Impressum

Stand: August 2011

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Satz und Illustration: Lesotre/Conceptual Brand Creation, www.lesotre.de

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ISBN: 978-3-941144-22-4

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e-fellows.net wissen - die Buchreihe von e-fellows.net
Mit dieser Buchreihe informiert e-fellows.net Studierende über attraktive Berufsbilder und interessante Weiterbildungsmöglichkeiten, darunter das LL.M.-Studium, die Ausbildung zum Patentanwalt sowie die Tätigkeit in einer Unternehmensberatung, im Investment Banking und im Asset Management. Die Bücher bieten wertvolle Expertentipps und einen fundierten Überblick über die jeweilige Branche. Persönliche Erfahrungsberichte von Studierenden und ausführliche Unternehmensporträts potenzieller Arbeitgeber helfen bei der eigenen Entscheidungsfindung. Weitere Informationen zu den einzelnen Titeln der Reihe e-fellows.net wissen findest du auf S. 164-165.

e-fellows.net - das Online-Stipendium & Karrierenetzwerk
e-fellows.net schafft Verbindungen zwischen leistungsstarken Studierenden und renommierten Unternehmen. Mit einem eigenen Stipendienprogramm fördert e-fellows.net Studierende und Doktoranden der Ingenieur-, Natur-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. Stipendiaten profitieren von Kontakten in die Wirtschaft durch Praktikumsangebote, Einstiegsjobs und ein Mentorenprogramm sowie vom exklusiven Zugang zur e-fellows.net community. Zudem erhalten sie Recherchemöglichkeiten in fachspezifischen Datenbanken und kostenlose Zeitungsabos. Partnerunternehmen sind Accenture, Allianz, Bertelsmann, Bosch, Clifford Chance, Deutsche Bank, DIE ZEIT, Freshfields Bruckhaus Deringer, Hengeler Mueller, KPMG, Roche, Siemens Management Consulting und TNG Technology Consulting. Gegründet wurde e-fellows.net von der Deutschen Telekom, der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck und McKinsey & Company. www.e-fellows.net

Vorwort 

Der Sprung ins kalte Wasser

Das Abi steht vor der Tür - und damit auch die Entscheidung, wie es nach dem Schulabschluss weitergeht. Es ist toll, wie viele Möglichkeiten sich bieten; genau das macht die Wahl aber auch so schwierig. Studieren oder doch lieber eine Ausbildung machen? Oder beides auf einmal in einem dualen System? Uni oder (Fach-) Hochschule, In- oder Ausland, Bildungskredit oder Nebenjob ...?

Dir schwirrt der Kopf von all diesen Fragen? Du fühlst dich, als würde man dich ins kalte Wasser schmeißen? Keine Sorge, das geht fast allen so. Wichtig ist nun, dass du dich gut informierst und dir einen Überblick über das riesige Angebot verschaffst. Dazu soll dieses Buch ein Stück weit beitragen.

Du erhältst Tipps und Anregungen, was du bei der Studienwahl beachten solltest. Darüber hinaus präsentieren wir dir die Fachbereiche Wirtschaft, Technik und Recht mit exemplarischen Studiengängen. e-fellows.net-Stipendiaten des jeweiligen Fachs geben dir ihre Erfahrungen weiter. Und schließlich stellen dir ausgewählte Unternehmen und Hochschulen ihre Studien- und Ausbildungsprogramme vor.

Tipps zur Studien- und Ausbildungswahl bieten wir dir auch auf www.e-fellows.net/abi sowie bei unseren Startschuss-Abi-Veranstaltungen (Näheres dazu erfährst du auf Seite 43).

Ich wünsche dir viel Spaß mit Startschuss Abi 2011/2012 und drücke dir die Daumen, dass deine Abi-Prüfungen gut über die Bühne gehen und du für die Zeit danach die richtige Entscheidung für dich triffst!

Viele Grüße

Christian Lippl
e-fellows.net

Die Autoren

Theresa Eitel, Dipl.-Kulturw., Jahrgang 1981, TU München. Sie studierte Sprachen, Wirtschafts- und Kulturraumstudien auf Diplom an der Universität Passau und absolvierte nach ihrem Abschluss ein Praktikum in der Redaktion von e-fellows.net. Die ehemalige e-fellows.net-Stipendiatin arbeitet heute als Projektmanagerin für den Executive MBA an der TU München.

Maximilian Fleschhut, M.A., Jahrgang 1983. In und nach seinem Studium der Neueren deutschen Literatur an der Ludwig-Maximilians-Universität in München war er in verschiedenen Redaktionen und Verlagen tätig. Seit Ende 2010 arbeitet er im Team Content & Community von e-fellows.net.

