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Das Buch

Unter dem Motto »Fang den Pfeil!« bringt der Extremcoach Joe Alexander Menschen dazu, Ungeahntes zu leisten und die eigenen Grenzen zu überschreiten – sei es privat, im Sport oder bei der Karriere. Mit Hilfe dieses Buches hat nun auch der Leser die Möglichkeit, seine Ziele zu ermitteln und erprobte Erfolgsstrategien anzuwenden. Ob man nun Nichtraucher oder Weltrekordler werden will, ob man Abnehmen oder mit einer Geschäftsidee erfolgreich sein will, Joe Alexander hilft, Ihren inneren Schweinehund beiseite zu räumen, Ihr Potenzial herauszukitzeln und Sie fit zu machen für Ihre persönliche Höchstleistung. Mit diesem Buch bucht man einen kompetenten Profi, für den es ein Vergnügen ist, sieben übereinander liegende Steinplatten mit dem Ellbogen zu durchschlagen und dabei noch ein rohes Ei unversehrt in der Hand zu behalten. Wetten dass?!

Special: In diesem Buch erklärt der Extremcoach ausführlich, warum Samuel Kochs Wette bei »Wetten das..?« so dramatisch schiefgelaufen ist.

Der Autor

Joe Alexander ist seit Jahren als Rekordler, Ideengeber, Extremcoach und Actionspezialist der Geheimtipp »behind the scenes«. Weltweit tritt er als gefragter Gast in TV- und Event-Shows auf, bei denen er mit spektakulären Showeinlagen oder als »König der Pfeilfänger« das Publikum begeistert.

Der König der Reflexe, Joe Alexander, ist achtfacher Guinness-Weltrekordhalter, Ex-Deutscher Meister im Taekwondo, Schauspieler, Action-Choreograph und Inhaber der StuntFighter Academy Hamburg. Als Extremcoach und »Business Samurai«-Coach für Manager betreut er große deutsche Markenunternehmen.

Das Multitalent trat u. a. Thomas Gottschalk ein Ei vom Kopf oder schlug Stefan Raab mit einem Fauststoß durch das Studio. Moderatoren wie Johannes B. Kerner, Oliver Pocher, Michelle Hunziker oder Florian Silbereisen traten an, um entweder Pfeile zu fangen, zu brennen oder unter seiner Obhut Steine zu zerschlagen. Im japanischen Fernsehen zerschmetterte Joe als erster Mensch Gehwegplatten unter Wasser. Bei Reinhold Beckmann holte er mit Pfeile fangen seinen ersten offiziellen von mittlerweile acht Guinness Weltrekorden.

»Respekt!« (Michelle Hunziker)

»Der König des Reaktionsvermögens« (Galileo, Pro7)

»Joe Alexander ist einer der außergewöhnlichsten Sportler, die mir im Laufe meines beruflichen Lebens begegnet sind.« (Olaf Kuchenbecker, Guinness World Records)

JOE ALEXANDER

FANG DEN PFEIL!

EIN EXTREMCOACH ZEIGT, WIE SIE UNGLAUBLICHES ERREICHEN

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imageOACH

Fang den Pfeil!

Ein Extremcoach zeigt, wie Sie Unglaubliches erreichen

Münster: Solibro Verlag 1. Aufl. 2013

ISBN 978-3-932927-75-1 (Druckausgabe)

ISBN 978-3-932927-76-8 (epub)

ISBN 978-3-932927-76-8 (epub)

Dieser Titel ist auch als gedrucktes Buch erschienen.

Die in diesem Buch genannten Ratschläge und Übungen sind unverbindliche Empfehlungen des Autors. Weder Autor noch Verlag übernehmen Verantwortung für die Anwendung derselben durch den Leser. Im Zweifel und bei Krankheiten konsultieren Sie einen Arzt.

Umschlaggestaltung/Farbteil: Nils. A. Werner, www.nils-a-werner.de Bildnachweis: s. S. 265

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»Würde ich auf Leute hören, die immer wissen,
was alles nicht geht, würde ich heute noch
mit dem Dreirad oben auf der Rutsche stehen.«

Horst, Hund und Brodt (auf Twitter)

Inhalt

Der Autor

Das Buch

Vorwort

1.

Geht nicht? Gibt’s nicht!

1.1

Das Unmögliche möglich gemacht: Wenn ganz normale Menschen ganz Unglaubliches leisten

1.2

Wie ich selbst zum Rekordjäger wurde ...

1.3

Das Erfolgspotenzial schlummert in jedem von uns!

2.

Sie sind ein Held – auch wenn Sie es noch nicht bemerkt haben

2.1

Zum Staunen: menschliche Meisterleistungen aus aller Welt

2.2

Wünsche – 365 Tage lang: Was treibt Sie an?

2.3

Warum wir unseren Schweinehund füttern

2.4

Wie Sie dennoch Ihren persönlichen »Weltrekord« erreichen können

3.

Starten Sie jetzt durch! Einfache Grundlagen für den Weg zum Ziel

3.1

Grundlagen

3.1.1

Training ist alles, doch gewusst, wie!

3.1.2

Visualisierung

3.1.3

Atmen: Aus der Ruhe kommt die Kraft

3.1.4

Sind Sie wirklich bereit? Nur Ihr Wille zählt …

3.2

Testen Sie sich selbst – fünf Tests, die zeigen, ob Sie Ihr Ziel erreichen werden

4.

Der Weg zum Erfolg

4.1

Der Weg zum Erfolg – Schritt für Schritt

4.1.1

Ihr Abenteuer beginnt – was Sie auf die Reise mitnehmen sollten

4.1.2

Die Störfaktoren unterwegs – sind Sie wirklich bereit?

