Vermögensaufbau
mit Aktien ist einfach
Vorwort zur Neuauflage
Vorwort zur 4. Auflage 2016
Start in eine wunderbare reiche Welt
1. Bleib auf der Überholspur
Mut zur Aktie wird belohnt
2. Kaufen, wenn die Kanonen donnern
In der Baisse Standardwerte kaufen
3. Was ich nicht verstehe, das kauf ich nicht
Anleger lassen sich zu häufig ein X für ein U vormachen
4. Gewinne laufen lassen
Die Kurse steigen länger als man denkt
5. Hin und her macht deine Taschen leer
Nichtstun ist besser als übertriebene Hektik
6. Was du von deinen Vätern ererbt hast, erwirb es, um es zu besitzen
Behalte deine alten steuerbegünstigten Wertpapiere
7. Monopoly spielen erlaubt
Vom Eurotunnel bis zur Deutschen Börse
8. Die Kosten tief halten
Wertpapierbesitz und Wertpapierhandel müssen nicht teuer sein
9. Verkaufen, wenn die Schalmeien klingen
Kasse machen muss man, wenns am schönsten ist
10. Die nächste Straßenbahn kommt bestimmt
Renne nie steigenden Kursen hinterher
11. Es ist nicht alles Gold, was glänzt
Ein Hort der Sicherheit mit mickriger Rendite
12. Perlen fischen
Nutze dein Grundwissen, um günstig bewertete, viel versprechende Aktien zu finden
13. Neues Auto, neues Glück
Modellwechsel nicht nur zum Autokauf, sondern auch zum Aktienkauf nutzen
14. Sell on Good News – Buy on Bad News
Nutze überverkaufte und überkaufte Märkte aus
15. Lass das Karussell sich drehen
Vom Segen des Zinseszinses
16. In Menschen investieren
Wachstums- und Zuwanderungsländer bevorzugen
17. Parken will gelernt sein
Warte ab, bis sich der Markt beruhigt hat und kaufe in der Zwischenzeit Obligationen
18. Wasser ist das Gold der Zukunft
Fließt wie Geld und wird immer wichtiger
19. Im Einkauf liegt der Gewinn
Ein solides Fundament lässt sich kaum mehr umstoßen
20. Bild hat immer unrecht
Heiße Börsentipps werden nicht in der Presse gehandelt
Auf den Spuren der Profis
21. Über den eigenen Schatten springen
Lerne auch, einmal Verluste zu ertragen
22. Zwitter ohne Zittern
Wandelanleihen vereinen die Vorteile von Aktie und Obligation
23. Insider aufspüren und verfolgen
Als Werksspion tust du nichts Verbotenes
24. Gleich weg damit
Bezugsrechte immer verkaufen
25. Auf den richtigen Riecher kommt es an
Es gibt Firmen, die haben die Nase einfach im Wind
26. Politische Börsen haben meist kurze Beine
Kurskorrekturen zum Einstieg nutzen
27. Phantomsteuern ausnutzen
Es gibt nur noch wenige Geschenke von Papa Staat. Bei diesem solltest du zugreifen
28. Im November kaufen
Kalenderweisheiten müssen neu geschrieben werden
29. Versicherungen sind die besseren Banken
Lieber Axa als Allied Irish Banks
30. Börsenneulinge zeichnen und auch gleich wieder verkaufen
Altaktionäre und Investmentbanken werden Kasse machen: Komm ihnen besser zuvor
31. Private Equity auch für Privatanleger
Die Geldmaschine, an der sich auch Privatanleger beteiligen können
32. Mit Holz auf dem Holzweg
Wald ist etwas Schönes. Nur nicht an der Börse
33. Verfüge nie über Geld, das du noch nicht hast
Optionen, CFDs und andere Derivate überlass den Zockern
34. Investiere bei einem Goldrausch weder in Gold noch in Goldgräber, sondern in Schaufeln
Folge nicht dem Herdentrieb
35. Augen auf im Freiverkehr
Das unregulierte Börsensegment steckt voller Abzocker
36. Wahljahre sind gute Börsenjahre
Saisonale Muster in unseren Demokratien kann man ausnutzen
37. Steigende Zinsen sind Gift
Zinsen steigen, Aktien fallen und umgekehrt
38. Herbststürme locken zum Einstieg
Aus Schaden werden Menschen klug – und die Versicherungen reich
39. An der Börse entscheidet die Zukunft, nicht die Vergangenheit
Qualität hat meistens ihren Preis
40. Lege nicht alle Eier in einen Korb
Klotzen statt kleckern
41. Sich selbst treu bleiben
Strategiewechsel sind meist überflüssig und gehen ins Geld
42. Trau, schau, wem
Abzocker und Betrüger erkennt man an ihrer Sprache
43. Das schwarze Gold bleibt uns noch lange
Erdölaktien sind sichere Werte
44. Gas gibt Gas
Lange im Schatten des Erdöls stehend, wird der Rohstoff immer wichtiger
45. Minen made in USA
Investitionen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten haben viele Schattenseiten
46. Eiskalter Engel
Sei hart und konsequent, wenn du ein Profi werden willst
47. Auf die Nachzügler setzen
Nebenwerte spielen irgendwann einmal die Hauptrolle
48. Am liebsten ganz ohne Steuern
Nennwertrückzahlungen und Ausschüttungen aus Kapitalreserven sind besser als Dividenden
49. Spekuliere nicht mit Währungen
Kurzfristig lassen sich die Bewegungen von Dollar und Co. kaum vorhersagen
50. Kleine kommen ganz groß raus
KMU sind nicht nur das Rückgrat der Wirtschaft, sondern auch große Gewinnbringer
51. Luxus für jedermann
Wenn du dir schon Luxus nicht leisten kannst oder willst, dann kaufe wenigstens Luxusaktien
