. Ich bringe Toschmol in seine Kabine.«

Er winkte mit der Waffe. Der Wissenschaftler erhob sich langsam und blieb dann ein wenig gebeugt stehen, so als fürchte er, mit dem Kopf gegen die Decke der Kontrollzentrale zu stoßen.

»Eine Transition innerhalb des Systems wäre glatter Selbstmord«, gab er zu bedenken. »Sie wissen so gut wie ich, dass der schwarze Planet Energiefelder verbreitet, deren Natur uns nicht bekannt ist. Ihre Auswirkungen waren selbst auf Loipos zu spüren und ...«

»Das eben ist der Grund, warum wir so schnell wie möglich hier weg wollen. Gehen Sie schon! Sie halten uns nur auf.«

»Was haben Sie mit mir vor?«

»Nichts! Wenn alles vorüber ist, können Sie sich wieder frei im Schiff bewegen. Wir haben Ihnen einiges zu verdanken, das vergessen wir nicht.«

Wenn Toschmol insgeheim gehofft hatte, jemand würde ihm jetzt beistehen, so sah er sich getäuscht. Auf dem Weg zur Kabine begegnete er nur finsteren Gesichtern. Ohne weiteren Kommentar schloss Parentok die Tür hinter ihm und verriegelte sie mit dem Positronenschloss. Niemand außer ihm würde sie öffnen können.

Toschmol behielt seine Ruhe, auch als er allein war. Er nahm seine Unterlagen und studierte die vagen Hinweise über den Magnortöter, der einmal die gefährlichste Waffe des arkonidischen Imperiums gewesen sein sollte.

Von einem zerklüfteten und leblosen Planeten war die Rede, von einer unwirklich anmutenden Welt mit unterirdischen Grüften und Meeren. Auch eine sterbende Sonne wurde erwähnt, von der die Sage berichtete, dass sie zusammen mit dem Leben Klinsanthors erlöschen würde.

Noch einmal las Lenth Toschmol die geheimnisvollen Verse, welche aus einer arkonidischen Legende stammten:

 

»In den Grüften und Meeren der Unwelt träumt Klinsanthor, der Magnortöter.

Weckt ihn und ruft ihn, aber achtet darauf, dass sein schrecklicher Schatten nicht auf euch fällt ...«

 

In einigen älteren Fassungen der Legende blieb der Text zwar gleich, nur hatte dort die erwähnte »Unwelt« einen Namen. Sie wurde »Die Skärgoth« genannt.

Toschmol legte die Aufzeichnungen auf den Tisch und setzte sich wieder. Er schaltete den Interkomschirm ein, um verfolgen zu können, was in der Kommandozentrale geschah. Parentok war zurückgekehrt und hatte sich in den Sessel vor die Kontrollen gesetzt. Zeranal teilte ihm mit, dass sie Kurs und Transition programmiert hatte.

Nur der linke Rand des Panoramaschirms war zu sehen, und auf ihm erschien gerade der gewaltige Schlackebrocken. Gleichzeitig begannen die Anzeigeinstrumente verrückt zu spielen. Das mussten die geheimnisvollen Energiefelder sein, die den Dunkelplaneten umgaben.

»Es ist die Skärgoth, kein Zweifel!«, murmelte Toschmol in verbissener Wut in sich hinein. »Die Legende hat nicht gelogen. Ich habe Klinsanthor gefunden, und diese verdammten Narren hindern mich daran, ihn aufzusuchen. Warum sollte ich mich vor seinem Schatten fürchten?«

Ihm kam der Gedanke, dass mit dem »schrecklichen Schatten« die Energiefelder gemeint sein konnten, die der PROTALKH zum Verderben wurden.

Weitere Besatzungsmitglieder kamen in die Kommandozentrale, um sich nach dem Stand der Dinge zu erkundigen. Parentok teilte ihnen mit, dass die Transition bald stattfinden würde und bat sie, sich in die Kabinen zurückzuziehen und auf die Betten zu legen. Der Entzerrungsschmerz würde stärker als gewöhnlich sein, vermutete er nicht zu unrecht.