4.1.3

Ohne kleine Niederlagen kein Erfolg

4.2

Mein Coaching für Erfolg im Alltag Probleme, Konflikte und andere Herausforderungen

4.2.1

Das Brett, das auf Reisen ging

4.2.2

Fang den Schuh

4.2.3

Ohne Rücksicht auf Verluste – Das Schwert »Harald« und die Prüfungsangst

4.2.4

Reset your life – die »Top 5«

4.3

Mein Coaching für Rekorde, Wetten, dass..? und andere TV-Quotenbringer

4.3.1

Die Entstehung einer Marktlücke

4.3.2

Menschen wie du und ich können es schaffen

4.3.3

»Auf Dartpfeilen klettern«

4.3.4

»Autos über den Bauch fahren lassen«

4.3.5

»Die menschliche Fackel«

4.3.6

»Mit dem Kopf Wassermelonen spalten«

4.3.7

»Ei-Break« mit Jackie Chan und Janna

4.3.8

Karaoglan – eine türkische Abenteuerfilmproduktion

5.

Meine Rekorde, meine Stunts, meine Grenzen

5.1

Es kann nur einen geben – dich selbst!

5.2

Touchbreak – Die Umsetzung eines Gedankens

5.3

Unterwasser-Bruchtest

5.4

Salto-Bruchtest mit Schellackschallplatten

5.5

JAACRO, in 80 Tagen durch Deutschlands Fitnessstudios

5.6

2001 – Die Ära des Pfeilefangens beginnt

5.7

Pfeile blind fangen bei Wetten, dass..? (2007)

5.8

Lebensgefährlich! Spitze Harpunen unter und über Wasser fangen

5.9

Taekwondo-Salto-Bruchtest – meine Prüfung zum 4. DAN (2013)

5.10

Geballte Zahlen: Rekorde, Action und mehr

6.

Meine Anekdoten mit Gottschalk, Beckmann, Raab und Co.

6.1

Willkommen im Backstagebereich!

6.2

Dieter Bohlen – RTL, Supertalent (2012)

6.3

Thomas Gottschalk – ZDF, Na siehste! (1988)

6.4

Reinhold Beckmann – ARD, Guinness-Show der Rekorde (2001)

6.5

Stefan Raab – VIVA, VIVAsion (1996)

6.6

Florian Silbereisen – ARD, Das Frühlingsfest der 100.000 Blüten (2013)

6.7

Michelle Hunziker: Das Coaching (2005)

6.8

Oliver Pocher, Kerner und andere

7.

Hurra, endlich am Ziel ... Du hast den Pfeil gefangen!

7.1

Erfolg – genieße ihn!

7.2

Nach dem Ziel ist vor dem Ziel

7.3

Das Geheimnis wird gelüftet – Deine »Top 5«-Testergebnisse

Dedicated to Samuel Koch – Epilog in eigener Sache

Nachwort

Danksagung

Bonustrack: Berühmt für 15 Minuten im TV – so funktioniert es

Als Wettkandidat zu Wetten, dass..?: Wie geht das?

Wie komme ich in das Guinness World Records-Buch?

Bildnachweis

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Vorwort

»Fang den Pfeil – oder wie man die Welt anhält.«

Liebe Leser,

trauen Sie sich zu, Pfeile zu fangen, die jemand auf Sie abschießt? Nein? Doch? Vielleicht? Eventuell auch mit verbundenen Augen? Vermutlich finden Sie allein schon die Vorstellung derart unangenehm, dass jemand auf Sie anlegt, während Sie nicht weglaufen sollen, dass Sie sofort abwinken. Warum sollte man sich auch der Gefahr aussetzen, dass der Bogenschütze danebenschießt?

Nun, das ist ganz normal und lebenserhaltend. Und doch gibt es im Zirkus Frauen, die sich auf rotierenden Brettern mit Messern bewerfen lassen, oder aber, so wie bei mir und in meinen Kursen, Menschen, die sich ganz freiwillig mit Pfeilen beschießen lassen, um diese auch noch zu fangen.

Dass es möglich ist, steht damit außer Frage. Doch warum sollten Sie, als geschätzter Leser, der im täglichen Leben schon genug Probleme am Hals hat, sich mit derart gefährlichen Mutproben beschäftigen? Nun, die geistigen und körperlichen Fähigkeiten, die man benötigt, um solche oder andere Herausforderungen zu meistern, schlummern ungenutzt in jedem von uns. Stellen Sie sich vor, wie wunderbar es wäre, wenn diese verborgenen Fähigkeiten abgerufen werden könnten, wenn es im Alltag, im Berufsleben oder auch privat darauf ankommt, das scheinbar Unmögliche möglich zu machen.

Dieses Buch kann auch Ihren Horizont nachhaltig erweitern. Denn es verfügt über das geballte Erfahrungswissen eines Extreme-Coaches, der reihenweise Manager wie auch ganz normale Durchschnittstypen in seinen Kursen verblüfft und durch unkonventionelle Übungen zu neuen Sichtweisen, Techniken und Erfolgen führt.

Vielleicht sagen auch Sie wie so mancher meiner Kursteilnehmer am Ende, dass Sie verblüfft sind, wie allein schon eine veränderte Betrachtungsweise die Hürden, vor die einen das Leben stellt, schrumpfen lässt. Damit wäre schon viel gewonnen.