52. Die ersten 100 Tage abwarten
Nutze die Psychologie des Topmanagements aus
53. Schönheit fängt im Mund an
Von Straumann bis Dentsply
54. Kaufe Firmen, keine Kurse
Der Preis ist gar nicht mal so wichtig, er ist nur ein Etikett
55. Fahre nie mit angezogener Handbremse
Wer an der Börse Geld verdienen will, muss auch einmal mutig sein
56. Obligationenfonds sind kapitaler Unsinn
Von Anleihenfonds profitiert höchstens die Bank
57. Der Montag und der Januar bestimmen die Tendenz
Wie der Montag so die Woche, wie der Januar so das Jahr
58. Buch dir den Buchwert ein
Das KBV wird viel zu wenig beachtet
59. Lass dich nicht ausstoppen
Limits mit Bedacht setzen
60. Zieh den Anker hoch
So mancher Privatanleger ist auch betriebsblind
61. Hurra, der Crash ist wieder da!
Die Baisse ist doch gar nichts Schlimmes
62. Buy the Rumour, Sell the Fact
Gerüchte sind viel besser als nackte Tatsachen
63. Die Lage, die Lage, und nochmals die Lage
Finger weg von langweiligen Kleinstädten und hin zu pulsierenden Metropolen
64. Lieber börsennotiert als offen
Offene Immobilienfonds sind ein Graus für die Anleger geworden
65. Gute Medizin für dein Depot
Gesundheitsfirmen sind wichtig, um die Bevölkerung zu versorgen
66. Wert oder Wachstum?
Je nach Wirtschaftszyklus unterschiedlich gewichten
67. Das Gefährlichste an der Börse ist die Überraschung
Der schwarze Schwan lauert überall
68. Stille Reserven auch fürs Depot
Schnapp dir unterbewertete Aktien
69. Hände weg von Pennystocks
Billig ist oft gar nicht günstig
70. Die Seele spielt mit
Wer die Psychologie des Marktes kennt, gewinnt
71. Bleibe sauber!
Ethisch währt am längsten
72. An der Börse kannst du 1000 Prozent gewinnen …
… aber nur 100 Prozent verlieren
73. Vorzüge vorziehen
Verzichte auf deine Stimmrechte gegen gutes Geld
74. Schokolade läuft immer …
… und die dazu passenden Aktien erst recht
75. Der wichtigste Rohstoff der Welt
Ohne ihn läuft gar nichts
76. Mit Herzblut dabei
Wo der Chef selbst mit anpackt …
77. Keine Angst, die Russen kommen
Riesige Rohstoffvorkommen werden die Zukunft absichern
78. Turnaroundstories sind die heißesten Stories
Totgesagte leben oft länger und bringen dann die größten Gewinne
79. Denen die Arbeit nicht ausgeht
Adecco, Randstad und noch mal viel Manpower
80. Den Schwung der Gewinner nutzen
Die Momentumstrategie: Oft erfolgreich, oft gefährlich
81. Gute Medizin ist auch Technik
Von Abbott Laboratories übers Drägerwerk bis Zimmer Holdings
82. Sei ein Spielverderber
Antizyklisch investieren bringt mehr Rendite
83. Sicherheit geht über alles
Eine Branche im konstanten Aufwind
84. Der frühe Angler fängt den Fisch
Warnzeichen an der Börse rechtzeitig erkennen
85. Anfängerglück ist gefährlich
Erste Gewinne an der Börse bringen schnell Unheil, wenn man nicht auf der Hut ist