Julia Hausmann, Jahrgang 1987, Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Sie studierte zunächst Europastudien (B. A.) mit Nebenfach Journalistik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Nach ihrem Abschluss absolvierte sie ein Praktikum in der Redaktion von e-fellows.net und macht jetzt einen Master in Kommunikationswissenschaft in Bamberg.

Kay Szantyr, M.A., Jahrgang 1980. Bereits neben ihrem Studium der Politologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München arbeitete sie als freie Redakteurin für eine Reiseredaktion und einen Lexikonverlag. Seit 2007 ist sie freie Mitarbeiterin bei e-fellows.net mit den Schwerpunkten Arbeitgeber-PR und Finanzen.


Nützliche Infos rund ums Studium

Zum Einstieg: Studieren - Wie geht das überhaupt?
Grundsatzfragen: Was muss ich bei der Studienwahl bedenken?
Charakterfrage: Welcher Hochschultyp passt zu mir?
Duales Studium - Studium und Beruf im Doppelpack
Die Qual der Wahl: An welcher Hochschule soll ich studieren?
Bachelor, Master, Diplom, Magister - Wie baue ich mein Studium auf?
Ohne Moos ...: Wie finanziere ich mein Studium?
Studieren ohne Geldsorgen - Stipendien machen's möglich
Online-Stipendium von e-fellows.net
Veranstaltung Startschuss Abi
Hindernisparcours Bewerbung: Wie komme ich an meinen Studienplatz?
Studieren, wo andere Urlaub machen: Ab ins Ausland
Übung macht den Meister: Was bringen Praktika?

1. Nützliche Infos rund ums Studium

Studium oder Ausbildung - beides ist eine kluge Wahl
Nur, weil du ein Gymnasium besucht hast, ist dein Weg an die Hochschule nicht automatisch vorgezeichnet. Es gibt gute Gründe, die für eine Ausbildung sprechen - ebenso viele wie für ein Studium. Mit welchen du dich eher identifizieren kannst, sollte ganz allein deine Entscheidung sein. Schließlich geht es hier um dein Studium - und um deine Zukunft.

 

Akademische Weihen und Forschergeist
424.000 Studienanfänger gab es im Studienjahr 2009/2010 - 424.000 junge Menschen, die ihren Forschergeist ausleben wollten. Wenn dich nicht nur interessiert, dass etwas funktioniert, sondern auch das Warum, bist du an einer Hochschule gut aufgehoben. Selbst eigene Theorien kannst du während des Studiums oder spätestens in deiner Doktorarbeit entwerfen. Und promovieren darf in Deutschland derzeit nur, wer auf einer Hochschule war.

 

Gute Zukunftsaussichten mit dem Studium
Natürlich ist auch ein Hochschulbesuch kein Karriere-Garant. Die Arbeitslosenquote unter Akademikern liegt aber teilweise deutlich unter dem Durchschnitt. Zwar hängen die Jobchancen immer auch vom Studienfach und dem Arbeitsmarkt ab: Als Wirtschaftswissenschaftler oder Ingenieur hast du generell gute bis sehr gute Aussichten auf einen zügigen Jobeinstieg; für Geisteswissenschaftler kann das schon etwas schwieriger werden. Wer allerdings nach dem Studium einen Job findet, darf mit einem höheren Einstiegsgehalt rechnen und gelangt leichter in eine Führungsposition.

 

Gut ausgebildet ist auch nicht verkehrt
Auch eine Ausbildung hat unleugbar Vorteile: Du lernst und verdienst gleichzeitig Geld. Das geht natürlich auch in einem dualen Studium (siehe ab Seite 22) - aber mit einer Ausbildung kannst du noch schneller in den Job starten. Zudem übernehmen viele Ausbildungsbetriebe ihre Lehrlinge gerne, schließlich haben sie viel Zeit und Geld in deren Ausbildung gesteckt. Ein Wechsel des Arbeitgebers wird dagegen schon schwieriger. Auf viele Stellen können sich Akademiker ebenso bewerben und werden dann oft bevorzugt, weil man ihnen mehr Flexibilität zutraut und sie für geeigneter hält, Mitarbeiter zu führen.