Unmögliches möglich machen: Geht das überhaupt? Viele Fallbeispiele und Anekdoten aus dem TV-Backstagebereich mit Stars wie Gottschalk, Beckmann, Raab, Hunziker und Co., dazu Guinness World Records-Rekordsportler und Wetten, dass..?-Wettkandidaten zeigen Ihnen in diesem Buch, wie es geht.

Das ist aber noch nicht alles, denn auch für Sie, lieber Leser ganz persönlich, gibt es einen Schatz in diesem Buch zu heben, den Sie nur dann erhalten, wenn Sie die fünf geheimnisvollen Selbsttests bestehen. Danach werden Sie automatisch zu den Gewinnern gehören!

Also, ich lade Sie ein, folgen Sie mir durch dieses Buch und lernen Sie auf unterhaltsame Weise, wie man scheinbar unerreichbare Ziele dennoch erreichen kann, wie man über den inneren Schweinehund triumphiert und neuen Mut, Selbstbewusstsein und Erfolgsbereitschaft trainieren kann.

Ich weiß, dass Sie »unglaublich« sind, aber wissen Sie es auch?

Am Ende des Buches werden Sie es wissen!

Viel Spaß und Erkenntnisgewinn bei der Lektüre – Pfeil ab!

Joe Alexander

1. Geht nicht? Gibt’s nicht!

1.1 Das Unmögliche möglich gemacht: Wenn ganz normale Menschen ganz Unglaubliches leisten

»Nur wer das Ziel kennt, kann es treffen.«

Joe Alexander

Wenn ich mal nicht gerade auf »Rekordjagd« bin oder jemanden für eine Fernsehsendung über seine Leistungsgrenzen hinaus coache, werde ich oft gefragt:

»Joe, kannst du dir nicht auch für mich etwas ›Außergewöhnliches‹ oder ›Unmögliches‹ überlegen? Ich möchte auch dieses oder jenes können!«

Grundsätzlich ist dem nichts entgegenzusetzen. Aber wenn es die Grundmotivation eines »normalen« Menschen ist, einfach nur ins Fernsehen kommen zu wollen oder damit vor seinen Freunden in der Kneipe anzugeben, dann liegt da schon ein großer Stolperstein, über den derjenige früher oder später stolpern wird. Unglaubliche Leistungen zu vollbringen ist nicht so einfach, wie es manchmal den Anschein hat. Im Gegenteil: solche Kraftakte bedürfen einer tief verankerten Motivation, die man dann auch nicht mehr so leicht los wird! Alles, was am Ende leicht aussieht, ist anfangs schwer und langwierig.

Es ist wie mit der berühmten Eisbergspitze, die man über Wasser sehen kann. Wir wissen, dass da ein gewaltiger Rest unter dem Wasserspiegel existiert, denn ohne diesen würde es keine Eisbergspitze geben. Aber zu sehen ist das alles erst, wenn man eintaucht in die Welt des Eisbergs. So verhält es sich auch mit den Mechanismen, die Menschen in die Lage versetzen, scheinbar Unmögliches zu schaffen.

Seitdem das Internet unsere Wahrnehmung so ziemlich auf den Kopf gestellt hat, wissen wir am Ende nicht mehr genau, was wir glauben sollen und was nicht. Es gibt dort z. B. junge Leute, die Fußbälle von Dächern über hundert Meter weit schießen, um eine Cola-Dose von einer Parkbank zu kicken. Oder: Jemand wirft aus ein paar Metern Entfernung eine Musik-CD genau in den Schlitz eines CD-Players und lässt sie abspielen. Es sind »normale« Menschen und es sind durchaus unglaubliche Leistungen – immer vorausgesetzt, sie sind real und nicht mit filmischen Tricks erzeugt. Also ist hier die Frage erlaubt, wann ein Mensch noch normal und ab wann seine Leistung wirklich unglaublich ist. Doch worin liegt die wahre Bedeutung des Begriffs »unglaublich«?

Das wird des Öfteren von Galileo Fake Check (Pro7) und anderen Sendungen investigativ hinterfragt. Und es ist tatsächlich so, dass einige der gezeigten Leistungen im Netz echt sind. Wer immer diese im Film erfolgreich vorgeführt hat, hatte zumeist zigtausende von frustrierenden Fehlversuchen hinter sich. Erst dann kamen die Erlösung und der Moment, in dem es einmal sauber und wie von »Geisterhand« geführt vor der laufenden Kamera gelang! Alles andere ist von »Computerhand« und mit der Maus manipulierte unmögliche Leistung.

Ein berühmter Sportler wie »Air Jordan« oder ein begnadeter Fußballer wie »R7« Ronaldo brauchen keine Computertricks und sind trotzdem »normale« Menschen, die ihre »unmögliche« Leistungsfähigkeit nur dadurch erlangten, dass sie am Anfang unzählige Trainingseinheiten absolviert haben, um in den Olymp aufzusteigen. Talent ist wichtig, aber ohne Disziplin und Beharrlichkeit sind solche Leistungen nicht abrufbar.

Es gibt wiederum ganz andere »normale Menschen«, die ohne nachzudenken etwas »Unglaubliches« leisten. Es fängt bei Zivilcourage an, reicht über eine komplette Lebensumstellung durch eine »verrückte« Entscheidung bis hin zu alleinerziehenden Vätern oder Müttern, die zwei oder drei Kinder aufziehen und zugleich das Geld für alle verdienen müssen. Diese Leistungen sind weder spektakuläre Rekorde noch werden sie im Fernsehen zelebriert. Es gibt dafür auch keine öffentliche Ehrung, diesen Menschen werden keine Medaillen überreicht. Dennoch handelt es sich um unglaubliche Leistungen, die Respekt und Hochachtung verdienen!