86. Achte auf die Ästhetik des Goldenen Schnitts
Die Natur hat immer recht
87. Geduld bringt Rosen …
… auch an der Börse
Eine Auswahl der besten Aktien der Welt
88. Allianz-Gruppe
Hoffentlich Allianz versichert
89. Diethelm Keller Siber Hegner
Denk an Asien, Denk an DKSH
90./91. Fresenius Medical Care und Fresenius
Erfolgreiche Tochter, erfolgreiche Mutter
92. Geberit
Spülgeld, das sich lohnt
93. Mediobanca
Geheimtipp für Italien
94. Nestlé
Gegessen und getrunken wird doch immer
95. Norilsk Nickel
Kaufe doch gleich eine ganze Großstadt
96. L‘Oréal
Die schönste Aktie der Welt
97. Petroleo Brasileiro
Erdöl unterm Salzstock
98. Rio Tinto
Abbau für den Aufbau
99. Teva
Trittbettfahren leicht gemacht
100. Vinci
Der Liebling der Analysten
101. Walt Disney
Strahlende Kinderaugen – reiche Aktionäre
Glossar
Register
Haftungsausschluss
Bildnachweis/Impressum
Zwei Jahre sind für einen Bestseller eine lange Zeit, vor allem, wenn das Thema die Börse mit ihren schnelllebigen Kursschwankungen ist. Seit der Erstausgabe haben sich rechtliche Rahmenbedingungen geändert, die in allen Neuauflagen berücksichtigt wurden. Mittlerweile hat sich aber auch an der Börse einiges getan. Zum Guten, wie meine Leser und selbst die Kritiker feststellen konnten. In meinem Blog bei moneycab.com hatte ich Zwischenbilanz des 3. Haupt-Kapitels gezogen: Meine „Auswahl der besten Aktien der Welt“ hat den Vergleichsindex DAX um 8 Prozent pro Jahr geschlagen.
Für meine Empfehlung Monsanto wurde ich manches Mal gescholten, obwohl ich den Agrarkonzern in meiner Analyse gerade auch für sein rabiates Verhalten kritisiert hatte. Eine Aktienanalyse ist nie einäugig. Mittlerweile wurde Monsanto von Bayer übernommen (siehe auch Kap. 34). Die Anleger dürfen sich freuen, und ich kann die Titel jetzt in meinem Weltklasse-Portfolio durch Rio Tinto sowie Mediobanca ersetzen. Alle anderen Aktien – bis auf eine Ausnahme – entwickelten sich ebenfalls gut, wobei wohl fast niemand damit gerechnet hätte, dass sich ausgerechnet der skandalgeschüttelte brasilianische Erdölkonzern Petroleo Brasileiro vervielfachen würde. Ich traue der Aktie (und dem Ölpreis langfristig) weitere Kurssteigerungen zu, sodass Petrobras bis auf weiteres noch im Portfolio verbleibt. Teva aus Israel avancierte zur billigsten Pharmaaktie der Welt. Auslaufende Patente und viele juristische Scharmützel, nicht etwa wahnsinnig steigende Gewinne, waren der Grund für den Flop. Bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis deutlich unter 10 und eingeleiteten drastischen Restrukturierungsmaßnahmen ist die Aktie jetzt ein heißer Turnaround-Kandidat geworden. Das Kapitel 65, Gute Medizin für dein Depot, wurde ausgebaut und mit detaillierten Empfehlungen zum Biotechnologiesektor ergänzt.
