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[1]Die Roten Hefte 104

Michael Klein

Matthias Düsterwald

Kindergruppen in der Feuerwehr

von

Geschäftsführer des Landesfeuerwehrverbandes Rheinland-Pfalz
Vorsitzender des Fachausschusses »Kinder in der Feuerwehr« der Deutschen Jugendfeuerwehr

Gymnasiallehrer
Vorsitzender des Fachausschusses »Bildung« der Deutschen Jugendfeuerwehr

Verlag W. Kohlhammer

[3]Vorwort

Alle Statistiken und Einschätzungen zum demografischen Wandel besagen, dass es in Zukunft immer weniger (junge) Menschen geben wird, die für unsere Feuerwehren zur Verfügung stehen. Daher ist es von großer Bedeutung, Nachwuchs mit Hilfe der Jugendfeuerwehr und der Kindergruppen in der Feuerwehr sicherzustellen. Natürlich liegt es auf der Hand, dass dies kein alleiniges Allheilmittel ist und zudem weitere Ansätze in einem multiperspektivischen Sinn verfolgt werden müssen. Es wäre aber sträflich, an dieser Stelle tatenlos zu bleiben. Deshalb ist es ein wichtiger und richtiger Schritt, möglichst früh mit Kindern im Alter ab sechs Jahren das Thema »Feuerwehr« spielerisch zu gestalten und sie damit an das Ehrenamt »Feuerwehr« heranzuführen.

Die Nachwuchsgewinnung steht neben dem allgemeinen »Feuerwehr-Bildungsauftrag« im Fokus und besitzt jetzt wie auch in der Zukunft einen hohen Stellenwert. Die Zukunft des Ehrenamts hängt von dem kind- und jugendgerechten Umgang mit dem Nachwuchs sowie dessen nachhaltiger Motivation ab. Fühlen sich die Kinder und Jugendlichen in den Wehren wohl, wächst die Chance, diese auf Dauer an die Institutionen zu binden und für das Ehrenamt zu gewinnen. Dies kann allerdings nur gelingen, wenn vermieden wird, die bekannten Inhalte und Methoden der Jugendfeuerwehrarbeit unreflektiert für die Kindergruppen zu übernehmen. Stattdessen bedarf es einer eigenständigen Herangehensweise einschließlich einer gewissen inhaltlich-methodischen Abgren[4]zung zur Jugendfeuerwehr, um der besonderen Altersstufe von Kindern in der Feuerwehr gerecht zu werden.

Das haben in den letzten Jahren Entscheidungsträger aller Bundesländer in Deutschland verstanden und entsprechende Änderungen in ihre Gesetzgebungen eingebracht. Hierdurch sind die Kindergruppen als anerkannte Einrichtungen der Feuerwehr nunmehr in den Brandschutzgesetzen verankert und werden damit in den umfassenden gesetzlichen Unfallschutz nach Sozialgesetzbuch einbezogen.

Um alle Bundesländer anzusprechen, haben wir wann immer möglich versucht, diesbezüglich möglichst allgemein zu formulieren. Trotzdem möchten wir darauf hinweisen, dass insbesondere bei gesetzlichen Regelungen nicht immer alle Länderspezifika erfasst werden konnten, aber natürlich immer Berücksichtigung finden müssen.

Als Leiter der gemeinsamen Projektgruppe »Kinder in der Feuerwehr« vom Deutschen Feuerwehrverband und der Deutschen Jugendfeuerwehr bzw. Vorsitzender des Fachausschusses Bildung der Deutschen Jugendfeuerwehr spielen für uns die Kindergruppen in der Feuerwehr eine große Rolle innerhalb unserer ehrenamtlichen Arbeit. Es bereitet uns dabei große Freude, dass sich die Kindergruppen so hervorragend entwickeln und wir damit auch wertvolle außerschulische Bildung anbieten können. Denn wir bereiten mit unserer Arbeit auch ein Stück weit auf das Leben vor.

Wir hoffen, mit diesem Buch weiterhin zur bundesweiten Umsetzung von Kindergruppen beizutragen und wünschen allen, die sich mit dem Nachwuchs befassen, viel Spaß bei ihrer Arbeit. Es lohnt sich, sich für das System Feuerwehr in Deutschland einzusetzen.

Info

[5]Info:

Es wurde versucht, die Begriffe im Text möglichst neutral zu formulieren. Wenn dies nicht möglich war, wurde das generische Maskulinum verwendet. Die nachstehend gewählten männlichen Formulierungen gelten deshalb uneingeschränkt auch für die weiteren Geschlechter.

Info

Info:

Weiterführende Informationen zum Thema Kinderfeuerwehr können der Homepage der Deutschen Jugendfeuerwehr entnommen werden (Stand Dezember 2021):

https://jugendfeuerwehr.de/schwerpunkte/kinder-in-der-feuerwehr