 

Eine schwierige Entscheidung
Letztendlich kann dir keiner raten, was für dich der geeignete Weg in den Beruf ist. Wenn du dir ganz unsicher bist, schnuppere über Praktika in ein, zwei Betriebe hinein und setze dich in Vorlesungen in der nächstgelegenen Uni. Wenn du dir gar nicht vorstellen kannst, noch einmal drei Jahre über Büchern zu verbringen, dann solltest du die praxisorientierte Lehre wählen. Wenn du aber weiterlernen willst, forschen und entdecken, und wenn dich das Studentenleben interessiert - dann hilft dir dieses Buch, das richtige Studienfach, den besten Weg zur Finanzierung und vielleicht sogar deine Hochschule zu finden.

Zum Einstieg: Studieren - Wie geht das überhaupt?

In diesem Kapitel erfährst du,
  • welche Unterschiede es zwischen Schule und Hochschule gibt,
  • wie der Unterricht an einer Hochschule aussieht,
  • ob es auch im Studium Stegreifaufgaben gibt.

 

Fakultät, Lehrstuhl, Tutorium - erscheinen über deinem Kopf Fragezeichen, wenn du diese Begriffe hörst? Keine Angst, Studieren hört sich komplizierter an, als es ist. Dennoch ist an einer Hochschule (also zum Beispiel einer Universität) vieles anders als in der Schule. Statt Schuljahren gibt's Semester, statt Lehrer Dozenten und statt eines Stundenplans ein Vorlesungsverzeichnis. Du darfst dir also ruhig ein paar "naive" Fragen stellen:

 

Wie läuft der Unterricht an der Hochschule ab?
In der Schule gibt es nur eine Form der Wissensvermittlung: die Schulstunden - die mal mit mehr, mal mit weniger Beteiligung der Schüler ablaufen. An der Uni gibt es verschiedene Arten von Veranstaltungen:

 

Gibt es eine Einteilung in Klassen?
Nein. Ähnlich wie in der Oberstufe des Gymnasiums haben nicht alle denselben Unterricht, sondern besuchen einzelne Veranstaltungen.

 

Wer unterrichtet mich an der Hochschule?
Die Lehrer an einer Hochschule nennt man Dozenten. Weil viele von ihnen auch den Titel eines Professors tragen, nennt man im alltäglichen Sprachgebrauch oft alle Dozenten Professoren oder "Profs". Übungen und Tutorien werden von sogenannten Tutoren geleitet, die oft selbst noch Studenten sind.

 

Wie lange dauert ein "Schuljahr" an der Hochschule?
Statt Schuljahren gibt es Semester (zwei pro Jahr). Nach jedem Semester hast du Ferien, in denen in der Regel keine Veranstaltungen stattfinden.

 

Gibt es einen Stundenplan? Welche Veranstaltungen muss ich besuchen?
Es gibt keinen Stundenplan, aber einen Studienplan, der dir sagt, welche Veranstaltungen du in welchem Semester besuchen musst. An welchem Wochentag, um wie viel Uhr und in welchem Raum die Veranstaltung stattfindet, steht in einer Art Veranstaltungskalender, dem Vorlesungsverzeichnis, das jedes Semester neu erscheint. Mithilfe des Studienplans und des Vorlesungsverzeichnisses stellst du dir deinen "Stundenplan" jedes Semester neu zusammen. Siehe dazu auch das Kapitel "Bachelor, Master, Diplom, Magister - Wie baue ich mein Studium auf?" ab Seite 28.

 

Gibt es Stegreifaufgaben, Mitarbeits-Noten und mündliche Abfragen?
Die meisten Veranstaltungen werden am Ende des Semesters mit einer schriftlichen Prüfung abgeschlossen, manche auch mit einer mündlichen Prüfung. Auf diese Prüfungen bekommst du Noten. Das Notensystem ist von Hochschule zu Hochschule verschieden und wird in der Prüfungsordnung jedes Studiengangs festgelegt, die du auf der Website der Hochschule findest. Stegreifaufgaben und Abfragen gibt es keine, Mitarbeits-Noten ebenso wenig. Allerdings solltest du dich in Seminaren und Tutorien schon einbringen, da der Stoff von allen Studenten gemeinsam erarbeitet wird. In vielen Seminaren ist es selbstverständlich, dass jeder Student ein Referat hält.

 

Was ist eine Fakultät?
Eine Fakultät ist eine Lehr- und Forschungseinheit an einer Hochschule. So gibt es an einer Uni zum Beispiel je eine Fakultät für Rechtswissenschaften, eine für Physik, eine für Wirtschaftswissenschaften und so weiter. Jede Fakultät hat im Normalfall eine eigene Studienberatung, an die du dich wenden kannst, wenn du Fragen zu deinem Fach hast. Für allgemeine organisatorische Fragen kannst du die zentrale Studienberatung aufsuchen. Viele Fakultäten haben auch ein eigenes Prüfungsamt, bei dem du dich für Prüfungen anmelden musst, und eigene Räume wie eine Bibliothek oder ein Labor.