Wichtig ist: Jeder Mensch kann »Unmögliches« vollbringen, und das Gute ist: Er oder sie kann jederzeit damit anfangen. Das »doppelt Gute« ist: Es ist fast egal wo, es ist überall möglich und beginnbar. In der Küche, in der Schule, in der Kneipe, bei der Arbeit oder beim Sport. ES IST EGAL!

Wichtig ist nur eine »kleine« Sache: er muss für das »Unmögliche« eine Entscheidung fällen, und zwar eine klare Entscheidung! Sind Sie bereit für eine »verrückte« Entscheidung?

1.2 Wie ich selbst zum Rekordjäger wurde ...

»Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben.«

Hilary Cooper

Alles hat damit angefangen, dass ich vor vielen Jahrzehnten in Beirut im Libanon geboren wurde und aufgrund der Kriegswirren und Bombeneinschläge im Alter von acht Jahren mit meinen Geschwistern nach Deutschland ausgeflogen wurde. Wir landeten in diversen Kinderheimen und waren ohne Eltern, die erst sechs Monate später nach Deutschland kommen sollten. In der Schule wurde ich aufgrund meiner Sprachschwierigkeiten und Mitteilungsprobleme oft gehänselt und links liegengelassen. Die einzige Möglichkeit, mich innerlich zu öffnen, war der Sport, und zwar in allen Disziplinen, die es gab: Laufen, Springen, Werfen etc. In allem, was immer ich auch ausprobierte, war ich tatsächlich der Beste, und das schlug sich auch deutlich in den Zeugnissen nieder. Mathe Fünf, Deutsch Vier, Bio Vier, Geschichte Vier, Religion teilgenommen – aber im Sport immer eine Eins!

Irgendwann landete ich in einem Hamburger Fußballverein, bei dem ich einen ziemlich guten Mittelstürmer abgab und auch oft in der Hamburger Fußballauswahl spielte. Mein Problem: Auch dort war ich abhängig von Mitspielern und einer Cliquenwirtschaft ausgesetzt, deren Kommunikation ich nicht verstand. Also bekam ich oft einfach die Bälle oder Flanken nicht, die ein Mittelstürmer braucht, um Tore zu schießen. Es war schon sehr frustrierend, Dinge, die ich sehr gut konnte, nicht zeigen zu können.

Doch dann passierte etwas Außergewöhnliches: Als 17-Jähriger, der ausnahmsweise zu früh auf dem Weg zum Fußballtraining beim FC Altona 93 war, hörte ich aus einer dunklen Gasse laute Schreie. Was ist denn da los, dachte ich. Mutig wie ein Torwart im Fünfmeterraum lief ich in die Sackgasse hinein und öffnete pochenden Herzens die Tür – und spürte sofort eine unglaublich geballte Energie, die mich fast erschlug. Der erste Eindruck von schwitzenden Menschen in weißen »Pyjamas« mit farbigen Gürteln beeindruckte mich derart, dass ich diesem Kampfsport fortan mein Leben widmete. Taekwondo! Die Sportschule Tangun, die sechs Tage die Woche geöffnet hatte, wurde ab sofort mein »Shaolin-Tempel«.

Fußball ist Mannschaftssport, Taekwondo ist Einzelsport, und wenn du gewinnst, dann gewinnst du, und wenn du verlierst, dann verlierst du, und zwar ganz alleine. Im Fußball bist du abhängig von vielen Faktoren, aufgrund derer du, egal wie gut du selbst spielst, trotzdem das Spiel verlieren kannst. Beim Taekwondo stehst du alleine auf der Matte und musst auch alleine bestehen. Diese Unabhängigkeit, diese Freiheit, alles zu erreichen und auf niemanden Rücksicht zu nehmen, war mein Schlüssel. Endlich konnte ich Gas geben. Ich trainierte die ganze Woche mehrere Stunden am Tag, lief permanent mit Bleiwesten rum. Man sah mich immer irgendwo Liegestütze machen, sah mich springen, treten, kämpfen oder im Kino Bruce-Lee-Filme zum hundertsten Mal anschauen. Nach der Rekordzeit von zwei Jahren bestand ich die Prüfung zum Schwarzen Gürtel im Taekwondo. Ich wurde mehrmals Hamburger Meister und nach vier Jahren disziplinierten Trainings 1981 auch Deutscher Meister im Kampf, natürlich im Einzel. Als Nationalkämpfer holte ich 1982 auf der WM in Ecuador den fünften Platz.

Ich errang Unmengen von Titeln sowie einen ganz besonderen Titel, auf den ich bis heute sehr stolz bin: Kalifornischer US-GRANDCHAMPION im Kampf! Die Regeln des Turniers: Man musste alle Kämpfer in seiner Gewichtsklasse im K.-o.-System schlagen, um anschließend gegen alle andern Gewichtsklassensieger um den begehrten Grandchampion-Titel kämpfen zu können. Das Kuriose war, dass ich mich spontan erst am Tag des Turniers angemeldet hatte, denn eigentlich wollte ich nur meine Schüler unterstützen. Trotz der mangelnden Vorbereitung gewann ich einen Kampf nach dem anderen! Erst im Nachhinein erfuhr ich, dass ich unwissend auch den Vorjahressieger und kalifornischen Grandchampion in meiner Gewichtsklasse im letzten Kampf geschlagen hatte. Da verstand ich, warum die ganze Halle bei diesem Kampf gegen mich war ...

