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Heinrich Heine

Deutschland. Ein Wintermärchen

Inhalt

Einleitendes Essay: Vom Schmerz und Zorn eines Emigranten – Heinrich Heines „Wintermärchen“

Vorwort.

Deutschland. Ein Wintermärchen.

Caput I.

Caput II.

Caput III.

Caput IV.

Caput V.

Caput VI.

Caput VII.

Caput VIII.

Caput IX.

Caput X.

Caput XI.

Caput XII.

Caput XIII.

Caput XIV.

Caput XV.

Caput XVI.

Caput XVII.

Caput XVIII.

Caput XIX.

Caput XX.

Caput XXI.

Caput XXII.

Caput XXIII.

Caput XXIV.

Caput XXV.

Caput XXVI.

Caput XXVII.

Einleitendes Essay: Vom Schmerz und Zorn eines Emigranten – Heinrich Heines „Wintermärchen“

Heinrich Heine (1797 - 1856) war ein Außenseiter, zeitlebens, ein enfant terrible, niemand, der sich mit den vorgefundenen Verhältnissen einfach zufrieden gegeben hätte. Er ging in dieser Rolle auf, emigrierte aus den deutschen Ländern, aber er litt auch darunter. Seine Außenseiterrolle schlug sich in seinem Schaffen nieder und bescherte den Deutschen das wohl berührendste Gedicht eines Emigranten: Deutschland. Ein Wintermärchen.

Geflohen war der Schriftsteller, weil er sich mit den politischen Verhältnissen im Deutschland der Restaurationszeit nicht anfreunden mochte. Heine entwickelte sich zu einem der führenden Köpfe des "Jungen Deutschland", einer Bewegung, die zur damaligen Zeit als so gefährlich galt, dass sie verfolgt wurde. Die Bewegung war revolutionär, eine Haltung, die damals in der Luft lag. Das „Junge Deutschland“ bezog seine Inspiration vor allem aus der französischen Julirevolution des Jahres 1830. Um der Zensur zu entgehen emigrierte Heine 1831 nach Frankreich. 1835 wurden seine Schriften als zu gefährlich verboten.

Zu diesem Zeitpunkt war er bereits ein bekannter Literat. Schon seit Mitte der 1820er Jahre feierte der damals Ende 20-jährige als Dichter Erfolge. Furore hatte die Gedichtsammlung "Buch der Lieder" (1827) und seine "Reisebilder" gemacht. Letztere erschienen ab 1826 bis 1831. Sie waren eine virtuose Mischung aus Dichtung, Naturschilderung, Essay sowie Selbstbetrachtung. Vor allem aber wurden sie auch ein wirtschaftlicher Erfolg, der Heine einige Freiheit schenkte.

Heine war Sohn eines jüdischen Textilkaufmanns. Sein Onkel Samuel, ein vermögender Mann, erkannte die Begabung seines Neffen und förderte und finanzierte ihn bis zu seinem Tod. Heine war so ein Studium der Rechtswissenschaften möglich. Eine akademische Karriere blieb ihm jedoch verwehrt. Er hoffte vergeblich auf eine Berufung an die Münchner Universität – obwohl er, und das war sicherlich auch eines seiner Lebensthemen, zum protestantischen Glauben konvertiert war. Da half es auch nichts, dass er mit den Größen des damaligen Geisteslebens - Schlegel, Savigny, Hegel – verkehrte. Aber gerade diese Koordinaten, die jüdischen Wurzeln, das Nichtverankertsein im akademischen Betrieb, machten ihn zum Prototyp des intellektuellen Beobachters, der durchaus auch spöttisch beschrieb, wozu er selbst nicht gehören konnte. Heine kehrte im November 1943 für wenige Wochen von Paris, seinem Exil, nach Deutschland zurück, um seine Mutter und seinen Hamburger Verleger Campe zu besuchen. Bei seinem Besuch war Heine schon 47 Jahre alt und 13 Jahre nicht mehr in der alten Heimat gewesen. Auf der Rückreise entstand der erste Entwurf zu "Deutschland. Ein Wintermärchen". Ein Jahr später, 1844, erschien der Gedichtband "Neue Gedichte", darin auch "Deutschland. Ein Wintermärchen". In Preußen wurden die Gedichte von der Zensur verboten. Gegen Heine wurde sogar ein Haftbefehl erwirkt. Zu der Zeit befand er sich jedoch bereits wieder im sicheren Paris. Wenige Jahre später, im Februar 1848, als erneut eine Revolution in Paris ausbrach, erlitt Heine einen Zusammenbruch, wahrscheinlich war es ein Schlaganfall. Fast vollständig gelähmt, musste er die acht Jahre bis zu seinem Tod 1856 bettlägerig in der von ihm so bezeichneten "Matratzengruft" abwarten.

„Deutschland. Ein Wintermärchen“ ist ein Höhepunkt der politischen Dichtung des Vormärz und gehört in Deutschland mittlerweile zum allgemeinen Bildungsgut. Galt das Werk Jahre und Jahrzehnte als antideutsches Pamphlet des „Wahlfranzosen“ Heine, so ist es heute für viele das bewegendste Gedicht, das ein Emigrant je geschrieben hat – trotz seiner Ironie, seines Spotts und aller Ablehnung gegenüber der alten Heimat, die sich aus den Zeilen herauslesen lässt.

Vorwort.