Auf Anregung meiner Leser wurden die Einsteigerkapitel 13 und 18 in den Mittelteil versetzt. Das verflixte Kapitel 6, bei dem es um den Finanzminister und seine immer größere Gier geht, musste leider um so einiges verlängert werden. Aber der Leser wird die Steuervermeidungsstrategien zu schätzen wissen, zumal seit Beginn 2018 durch das neue Investmentsteuergesetz (InvStG 2018) die Abgeltungssteuerbefreiung aller vor 2009 gekauften Investmentfonds still und heimlich rückgängig gemacht wurde.
In den Kapiteln über Autoaktien müssen jetzt die Auswirkungen der diversen Abgasskandale und der berechtigte Druck der Umweltverbände mit überlegt werden.
Wer die Profitipps im Hauptteil beherzigt hat, fuhr goldrichtig. So bescherte das Wahljahr in den USA (Kapitel 36) die statistisch zu erwartenden Gewinne, während kurzfristige politische Querschläger (Kapitel 26) wie der Brexit oder Trump’s Überraschungssieg wie vorhergesagt schnell wieder korrigiert wurden. Lediglich bei den Versorgern war ich in Deutschland etwas zu früh. Mittlerweile hat jedoch bei RWE und Co. der Turnaround eingesetzt, und die Titel sind weiterhin zu empfehlen. Die Schwankungsbreite der Aktienkurse wird bei den Energieerzeugern jedoch weiter klar höher sein als in den Zeiten, als sie noch als sichere, aber langweilige Papiere für Witwen und Waisen galten.
Auch ETF und Gold haben ihre Berechtigung und werden erwähnt. Wer hier aber tiefer ins Detail gehen möchte, dem sei mein Buch: „Wie rette ich mein Geld“ (ebenfalls im Ellert & Richter Verlag erschienen) empfohlen.
Last but not least war ein deutlich skeptischerer Blick auf Immobilienanlagen (Kapitel 63 und 64) notwendig. Denn wir laufen uns dort gerade eine „Blase“.
Vor nicht einmal einem Jahrhundert fing der Albtraum langsam und schleichend an, entwickelte sich immer schneller, bis er schließlich nach acht Jahren in schwindelerregendem Tempo in einem Desaster gipfelte: Im November 1923 kostete in Deutschland ein Brotlaib 5,6 Milliarden Reichsmark, eine Straßenbahnfahrt war für 50 Milliarden Reichsmark zu haben, und wollte man sein Geld in Dollar umtauschen, benötigte man für einen einzigen Dollar ganze vier Billionen Reichsmark.
Die Rede ist natürlich von der Geldentwertung, der Inflation. Während des Ersten Weltkrieges hatte sich die Anzahl der ausstehenden Schatzanweisungen des Staates verzwanzigfacht. Um die immensen Kriegskosten zu finanzieren, erhöhte der Staat den Bargeldumlauf drastisch und druckte in großen Mengen neues Geld. Gleichzeitig wuchs die Befürchtung, dass dieses Geld nie zurückgezahlt werden könnte. Die Reichsmark verlor an Wert. Als dann 1919 im Versailler Vertrag Deutschland zu horrenden Reparationszahlungen verpflichtet wurde, galoppierte die Geldentwertung regelrecht davon. Im Januar 1920 hatte die Mark gegenüber dem US-Dollar nur noch ein Zehntel ihres Tauschwerts von 1915. Im Oktober 1921 wies die Mark noch ein Hundertstel ihres ursprünglichen Wertes auf, im Oktober 1922 nur gar ein Tausendstel. 1923 folgte die Hyperinflation, die in Banknoten von 100 Billionen Mark gipfelte. Der deutsche Staat konnte seine Schulden nicht mehr länger zurückzahlen. Erst mit Schuldenerlass und Währungsreform ging es langsam wieder bergauf.
Auch heute ist das Papiergeld nicht mehr viel wert.
Wo Euro drauf steht, sind Schulden drin.
Die einzige Möglichkeit, wie die Euro-Länder ihre Schulden abbauen können, ist die Geldentwertung. Das geben viele Politiker mittlerweile sogar offenherzig zu. Dahinter steckt eine große Portion Zynismus. Lediglich dem schleppenden Gang der Wirtschaft und einigen statistischen Tricks ist es zu verdanken, dass die Teuerung noch nicht groß angezogen hat.