Nach einer ganzen Reihe sehr harter Vollkontakt-Kämpfe stand ich um 1 Uhr morgens im Finale gegen einen riesigen Afroamerikaner, der die Schwergewichtsklasse und alle seine Kämpfe durch K. o. gewonnen hatte. Ich reichte ihm tatsächlich gerade mal bis zur Brust. Es waren kaum noch Zuschauer da, und die meisten meiner daumendrückenden Schüler waren schon nach Hause schlafen gegangen. Mein Körper war ziemlich am Ende und mit hundert blauen Flecken von Zerrungen und Prellungen übersät, aber mein Geist war wach. Mir war klar, dass ich in diesem Duell der krasse Außenseiter war. Aber wie man in einer solchen, eigentlich aussichtslosen Lage sagt: Du hast keine Chance, also nutze sie!

Wie in einem billigen Karatefilm wurde ich von diesem Schwergewicht durch die Deckung über die Kampffläche getreten, teilweise sogar in die Kampfrichtertische hinein. Aber innerlich wusste ich genau, ich werde gewinnen, ich werde einfach gewinnen, und jedes Mal, wenn er meine Deckung hart getroffen hatte, sah ich eine Lücke, die ich für mögliche Treffer nutzen musste. Nach jedem Kick setzte er sein Bein ab, um neu Schwung zu holen. Das war der Moment, wo ich mit eingedrehten Back-Kicks zum Körper ihn dann öfter traf als er mich. Er wurde wütend, aber je öfter er mich angriff, um Punkte oder einen K.-o.-Schlag oder -Tritt zu landen, desto öfter konnte ich ihn treffen. Am Ende riss der Kampfrichter nach endlosen Wartesekunden auf das Punktrichter-Urteil meinen Arm hoch. Ich war der glücklichste Mensch auf diesem Planeten, aber auch der kaputteste. Die folgenden Tage konnte ich kaum gehen, hatte aber eine Lektion fürs Leben gelernt: Glaub an dich, egal wie übermächtig dein Gegner auch erscheint. Du kannst es schaffen. Die Grandchampion-Trophäe steht noch heute in meinem Büro in Hamburg.

Seit dieser Erfahrung war mein Hunger erwacht, Dinge zu tun, die einfach unmöglich zu schaffen sind. Egal was! Titel zu jagen, ja zu sammeln, war zur Leidenschaft geworden. Steine unter Wasser zu zerschlagen, mit verbundenen Augen abgeschossene Pfeile zu fangen, in ferne Länder zu fliegen, um dort eine früher gezeigte Leistung noch mal zu toppen. Das machte Spaß und fand zugleich von allen Seiten Bestätigung. Doch irgendwann und aus heiterem Himmel machte es klick, und mir kam die Erkenntnis, dass die Titeljagd zwar mein Motor war – das eigentliche Geschenk aber in den immensen »Nebenwirkungen«, den »heimlichen« Goldmedaillen und der Schatztruhe voller Erfahrungen bestand, die es zu »plündern« galt.

Die Wertschätzung dessen, was sich hinter den Rekorden verbirgt, hat sich bis heute nicht verändert und ist wie ein guter Wein gereift, dessen Geschmack ich mit vollem Herzen als Coach an andere weitergebe, wenn ich das Feuer in ihren Augen sehe ...

Alle Herausforderungen, Titel oder Guinness World Records-Bestmarken ziehen sich seither wie ein roter Faden durch mein Leben, dessen Erfolgsprinzipien immer die gleichen geblieben sind. Sie haben nur jedes Mal ein anderes »Kleid« an.

1.3 Das Erfolgspotenzial schlummert in jedem von uns!

»Erfolg ist unabhängig von Alter, Rasse oder Herkunft, allein die Einstellung ist das Geheimnis!«

Joe Alexander

Es gab einmal einen jungen Mann, der so etwas wie ein Pseudo-Ghetto-Hip-Hopper war und auf Teufel komm raus reich und berühmt werden wollte. Was er suchte, war eine Art »Yoda«, der ihm wie der weise Jedi im Krieg der Sterne den Weg weisen würde. Der junge Mann glaubte wirklich, so einer könnte ihm – »bling, bling!« – auf schnellem Weg zu Reichtum verhelfen. Es war Winter und kalt, aber nach längerer Suche fand er ihn in einer noblen Skihütte oben in den Bergen, wo gerade eine heiße Champagner-Party mit eingeflogenen DJs, Models und einer VIP-Flatrate in vollem Gange war.

In einem ruhigen Nebenraum, wo die Luft nach schwerem Havanna-Zigarrenrauch roch, tippte er rotzfrech und mutig diesem »Guru« an die Schulter, obwohl der sich gerade unterhielt, und sagte ihm direkt ins Gesicht: »Hören Sie, ich möchte genau so reich und berühmt werden wie Sie. Wie kann ich es auf dem kürzesten Weg schaffen?« Die Gespräche verstummten auf einen Schlag. Der »Guru« drehte sich um, schaute dem jungen Mann tief in die Augen und erkannte die Wichtigkeit seiner Frage: »Sei morgen um 4.30 Uhr früh auf dem Berg und bring eine Schaufel mit!« Der junge Mann war verblüfft: »Was? Ich will doch nicht Schnee schippen, sondern wissen, wie man viel Geld verdient!« Der »Guru« wiederholte: »Sei um 4.30 Uhr da, und dann wirst du es wissen. Keine Minute später, keine Minute früher! Sonst ist deine Chance vertan!« »Okay«, sagte der junge Mann und wandte sich schmollend zum Ausgang. Die Gesellschaft lachte amüsiert über diesen Dialog, den die Leute offenbar in ähnlicher Form schon öfter gehört hatten. Sie prosteten dem »Guru« zu.

