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Robert Jakob

101 ganz legale
Börsentipps
und -tricks

Vermögensaufbau
mit Aktien ist einfach

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Inhalt

Vorwort zur Neuauflage

Vorwort zur 4. Auflage 2016

Start in eine wunderbare reiche Welt

1. Bleib auf der Überholspur

Mut zur Aktie wird belohnt

2. Kaufen, wenn die Kanonen donnern

In der Baisse Standardwerte kaufen

3. Was ich nicht verstehe, das kauf ich nicht

Anleger lassen sich zu häufig ein X für ein U vormachen

4. Gewinne laufen lassen

Die Kurse steigen länger als man denkt

5. Hin und her macht deine Taschen leer

Nichtstun ist besser als übertriebene Hektik

6. Was du von deinen Vätern ererbt hast, erwirb es, um es zu besitzen

Behalte deine alten steuerbegünstigten Wertpapiere

7. Monopoly spielen erlaubt

Vom Eurotunnel bis zur Deutschen Börse

8. Die Kosten tief halten

Wertpapierbesitz und Wertpapierhandel müssen nicht teuer sein

9. Verkaufen, wenn die Schalmeien klingen

Kasse machen muss man, wenns am schönsten ist

10. Die nächste Straßenbahn kommt bestimmt

Renne nie steigenden Kursen hinterher

11. Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Ein Hort der Sicherheit mit mickriger Rendite

12. Perlen fischen

Nutze dein Grundwissen, um günstig bewertete, viel versprechende Aktien zu finden

13. Neues Auto, neues Glück

Modellwechsel nicht nur zum Autokauf, sondern auch zum Aktienkauf nutzen

14. Sell on Good News – Buy on Bad News

Nutze überverkaufte und überkaufte Märkte aus

15. Lass das Karussell sich drehen

Vom Segen des Zinseszinses

16. In Menschen investieren

Wachstums- und Zuwanderungsländer bevorzugen

17. Parken will gelernt sein

Warte ab, bis sich der Markt beruhigt hat und kaufe in der Zwischenzeit Obligationen

18. Wasser ist das Gold der Zukunft

Fließt wie Geld und wird immer wichtiger

19. Im Einkauf liegt der Gewinn

Ein solides Fundament lässt sich kaum mehr umstoßen

20. Bild hat immer unrecht

Heiße Börsentipps werden nicht in der Presse gehandelt

Auf den Spuren der Profis

21. Über den eigenen Schatten springen

Lerne auch, einmal Verluste zu ertragen

22. Zwitter ohne Zittern

Wandelanleihen vereinen die Vorteile von Aktie und Obligation

23. Insider aufspüren und verfolgen

Als Werksspion tust du nichts Verbotenes

24. Gleich weg damit

Bezugsrechte immer verkaufen

25. Auf den richtigen Riecher kommt es an

Es gibt Firmen, die haben die Nase einfach im Wind

26. Politische Börsen haben meist kurze Beine

Kurskorrekturen zum Einstieg nutzen

27. Phantomsteuern ausnutzen

Es gibt nur noch wenige Geschenke von Papa Staat. Bei diesem solltest du zugreifen