Seit ihrer Einführung 2002 hat die Europäische Einheitswährung aber ein gutes Drittel ihres Wertes eingebüßt. Das scheint wenig im Vergleich zur Hyperinflation der Weimarer Republik, ist jedoch genug, um das Einkommen gewaltig zu schmälern. Drum tut der Bürger gut daran, sein Geld clever anzulegen und es um so viel pro Jahr zu vermehren, dass er die Inflation hinter sich lässt. Er vermehrt sein Geld stärker, als die schleichende Geldentwertung und der Staat mit seinen immer neuen Steuern es ihm wegknabbern. Bezeichnenderweise hat der österreichische Staat in diesem Jahr bereits die Kapitalertragssteuer fast durchgehend von 25 auf 27,5% heraufgesetzt.
Die Inflation kann am besten an den Börsen geschlagen werden.
Nur dort ist für den Privatanleger die wundersame Geldvermehrung mit geringem Aufwand möglich. Denn das Sparbuch wird auf lange Sicht immer der Inflation hinterher hecheln. Alle Alternativen zu diesem Geldgrab, von ETF bis Golddepot, werden ab Herbst 2016 in einem weiteren Buch von mir dargestellt werden.
Die Börse bietet dem aktiven Anleger die Möglichkeit, sich selbst an die Spitze der Wirtschaft zu setzen und sich einen Teil jener Stärke zu sichern, die in den Firmen dieser Erde steckt. Denn die Unternehmen sind es, die uns Waren und Dienstleistungen bescheren, die wir für gutes Geld zu kaufen bereit sind, damit sie uns das Leben angenehm machen. Teilhabe am Erfolg dieser Unternehmen sichert auch dem Anleger viel Geld. Dazu braucht es ein klein wenig Disziplin und vor allem Cleverness. Wer clever ist, gewinnt. Mit den 100 Börsentipps aus meiner jahrzehntelangen Finanzerfahrung wirst du, lieber Anleger, zwar nicht gleich zum Milliardär im Stile eines Warren Buffett, eines Bill Gates oder eines Richard Branson. Aber der Inflation schlägst du allemal ein gehöriges Schnippchen.
1 |
Bleib auf der ÜberholspurMut zur Aktie wird belohnt |
Im Verhältnis zur Einwohnerzahl gibt es in der Schweiz viel mehr Wertschriftenbesitzer als in Deutschland oder Österreich. Die Deutschen und Österreicher sind sehr ängstliche Zeitgenossen. Allerdings sind auch die Schweizer sehr vorsichtig. Denn in ihren Depots liegen hauptsächlich festverzinsliche Papiere. Meist sind es sogenannte Kassenobligationen der Hausbank oder Anleihen, sogenannte Bonds, die regelmäßige Zinseinnahmen garantieren. Einmal im Jahr wird ein fixer Prozentsatz, auch Coupon genannt, ausbezahlt. Etwa 70 Prozent der Schweizer Privatgelder liegen in Anleihen und nur 30 Prozent in Aktien. Auf lange Sicht bringen Aktien jedoch viel mehr Rendite. Seit den 1920er-Jahren, als im Deutschen Reich die Hyperinflation tobte, konnte man mit ihnen in der Schweiz fast 10 Prozent Rendite pro Jahr einfahren.
Wieso setzen so wenige Menschen auf die Aktie? Der größte Börsenspekulant aller Zeiten, der Ungar André Kostolany, hat es einmal so ausgedrückt:
„An der Börse sind 2 mal 2 niemals 4, sondern 5 minus 1. Man muss nur die Nerven und das Geld haben, das minus 1 auszuhalten.“
Es braucht also Coolness, wenn man beim Geldverdienen auf der Überholspur fahren will.
Anleihen bringen meist nur wenige Prozentpunkte pro Jahr. Das muss auch so sein, denn mit Anleihen finanzieren sich nicht nur Staaten, sondern auch die Unternehmen. Sie nehmen Geld auf, um daraus wiederum mehr Geld zu erschaffen. Das nennt man Wertschöpfung. Darum muss der Zinssatz, den die Firma für die Anleihen zahlt, tiefer sein als derjenige, den sie mit dem frischen und neu in den Kreislauf gepumpten Geld selbst erwirtschaftet. Ansonsten würde das ganze Spiel ja gar keinen Sinn ergeben. Man nimmt billig Geld auf, um teures Geld zu erhalten.