 

Was ist ein Lehrstuhl?
Damit ist kein Stuhl im wörtlichen Sinn gemeint, sondern ein eigener Fachbereich innerhalb der Fakultät. Jeder Lehrstuhl hat einen Lehrstuhlinhaber: Das ist der Professor, der diesen Fachbereich leitet. So gibt es an einer juristischen Fakultät zum Beispiel einen Lehrstuhl für öffentliches Recht, einen für bürgerliches Recht, einen für Strafrecht und so weiter.

 

LINK-TIPP:

Grundsatzfragen: Was muss ich bei der Studienwahl bedenken?

In diesem Kapitel erfährst du,
  • wie du das richtige Studienfach für dich findest,
  • welche Aspekte außer Interesse und Können eine Rolle spielen,
  • wie du herausfinden kannst, ob deine Wahl richtig ist,
  • wie du den Start ins erste Semester möglichst stressfrei gestaltest.

 

Die Entscheidung steht also: Du wirst studieren. Schließlich darfst du jetzt endlich selbst auswählen, was du lernst - bisher musstest du dich mit Mathe oder Religion, Deutsch oder Chemie rumärgern. Nach dem Abitur wirst du dich nur noch in dem weiterbilden, wofür du wirklich Talent hast und was dich begeistert. Um herauszufinden, was genau das ist, solltest du dir ein paar konkrete Fragen stellen.

Die drei wichtigsten Fragen auf dem Weg zum Traumstudium

Wenn du beim Abi noch nicht sicher weißt, was du studieren willst, stehst du keineswegs allein da. Bis auf die, die bereits seit der dritten Klasse wissen, dass sie Tierarzt werden wollen, fühlen sich die meisten Abiturienten von der Vielzahl der Möglichkeiten erst einmal überfordert. Entweder wollten sie seit Kindertagen Rennfahrer werden und müssen jetzt einsehen, dass man das nicht studieren kann, oder sie interessieren sich für Computer und wissen nicht, ob ihnen Informatik, Wirtschaftsinformatik oder Technologiemanagement mehr liegt. Folgende Fragen helfen dir dabei, deinen Studienwunsch zu konkretisieren:

 

1. Was macht mir Spaß?
Mit gerade mal 18 oder 19 sind die Interessen breit gefächert - es ist nicht einfach, da einen Schwerpunkt zu finden. Beantworte die Frage möglichst frei, ohne Gedanken an Jobchancen und Verdienst. Das Einzige, was du berücksichtigen solltest: Nicht alles, was man vier, fünf Stunden die Woche mit Leidenschaft betreibt, macht auch bei vierzig oder fünfzig Stunden pro Woche noch Spaß. Im besten Fall wird es zu einer nur meistens angenehmen Aufgabe - im schlimmsten Fall stürzt du dich direkt in einen Albtraum.

 

2. Was genau interessiert mich?
Üblicherweise sind Interessen, die aus Hobbys resultieren, relativ ungenau. Das bedeutet bei einem Interesse für Luftfahrt beispielsweise: Man findet das Innere eines Cockpits spannend und die Flugzahlen der größten Drehkreuze in Europa ebenso. Leichter fällt eine Entscheidung, wenn du zwei Interessen kombinierst. Vielleicht fremde Kulturen? Dann ist das perfekte Studium nämlich nicht Luftfahrttechnik, sondern eher Betriebswirtschaft, Schwerpunkt Touristik.

 

3. Worin bin ich gut?
Fußball ist großes Kino - aber die meisten sind doch realistisch genug zu wissen, dass sie nie als Fußballprofi Millionen verdienen werden. Dagegen denken viele, dass ein absolutes Unverständnis für Mathematik überwunden werden kann, wenn man wirklich seinen Bachelor in Informatik absolvieren will. Manchmal funktioniert das, aber wer versucht, ein mit Begeisterung verbundenes Talent durch stures Pauken zu ersetzen, sollte zumindest damit rechnen, dass er auch scheitern kann.