»Ihr seid verrückt!«, schimpfte Toschmol, aber niemand konnte ihn hören, da er nur auf Empfang geschaltet hatte. »Eine Transition innerhalb des Systems ist Wahnsinn ...!«

Voller Faszination starrte er auf das kleine Stück Bildschirm, das von Parentoks Rücken nicht verdeckt wurde. »Sein« Planet Skärgoth war bereits halb zu sehen, aber die Vergrößerung war schlecht und zu gering. Einzelheiten waren nicht zu erkennen. Immerhin wurde klar, dass die Form unregelmäßig und keineswegs rund war, wie man es von einem Planeten erwarten durfte. Die Oberfläche reflektierte nur wenig Licht, was auf drei Faktoren zurückzuführen war: die rote Sonne strahlte kaum noch, außerdem stand sie viel zu seitlich, und drittens war die Albedo von Skärgoth bemerkenswert gering.

Die Messungen waren richtig gewesen. Der Brocken schien tatsächlich nur aus erkalteter Lava und Schlacke zu bestehen. Dass seine Bahn mit der von Loipos identisch war, mochte reiner Zufall sein. Aber vielleicht hatte Klinsanthor da auch nachgeholfen ...

Toschmol war so in den Anblick der Skärgoth vertieft, dass er die bevorstehende Transition vergaß. Erst im letzten Augenblick, als Parentok und Zeranal den Vorgang einleiteten, wurde er sich der Gefahr bewusst, in der er sich befand. Hastig warf er sich auf sein Bett und entspannte die Muskeln. Keine Sekunde zu früh, denn im gleichen Augenblick setzte der erwartete Entzerrungsschmerz ein.

Er begriff sofort, dass seine Ahnung sich bewahrheitet hatte. Das war kein gewöhnlicher Entstofflichungsprozess, der den Schmerz verursachte, und es fand auch keine normale Transition über viele Lichtjahre hinweg statt. Das Bild auf dem Panoramaschirm in der Kommandozentrale veränderte sich nicht. Auch die Konturen von Parentoks Rücken blieben, wenn es auch einen Augenblick so schien, als wollten sie verschwimmen und unsichtbar werden.

Langsam richtete Toschmol sich wieder auf. Es wurde ihm klar, dass die Transition misslungen war. Auch Parentok schien nun endlich zu begreifen, dass seine Absichten durchkreuzt worden waren. Mit gespielter Ruhe nahm er die Schadensmeldungen aus allen Sektoren des Schiffes entgegen und befahl eine Kursänderung.

Zeranal wirkte wesentlich hilfloser.

»Die Transition wurde durch äußeren Einfluss abgebrochen«, meinte sie aufgeregt. »Verstehen Sie, Parentok? Sie wurde regelrecht verhindert! Das können nicht nur Energiefelder sein!«

»Was denn sonst?«

»Klinsanthor vielleicht«, flüsterte sie scheu.

Toschmol registrierte befriedigt, dass Parentok erschrak. Obwohl ihm selbst auch nicht wohl in seiner Haut war, freute er sich über die Niederlage seiner Gegner, die nicht auf ihn hören wollten. Mit der Kursänderung würden sie auch nicht weit kommen, hoffte er.

Jene Arkoniden, die sich zuerst von ihrem Schreck erholt hatten, stürmten in die Kommandozentrale. Einige von ihnen verlangten, man solle Toschmol wieder freilassen, was von Parentok jedoch schroff abgelehnt wurde.

»Wir versuchen, mit Hilfe des Impulstriebwerks dem Einfluss des dunklen Planeten zu entkommen. Wenn die Energiefelder schon die Transition stören, so können sie den Triebwerken nichts anhaben.«

Er sprach mit einer solchen Überzeugung, dass sich die Leute beruhigten. Außerdem trug er noch immer seine Energiewaffe im Gürtel. Toschmol war davon überzeugt, dass er die Meuterei angezettelt hatte.

Die lichtschnellen Impulstriebwerke sprangen einwandfrei an, aber der von ihnen erzeugte Schub kam nicht zur Geltung. Eine Kursänderung war unmöglich, und wenig später hatte Parentok das Gefühl, in einem ferngelenkten Schiff zu sitzen, das seinen Befehlen nicht mehr gehorchte.