Du, lieber Anleger, solltest den Mut haben, stärker in Aktien zu investieren, denn dort scheffelst du das wirklich große Geld. Eine detaillierte Analyse hierzu findest du auch in meinem Buch „Wie rette ich mein Geld“. In Zeiten, in denen Banken sogar Negativzinsen verlangen und auch viele Anleihen kein Geld mehr abwerfen, lohnt sich mutiges Investieren in Aktien am ehesten. Mit deinem Aktienengagement wirst du zum mutigen Mitunternehmer. Das bedeutet nicht, dass Anleihen total unsinnig wären. Hast du etwa regelmäßig größere Verpflichtungen, die von deinem Konto abgebucht werden, so ist auch ein sicherer und kontinuierlicher Geldeingang aus Anleihen oder Kassenobligationen willkommen. Wenn du aber die Aktienquote hochfährst, wie der Finanzfachmann das Verhältnis Aktien zu Festverzinslichem nennt, dann wirst du mit hoher Rendite belohnt. Je mehr Zeit ins Land geht, desto größer wird dein Vorsprung vor den Hasenfüßen sein, die dem Aktienmarkt nicht über den Weg trauen. Merke dir die alte Börsenweisheit:
Besitzer von Zinspapieren schlafen gut;
Aktienbesitzer dagegen leben gut.
2 |
Kaufen, wenn die Kanonen donnernIn der Baisse Standardwerte kaufen |
Kapitalanleger sind leider wie die Lemminge. Sie laufen alle immer in dieselbe Richtung, auch wenn sich vor ihnen ein Abgrund auftut. Geht es mit den Börsenkursen runter, verkauft ein Börsianer nach dem anderen, bis es kein Halten mehr gibt. Regelmäßig kommt Panik auf, als würde der Dritte Weltkrieg kurz bevorstehen. Dann wird oft alles auf den Markt geworfen, was sich noch irgendwie zu Geld machen lässt: „Die Baisse nährt die Baisse.“ So geschehen in der letzten großen Börsenkrise, die im Frühjahr 2009 zu Ende ging. Da konnte der clevere Anleger doch tatsächlich so solide deutsche Aktien-Werte wie Allianz zu 45 Euro oder Daimler zu 18 Euro kaufen. Zum Vergleich: Nur ein paar Jahre später kosteten dieselben Aktien ein Vielfaches dieser Ausverkaufspreise. Wer also den Mut hatte, in der Krise einzusteigen, der wurde großzügig belohnt.
Der klassische Börsenspruch „Kaufen muss man, wenn die Kanonen donnern“ hat also nichts mit Krieg zu tun, sondern er empfiehlt, Aktien gerade dann zu erwerben, wenn die Mehrheit der Börsianer Angst hat. Dann sind die Titel günstig zu haben.
Statistiken zeigen, dass gutes „Timing“, wie man den Kauf von Wertpapieren zum bestmöglichen Zeitpunkt auch nennt, dem cleveren Börsianer eine zusätzliche Rendite von 2 Prozent beschert. Pro Jahr wohlgemerkt.
Zwar wird es dir so gut wie nie gelingen, den absoluten Tiefpunkt eines Börsenzyklus zu erwischen, aber tröste dich: Das gelingt auch den Profis nicht immer. Nicht umsonst heißt ein bekannter Börsenspruch auch:
Zum Einstieg wird nicht geklingelt.
Aber wenn du nur halbwegs günstig einkaufst, ist schon viel gewonnen. Du solltest den Mut haben, dir in der Börsenbaisse einige im Kurs gefallene solide Standardwerte zu schnappen. Denn für die großen soliden Unternehmen von Allianz bis Zürich Versicherung wird nach dem Regen immer wieder die Sonne scheinen.