4.30 Uhr morgens, am folgenden Tag: Es war noch dunkel, es war bitterkalt, aber unser Hip-Hopper war so pünktlich wie noch nie in seinem Leben zuvor. »Hast du die Schaufel dabei?« fragte der »Guru«, der ihn erwartet hatte. »Ja, natürlich habe ich die Schaufel dabei, und? Soll ich jetzt die Zugspitze wegschaufeln?« witzelte der junge Mann. »Nicht ganz, aber so ähnlich. Ich möchte, dass du mit deiner Schaufel einen kleinen Berg zusammenschaufelst, dann sehen wir weiter ...« Der junge Mann sah ihn fassungslos an: »Was??? Das ist doch nicht Ihr Ernst, ich will doch keine Skipiste schaufeln! Und überhaupt: Was hat das alles mit meinem Wunsch zu tun, Millionär zu werden?« »Fang an, oder die Lektion ist hier und jetzt beendet«, antwortete der »Guru«.

Widerwillig und wütend fing der junge Mann an, einen kleinen Berg aufzutürmen. Seine Hände froren, seine Nase lief und sein Atem ging schwerer. Nach einer halben Stunde hatte er einen hüfthohen Berg zusammengeschaufelt und fragte keuchend: »Na, ist dieser Haufen genug?« Der »Guru« machte mit einer kurzen Handbewegung deutlich, dass dieser Haufen höher, viel höher sein sollte ... »Verdammt noch mal«, schrie der junge Mann, »wann ist denn hoch auch hoch genug? Und außerdem verpasse ich noch die Early-Brunch-Party nachher und ...« Der »Guru« schenkte diesen Worten keine Beachtung. »Mannomann!«, grummelte der junge Mann und schaufelte weiter.

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Die ersten Sonnenstrahlen kamen langsam durch und erweckten das Tal mit warmem Licht. Der junge Mann schaufelte kräftig, aber immer noch widerwillig seinen ganz persönlichen Schneeberg, der jetzt Schulterhöhe besaß. Am Ende seiner Kräfte, schwer hustend und unter seiner Winterkleidung komplett durchgeschwitzt, fragte er den »Guru«, der gerade freudestrahlend von einer Skiabfahrt wiederkam: »Ist es jetzt endlich hoch genug?« Der »Guru« musterte den Schneehaufen und den erschöpften jungen Mann und sagte: »Etwas höher, dann sollte es reichen.« Der junge Mann tobte nun: »Das ist ja unglaublich, ich lass mich doch nicht verarschen!« Er schmiss die Schaufel in den Schneehaufen und stampfte wütend mit seinen Schneestiefeln durch den tiefen Schnee in Richtung Lift. Der »Guru« rief hinterher »Du willst wirklich Millionen verdienen? Komm zurück und ich sage es dir!« Der Junge blieb für einen Moment stehen, man hörte es förmlich in seinem Kopf rattern. Er drehte sich schließlich um und stampfte entschlossen zum »Guru«, der ihn lächelnd ansah. »So, noch zwölf Schneeschaufeln, dann bist du fertig!« Wortlos schaufelte der junge Mann blitzschnell den Haufen Schnee so zu einem hohen Berg zusammen, dass er kaum noch drübergucken konnte, und schleuderte die Schaufel endgültig weg. »FERTIG!«, schrie er, »Und nun???«

Der »Guru« nickte wohlwollend. »So, stell dich vor den Schneeberg und lass dich kopfüber reinfallen.« Der junge Mann heulte auf: »Was? Was soll ich machen? Kopfüber in diesen Schneehaufen, den ich in Stunden geschaufelt habe? Was ist das für ein Quatsch? Ich habe extrem kalte Füße, meine Hände sind bald erfroren, ich habe Rückenschmerzen, bin sehr müde, und du willst, dass ich mich kopfüber in diesen nasskalten Schnee fallen lasse? Vergiss es, alter Mann, du hast ja keine Ahnung ... vergiss die Millionen, ich haue ab!« »Bling, bling!« sagte der »Guru« zum wutschnaubend davoneilenden Mann. »Du bist kurz davor und gibst schon auf? Es ist deine Entscheidung, du kannst gehen und davon laufen, aber dann komm nie wieder und stell mir diese Frage nicht auch nur noch ein einziges Mal!«

»Aaaarahhg!« Ein lauter Schrei tönte vom jungen Mann durch das Tal, lauter als Tarzan jemals in seinem Dschungel geschrien hätte. Er drehte sich um, lief mit großen Schritten auf den von ihm hochgeschaufelten Berg zu, hechtete in hohem Bogen kopfüber in diesen Berg hinein und versank förmlich darin. Als er langsam rauskommen wollte, packte ihn der »Guru« am Hals und drückte seinen Kopf wieder tiefer in den Schnee hinein, sodass er keine Luft mehr bekam. Der junge Mann zappelte nun um sein Leben. Doch der »Guru« hatte ihn im Griff wie mit einem Schraubstock und ließ nicht locker!