Die VALKARON flog mit unverminderter Geschwindigkeit weiter und wurde weder langsamer noch schneller. Ihr Bug zeigte genau auf den Lavaplaneten, der inzwischen bedrohlich nähergerückt war. Die Einzelheiten der in schwaches Dämmerlicht getauchten Oberfläche wurden immer deutlicher sichtbar.

»Wir holen jetzt Toschmol!«, sagte einer der Männer und verließ die Zentrale, ehe Parentok ihn zurückhalten konnte.

Toschmol schaltete den Interkom ab und streckte sich auf dem Bett aus, um seine Befreier zu erwarten. Er war gespannt, wie sie ohne Kode das positronische Schloss öffnen wollten. Es dauerte auch nicht lange, bis er es erfuhr. Die Leute setzten Impulsstrahler ein und zerstörten es einfach.

Er sah ihnen gelassen entgegen.

»Nun?«, erkundigte er sich seelenruhig.

Die Männer wirkten verlegen.

»Parentok hat uns nicht erlaubt, Sie zu holen, aber wir glauben, dass nur Sie uns helfen können. Wir stürzen auf den Dunkelplaneten zu. Was sollen wir tun?«

Toschmol erhob sich langsam. Er deutete auf ihre Waffen.

»Zwingt Parentok, die Zentrale zu verlassen. Er ist verrückt geworden. Wie kann er sich dem Willen Klinsanthors widersetzen? Wir werden auf der Skärgoth landen.«

Sie sahen ihn verständnislos an, bis ihm einfiel, dass ihnen der Name des Planeten unbekannt war.

»Skärgoth ist das Versteck des Magnortöters«, erklärte er den bestürzten Arkoniden. »Er erwartet uns.«

Die Mitteilung wirkte nicht gerade beruhigend auf die Männer, aber sie sahen wohl ein, dass eine Landung noch immer besser war als ein Absturz. Zumindest musste versucht werden, den beginnenden Fall der VALKARON abzubremsen.

Als Toschmol die Kommandozentrale betrat, wusste er hinter sich ein paar Arkoniden mit feuerbereiten Waffen. Parentok schwang in seinem Sessel herum. Seine Hand fuhr zum Griff des Strahlers, aber er zog ihn nicht aus dem Gürtel.

»Was soll der Unsinn?«, fragte er wütend. »Glauben Sie vielleicht, gegen diese Naturgewalten ankämpfen zu können? Ich bin Techniker und verstehe mehr von Navigation als Sie, Toschmol. Verschwinden Sie!«

»Verlassen Sie den Platz vor den Kontrollen!«, forderte der Wissenschaftler ihn auf und ging furchtlos auf ihn zu. »Zeranal, leiten Sie ein Landemanöver ein und geben Sie Bremsschub.«

Parentok stand zögernd auf, als er von seinen Leuten keine Unterstützung erfuhr. Er wusste, wann er verloren hatte.

»Na schön, dann versuchen Sie es doch!«, knurrte er hilflos vor Zorn und Enttäuschung. »In einer halben Stunde zerschellen wir auf der Oberfläche dieses Lavabrockens, wenn Sie kein Zauberer sind.«

»Wir werden sehen«, gab Toschmol zurück und setzte sich. Ein Blick auf die Kontrollinstrumente zeigte ihm, dass alle funktionierten, wenn einige von ihnen auch unmögliche Werte anzeigten. »Wie weit sind Sie, Zeranal?«

»Fertig!«

»Gut, dann einschalten!«

Atemlos warteten sie auf das Ergebnis. Toschmol bemerkte, dass sich die Skärgoth auf dem Bildschirm verschob. Der Planet wanderte in die Mitte der großen Scheibe und kam so in Landeposition. Die Fluggeschwindigkeit der VALKARON verringerte sich.

Parentok schien die Meuterei vergessen zu haben.

»Wie ist das möglich?«, fragte er ungläubig. »Der Bremsschub ist viel geringer als jener der Impulstriebwerke.«

Toschmol war nicht nachtragend.