 

Weitere Fragen zur Studienwahl

NC: Was kann ich studieren?
Bei vielen Studiengängen ist der Zugang beschränkt. Das heißt, nicht alle, die dieses Fach an dieser Uni studieren wollen, bekommen auch einen Platz. Geeignete Studienplatzbewerber werden dann unter anderem nach der Abiturnote ausgewählt. Wer kein Einser-Abi hat, kann dennoch aufatmen: Der Abi-Schnitt ist längst nicht mehr einziges Auswahlkriterium für zulassungsbeschränkte Studiengänge. Bewerber werden meist auch nach ihrer Motivation ausgewählt, die sie in einer schriftlichen Bewerbung und/oder einem Vorstellungsgespräch an der Uni beweisen können. Du solltest dich aber auf alle Fälle darauf einstellen, dass du nicht einfach jedes Studium ohne weitere Hürden beginnen kannst. Mehr zur Bewerbung auf Studienplätze erfährst du ab Seite 44.

 

Finanzierung: Was kann ich mir leisten?
Studiengebühren von bis zu 500 Euro pro Semester gibt es in vielen Bundesländern, private Hochschulen sind oft noch einmal deutlich teurer. Dort können über 30.000 Euro für ein Bachelor-Studium zusammenkommen. Wie du trotzdem das studieren kannst, was dich interessiert, erfährst du ab Seite 32.

 

Ort: Wo will ich studieren?
Die einen möchten in vertrauter Umgebung und bei ihren Freunden bleiben, die anderen treibt es weit weg vom Elternhaus. Oft entscheidet sich die Frage nach dem Uni-Standort aber auch danach, welchen Studiengang man für sich entdeckt hat und ob einem eine Massenuni oder eine kleinere Hochschule eher liegt. Näheres dazu kannst du ab Seite 24 nachlesen.

 

Renommee: Wie wichtig ist mir der Ruf einer Hochschule?
Keine halben Sachen - du willst die ganz große Karriere? Dann weißt du vermutlich, dass sich bestimmte Namen in deinem Lebenslauf sehr gut machen werden. Das muss nicht Harvard sein, aber eine international ausgerichtete Hochschule von gutem Ruf oder ein duales Studium in einem renommierten Unternehmen bringen Pluspunkte.

 

Perspektive: Welches Studium hat eine Zukunft?
Deine große Leidenschaft ist also die Philosophie. Und wenn man sich für etwas wirklich begeistert, sollte man es auch studieren, oder? - Wenn du dir absolut sicher bist: ja. Einfach, weil die Stimme, die dich dazu drängt, sonst nie still sein wird. Wenn du den geringsten Zweifel hast: besser nicht. Geisteswissenschaftler allgemein, Philosophen noch einmal mehr, sind auf dem Arbeitsmarkt kaum gesucht. Gerade bei solchen Orchideenfächern sollte man also vor Studienbeginn genau überlegen, wie man mit diesem Studium später Geld verdienen möchte.

 

Kommilitonen: Mit wem will ich studieren?
Es geht hier um Noten, Abschlüsse und den Job danach - nicht um nette Mitstudenten. Bist du sicher? Fachwechsel, weil man sich mit den Mitstudenten nicht wohlfühlt, sind gar nicht so selten. Du solltest auch bedenken, dass du als Frau im Maschinenbau oder als Mann in Literaturwissenschaften (noch) die Ausnahme sein wirst. Deine Sonderstellung kann sich zwar als Vorteil erweisen, aber auch viel Selbstbewusstsein erfordern.

 

 

LINK-TIPPS:

 

Praxistest: Gefällt mir der Studiengang wirklich?
Um herauszufinden, ob der ausgesuchte Studiengang wirklich das Richtige für dich ist, prüfst du ihn am besten mal in der Realität:
  • Suche im Internet nach dem Vorlesungsverzeichnis der Uni in deiner Stadt und setze dich in ein paar Vorlesungen. Meist wirst du zwischen Hunderten von Studenten gar nicht auffallen. Ist es eine sehr kleine Veranstaltung, frage den Professor vorher. Wahrscheinlich fühlt er sich von deinem Interesse für sein Thema geschmeichelt.
  • Vereinbare einen Termin bei der Studienberatung. Das ist wichtig - wenn du einfach zu den Sprechstunden gehst, musst du lange warten und erhältst lediglich ein Bündel Infobroschüren.
  • Besuche Infoveranstaltungen der Studiengänge oder Fakultäten.
  • Statte Abi-Messen einen Besuch ab. Die Startschuss-Abi-Veranstaltungen zum Beispiel vermitteln dir viele wichtige Infos und ermöglichen dir, bei Vertretern ausgewählter Hochschulen direkt nachzufragen (siehe Seite 43).
  • Frage bei der Fachschaft nach, das sind die Studenten eines Studiengangs an einer Uni. Sie organisieren Erstsemesterführungen, Tutorien oder Lerngruppen - und vermitteln dir ein "ungeschöntes" Bild des Studiums.