28. Im November kaufen

Kalenderweisheiten müssen neu geschrieben werden

29. Versicherungen sind die besseren Banken

Lieber Axa als Allied Irish Banks

30. Börsenneulinge zeichnen und auch gleich wieder verkaufen

Altaktionäre und Investmentbanken werden Kasse machen: Komm ihnen besser zuvor

31. Private Equity auch für Privatanleger

Die Geldmaschine, an der sich auch Privatanleger beteiligen können

32. Mit Holz auf dem Holzweg

Wald ist etwas Schönes. Nur nicht an der Börse

33. Verfüge nie über Geld, das du noch nicht hast

Optionen, CFDs und andere Derivate überlass den Zockern

34. Investiere bei einem Goldrausch weder in Gold noch in Goldgräber, sondern in Schaufeln

Folge nicht dem Herdentrieb

35. Augen auf im Freiverkehr

Das unregulierte Börsensegment steckt voller Abzocker

36. Wahljahre sind gute Börsenjahre

Saisonale Muster in unseren Demokratien kann man ausnutzen

37. Steigende Zinsen sind Gift

Zinsen steigen, Aktien fallen und umgekehrt

38. Herbststürme locken zum Einstieg

Aus Schaden werden Menschen klug – und die Versicherungen reich

39. An der Börse entscheidet die Zukunft, nicht die Vergangenheit

Qualität hat meistens ihren Preis

40. Lege nicht alle Eier in einen Korb

Klotzen statt kleckern

41. Sich selbst treu bleiben

Strategiewechsel sind meist überflüssig und gehen ins Geld

42. Trau, schau, wem

Abzocker und Betrüger erkennt man an ihrer Sprache

43. Das schwarze Gold bleibt uns noch lange

Erdölaktien sind sichere Werte

44. Gas gibt Gas

Lange im Schatten des Erdöls stehend, wird der Rohstoff immer wichtiger

45. Minen made in USA

Investitionen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten haben viele Schattenseiten

46. Eiskalter Engel

Sei hart und konsequent, wenn du ein Profi werden willst

47. Auf die Nachzügler setzen

Nebenwerte spielen irgendwann einmal die Hauptrolle

48. Am liebsten ganz ohne Steuern

Nennwertrückzahlungen und Ausschüttungen aus Kapitalreserven sind besser als Dividenden

49. Spekuliere nicht mit Währungen

Kurzfristig lassen sich die Bewegungen von Dollar und Co. kaum vorhersagen

50. Kleine kommen ganz groß raus

KMU sind nicht nur das Rückgrat der Wirtschaft, sondern auch große Gewinnbringer

51. Luxus für jedermann

Wenn du dir schon Luxus nicht leisten kannst oder willst, dann kaufe wenigstens Luxusaktien

