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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie, detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Herstellung und Verlag:

BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt.

ISBN: 978-3-7392-6167-6

Die Autoren:

Dietrich Grund

Heimatforscher, Taufkirchen (Text)

Andreas Huber

Kaufmann, München-Perlach (Layout)

Erste Umschlagseite: Familienstammbaum der Taufkircher

Letzte Umschlagseite: Hilprant I. (Ausschnitt aus Grabmalzeichnung)

Grußwort von Bürgermeister Ulrich Sander

Die Geschichte Taufkirchens reicht weit zurück in die Vergangenheit. Sie beginnt im 8. Jahrtausend v. Chr. Die jüngere Vergangenheit Taufkirchens über das Mittelalter hinweg wird durch Zeugnisse und Dokumente belegt und erzählt von Freud und Leid, von Armut und Reichtum. Herrschaft und Gerichtsbarkeit waren eng miteinander verbunden und der bedeutende Einfluss der Kirche und ihrer Klöster war nicht zu unterschätzen. Die Bevölkerung war klaren Regeln und Strukturen unterworfen. Zuwiderhandlungen wurden mitunter hart und unbarmherzig bestraft. Dies lässt bereits erahnen, dass das Leben zu jener Zeit große Herausforderungen mit sich brachte.

Ein besonderes Augenmerk wird hier auf den Landedelmann Hilprand Taufkircher gelegt, der erstmals 1330 in den Dokumenten Erwähnung findet. Die im Eingangsbereich der Kirche St. Johannes der Täufer angebrachte Grabplatte kündet von seiner stolzen Existenz.

Der Heimatforscher Dietrich Grund hat in seiner dreijährigen Archivarbeit die Geschichte eben dieser Adelsfamilie recherchiert. Nach seinem erfolgreichen Werk über den Hachinger Bach stellt er nunmehr die Geschichte der Taufkircher gemeinsam mit seinem Layouter, Andreas Huber, der Öffentlichkeit vor. Damit ergänzt Dietrich Grund die Seiten der Geschichtsbücher über Taufkirchen um einen wichtigen Mosaikstein.

Für alle Heimatfreunde und an der Historie unserer schönen Gemeinde interessierten Bürgerinnen und Bürger ist diese geschichtliche Dokumentation ein aufschlussreiches Nachschlagewerk.

Taufkirchen, im September 2015

Ulrich Sander

Erster Bürgermeister von Taufkirchen

Grußwort von Prof. Dr. Hermann Rumschöttel

Der Raum um München ist nicht nur reich an Geschichte, sondern auch reich an Menschen, die sich für diese Geschichte interessieren, sie erforschen, darstellen und vermitteln, so dass die Vergangenheit ihre unverzichtbare Bedeutung für Gegenwart und Zukunft entfalten kann. Einer von ihnen ist der 1942 geborene Diplom-Ingenieur Dietrich Grund aus Taufkirchen. Seit langem beschäftigt er sich intensiv, kenntnisreich, hartnäckig und kritisch mit Fragen der Orts-, Heimat- und Regionalgeschichte quer durch die Jahrhunderte, vom Frühen Mittelalter bis zur Zeitgeschichte. Seine Beiträge bereichern nicht nur die Erinnerungs- und Geschichtskultur im Landkreis München, sondern werden auch von der manchmal ein wenig im Elfenbeinturm sitzenden Fachwissenschaft ernst genommen. Gerne gebe ich deshalb seiner neuen Veröffentlichung über „Hilprant und die Familie der Taufkircher“ einige Worte mit auf einen hoffentlich erfolgreichen, also viele interessierte Leser findenden Weg.

Jemand, der historisch arbeitet, also jemand, der Geschichte erzählt oder analysiert, muss den überlieferten Spuren der Vergangenheit nachgehen, die man in öffentlichen, kirchlichen und privaten Archiven findet, auch in den persönlichen Erinnerungssammlungen von einzelnen Menschen oder Familien, in der Landschaft oder in der gebauten Umgebung, manchmal in den Erzählungen von Zeitzeugen und vor allem in der auf vielen Gebieten fast unüberschaubaren gedruckten oder digital verbreiteten Literatur. Nicht nur heute ist das Leben vielfältig und kompliziert, auch in der Vergangenheit war das Gesamtbild einer Gemeinschaft so facettenreich, dass es wirklich schwer ist, das Ganze historisch in den Blick zu bekommen.