 

Tipps zum Studienstart: So startest du stressfreier ins erste Semester
Nach der Bewerbung und vor dem Semester solltest du ...
  • Praktika machen. Bei einigen Studiengängen, vor allem bei bereits auf den Bachelor umgestellten technischen Fächern, ist der Nachweis einer Praxisphase schon vor Studienbeginn Pflicht. Mache dich rechtzeitig schlau - zum Beispiel durch die Infos in Kapitel 2!
  • Sprachtests ablegen. Wenn das Studium bestimmte Bestätigungen und Nachweise erfordert, müssen diese teilweise bereits bei Semesterbeginn vorliegen. Informiere dich!
  • Kredite und BAföG beantragen, wenn du sie benötigst. Es kann mehrere Wochen dauern, bis die Bewilligung und damit die erste Zahlung erfolgt (siehe ab Seite 32).
  • Orientierungsveranstaltungen und Campus-Führungen besuchen.
  • schon einmal einen Rundgang auf dem Campus machen. Du wirst zwar noch oft genug mit einem großen Fragezeichen über dem Kopf auf der Suche nach einem bestimmten Raum durch die Gänge irren, aber zumindest wo das Audimax und die Toiletten, wo die Bibliothek und die Mensa sind, weißt du dann schon.
  • ein Vorlesungsverzeichnis besorgen. Das gibt es in Buchform an der jeweiligen Hochschule oder - einfach zugänglich - auf deren Website. An manchen Universitäten gibt es sogar nur noch Online-Verzeichnisse. Streich dir schon einmal an, welche Pflichtvorlesungen für Erstsemester du vermutlich besuchen musst.
  • an einer Bibliotheksführung teilnehmen. So lernst du, wie du Fachliteratur recherchierst und wie das Ausleihen und Zurückgeben von Büchern an deiner Fakultät funktioniert. Dann weißt du Bescheid, wenn du schon in den ersten Wochen ein Referat vorbereiten sollst.

Charakterfrage: Welcher Hochschultyp passt zu mir?

In diesem Kapitel erfährst du,
  • welche Unterschiede es zwischen Universitäten und Fachhochschulen gibt,
  • nach welchen Kriterien du den richtigen Hochschultyp auswählst.

 

Eigentlich ist doch alles ganz einfach: Studieren tut man an einer Uni. Eine Fachhochschule (immer öfter auch Hochschule bzw. Hochschule für angewandte Wissenschaften genannt)... na, das ist doch keine Uni. Da ist alles sehr verschult, für die, die nicht so gut im selbstständigen Lernen sind. Die Universität dagegen ist ein Ort für die wirklich Intellektuellen und für die Forscher. Ist das so? Diese Vorurteile stimmten noch nie weniger als heute. Längst haben sich die Grenzen zwischen den Hochschultypen verwischt. Zunehmend, so die Meinung zahlreicher Experten, wird bei der Einstellung neuer Mitarbeiter nicht mehr auf den Typ der Hochschule geachtet, sondern auf den Ruf der jeweiligen Institution. Einige grundlegende Unterschiede zwischen Universität und Fachhochschule gibt es dennoch.

 

Ab in die Forschung? Ab an die Uni!
Die universitäre Ausbildung ist meist recht theorielastig. Es geht - vereinfacht ausgedrückt - nicht nur darum, etwas zu wissen, sondern auch zu verstehen, weshalb man das wissen muss und was man aus diesem Wissen machen kann. Das Stichwort lautet "Verknüpfung von Forschung und Lehre". Das bedeutet: Studenten an der Uni werden nicht zu reinen Anwendern ausgebildet, sondern sollen die theoretische Basis ihres Studiums auch selbstständig weiterentwickeln - eben forschen können. Dafür lernen sie nicht nur mehr Hintergrundwissen, sondern auch Relevantes aus verwandten Fächern (Interdisziplinarität).

 

Uni-Absolventen: theoretisch gebildet, praktisch mit Lücken
Dieser theoretische Hintergrund, für den oft eine gewisse Praxisferne in Kauf genommen wird, hat seine Berechtigung - vor allem in Forschung und Lehre. Wenn du dort hin willst, bist du an der Uni gut aufgehoben. Du willst zum Beispiel Naturwissenschaften studieren und danach eine Karriere in der Forschungsabteilung eines Unternehmens machen? Dann empfiehlt sich für dich die Uni. Bei bestimmten Studiengängen wie Physik und Chemie wird in großen Unternehmen ein "Doktor" praktisch vorausgesetzt - und den kannst du (fast) nur nach einem Universitätsstudium erwerben. Was du dafür in Kauf nehmen musst? Dass du viel Zeit damit verbringen wirst, deinen Lernstoff zu finden und zu strukturieren. Zwar gibt es auch an der Uni stärker und weniger stark verschulte Studiengänge. In jedem Fall aber sollen die Studenten zu Eigenständigkeit und Selbstmotivation ausgebildet werden - und das geschieht, indem man sie nicht bei jedem Lernschritt "an die Hand nimmt".