52. Die ersten 100 Tage abwarten

Nutze die Psychologie des Topmanagements aus

53. Schönheit fängt im Mund an

Von Straumann bis Dentsply

54. Kaufe Firmen, keine Kurse

Der Preis ist gar nicht mal so wichtig, er ist nur ein Etikett

55. Fahre nie mit angezogener Handbremse

Wer an der Börse Geld verdienen will, muss auch einmal mutig sein

56. Obligationenfonds sind kapitaler Unsinn

Von Anleihenfonds profitiert höchstens die Bank

57. Der Montag und der Januar bestimmen die Tendenz

Wie der Montag so die Woche, wie der Januar so das Jahr

58. Buch dir den Buchwert ein

Das KBV wird viel zu wenig beachtet

59. Lass dich nicht ausstoppen

Limits mit Bedacht setzen

60. Zieh den Anker hoch

So mancher Privatanleger ist auch betriebsblind

61. Hurra, der Crash ist wieder da!

Die Baisse ist doch gar nichts Schlimmes

62. Buy the Rumour, Sell the Fact

Gerüchte sind viel besser als nackte Tatsachen

63. Die Lage, die Lage, und nochmals die Lage

Finger weg von langweiligen Kleinstädten und hin zu pulsierenden Metropolen

64. Lieber börsennotiert als offen

Offene Immobilienfonds sind ein Graus für die Anleger geworden

65. Gute Medizin für dein Depot

Gesundheitsfirmen sind wichtig, um die Bevölkerung zu versorgen

66. Wert oder Wachstum?

Je nach Wirtschaftszyklus unterschiedlich gewichten

67. Das Gefährlichste an der Börse ist die Überraschung

Der schwarze Schwan lauert überall

68. Stille Reserven auch fürs Depot

Schnapp dir unterbewertete Aktien

69. Hände weg von Pennystocks

Billig ist oft gar nicht günstig

70. Die Seele spielt mit

Wer die Psychologie des Marktes kennt, gewinnt

71. Bleibe sauber!

Ethisch währt am längsten

72. An der Börse kannst du 1000 Prozent gewinnen …

aber nur 100 Prozent verlieren

73. Vorzüge vorziehen

Verzichte auf deine Stimmrechte gegen gutes Geld

74. Schokolade läuft immer …

… und die dazu passenden Aktien erst recht

75. Der wichtigste Rohstoff der Welt

Ohne ihn läuft gar nichts

76. Mit Herzblut dabei

Wo der Chef selbst mit anpackt …

77. Keine Angst, die Russen kommen

Riesige Rohstoffvorkommen werden die Zukunft absichern

78. Turnaroundstories sind die heißesten Stories

Totgesagte leben oft länger und bringen dann die größten Gewinne

79. Denen die Arbeit nicht ausgeht

Adecco, Randstad und noch mal viel Manpower

80. Den Schwung der Gewinner nutzen

Die Momentumstrategie: Oft erfolgreich, oft gefährlich

81. Gute Medizin ist auch Technik

Von Abbott Laboratories übers Drägerwerk bis Zimmer Holdings

82. Sei ein Spielverderber

Antizyklisch investieren bringt mehr Rendite

83. Sicherheit geht über alles

Eine Branche im konstanten Aufwind

84. Der frühe Angler fängt den Fisch

Warnzeichen an der Börse rechtzeitig erkennen

85. Anfängerglück ist gefährlich

Erste Gewinne an der Börse bringen schnell Unheil, wenn man nicht auf der Hut ist

86. Achte auf die Ästhetik des Goldenen Schnitts

Die Natur hat immer recht

87. Geduld bringt Rosen …

… auch an der Börse

Eine Auswahl der besten Aktien der Welt

88. Allianz-Gruppe

Hoffentlich Allianz versichert

89. Diethelm Keller Siber Hegner

Denk an Asien, Denk an DKSH

90./91. Fresenius Medical Care und Fresenius

Erfolgreiche Tochter, erfolgreiche Mutter

92. Geberit

Spülgeld, das sich lohnt

93. Mediobanca

Geheimtipp für Italien

94. Nestlé

Gegessen und getrunken wird doch immer

95. Norilsk Nickel

Kaufe doch gleich eine ganze Großstadt

96. L‘Oréal

Die schönste Aktie der Welt

97. Petroleo Brasileiro

Erdöl unterm Salzstock

98. Rio Tinto

Abbau für den Aufbau

99. Teva

Trittbettfahren leicht gemacht

100. Vinci

Der Liebling der Analysten

101. Walt Disney

Strahlende Kinderaugen – reiche Aktionäre

Glossar

Register

Haftungsausschluss

Bildnachweis/Impressum

Vorwort zur Neuauflage

Zwei Jahre sind für einen Bestseller eine lange Zeit, vor allem, wenn das Thema die Börse mit ihren schnelllebigen Kursschwankungen ist. Seit der Erstausgabe haben sich rechtliche Rahmenbedingungen geändert, die in allen Neuauflagen berücksichtigt wurden. Mittlerweile hat sich aber auch an der Börse einiges getan. Zum Guten, wie meine Leser und selbst die Kritiker feststellen konnten. In meinem Blog bei moneycab.com hatte ich Zwischenbilanz des 3. Haupt-Kapitels gezogen: Meine „Auswahl der besten Aktien der Welt“ hat den Vergleichsindex DAX um 8 Prozent pro Jahr geschlagen.

Für meine Empfehlung Monsanto wurde ich manches Mal gescholten, obwohl ich den Agrarkonzern in meiner Analyse gerade auch für sein rabiates Verhalten kritisiert hatte. Eine Aktienanalyse ist nie einäugig. Mittlerweile wurde Monsanto von Bayer übernommen (siehe auch Kap. 34). Die Anleger dürfen sich freuen, und ich kann die Titel jetzt in meinem Weltklasse-Portfolio durch Rio Tinto sowie Mediobanca ersetzen. Alle anderen Aktien – bis auf eine Ausnahme – entwickelten sich ebenfalls gut, wobei wohl fast niemand damit gerechnet hätte, dass sich ausgerechnet der skandalgeschüttelte brasilianische Erdölkonzern Petroleo Brasileiro vervielfachen würde. Ich traue der Aktie (und dem Ölpreis langfristig) weitere Kurssteigerungen zu, sodass Petrobras bis auf weiteres noch im Portfolio verbleibt. Teva aus Israel avancierte zur billigsten Pharmaaktie der Welt. Auslaufende Patente und viele juristische Scharmützel, nicht etwa wahnsinnig steigende Gewinne, waren der Grund für den Flop. Bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis deutlich unter 10 und eingeleiteten drastischen Restrukturierungsmaßnahmen ist die Aktie jetzt ein heißer Turnaround-Kandidat geworden. Das Kapitel 65, Gute Medizin für dein Depot, wurde ausgebaut und mit detaillierten Empfehlungen zum Biotechnologiesektor ergänzt.