Da mögen die Archive und Bibliotheken noch so offen, die Urkunden, Karten und Bilder noch so leicht zugänglich, die Archivare und Bibliothekare noch so hilfsbereit und freundlich sein, die geschichtlichen Quellen befinden sich gleichsam in einer Festung, die von einem breiten Wassergraben umgeben ist. Will man zu den Quellen vordringen, muss man diesen Graben erst einmal überwinden.

Die Brücke, mit der das gelingt, besteht aus einer Vielzahl von Kenntnissen und Fähigkeiten, die einem nicht in die Wiege gelegt werden: man muss die alten Schriften, die alten Sprache lesen und verstehen können, man muss konkrete Vorstellungen haben von früheren politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen oder kirchlichen Verhältnissen, man muss die Epochen der Vergangenheit aus sich heraus deuten können und man muss damit leben können, dass man beim Malen eines geschichtlichen Bildes nie fertig wird, weil das eine unendliche Aufgabe ist.

Vieles davon kann man durch ein Studium, eine entsprechende Ausbildung erwerben, wenn man diese Dinge zum Beruf macht. Heimatforscher aber, die - aus ganz anderen Berufsfeldern kommend - sich der Geschichte aus Interesse und als Laien nähern, müssen fast einen zweiten Beruf erlernen, wollen sie zu soliden Erkenntnissen und Forschungsergebnissen kommen. Dietrich Grund ist diesen mühsamen Weg mit großem Erfolg gegangen - die vorliegende solide, schöne und die Forschung weiterführende Publikation ist dafür ein überzeugender Beweis. Ich gratuliere und zitiere - etwas gelehrt - Cicero: „Nullum officium referenda gratia magis necessarium est“ - „Keine Pflicht ist unausweichlicher und notwendiger als die, Dank abzustatten.“ Dietrich Grund: Herzlichen Dank.

Neubiberg, im September 2015

Prof. Dr. Hermann Rumschöttel

Generaldirektor der Staatlichen Archive Bayerns 1997-2008

Inhalt

Einleitung

Die Einwohner von Taufkirchen kennen „ihre Hilprand“.1 Er ist in Ritterrüstung dargestellt auf einer Grabplatte im Eingangsbereich der Kirche St. Johannes der Täufer und er hat dem Kulturzentrum „Ritter-Hilprand-Hof“ den Namen gegeben. Aber was weiß man von „Hilprant dem Taufkircher“, von seinen Ahnen und Nachkommen?

Abb.: Hilprant noch an der Außenwand der Kirche

Abb.: Grabmalzeichnung, um 90° gedreht

Unverzichtbare Basis der hiesigen Heimatforschung ist das 1979 erschienene Hachinger Heimatbuch2. Der langjährige Oberhachinger Pfarrer Karl Hobmair hat in seiner Freizeit 30 Jahre lang das Material zu dem fast 1.000-seitigen Werk zusammengetragen. Dabei konnte er in gewissem Umfang auf Vorarbeiten seines Kollegen Johann Wenk aus Hohenbrunn zurückgreifen, der viele einschlägige Dokumente in den Archiven gesichtet und abgeschrieben hatte. Hobmair erwähnt in seinem Buch etliche Mitglieder aus Hilprants Familie, ohne aber ihre Verwandtschaftsgrade darzustellen. Von dieser Adelsfamilie hat nur ein einziges Originaldokument die Zeiten überdauert: das Stamm- oder Wappenbuch, das im Bayerischen Hauptstaatsarchiv in München (HStA) aufbewahrt wird. Von der Fachwelt bisher unbeachtet führt es dort ein Schattendasein. Es handelt sich um ein handgeschriebenes und -gezeichnetes Buch, das zwischen 1593 und 1600 entstanden ist. Das Wappenbuch wurde von dem Aiblinger Maler Steffan Ebersberger gestaltet - von dem sonst nichts bekannt ist. Das Buch enthält neben Darstellungen der Familiengeschichte, des Familienbesitzes und der Wappen der Taufkircher und ihrer Ehefrauen einen schönen aber lückenhaften Stammbaum.