Die Sekunden vergingen und schienen eine Ewigkeit zu dauern. Die Zuckungen des jungen Mannes wurden schwächer und schwächer. In diesem Moment zog der »Guru« den jungen Mann endlich aus der tödlichen Schneefalle raus und warf ihn in den Schnee. Aus der Puste, ängstlich, völlig verunsichert und kurz vor einem Herzinfarkt starrte er den »Guru« an. »Was war dir am wichtigsten, als ich deinen Kopf in den Schnee gedrückt hatte?« Die Antwort kam prompt und ohne nachzudenken. »Luft! Atmen!«, schnaubte er. »Genauso ist es!«, sagte der »Guru«. »Wenn du dein Ziel genau so wichtig nimmst wie dein Atmen, dann denkst du nicht mehr an kalte Hände, Müdigkeit, Partys, laufende Nase, Rückenschmerzen und alles andere, was dich abhalten könnte, dein Ziel zu erreichen. Du denkst nur noch an das Atmen! Und wenn du nicht atmest, dann bist du tot!«

Jeder Mensch trägt ein unglaubliches Power-Potenzial in sich. Aber wenn Sie dieses Potenzial nicht abrufen können oder möchten, dann sollten Sie es insgesamt sein lassen. Halbherzigkeit tut immer weh und ist nur ein Pflaster der Illusion. Und es ist egal, ob Sie Millionär oder berühmt sein wollen, eine Partnerschaft suchen, ein eigenes Haus oder Auto wünschen, eine Goldmedaille anstreben oder Gesundheit und Fitness, ob Sie mit dem Rauchen aufhören oder sich einfach nur eine tolle Lebensqualität als Ziel setzen wollen – wenn Sie nicht alles dafür tun und genau so darum kämpfen wie um die Luft zum Atmen, dann leben Sie weiterhin in Ihren Erwartungen und Träumen, die sich aber nie erfüllen werden.

2. Sie sind ein Held – auch wenn
Sie es noch nicht bemerkt haben

2.1 Zum Staunen: menschliche Meisterleistungen aus aller Welt

»Du musst nicht anders sein, um anders zu sein – du bist anders!«

Joe Alexander

Sie kennen sicherlich den Zirkus von früher, wo starke Männer in gestreiften Badeanzügen und mit Schnurrbärten wie Herkules eine Stange mit zwei schweren Kugeln über den Kopf stemmten und Zentimeter dicke Eisenstäbe scheinbar mühelos um den Arm wickeln konnten ... Das waren Meisterleistungen, bei denen die Menschen den »WOW-Faktor« noch mit eigenen Augen erlebt haben und Freunden und Verwandten davon erzählen konnten, sodass aus diesen Menschen mit den Jahrzehnten Legenden wurden.

Es gibt hunderttausende Meisterleistungen aus aller Welt. Ich werde Ihnen im folgenden Abschnitt einige davon vorstellen, sodass Sie selbst entscheiden können, ob diese echt, einfach nur toll erzählt oder frei erfunden sind.

Ich habe bewusst die meisten Namen der Protagonisten weggelassen, weil mir nicht die Namen wichtig sind, sondern die Handlungen, zu denen Menschen fähig sind, wenn sie auf ein Ziel fokussiert sind. Jeder kann Meisterleistungen vollbringen! Doch lesen Sie selbst.

Der Opernstar aus dem Handy-Shop

Ein einfacher, bescheidener Handy-Verkäufer glaubte, dass er eine tolle Opernstimme hätte. Sein ganzes Leben war eigentlich dem Gesang gewidmet, doch der Alltag hatte seine eigenen Gesetze und somit den Handy-Verkäufer fest im Griff. Eines Tages hörte er von einem TV-Casting, bei dem ein besonderes oder außergewöhnliches Talent gefragt war. Das war die Chance, seine Chance! Er wagte sich in die Höhle des Löwen und stellte sich der englischen TV-Casting-Show. Dort, wo man zerfetzt werden konnte, ausgebuht vom Publikum, von der Jury degradiert und möglicherweise der Lächerlichkeit vor einem Millionenpublikum preisgegeben.

Er hatte eigentlich keine Chance, doch er war bereit, aus seinem Alltag auszubrechen. Er war dick, unattraktiv und ohne Selbstbewusstsein, aber er wollte seine Chance nutzen. Er nahm all seinen Mut zusammen und ging auf die Bühne. Das Publikum nahm ihn nicht weiter wahr, man belächelte ihn eher. Nach der eher skeptischen Betrachtung durch die Jury wurde er gefragt, was er vortragen wolle. »Oper singen«, antwortete er. Man spürte, dass es nicht gut gehen konnte, und bemerkte schon das Mitleid des Publikums. Er stand vor dem Mikrofon, vor der Jury und der Welt! Es gab nur einen Weg, und zwar den Weg nach vorn. Er musste sich auf seine Stimme verlassen.

Die Musik vom Band ertönte, das Publikum lauschte gespannt. Nach den ersten Noten füllte seine Stimme bereits den Saal. Er schlug die Welt in seinen Bann. Er sang sein Lied aus vollem Herzen und tiefster Leidenschaft, was die Zuschauer sofort zu tosendem Applaus verführte. Er überraschte und rührte die Jury zu Tränen, sodass sie ihm anschließend ein respektvolles Feedback gab. Was wäre gewesen, wenn er diesen wichtigsten Schritt seines Lebens nicht getan hätte? Niemand hätte einen Penny auf ihn gesetzt. Und doch hatte er an sich geglaubt. Heute ist aus dem einfachen Handyverkäufer ein weltweit umjubelter Star und mehrfacher Millionär geworden, der vor ausverkauften Hallen singt.

