Für meinen Mann, den ich über alles liebe!

Verliebt in Deiner Stimme Klang

so schön wie Nachtigalls Gesang

Liebesworte aus Deinem Mund

ein Versprechen tut er damit kund

Verzaubert von Deinen tiefblauen Augen

die zur Lüge niemals taugen

hab ich doch darin gesehen

wir werden niemals auseinandergehen!

(Autor Unbekannt)

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

© 2017 Gaby Bergbauer

Illustration: Gaby Bergbauer

Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN: 978-3-7431-6059-0

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Gibt es die einzige wahre Liebe? Liebesromane bejahen es. Kann man es an ein paar Zeilen ausmachen? Was ist, wenn der Alltag Einzug hält. Wie beständig ist die Liebe dann noch? Große Philosophen haben versucht, die Liebe zu beschreiben. Es ist ihnen nicht wirklich gelungen. Liebe ist nicht greifbar, man kann sie nicht sehen. Sie ist nicht messbar. Passt sie in einen Roman? Wie lange schreibt man an einen Roman? Ein Jahr? Sechs Monate?

Liebe wird beschrieben, als die stärkste Zuneigung und Wertschätzung die ein Mensch dem anderen entgegenbringen kann.

Ein starkes Gefühl und darin liegt der Knackpunkt. Liebe ist ein Gefühl, nicht mehr und nicht weniger. Ein Gefühl ist eine Emotion, die als psychologisches Phänomen zu sehen ist, das durch die bewusste oder unbewusste Wahrnehmung eines Ereignisses oder einer Situation ausgelöst wird. Das kann sowohl Angst, Ärger, Komik, Ironie, oder auch Freude und Liebe bedeuten.

Ist es zu vermessen, wenn ich behaupte, ich erlebe sie? Die echte wahre Liebe, die auch im Alltag bestand hat? Nach 42 Jahren Ehe darf ich das wohl ruhig behaupten.

Es ist ein schönes Leben mit dem richtigen Partner an seiner Seite.

Gaby Bergbauer

Februar 2017

Stationen eines gemeinsamen Lebens

Mein Start ins Leben in Berlin (früher noch der Westteil) war nicht gerade auf Rosen gebettet. Vom kindlichen Missbrauch zu Verrat und Enttäuschung war alles dabei. Das änderte sich erst, als ich meinen Ehemann Karl kennenlernte.

Durch die Eltern kleingeredet sah nur Karl mein Wahres ICH und das schien er zu lieben. Er baute mich auf, wenn ich niedergeschlagen war, oder ich mir etwas nicht zutraute. Er gibt mir immer das Gefühl, das ich alles kann und er bestärkt mich in allem. Sei es beruflich oder privat. Bei ihm durfte ich die Musik hören, die ich mochte. Er gibt mir die Freiheiten, die ich durch meine Kindheit brauche. Das alles war totales Neuland für mich. In unseren Urlauben ist Karl immer bedacht, dass auch ich meine Interessen ausleben kann. Zum Glück haben wir immer die gleichen Interessen. Wir mögen beide nicht in der Sonne am Strand braten, sondern schauen uns sehr gerne Land und Leute an. Auch brauchen wir im Ausland nie unsere geliebten Brötchen oder die Bildzeitung, wie es viele deutsche Urlauber im Ausland tun.

Noch heute denke ich gerne an Teleport zurück, wo wir uns kennenlernten. Auf der Arbeit. Ja das gab es damals noch. Internet und Facebook waren noch unbekannt für die normale Bevölkerung. Facebook gibt es erst seit 2004.

Man ging in die Disco, um Leute kennenzulernen. Bei mir war das nicht anders. Nur war ich zu der Zeit mit einem Mann liiert war und heiraten wollte. Wollte ich das wirklich? Immer mehr Zweifel kamen auf. Karl konnte nicht verstehen, warum man überhaupt heiraten sollte. Sein Wahlspruch war immer: Heiraten – Ich – Nie. So war auch sein Ruf in der Firma.

Er wollte sich gerne mit mir treffen, aber mein damaliger Verlobter sollte dem Treffen fern bleiben. Logisch.