Auf Anregung meiner Leser wurden die Einsteigerkapitel 13 und 18 in den Mittelteil versetzt. Das verflixte Kapitel 6, bei dem es um den Finanzminister und seine immer größere Gier geht, musste leider um so einiges verlängert werden. Aber der Leser wird die Steuervermeidungsstrategien zu schätzen wissen, zumal seit Beginn 2018 durch das neue Investmentsteuergesetz (InvStG 2018) die Abgeltungssteuerbefreiung aller vor 2009 gekauften Investmentfonds still und heimlich rückgängig gemacht wurde.

In den Kapiteln über Autoaktien müssen jetzt die Auswirkungen der diversen Abgasskandale und der berechtigte Druck der Umweltverbände mit überlegt werden.

Wer die Profitipps im Hauptteil beherzigt hat, fuhr goldrichtig. So bescherte das Wahljahr in den USA (Kapitel 36) die statistisch zu erwartenden Gewinne, während kurzfristige politische Querschläger (Kapitel 26) wie der Brexit oder Trump’s Überraschungssieg wie vorhergesagt schnell wieder korrigiert wurden. Lediglich bei den Versorgern war ich in Deutschland etwas zu früh. Mittlerweile hat jedoch bei RWE und Co. der Turnaround eingesetzt, und die Titel sind weiterhin zu empfehlen. Die Schwankungsbreite der Aktienkurse wird bei den Energieerzeugern jedoch weiter klar höher sein als in den Zeiten, als sie noch als sichere, aber langweilige Papiere für Witwen und Waisen galten.

Auch ETF und Gold haben ihre Berechtigung und werden erwähnt. Wer hier aber tiefer ins Detail gehen möchte, dem sei mein Buch: „Wie rette ich mein Geld“ (ebenfalls im Ellert & Richter Verlag erschienen) empfohlen.

Last but not least war ein deutlich skeptischerer Blick auf Immobilienanlagen (Kapitel 63 und 64) notwendig. Denn wir laufen uns dort gerade eine „Blase“.

Vorwort zur 4. Auflage 2016

Vor nicht einmal einem Jahrhundert fing der Albtraum langsam und schleichend an, entwickelte sich immer schneller, bis er schließlich nach acht Jahren in schwindelerregendem Tempo in einem Desaster gipfelte: Im November 1923 kostete in Deutschland ein Brotlaib 5,6 Milliarden Reichsmark, eine Straßenbahnfahrt war für 50 Milliarden Reichsmark zu haben, und wollte man sein Geld in Dollar umtauschen, benötigte man für einen einzigen Dollar ganze vier Billionen Reichsmark.

Die Rede ist natürlich von der Geldentwertung, der Inflation. Während des Ersten Weltkrieges hatte sich die Anzahl der ausstehenden Schatzanweisungen des Staates verzwanzigfacht. Um die immensen Kriegskosten zu finanzieren, erhöhte der Staat den Bargeldumlauf drastisch und druckte in großen Mengen neues Geld. Gleichzeitig wuchs die Befürchtung, dass dieses Geld nie zurückgezahlt werden könnte. Die Reichsmark verlor an Wert. Als dann 1919 im Versailler Vertrag Deutschland zu horrenden Reparationszahlungen verpflichtet wurde, galoppierte die Geldentwertung regelrecht davon. Im Januar 1920 hatte die Mark gegenüber dem US-Dollar nur noch ein Zehntel ihres Tauschwerts von 1915. Im Oktober 1921 wies die Mark noch ein Hundertstel ihres ursprünglichen Wertes auf, im Oktober 1922 nur gar ein Tausendstel. 1923 folgte die Hyperinflation, die in Banknoten von 100 Billionen Mark gipfelte. Der deutsche Staat konnte seine Schulden nicht mehr länger zurückzahlen. Erst mit Schuldenerlass und Währungsreform ging es langsam wieder bergauf.

Auch heute ist das Papiergeld nicht mehr viel wert.
Wo Euro drauf steht, sind Schulden drin.

Die einzige Möglichkeit, wie die Euro-Länder ihre Schulden abbauen können, ist die Geldentwertung. Das geben viele Politiker mittlerweile sogar offenherzig zu. Dahinter steckt eine große Portion Zynismus. Lediglich dem schleppenden Gang der Wirtschaft und einigen statistischen Tricks ist es zu verdanken, dass die Teuerung noch nicht groß angezogen hat.