Es mussten weitere Quellen erschlossen werden. In erster Linie ist hier die „Bayrischen Adls Beschreibung“ des Freisinger Hofkammerdirektors Johann von Prey von 1741 zu nennen. Aus der handgeschriebenen Adelsgeschichte, dem Familienstammbuch und einigen Einzeldokumenten verschiedener Archivbestände ließ sich dann ein Stammbaum über 11 Generationen entwickeln. Grundlegend sind hierbei die Angaben zu den Hochzeiten des jeweiligen Familienoberhauptes und seiner Ehefrau und die Liste der Kinder. Dazu gesellen sich im Wesentlichen nur noch Angaben zu den Sterbe-, den Geburtsjahren und zu ausgeübten Ämtern oder Berufen.


1 Es gibt auch die Schreibweisen: Hilprand, Hylprant, Hildbrand usw. Bitte beachten: Auch viele andere Namen variieren in der vormodernen Schreibung.

2 Karl Hobmair, Hachinger Heimatbuch (später: HH), Selbstverlag Katholisches Pfarramt Oberhaching, 1979

Vorgeschichte

In Unterhaching fand ein Landwirt ein Kupferbeil, dass offenbar ein streifender Jäger etwa 3.500 Jahre vor unserer Zeitrechnung hier verloren hat. In Taufkirchen siedelte etwa 2.400 v. Chr. ein erster Jäger mit seiner Familie.

Im Hachinger Tal entdeckte man die Siedlungsspuren der Bronze- und der Urnenfelderzeit (2.200-1.000 v. Chr.). Die vielen „Keltenschanzen“, Reste von Weilern und von einem Fürstensitz der Kelten (Oberhaching) geben Zeugnis von bedeutender Siedlungs- und Rodungstätigkeit (800-15 v. Chr.).

Kurz vor Christi Geburt eroberten die Römer das Voralpengebiet. Vom späteren Augsburg ausgehend, bauten sie zur Verbindung ihrer weit auseinander liegenden Herrschaftsgebiete drei ostgerichtete Staatsstraßen, die bei Grünwald, Oberföhring und Freising die Isar kreuzten. Wie ihre Vorgänger sahen auch die Römer das Hachinger Tal als vorteilhaften Lebensraum an. Sie legten Bauernhöfe (Villae rusticae) und Siedlungen an, die sich hier wie die Perlen an einer Kette reihen.3 Diese verbanden sie mit (unbefestigten, daher archäologisch nicht nachweisbaren) Wegen wohl beidseits des Baches und mit den Staatsstraßen. Teilweise benutzten sie dabei Trassen der Vorgängerkulturen.

Vor Jahren haben Archäologen in Perlach Bruchstücke von römischen Mühlsteinen und Gebäudereste einer Mühle gefunden. Sie stammen aus dem dritten christlichen Jahrhundert. Auch die Germanen hatten schon Mühlen; ihr Volksrecht bestimmte, dass derjenige, der Mühlen zerstört, als „Fridbrech“ gilt und mit dem Tod bestraft wird.

Nach dem Abzug der Römer herrschte für knapp 50 Jahre (etwa 489-536) eine ostgotische Fürstenfamilie im Tal und darüber hinaus - vielleicht direkt beauftragt von dem berühmten Gotenkönig Theoderich. Ihre außerordentlich reich ausgestatteten Gräber wurden in Unterhaching gefunden4. Die „spektakulären Funde“ (Haas-Gebhard), u. A. Schmuckstücke und Instrumente aus Gold, einzigartige Gewandfibeln unter Verwendung von Granat aus Indien, Reste von chinesischer Seide wurden 2010 in einer Ausstellung und einem prachtvollen Katalog präsentiert. Auf den großen Fibeln sind kreuzweise vier Adler dargestellt, die Christus und die Auferstehung symbolisieren. Wir haben es hier also mit den ersten Nachweisen des Christentums im Hachinger Tal zu tun.