Das stellte sich als etwas schwierig heraus, da ich treu war und bin. Wir unterhielten uns auch über Musik und Karl erzählte mir, was er für Musik hörte. George Mc Crae usw. sagte mir damals nichts. Sein berühmter Song Rock Your Baby wurde später zu unserem Liebeslied. Meine Richtung war mehr Underground wie Alice Cooper und Jethro Tull. Aber auch Cat Stevens, oder The Moody Blues mochte ich. Mit Soulmusik konnte ich damals nichts anfangen. Also fragte ich Karl, ob er die LPs nicht einmal mitbringen konnte. Das wollte er nicht, ich sollte sie mir bei ihm zu Hause anschauen. Oh je, dachte ich. Die Neugier aber war stärker. Es war ein Regentag und ich hatte meinen Knirps-Regenschirm in der Hand. Ihn legte ich auch nicht aus der Hand, als ich mir seine LP-Sammlung ansah. Als er auf einmal hinter mir stand, habe ich mich sehr erschrocken. Ich erklärte ihm, dass ich nun nach Hause wollte und er fuhr mich auch anstandslos nach Hause. Den Regenschirm habe ich heute noch. Darüber können wir noch immer schmunzeln.

Dann kam mein 20. Geburtstag. Karl sagte mir auf der Arbeit, er hätte etwas für mich. Er ging raus und kam mit einem Käfig zurück, darin waren zwei Mäuse. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass es ein Pärchen war. Es war alles vorhanden, Futter, Streu, eben alles, was ein Mäusepärchen begehrte. Wie er das durch den Pförtner bekommen hatte, war mir ein Rätsel.

Wie ich später erfuhr, hat er mit dem Abteilungsleiter und den Pförtnern vorher gesprochen. Natürlich war nicht mehr viel mit Arbeiten drin. Die Kollegen kamen öfters bei mir vorbei und wollten nach den Mäusen sehen. So konnte ich nicht mit dem Bus nach Hause fahren. Für Karl war es Ehrensache, mich nach Hause zu bringen. Meine Mutter war gegen alle Tiere, aber gegen ein Geschenk konnte sie wohl nichts machen. Nach kurzer Zeit hatte ich dann 10 Mäuse. Und die Mäusemama war schon wieder trächtig.

Eines Tages habe ich mich dann doch mit Karl verabredet, um mit ihm auszugehen. Es ging in die Disco Las Vegas. Das erste Mal, dass ich nicht an meinen Verlobten dachte. Es war schön, so umworben zu werden. Das kannte ich bisher nicht. Alles war anders und ich hatte zum ersten Mal in meinem Leben Schmetterlinge im Bauch. Dort sagte Karl zu mir: „Ich glaub, ich mag dich.“ Nur eine Schwierigkeit bestand. Eine Zukunft konnte es für Karl und mich nicht geben. Er war ein Wessi, wie wir Berliner die Westdeutschen nannten. Und er war in der Firma auf Montage für drei Monate. Und doch wollte er eine Entscheidung von mir. Ich musste zwischen Liebe und Sicherheit entscheiden. Hmm was ist Sicherheit, die lernte ich nie kennen. Nur weil der andere auch aus Berlin kam? Karl fuhr mich sogar noch zu meinem Verlobten. Welcher Mann macht das schon? Erst im Märkischen Viertel entschied ich mich für meinen Verlobten und gegen Karl. Keine gute Entscheidung. Es kam wieder zum Streit mit meinem Verlobten, wie so oft in letzter Zeit. Ich war Karl wohl schon viel zu sehr gefühlsmäßig verfallen. Ich ging und suchte die nächste Telefonzelle auf. Ja auch das heutige so sehr geliebte Handy gab es damals noch nicht. Wie viel einfacher hat die Jugend das heute.