Seit ihrer Einführung 2002 hat die Europäische Einheitswährung aber ein gutes Drittel ihres Wertes eingebüßt. Das scheint wenig im Vergleich zur Hyperinflation der Weimarer Republik, ist jedoch genug, um das Einkommen gewaltig zu schmälern. Drum tut der Bürger gut daran, sein Geld clever anzulegen und es um so viel pro Jahr zu vermehren, dass er die Inflation hinter sich lässt. Er vermehrt sein Geld stärker, als die schleichende Geldentwertung und der Staat mit seinen immer neuen Steuern es ihm wegknabbern. Bezeichnenderweise hat der österreichische Staat in diesem Jahr bereits die Kapitalertragssteuer fast durchgehend von 25 auf 27,5% heraufgesetzt.

Die Inflation kann am besten an den Börsen geschlagen werden.

Nur dort ist für den Privatanleger die wundersame Geldvermehrung mit geringem Aufwand möglich. Denn das Sparbuch wird auf lange Sicht immer der Inflation hinterher hecheln. Alle Alternativen zu diesem Geldgrab, von ETF bis Golddepot, werden ab Herbst 2016 in einem weiteren Buch von mir dargestellt werden.

Die Börse bietet dem aktiven Anleger die Möglichkeit, sich selbst an die Spitze der Wirtschaft zu setzen und sich einen Teil jener Stärke zu sichern, die in den Firmen dieser Erde steckt. Denn die Unternehmen sind es, die uns Waren und Dienstleistungen bescheren, die wir für gutes Geld zu kaufen bereit sind, damit sie uns das Leben angenehm machen. Teilhabe am Erfolg dieser Unternehmen sichert auch dem Anleger viel Geld. Dazu braucht es ein klein wenig Disziplin und vor allem Cleverness. Wer clever ist, gewinnt. Mit den 100 Börsentipps aus meiner jahrzehntelangen Finanzerfahrung wirst du, lieber Anleger, zwar nicht gleich zum Milliardär im Stile eines Warren Buffett, eines Bill Gates oder eines Richard Branson. Aber der Inflation schlägst du allemal ein gehöriges Schnippchen.

Start in eine wunderbare reiche Welt

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1

Bleib auf der Überholspur

Mut zur Aktie wird belohnt

Im Verhältnis zur Einwohnerzahl gibt es in der Schweiz viel mehr Wertschriftenbesitzer als in Deutschland oder Österreich. Die Deutschen und Österreicher sind sehr ängstliche Zeitgenossen. Allerdings sind auch die Schweizer sehr vorsichtig. Denn in ihren Depots liegen hauptsächlich festverzinsliche Papiere. Meist sind es sogenannte Kassenobligationen der Hausbank oder Anleihen, sogenannte Bonds, die regelmäßige Zinseinnahmen garantieren. Einmal im Jahr wird ein fixer Prozentsatz, auch Coupon genannt, ausbezahlt. Etwa 70 Prozent der Schweizer Privatgelder liegen in Anleihen und nur 30 Prozent in Aktien. Auf lange Sicht bringen Aktien jedoch viel mehr Rendite. Seit den 1920er-Jahren, als im Deutschen Reich die Hyperinflation tobte, konnte man mit ihnen in der Schweiz fast 10 Prozent Rendite pro Jahr einfahren.

Wieso setzen so wenige Menschen auf die Aktie? Der größte Börsenspekulant aller Zeiten, der Ungar André Kostolany, hat es einmal so ausgedrückt:

„An der Börse sind 2 mal 2 niemals 4, sondern 5 minus 1. Man muss nur die Nerven und das Geld haben, das minus 1 auszuhalten.“

Es braucht also Coolness, wenn man beim Geldverdienen auf der Überholspur fahren will.

Anleihen bringen meist nur wenige Prozentpunkte pro Jahr. Das muss auch so sein, denn mit Anleihen finanzieren sich nicht nur Staaten, sondern auch die Unternehmen. Sie nehmen Geld auf, um daraus wiederum mehr Geld zu erschaffen. Das nennt man Wertschöpfung. Darum muss der Zinssatz, den die Firma für die Anleihen zahlt, tiefer sein als derjenige, den sie mit dem frischen und neu in den Kreislauf gepumpten Geld selbst erwirtschaftet. Ansonsten würde das ganze Spiel ja gar keinen Sinn ergeben. Man nimmt billig Geld auf, um teures Geld zu erhalten.