Abb.: Ostgotische Fibel aus Unterhaching

536 übergaben die Goten das ehemals römische Rätien – aufgrund schwindender Macht – kampflos an die Frankenkönige. Diese hatten auch bereits den Christusglauben angenommen: 496 wurde König Chlodwig in Reims getauft. Die Könige setzten Herzöge als Militärbefehlshaber ein. Romanen und „zuagroaste“ Germanen verschmolzen nun zu den Bajuwaren.

Fünf, mit Beigaben versehene Reihengräber aus den Jahren 650-700, die in Potzham gefunden wurden, gelten als zweitälteste christliche Relikte. Die älteste Kirche wurde vor 750 in Oberhaching errichtet, vielleicht zusammen mit einem Baptisterium in Taufkirchen. Hier hatte der Bach ein genügendes Wasserdargebot, um die Ganzkörpertaufe zu erlauben.

Die Georgskirche neben dem Bach in Unterbiberg ist vielleicht ähnlich alt. Es wird spekuliert, dass sie in der Zeit der fränkischen Karolinger als „königliche Eigenkirche“5 errichtet und (wohl mit der ganzen Ortschaft) an das Kloster Tegernsee geschenkt wurde. In Perlach gab es laut dem Heimatbuch um 860 ein Gotteshaus6. Der erste Hinweis für eine Kirche in Unterhaching stammt aus der Zeit um 10857. Taufkirchen hatte spätestens 1052 ein Gotteshaus.8 Das Christentum bestimmt also seit 1.500 Jahren die Glaubenswelt der Menschen im Hachinger Tal.

Die von den Römern übernommene Landwirtschaft im Tal wurde von den Nachfolgern zielstrebig entwickelt. Es heißt: „Ein vielleicht alemannischer Hacho hat diesem Siedlungsraum und damit indirekt seiner Lebensader, dem Hachinger Bach, den bleibenden Namen gegeben“(Diepolder). Ob Hacho aus der Sippe der Hachilinga stammt, die im frühen Gesetzbuch der Bajuwaren dokumentiert ist, bleibt weiter rätselhaft.

806 konnte Petto, der wohlhabende, vielleicht mit den Agilolfingern verwandte, zweite Abt des Klosters Schäftlarn, mehrere Höfe in „Haching“ (darunter wohl das Gut Pötting) an sein Kloster schenken, wobei man viele Jahrhunderte lang in den Dokumenten das Bachtal von Ober- bis Unterhaching summarisch mit diesem Namen bezeichnete.

Im Raum von München wird 903 im Umfeld des Königshofes in Oberföhring an der Isar erstmals ein Müller und damit indirekt eine Mühle erwähnt.9

1003 hielt Graf Friedrich in Haching Gericht. Er war der Stammvater der Adelsfamilie, die später in Thanning ihre Schanne abhielt, dann von Wolfratshausen aus ihre Grafschaft regierte. Die Grafen von Wolfratshausen erwarben 1121 die wichtige Vogtei über das Kloster Tegernsee. 1157 starb jedoch dieser Familienzweig ab. Die Grafschaft Wolfratshausen wurde nun von den Verwandten in der westlich anschließenden Grafschaft Andechs mitregiert.

Ab 1280 brachten die Wittelsbacher die beiden Grafschaften in ihre Gewalt und fügen sie in das Herzogtum ein. Im 14. Jahrhundert erhalten sie als Lehen des Klosters Tegernsee den Grünwalder Forst einschließlich des Hachinger Baches.10 Sie setzen einen Jägermeister ein, der auch das „Blutgericht“ ausübte.

Das Kloster Tegernsee erwarb früh Besitz im Tal, Unterbiberg gehörte ihm ganz. 1030 und nochmals 1060 beklagte das Kloster, dass das Geschlecht der Welfen ihm Besitz in Haching und den „Heimkart“ „entfremdet“ habe. Die Mönche beklagen dabei einerseits den Verlust des Heimgartenfeldes im heutigen Taufkirchen.