Bei der richtigen Aktienwahl hilft ein ganz einfacher Schnelltest: Stelle dir die Frage, ob die Produkte, welche die Firma herstellt, auch in Krisenzeiten gebraucht werden. Bei Allianz (Versicherungen) oder Daimler, BMW und Volkswagen (gute solide Autos, Abgasskandale hin oder her) wirst du die Frage immer mit „Ja“ beantworten. Greif zu, wenn die Kanonen donnern, und kaufe genau jene Aktien, die von verängstigten Anlegern auf den Markt geworfen werden, auch und gerade wenn Skandale eine Aktie erschüttern (es sei denn, du findest das, was passiert, ist so schlimm, dass du die Firma nicht mehr anrühren willst). Nimm die Volkswagenaktie zum Beispiel. Nach Bekanntwerden der Abgasmanipulationen konnte man sie für unter 100 Euro einsammeln, nachdem sie ein halbes Jahr vorher noch 250 Euro wert war. Und wo stehen die VW-Vorzugsaktien jetzt?
Für solide Titel scheint nach dem Regen so gut wie immer wieder die Sonne.
3 |
Was ich nicht verstehe, das kauf ich nichtAnleger lassen sich zu häufig ein X für ein U vormachen |
Ich bin immer wieder erstaunt, wie einfältig Anleger bei Gelddingen vorgehen. Während sie auf dem Wochenmarkt um jeden Apfel feilschen und das Gemüse von allen Seiten begutachten, scheinen sie bei Geldgeschäften blind zuzugreifen. Da wird einfach gekauft, was der Bank- und Versicherungsmakler empfiehlt. Gerät der Kunde dann an unseriöse Branchenvertreter, ist der Schaden programmiert. Wie viele Anleger sind nicht schon auf Steuersparmodelle wie beispielsweise die gefürchteten Schiffsbeteiligungen hereingefallen. Wenn ich diese gutgläubigen Anleger dann frage, warum sie ausgerechnet derart windig-riskante Geschäfte wie Anlagen in Schiffsfonds getätigt hätten, geben die freimütig zu, das zugrundeliegende Geschäftsmodell gar nicht erst verstanden zu haben.
Steuervorteile allein dürfen kein Kaufkriterium sein.
Auch mit Denkmalschutzimmobilien sind so manche Anleger aufgeflogen. Denn bei Kauf und Sanierung lauern Risiken. Schnell wird aus der staatlich subventionierten Kapitalanlage ein Geldgrab. Die Regeln für die Steuerersparnisse bei solch komplexen Modellen sind schwierig zu durchschauen und oft noch schwieriger einzuhalten.
Statt an Denkmalschutz zu denken, solltest du, lieber Anleger, dich besser durch Denken schützen. Was man nicht versteht, das kauft man nicht. Diese einfache Regel schützt vor allerlei Fehlinvestitionen.
4 |
Gewinne laufen lassenDie Kurse steigen länger als man denkt |
Nervosität ist eine Krankheit vieler Anleger. Sobald Gewinne da sind, rufen sie freudig ihren Banker an und verkaufen ihre Aktien. Das trifft umso mehr auf jene Anleger zu, die schon einmal schmerzliche Verluste erlitten haben und nun ihren Gewinn möglichst schnell in trockene Tücher bringen möchten. Das ist nachvollziehbar. Die Erfahrung lehrt aber, dass Phasen steigender Aktienkurse im Durchschnitt mehr als doppelt so lange dauern als die vorangegangene Baisse. Es braucht also einen längeren Atem, um in der Börsenhausse gutes Geld zu machen. Noch stärker als der Spruch „die Baisse nährt die Baisse“ gilt:
Die Hausse nährt die Hausse.
Das liegt daran, dass Anleger unverbesserliche Optimisten sind. Das müssen sie auch sein, denn sonst hätten sie an der Börse ja nichts verloren. Seien wir doch froh, denn Optimismus ist etwas Schönes.
Einer der gravierendsten Anlagefehler besteht darin, durch Verkäufe Löcher zu stopfen: Anleger, die auf Verlustpositionen sitzen, neigen dazu, ihre guten Aktien mit Gewinn zu verkaufen, weil sie mit dem frischen Geld den Einstandskurs von den Aktien, die im Minus notieren, verbilligen wollen. 100 Aktien, zu 100 Euro gekauft, werden durch Nachkauf von 100 Aktien zu 50 Euro im Schnitt 25 Euro billiger. Denn der Durchschnittskurs für die 200 Aktien liegt jetzt bei 15 000 Euro dividiert durch 200 gleich 75 Euro. Der Verlust hat sich damit auf 25 Euro statt auf 50 Euro pro Aktie reduziert. Statt 50 Prozent beträgt er nur noch 25 Prozent.