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Aufwärts mit Schwankungen: der längerfristige Kursverlauf des DAX

Du, lieber Anleger, solltest den Mut haben, stärker in Aktien zu investieren, denn dort scheffelst du das wirklich große Geld. Eine detaillierte Analyse hierzu findest du auch in meinem Buch „Wie rette ich mein Geld“. In Zeiten, in denen Banken sogar Negativzinsen verlangen und auch viele Anleihen kein Geld mehr abwerfen, lohnt sich mutiges Investieren in Aktien am ehesten. Mit deinem Aktienengagement wirst du zum mutigen Mitunternehmer. Das bedeutet nicht, dass Anleihen total unsinnig wären. Hast du etwa regelmäßig größere Verpflichtungen, die von deinem Konto abgebucht werden, so ist auch ein sicherer und kontinuierlicher Geldeingang aus Anleihen oder Kassenobligationen willkommen. Wenn du aber die Aktienquote hochfährst, wie der Finanzfachmann das Verhältnis Aktien zu Festverzinslichem nennt, dann wirst du mit hoher Rendite belohnt. Je mehr Zeit ins Land geht, desto größer wird dein Vorsprung vor den Hasenfüßen sein, die dem Aktienmarkt nicht über den Weg trauen. Merke dir die alte Börsenweisheit:

Besitzer von Zinspapieren schlafen gut;
Aktienbesitzer dagegen leben gut.

2

Kaufen, wenn die Kanonen donnern

In der Baisse Standardwerte kaufen

Kapitalanleger sind leider wie die Lemminge. Sie laufen alle immer in dieselbe Richtung, auch wenn sich vor ihnen ein Abgrund auftut. Geht es mit den Börsenkursen runter, verkauft ein Börsianer nach dem anderen, bis es kein Halten mehr gibt. Regelmäßig kommt Panik auf, als würde der Dritte Weltkrieg kurz bevorstehen. Dann wird oft alles auf den Markt geworfen, was sich noch irgendwie zu Geld machen lässt: „Die Baisse nährt die Baisse.“ So geschehen in der letzten großen Börsenkrise, die im Frühjahr 2009 zu Ende ging. Da konnte der clevere Anleger doch tatsächlich so solide deutsche Aktien-Werte wie Allianz zu 45 Euro oder Daimler zu 18 Euro kaufen. Zum Vergleich: Nur ein paar Jahre später kosteten dieselben Aktien ein Vielfaches dieser Ausverkaufspreise. Wer also den Mut hatte, in der Krise einzusteigen, der wurde großzügig belohnt.

Der klassische Börsenspruch „Kaufen muss man, wenn die Kanonen donnern“ hat also nichts mit Krieg zu tun, sondern er empfiehlt, Aktien gerade dann zu erwerben, wenn die Mehrheit der Börsianer Angst hat. Dann sind die Titel günstig zu haben.

Statistiken zeigen, dass gutes „Timing“, wie man den Kauf von Wertpapieren zum bestmöglichen Zeitpunkt auch nennt, dem cleveren Börsianer eine zusätzliche Rendite von 2 Prozent beschert. Pro Jahr wohlgemerkt.

Zwar wird es dir so gut wie nie gelingen, den absoluten Tiefpunkt eines Börsenzyklus zu erwischen, aber tröste dich: Das gelingt auch den Profis nicht immer. Nicht umsonst heißt ein bekannter Börsenspruch auch:

Zum Einstieg wird nicht geklingelt.

Aber wenn du nur halbwegs günstig einkaufst, ist schon viel gewonnen. Du solltest den Mut haben, dir in der Börsenbaisse einige im Kurs gefallene solide Standardwerte zu schnappen. Denn für die großen soliden Unternehmen von Allianz bis Zürich Versicherung wird nach dem Regen immer wieder die Sonne scheinen.

