Als sich dein Haar den Berg entlang ergoß,
Wogte das Weizenfeld in seinem gereiften Gold.
Kornblumen dunkelten, wo noch eben dein Blick geweilt.
Im silbernen Blütenstaub dämmert dein Odem hinab.
Der Beter vorm Bildstock erfleht noch den Saaten Bestand:
Es tränke sie Tau und der Sturm erachte des Halms.
Dann schließt er auch dich in sein gilbes Gebet.
Saum deines Kleides wehet den Tannen vorbei.
Jetzt bette ich Müdsein in deine eratmete Saat,
Erde ist kühl und dein Leib ist dem Sinne der Erde so nah.
In Küssen beschwörst du den silbernen Abend heran.
Blaß über Wimpern tanzt schon die Sichel des Monds.
Ich halte im Umkreis deiner Verflüchtung mich auf.
Ich weile auch ferne der grenzenden Körperlichkeit.
Ich wandle im blasseren Licht deines Heiligenscheins.
Du stehst im Abend und verdämmerst ganz still hinaus.
Du streifst noch die Sterne und zitterst im Boden fort.
Der Schleier sind viele, sind Wolken und wehen dich hin.
Ich nehme das Beste von dir fern atmend in mich.
Ich tränke mein Erdreich mit deinem durchgoldeten Tau.
Ich helle den Traum mit deinem vergessenen Licht.
Du bist wie zu Hause und weißt auch nicht, wie du mich nährst.
Du senkst deinen Schatten, umwandelst dein Wurzelgerank.
Du blühst und vergehst, doch die Ferne stammelt von dir.
Ich pflanze dein Echo auf einen verewigten Stern.
Ich rette die Strahlung des Bluts in eine bedürftige Nacht.
Ich trage den Hauch, der noch blieb, auf meinem Fittich hinauf.
Dein Wesen ist über alle Welt zerstreut,
An alle Himmel verloren.
Im Kelch von tausend Blumen sammle
Ich dich ein.
Ich werfe meine Netze weit im Meer
Der Nachthimmel aus,
Feierliche Sternbilder, worin dein Blick sich verewigt,
Sammle ich in meinen Netzen.
Ich eile zu gehen:
Zurückholen will ich deinen Blick
Aus allen vier Winden der Rose.
Jedem deiner Gedanken reise ich nach.
Ich behüte mit aufgestellten Windharfen,
Die mein Lied dir brausen,
Geliebte, dein waches, hellwaches Ohr.
Ich will, daß deines Wesens
Volle Pracht in einem heißen
Kuß mich überschütte:
O ja, Geliebte, bleibe in meiner Hand!
Schwinde nicht fort aus meinen
Verdämmernden Horizonten!
Entferne dich nicht aus dem Goldrahmen
Meines geruhigen Tags!
Lästere nicht meinen Besitz an dir!
Habe keine fremden Götter neben mir!