Was würde Karl sagen, wenn ich ihn anrief? War er überhaupt zu Hause? Meine Hände zitterten vor Erwartung. Was eine Freude, ihn zu Hause zu erreichen. Er war eben erst angekommen. Vom Märkischen Viertel in die City von Berlin war das schon eine kleine Rundreise. Ich sagte ihm, dass ich mich doch für ihn entschieden habe, ob er mich abholen könnte. Und er tat es wirklich. Gibt es einen schöneren Liebesbeweis? Ihm muss es wohl auch so gegangen sein, wie mir. Ich beendete das Verhältnis zu meinem damaligen Verlobten. Natürlich ging es nicht ohne Probleme. Es war wohl mehr eine Prestigesache von ihm. Man verlässt ihn nicht. Er fragte sogar nach der Schulbildung von Karl. Dabei war sie höher als die von meinem Verlobten. Er jammerte nur, wo er denn jetzt ein Mädchen kennenlernen sollte. Tja nicht mein Problem. Nach einer Woche hatte er es dann begriffen.

Ab dem 31.01.1975 war ich dann fest mit Karl zusammen.

Karl und ich hatten eine Vereinbarung getroffen. Wir wollten immer gegenseitig einen guten Umgang pflegen. Böse Ausdrücke sollte es bei uns nie geben, auch wenn wir einmal nicht einer Meinung sind. Wir beschlossen, wenn es Probleme gibt, diskutieren wir das in einem Restaurant oder in einer Bar aus. Dort kann man nicht mit Türen knallen, oder sich lauthals streiten. So haben wir das auch immer gehalten. Wir wollten es anders handhaben, als unsere Eltern.

In der Folgezeit waren Karl und ich unzertrennlich. Er tat so viel, was der andere in den 3 Jahren niemals tat. Vor allem nahm Karl Rücksicht auf mich in allen Lebenslagen. Auch das ich durch den Missbrauch anders war, schien ihn nicht zu stören. Zu der Zeit wusste er davon auch noch nichts.

Karl und ich haben Schicht gearbeitet. Leider nicht die gleiche Schicht. Ich früh, er spät. Aber wir fanden immer die Zeit, um zusammen sein zu können. Ich ging nach meiner Arbeit nach Hause legte mich schlafen und abends um 23 Uhr rief mich Karl an, dass er mich abholen würde. Und dann gingen wir in die Discos. Eine Woche hielten wir das mit Recht wenig Schlaf aus. Dann forderte unser Körper seinen Tribut.

Das Wochenende half uns und wir konnten endlich ausschlafen. In der Zwischenzeit wurde sein Montageauftrag auf 6 Monate erweitert. Ich dachte mir: „Ok eine Liebe für ein halbes Jahr.“ Was danach kommt, wird sich zeigen.

Karl und sein Mitbewohner Theo, die sich ein Zimmer teilten, hatten eine diese Vereinbarung, wenn einer ein Mädchen mitbrachte, muss der andere woanders nächtigen. Theo musste sehr oft bei einem Kumpel übernachten. Scheinbar macht ihm das nie etwas aus. Mit seinem Freund Wuffel hatte Karl um einen Kasten Bier gewettet, dass Karl sich nicht trauen würde, mich anzusprechen. Karl hatte gewonnen. Nein schüchtern war er ganz sicher nicht.

Am Valentinstag kam ich von der Arbeit nach Hause. Es stand ein riesengroßer Blumenstrauß mit roten Rosen auf dem Wohnzimmertisch. Ich dachte, die gehören meiner Mutter. Aber sie meinte etwas pikiert, die seien für mich. Ich grübelte, von wem sie sein könnten. Von meinem Ex ganz bestimmt nicht, das hat er noch nie getan, außerdem sind im Winter langstielige Rosen sehr teuer. Karl kannte ich noch nicht so gut, um einschätzen zu können, dass sie von ihm waren. Meine Mutter sagte mir nicht, von wem sie waren. Als Karl am Abend anrief, sagte ich nur: „Ein lieber netter Mensch hat mir wunderschöne rote Rosen geschickt. Im Laufe des Gesprächs erfuhr ich dann, dass sie tatsächlich von ihm waren. Er bat meiner Mutter, mir nichts zu sagen.

Besuch in Frankfurt am Main

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