Abb.: Matthäus Merian (1593 – 1650), Kloster Tegernsee 1644

Diepolder erinnert hier an das Hoagartenhalten, den Hoagascht, und erläutert, dass man bei Schmeller „die alte Bedeutung forum, compitum [Wegekreuzung], Versammlungsort“ findet. Sie resümiert, dass der Heimgarten ein Dingplatz, eine Tingstätte gewesen sei.

Was andererseits Haching betrifft, vermute ich, dass hier Taufkirchen mit Westerham gemeint ist. Diese bildeten damals wohl einen einzigen, sehr großen Herrenhof.

Der Freisinger Bischof Nithker (1039-52) hatte offenbar daraus einen bedeutenden Besitzkomplex in Taufkirchen (angeblich aus Fiskalgut, also Königsgut, Einzelheiten sind unklar) erworben.

Kaiser Heinrich III bestätigt im Todesjahr des Bischofs, dass die Bachmühle, zwei weitere Höfe dazu die Ortskirche St. Johannes an das Klerikerstift St. Veit im Bereich seiner Residenz Freising vergeben worden waren. 1070-1077 regierte Welf I das bayerische Herzogtum. Als er nach 7 Jahren bereits abtreten musste, verlor er wohl auch seine Besitzungen im Hachinger Tal.11 Näheres ist nicht bekannt.

Aus dem Abgabenbuch der Domkirche in Freising aus dem Jahr 1180 geht hervor, dass der Bischof die Pfarrei St. Johannes jetzt in der Hand und wohl mit Ober- und Unterhaching zu einem Art Pfarrverband unter Leitung eines adeligen Pfarrherrn in Oberhaching zusammengefasst hat. 1315 ist sie zu einer Großpfarrei mit zahlreichen Filialen angewachsen, die jetzt von dem Stift St. Andreas am Freisinger Domberg aus „regiert“ wird.

Abb.: Ausschnitt aus Philipp Apians Landtafeln von 1558: Burg und Gotteshaus in Taufkirchen


3 Brigitte Haas-Gebhard im Katalog s. u.

4 Archäologische Staatssammlung, Katalog der Ausstellung Karfunkelstein und Seide, München 2010

5 Hermann Rumschöttel (Hg.) Neubiberg – Unterbiberg, Neubiberg 2010, S. 85

6 Georg Mooseder, Adolf Hackenberg,1200 Jahre Perlach, Festring Perlach e. V. 1990, S. 131

7 Rudolf Felzmann, Unterhaching, Ein Heimatbuch, 1988, S. 121 u. 148

8 Gertrud Diepolder, Das Hachinger Tal – Fiskus Haching, in Bay. Vorgeschichtsblätter, C. H. Beck, München 2010

9 Gertrud Diepolder, Aschheim im frühen Mittelalter, Teil 2, in Mü. Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte, 32, 1987

10 HStA, Klosterurkunde Tegernsee KU 33

11 Zu hiesigen Vasallen der Welfen s. Günther Flohrschütz, Die Dienstmannen des Klosters Tegernsee, Obb. Archiv, Bd. 11, S. 151: „Ein Teil der [in den „Klostertraditionen“] nach Haching genannten Edlen und Freien dürfte … zu den Vasallen des Welfen gehören, so sicher Sigbold jun. (1048/68). Vielleicht auch Gozwin, Hubert und Wolfold.“

Rechtspflege

Gericht über Menschen zu halten war im Mittelalter das stärkste Machtmittel der Herrschenden. Da das Richteramt auszuüben auch für das Adelsgeschlecht der Taufkircher eine große Rolle spielte, sollen die wesentlichen Dinge hierzu erläutert werden.

Die Germanen tradierten ihre Rechtsgrundsätze mündlich. Für Bayern erfolgte die erste schriftliche Rechtssetzung in der Lex Baiuvariorum, deren Endfassung etwa im Jahr 744 vollendet war. In seiner „Kriminalgeschichte Bayerns“ schreibt Reinhard Heydenreuter12