Die Hand im heißen Öl

Es gab einmal einen alten Koreaner, der trat in einer TV-Show auf, in der er behauptete, er könne mit bloßen Händen und ohne Handschuhe ins siedende Öl einer heißen Fritteuse greifen, um gebratene Hähnchenflügel und -schenkel herauszufischen. Das Publikum johlte, und der Moderator machte seine Späße darüber. Unterschwellig dachten die meisten sowieso, es könne sich nur um einen schwer zu entlarvenden Trick handeln. Als der Koreaner bemerkte, dass die Stimmung langsam in Belustigung umschwang, krempelte er langsam seine Ärmel hoch und stellte sich ruhig vor den heißen Herd.

Die Zuschauer beobachteten ungläubig dieses unwirkliche Vorhaben und wurden zunehmend leiser. Ohne jede Vorwarnung griff der Koreaner nun seelenruhig ins siedende Öl und holte einen Hähnchenflügel heraus. Das Publikum reagierte mit einem Aufschrei, einige schauten weg, dem Moderator stockte der Atem ... Doch der Koreaner holte ein Hähnchenteil nach dem anderen heraus ... Er versank mit seiner Hand tief im heißen Öl, suchte nach dem letzten Hähnchenstück im Topf und holte es heraus. Das Publikum war schockiert und begeistert zugleich. Unter tosendem Applaus fragte der Moderator den Koreaner, welchen Trick er angewandt habe.

Der Koreaner reagierte verwundert und sagte, es wäre kein Trick, jeder könne es nachmachen, wenn er es üben würde. Wie bitte? Niemand würde es je nachmachen wollen, entgegnete der Moderator entgeistert, es sei denn, er wäre geistesgestört. »Woher können Sie das?« Der Koreaner antwortete, dass er seit über 30 Jahren Straßenkoch in Seoul wäre. Oft sei es anstrengend, und er sei zu faul, die Hähnchenteile mit der Zange aus der Fritteuse zu angeln. Mit der Zeit habe er dann vorsichtig seine Hände benutzt. Anfangs ganz zaghaft, doch über die Jahre wurde es immer mehr, bis sich die Hände komplett an die Hitze gewöhnt hatten. Er konnte tiefer und tiefer ins Öl greifen, bis es mit der Zeit ganz normal wurde und es nichts Außergewöhnliches mehr für ihn war.

400-m-Lauf aufgeben? Niemals!

Ein 400-m-Sprinter aus England mit der Nummer 749 hatte 1992 die größten Chancen auf die olympische Goldmedaille in Barcelona. In seinem kurzen Sportlerleben hatte er wegen Sportverletzungen viele Operationen hinter sich, dennoch befand er sich, wenn er gesund war, immer im Favoritenkreis dieser Disziplin. Schon 1988 in Seoul hatte er verletzungsbedingt nicht antreten können. Viele Jahre gewann er mit der britischen Staffel zahlreiche Medaillen bei Europa- und Weltmeisterschaften. 1992 sollte sein Jahr werden und seine langersehnte Goldmedaille im Einzelwettbewerb war zum Greifen nahe! Er war endlich verletzungsfrei und hoch motiviert.

So gewann er die Vorläufe als schnellster Läufer und schloss auch das Viertelfinale als Sieger ab. Alles schien perfekt zu laufen. Im Halbfinale startete er auf Bahn 5, welche meist den Favoriten zugeteilt wird. Der Druck war groß, aber er war hochkonzentriert und bereit, alles zu geben. Der Startschuss fiel und alle Sprinter liefen wie Geschosse auf ihren Bahnen. Nach ca. 160 Meter griff sich der Sportler plötzlich an den Oberschenkel und begann zu humpeln. Nein, nicht schon wieder, Muskelfaserriss! Der Traum von der olympischen Goldmedaille war somit ausgeträumt. Er humpelte noch ein paar Meter und kniete sich geschlagen nieder. Dieses Rennen war gelaufen. Endgültig! So viele Jahre der Entbehrung, Tränen und Schweiß. Die Enttäuschung war groß. Doch solange er in seiner Bahn blieb, war er nach den Regeln der Olympischen Spiele noch im Rennen und nicht disqualifiziert. Jeder Zuschauer hätte es verstanden, wenn er jetzt aufgegeben hätte, speziell nach seiner langjährigen und bekannten Krankengeschichte. Aber er gab nicht auf. Entgegen jeglicher Vernunft raffte er sich auf, versuchte diesen schmerzhaften Muskelfaserriss auszublenden und begann auf seiner Bahn weiter auf nur einem Bein in Richtung Ziellinie zu humpeln. »Mein Schicksal bestimme ich«, soll er gesagt haben, als ein älterer Mann aus dem Publikum die Stadion-Security durchbrach und zum Läufer rannte. »Du musst das nicht tun«, sagte er zu ihm. »Doch, ich muss, ich beende diesen Lauf«, antwortete der Läufer. »Dann beenden wir das zusammen«, sagte der ältere Mann und stützte den Läufer, der damit automatisch disqualifiziert wurde! Denn Hilfe war nicht erlaubt.

Der ältere Mann, so stellte sich heraus, war sein Vater. Kurz vor der Ziellinie und vor über 65.000 Zuschauern, die Standing Ovations für den Läufer gaben, ließ sein Vater den Läufer alleine übers Ziel laufen. Unter Tränen beendete er seinen 400-m-Lauf. Ob zu Hause vor den Fernsehern oder live im Stadion, es war die emotionalste Geschichte der Spiele 1992, die so schnell niemand vergessen wird. Der Läufer hat zwar keine olympische Medaille gewonnen, doch durch diesen Lauf weltweit Respekt und Anerkennung erhalten. Mit seinem »unbeugsamen« Willen inspirierte und motivierte er viele Menschen und Sportler weltweit gemäß seinem Credo »Wenn du nicht aufgibst, kannst du nicht verlieren!«

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