 

Fachlich top - die Fachhochschulen
Anders an den Fachhochschulen: Kleine Unterrichtsgruppen, ein fester Stundenplan, ein relativ enges Verhältnis zu den Dozenten - übermäßig viel Eigenständigkeit ist hier nicht nötig. Damit wird das Studium aber nicht zum Kindergeburtstag. Eine Menge Lernstoff ist dennoch zu bewältigen. Neben einer stärkeren Verschulung zeichnet sich das Studium an einer FH auch durch eine größere Praxisnähe aus als das an der Uni.

 

Von der FH direkt an den Arbeitsplatz
An den FHs wird der Student zum Anwender - er lernt wissenschaftliche Skills, um diese in der Praxis einsetzen zu können. Für Forschung und Weiterentwicklung ist er nicht zuständig. Dafür kann er bei verschiedenen Berufen direkt einsteigen und mitarbeiten, wo mancher Uni-Student erst noch praktische Kenntnisse erwerben muss. Wer für theoretische Forschung weniger übrig hat und "handfestes" Wissen bevorzugt, der ist an einer Fachhochschule gut aufgehoben.

Wenn du dir noch mehr Praxisbezug wünschst und dein theoretisches Wissen sofort anwenden willst, kannst du dich auch parallel zum Uni-Studium im Betrieb ausbilden lassen. Das Ganze nennt man dann duales Studium. Dazu erfährst du mehr im folgenden Kapitel.

 

Und wie soll ich mich entscheiden?
Einige Studiengänge gibt es tatsächlich nur an einem bestimmten Hochschultyp. Wenn du aber die Qual der Wahl hast, stelle dir am besten folgende Fragen:
  • Arbeite ich gerne wissenschaftlich und auch über Monate hinweg rein theoretisch, indem ich über den Büchern grüble? Will ich in die Forschung oder Hochschullehre oder aus irgendeinem anderen Grund meinen Doktor machen? Bin ich in der Lage, mir aus eigenem Antrieb und in Eigenorganisation große Wissensmengen anzueignen? Dann ist eine Universität vermutlich das Richtige für dich.
  • Ist es mir wichtig, das Gelernte rasch in der Praxis umsetzen zu können, um es zu überprüfen und weil ich es mir so besser merken kann? Will ich nach dem Studium nicht mehr nur lernen, sondern gleich zu arbeiten beginnen? Fällt mir Lernen ohne klare Zeit- und Inhaltsvorgaben eher schwer? Dann wäre die FH vielleicht die beste Wahl.
  • Will ich während des Studiums bereits Geld verdienen, auch wenn mein Gehalt anschließend eventuell etwas niedriger ausfällt als bei einer rein akademischen Ausbildung? Ist es mir wichtig, auch während der Ausbildung bereits dauerhafte Kontakte zu späteren Arbeitgebern zu knüpfen und so schon früh relative Sicherheit in Hinblick auf meine berufliche Zukunft zu erlangen? Kann ich mich mit einem eher verschulten Studium arrangieren? Dann sieh dir mal die dualen Studiengänge an.

 

LINK-TIPP:

Duales Studium - Studium und Beruf im Doppelpack

In diesem Kapitel erfährst du,
  • wie duale Studiengänge Theorie und Praxis verbinden,
  • welche Vor- und Nachteile ein duales Studium hat,
  • wie du ein duales Studium finanzierst.

 

Ganz schön praktisch: Bei einem dualen Studium kommt zum obligatorischen Pauken für die Uni auch noch ein Praxisteil hinzu, in dem du parallel in einem Unternehmen ausgebildet wirst. Das bedeutet auf der einen Seite eine vielseitige Ausbildung und ein schönes Taschengeld, auf der anderen aber auch einen engen Zeitplan. Insgesamt dauert ein duales Studium zwischen drei und fünf Jahren.

 

Theorie ...
Den theoretischen Teil deiner Ausbildung verbringst du an einer Hochschule, wo du den für dein Fach relevanten Stoff lernst. In einigen Fällen besuchst du zusätzlich die Berufsschule. Dort wird die theoretische Ausbildung ergänzt durch praxisbezogene Fächer. Eine Alternative zur Hoch- und Berufsschule ist die Berufsakademie (BA), die ausschließlich duale Studiengänge anbietet. Berufsakademien gibt es jedoch nicht in allen Bundesländern. Am Ende des dualen Studiums erlangst du nach Prüfungen und einer Abschlussarbeit den Bachelor-Grad.