Bei der richtigen Aktienwahl hilft ein ganz einfacher Schnelltest: Stelle dir die Frage, ob die Produkte, welche die Firma herstellt, auch in Krisenzeiten gebraucht werden. Bei Allianz (Versicherungen) oder Daimler, BMW und Volkswagen (gute solide Autos, Abgasskandale hin oder her) wirst du die Frage immer mit „Ja“ beantworten. Greif zu, wenn die Kanonen donnern, und kaufe genau jene Aktien, die von verängstigten Anlegern auf den Markt geworfen werden, auch und gerade wenn Skandale eine Aktie erschüttern (es sei denn, du findest das, was passiert, ist so schlimm, dass du die Firma nicht mehr anrühren willst). Nimm die Volkswagenaktie zum Beispiel. Nach Bekanntwerden der Abgasmanipulationen konnte man sie für unter 100 Euro einsammeln, nachdem sie ein halbes Jahr vorher noch 250 Euro wert war. Und wo stehen die VW-Vorzugsaktien jetzt?

Für solide Titel scheint nach dem Regen so gut wie immer wieder die Sonne.

3

Was ich nicht verstehe, das kauf ich nicht image

Anleger lassen sich zu häufig ein X für ein U vormachen

Ich bin immer wieder erstaunt, wie einfältig Anleger bei Gelddingen vorgehen. Während sie auf dem Wochenmarkt um jeden Apfel feilschen und das Gemüse von allen Seiten begutachten, scheinen sie bei Geldgeschäften blind zuzugreifen. Da wird einfach gekauft, was der Bank- und Versicherungsmakler empfiehlt. Gerät der Kunde dann an unseriöse Branchenvertreter, ist der Schaden programmiert. Wie viele Anleger sind nicht schon auf Steuersparmodelle wie beispielsweise die gefürchteten Schiffsbeteiligungen hereingefallen. Wenn ich diese gutgläubigen Anleger dann frage, warum sie ausgerechnet derart windig-riskante Geschäfte wie Anlagen in Schiffsfonds getätigt hätten, geben die freimütig zu, das zugrundeliegende Geschäftsmodell gar nicht erst verstanden zu haben.

Steuervorteile allein dürfen kein Kaufkriterium sein.

Auch mit Denkmalschutzimmobilien sind so manche Anleger aufgeflogen. Denn bei Kauf und Sanierung lauern Risiken. Schnell wird aus der staatlich subventionierten Kapitalanlage ein Geldgrab. Die Regeln für die Steuerersparnisse bei solch komplexen Modellen sind schwierig zu durchschauen und oft noch schwieriger einzuhalten.

Statt an Denkmalschutz zu denken, solltest du, lieber Anleger, dich besser durch Denken schützen. Was man nicht versteht, das kauft man nicht. Diese einfache Regel schützt vor allerlei Fehlinvestitionen.

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Gewinne laufen lassen

Die Kurse steigen länger als man denkt

Nervosität ist eine Krankheit vieler Anleger. Sobald Gewinne da sind, rufen sie freudig ihren Banker an und verkaufen ihre Aktien. Das trifft umso mehr auf jene Anleger zu, die schon einmal schmerzliche Verluste erlitten haben und nun ihren Gewinn möglichst schnell in trockene Tücher bringen möchten. Das ist nachvollziehbar. Die Erfahrung lehrt aber, dass Phasen steigender Aktienkurse im Durchschnitt mehr als doppelt so lange dauern als die vorangegangene Baisse. Es braucht also einen längeren Atem, um in der Börsenhausse gutes Geld zu machen. Noch stärker als der Spruch „die Baisse nährt die Baisse“ gilt:

Die Hausse nährt die Hausse.

Das liegt daran, dass Anleger unverbesserliche Optimisten sind. Das müssen sie auch sein, denn sonst hätten sie an der Börse ja nichts verloren. Seien wir doch froh, denn Optimismus ist etwas Schönes.

Einer der gravierendsten Anlagefehler besteht darin, durch Verkäufe Löcher zu stopfen: Anleger, die auf Verlustpositionen sitzen, neigen dazu, ihre guten Aktien mit Gewinn zu verkaufen, weil sie mit dem frischen Geld den Einstandskurs von den Aktien, die im Minus notieren, verbilligen wollen. 100 Aktien, zu 100 Euro gekauft, werden durch Nachkauf von 100 Aktien zu 50 Euro im Schnitt 25 Euro billiger. Denn der Durchschnittskurs für die 200 Aktien liegt jetzt bei 15 000 Euro dividiert durch 200 gleich 75 Euro. Der Verlust hat sich damit auf 25 Euro statt auf 50 Euro pro Aktie reduziert. Statt 50 Prozent beträgt er nur noch 25 Prozent.