 

... und Praxis
Der praktische Teil der Ausbildung wird im Unternehmen absolviert. In der Regel unterscheidet sich der Praxisanteil kaum von dem einer herkömmlichen Lehre. Du wirst in alle Bereiche eingeführt, arbeitest dort mit, und im besten Fall werden dir sogar eigene (Teil-) Projekte übertragen. Nach zwei bis drei Jahren machst du deinen Abschluss bei der Industrie- und Handels- oder der Handwerkskammer (je nach Branche beziehungsweise Schwerpunkt der Ausbildung). Damit hast du einen staatlich anerkannten Berufsabschluss.

 

Praxisintegrierendes Studium statt Berufsschule
Allerdings ist die sogenannte Rotation durch verschiedene Unternehmensbereiche kein Muss. In manchen Firmen bildet ein Praktikanten- oder Volontärsvertrag die Grundlage für den Praxisteil; dann wirst du unter Umständen nur in einer einzigen Abteilung eingesetzt. In diesem Fall besuchst du auch nicht die Berufsschule (sondern ausschließlich eine Akademie oder Hochschule) und erhältst dementsprechend keinen Kammer-Abschluss. Diese Form des dualen Studiums wird auch "praxisintegrierendes Studium" genannt.

 

Zeiteinteilung im dualen Studium
Die Dauer der einzelnen Theorie- und Praxisphasen ist unterschiedlich. Weit verbreitet ist der Drei-Monats-Rhythmus, wo du drei Monate in einer Hochschule und drei Monate im Betrieb verbringst. Üblich ist außerdem, dass in der frühen Phase der Ausbildung die Praxis und in der späten Phase die Theorie überwiegt. Bei manchen Betrieben findet die theoretische Ausbildung aber auch in Abend- und/oder Wochenendkursen statt.

 

Vor- und Nachteile eines dualen Studiums
Der Vorteil eines dualen Studiums ist, dass du schon während deines Studiums reichlich praktische Erfahrungen sammelst. Außerdem erhältst du eine Ausbildungsvergütung, die meist etwas über einem normalen Auszubildenden-Gehalt liegt und von Jahr zu Jahr steigt. Die anfallenden Studiengebühren trägt oft der Ausbildungsbetrieb. Der Nachteil eines solchen Studiengangs ist die Doppelbelastung: Ein duales Studium ist straff organisiert, Semesterferien gibt es nicht, sondern lediglich Urlaubsanspruch wie bei jedem anderen Arbeitnehmer auch - 24 bis 30 Werktage.

Außerdem solltest du dir bewusst sein, dass ein duales Studium in der Regel nicht die wissenschaftliche Tiefe eines Uni-Studiums hat. Wenn du später zum Beispiel noch einen Master machen möchtest, kann das bei der Anerkennung deines Bachelors zu Problemen führen. Berufsakademien bieten selbst keine Master-Studiengänge an.

 

Bewerbung für ein duales Studium
Wenn du dich für ein duales Studium entscheidest, musst du dich meist auf die klassische Weise bei einem Ausbildungsbetrieb bewerben, der mit einer Hochschule kooperiert. Oft sind dies große, international aufgestellte Firmen, die hohe Anforderungen an die Bewerber stellen und viel Engagement und Flexibilität voraussetzen. Wer noch kein bestimmtes Unternehmen im Auge hat, kann an Hochschulen oder Berufsakademien anfragen, mit welchen Firmen diese kooperieren. Manchmal musst du dir auch selbst einen Betrieb für deine praktische Ausbildung suchen, weil die Hochschulen gerade keine Kooperationspartner anbieten.

 

Finanzierung eines dualen Studiums
Bei einem dualen Studium wirst du vom Arbeitgeber bezahlt - die Ausbildungsvergütung kann aber, gerade im ersten Ausbildungsjahr, auch relativ gering ausfallen (600 Euro oder weniger brutto). Wer dual studiert, hat zudem keinen Anspruch auf BAföG. Auch die meisten Stipendiengeber wie die staatlichen Begabtenförderungswerke fördern keine Studenten im dualen Studium. Du kannst jedoch Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) vom Staat beantragen, wenn du während deiner Ausbildung nicht bei deinen Eltern wohnst (Details siehe letzter Link-Tipp).

 

LINK-TIPPS: