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Abenteuer pur: Korsika mit dem Wohnmobil ist Spaß und Herausforderung zugleich.

Marion Landwehr

KORSIKA
MIT DEM WOHNMOBIL

Die schönsten Routen
vom Cap Corse bis zur Südspitze

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Die unendliche Weite der Insel vom Wohnmobil aus betrachtet.

INHALT

INSEL DER SCHÖNHEIT

DIE ROUTEN

1GENUESISCHE WACHTÜRME AUF DEM MARKANTEN ZEIGEFINGER

Die Halbinsel Cap Corse im Norden von Korsika

2VON DER WÜSTE DURCHS GRÜNE TAL ZUM OBSTGARTEN KORSIKAS

Trubel in der Balagne, Beschaulichkeit im Asco-Tal

3BIZARRE FELSENLANDSCHAFT UND GESCHICHTSTRÄCHTIGE GASSEN

Über die raue Westküste zur heimlichen Hauptstadt Corte

4DER SÜDEN – DAS TYPISCHE KORSIKA MIT MEDITERRANEM FLAIR

Quer über die Insel an die Südspitze und nach Bonifacio

5KARIBISCHE TRAUMSTRÄNDE UND WEITE BUCHTEN IM SÜDOSTEN

Wo Strand-, Berg- und Erlebnisurlaub möglich ist

6DIE SANFTE OSTKÜSTE MIT DER CASTAGNICCIA IM HINTERLAND

Kastanienwald, Obstplantagen und Bergdörfer hinter endlosen Sandstränden

REISEINFORMATIONEN VON A BIS Z

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PS: DA FÄLLT MIR NOCH WAS EIN!

STRASSENATLAS

IMPRESSUM

» INSEL DER SCHÖNHEIT

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Der Fährhafen von Bastia heißt die Urlauber willkommen.

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Paradies für Reisemobilisten!

Betrachtet man Korsikas Straßennetz, ist die gebirgige Mittelmeerinsel nicht unbedingt das, was man unter einem klassischen Ziel für Wohnmobilreisen verstehen würde. Doch davon abgesehen ist Korsika ein Paradies für Reisemobilisten. Denn: Die Insel ist viel zu schön und zu vielseitig, um nur an einem oder zwei Standorten den ganzen Urlaub zu verbringen. Deshalb ist ein Wohnmobil das ideale Gefährt, um so viele Ecken und Winkel der Insel wie möglich kennenzulernen, was dank der flächendeckenden Dichte an Campingplätzen auch problemlos möglich ist.

FREIHEITSLIEBENDE KORSEN

Bevor wir uns der »Insel der Schönheit«, wie Korsika genannt wird, widmen, sei ein kurzer Exkurs über ihre Bewohner erlaubt, um einiges auf dem französischen Eiland besser verstehen zu können. Die Korsen gelten als stolz, freiheitsliebend, mitunter als verschlossen und unnahbar und auch als ein wenig renitent. Ein gutes Maß an mediterraner Gelassenheit ist den Insulanern ebenfalls zu eigen.

Den Korsen an sich gibt es dabei erklärtermaßen nicht, vielmehr waren Korsikas Bewohner stets den Einflüssen verschiedener Völker und Eroberer ausgesetzt. Formell sind die Insulaner heute Franzosen, denn Korsika ist politisch gesehen eine Gebietskörperschaft Frankreichs mit Sonderstatus; das heißt, das korsische Volk ist Teil des französischen Volkes – zumindest ist das auf dem Papier der Fall. Dem aktuellen Status geht eine lange und bewegte Geschichte voraus, die noch immer nicht abgeschlossen ist, wie wir weiter unten noch sehen werden.

Von den rund 330 000 Bewohnern hat nur etwa die Hälfte ihre Wurzeln auf der Insel. Einen großen Anteil machen die Franzosen vom Festland sowie algerischstämmige Einwohner aus. Der Rest setzt sich aus italienischen und nordafrikanischen Saisonarbeitern und aus Rentnern vom europäischen Festland zusammen. Die meisten Einwohner zählen die Städte Bastia und Ajaccio, während im gebirgigen Inselinneren nur wenige und vor allem ältere Leute in den zum Teil verlassenen und fast ausgestorbenen Bergdörfern leben. Überhaupt leidet Korsika an einer Überalterung, da die jungen Leute die Insel aus Mangel an Arbeitsplätzen verlassen und sich auf dem Festland niederlassen.

Die offiziell französischen Korsen tragen keine französischen Namen – ihre Nachnamen sind eine Mischung aus Französisch und Italienisch und dazu noch ein bisschen »korsifiziert« – heraus kommen Schöpfungen wie Cesari und Bernadi. Dasselbe gilt übrigens für die zweisprachigen Ortsschilder, auf denen der Ort auf Französisch und darunter auf Korsisch geschrieben steht. Eine Art der Renitenz äußert sich darin, dass der französische Ortsname oft durchgestrichen ist oder durchschossen wurde, damit nur der korsische Ortsname lesbar bleibt. Damit bleiben die Unabhängigkeitsbestrebungen der Insulaner stets präsent und optisch anhaltend sichtbar.

DIE KORSISCHE SPRACHE

Das bringt uns zur Sprache auf der Mittelmeerinsel und auch sie ist eine Sache für sich. Zwar gilt Französisch als die offizielle Amtssprache und so gut wie jeder Korse versteht es und spricht es auch – aber es gibt auch die korsische Sprache. Es handelt sich dabei um eine mit dem toskanischen Dialekt verwandte romanische Sprache, die zu Zeiten der pisanischen Herrschaft geprägt wurde. Sie hat mit dem Französischen nichts gemein und auch Touristen, die über ein gutes Schulfranzösisch verfügen, haben keine Chance, Korsisch zu verstehen. Auch wenn sich natürlich französische Satzbausteine ins Korsische mischen.

Erst seit den 1970er-Jahren ist Korsisch wieder Schulsprache. Und seit die Universität von Corte 1981 wiedereröffnet wurde, wird es in all seinen Facetten schriftlich fixiert, denn bis dahin existierte es nur gesprochen. Das bedeutet, Korsisch ist als Teil der Identität der Insulaner mittlerweile anerkannte Regionalsprache. Ein Drittel der Inselbewohner beherrscht es fließend.

An dem hartnäckigen Gerücht, die Korsen würden nur Korsisch und Französisch sprechen und alles andere nicht verstehen, ist schon lange nichts mehr dran. Viele Korsen können inzwischen Englisch und hier und da sogar ein paar Brocken Deutsch. In den Touristenorten sind sogar die Mahlzeiten auf der Speisekarte ins Deutsche übersetzt.

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Die Straßenschilder sind »zweisprachig«.

ALLES BEGANN MIT …

In Bezug auf das Wesen und die Sprache der Korsen spielt die wechselvolle Geschichte der Mittelmeerinsel eine große Rolle. Funde belegen, dass Korsika bereits um 6600 v. Chr. besiedelt war – Filitosa im Süden der Insel ist die älteste Siedlung, die entdeckt wurde. Die dortige Form des Zusammenlebens löste die Jäger und Sammler der Steinzeit ab. Richtig sesshaft wurden die Menschen dann im Neolithikum, das 4500 v. Chr. endete. Anschließend entstand die Megalithkultur (etwa 3500–1600 v. Chr.), die Relikte dieser Zeit sind heute noch erhalten in Form von Menhiren – großen, unbehauenen Steinblöcken. Man findet sie meist an Grab- oder Kultanlagen in vielen Regionen der Mittelmeerinsel. Aus der Bronzezeit (etwa 1600 v. Chr.) stammen die turmartigen Bauten, »Torri« genannt, denen man auf Korsika heute ebenfalls noch begegnet.

Um 600 v. Chr. erreichten die Griechen Korsika. Sie errichteten nahe dem heutigen Aléria die Handelsniederlassung Alalia. Etwa 300 Jahre später erschienen auch die Römer auf der Bildfläche. Sie führten Krieg gegen die Bewohner Alalias, ließen sich dort nieder und unterwarfen schließlich ganz Korsika.

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Die Fundstätte von Filitosa gibt Zeugnis der Megalithkultur.

Im Frühmittelalter fielen zunächst Vandalen und Ostgoten (5. Jahrhundert n. Chr.) ein, ein Jahr später fiel die Insel an das Byzantinische Reich und wurde vom oströmischen Kaiser verwaltet. 713 n. Chr. tauchten erstmals die Mauren auf, Angehörige der nordafrikanischen Berberstämme. Es folgte die Eroberung durch Karl den Großen und um 750 n. Chr. plünderten Piraten die Insel, versklavten die Menschen und breiteten sich an der Küste aus. Erst im 11. Jahrhundert konnten die Besatzer wieder vertrieben werden. Es sollten jedoch weitere folgen.

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Die urkorsische Stadt Sartène ist stolz auf ihre Bemühungen um die Unabhängigkeit.

Im Jahr 1077 übernahm der Bischof von Pisa die Verwaltung Korsikas. In der Folgezeit entstanden zahlreiche romanische Kirchen und Kathedralen. Als auch Genua Anspruch auf die Insel erhob, wurde Korsika zwischen Pisa und Genua aufgeteilt. Nach einer verlorenen Seeschlacht räumte Pisa die Insel und die Genuesen herrschten fortan für 500 Jahre auf Korsika. Zwar lehnten die Korsen sich heftig gegen diese Vorherrschaft auf, dennoch währte sie bis zum Jahr 1768. »Relikte« dieser Zeit sind malerische Hinterlassenschaften wie Zitadellen, Wachtürme und Bogenbrücken. Für die Korsen war das allerdings keine angenehme Zeit – aufgrund der Verschuldung Genuas wurden die Einkünfte aus Korsika weitergegeben und die Einwohner hatten unter einer hohen Steuerlast und Ausbeutung zu leiden.

Im korsischen Unabhängigkeitskrieg des 18. Jahrhunderts bewiesen die Korsen ihren Freiheitswillen, der bis heute stark ausgeprägt ist. Nach mehreren Aufständen gegen die Genuesen folgte 1735 die Ausrufung der Unabhängigkeit Korsikas. Eine entscheidende Rolle in den Unabhängigkeitsbestrebungen spielte der korsische Freiheitskämpfer Pasquale Paoli, dem die Korsen eine demokratische Verfassung zu verdanken haben. Genua überließ 1768 den Franzosen die Rechte an Korsika und zog sich damit endgültig von der Mittelmeerinsel zurück.

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Zerschossene Straßenschilder sind ein Erkennungszeichen der Insel.

Dies bedeutete für die Korsen eine erneute Fremdherrschaft, was nicht so ohne Weiteres akzeptiert wurde – Paoli erklärte Frankreich den Krieg. Doch in der Schlacht bei Ponte Novu 1769 wurden die Korsen von den Franzosen geschlagen, Paoli floh ins Exil. 1798 wurde Korsika zu einem französischen Département, aber erst im 19. Jahrhundert gaben die Insulaner ihren Kampf gegen die Franzosen auf.

1942 wurde Korsika von den verbündeten Truppen Deutschlands und Italiens besetzt, dabei wurden zum Teil schwere Schäden angerichtet. Nach dem Krieg halfen amerikanische Truppen bei der Ausrottung der Malariamücken und der von diesen übertragenen Epidemie. Und auch im 20. Jahrhundert schwelte es weiter auf der Insel. Es wurden gezielt Franzosen auf der Insel angesiedelt und von Paris aus versuchte man, die Identität der Korsen zu torpedieren, indem zum Beispiel die korsische Sprache aus dem Alltag verbannt werden sollte. Das nahmen die unbeugsamen Korsen natürlich nicht so hin – 1976 bildete sich die Korsische Nationale Befreiungsfront (FLNC), die auch mit roher Gewalt und Bombenanschlägen nicht zimperlich umging, um die Unabhängigkeit von Frankreich zu erreichen. Im Jahr 2000 schließlich gestand Frankreich Korsika eine größere Autonomie unter der Bedingung zu, dass die Gewalt ein Ende hat. Heute erinnern noch Straßenschilder und andere Objekte mit Einschusslöchern an diese rebellischen Zeiten.

Eine starke Bewegung, die auf Korsika für die Unabhängigkeit von Frankreich kämpft, stellen die sogenannten Separatisten dar. Sie wurden bei den Regionalwahlen 2015 erstmals stärkste Kraft im Regionalparlament. Der ehemalige Bürgermeister von Bastia, Gilles Simeoni, führt als Präsident die korsische Regionalregierung an. Auf der politischen Agenda der Separatisten stehen Forderungen nach mehr Autonomie und die Ablehnung, die korsischen Interessen weiterhin von Paris lenken zu lassen. Diese Ziele wurden dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron bei einem Besuch auf der Insel Anfang 2018 vorgetragen.

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Der Freiheitskämpfer Pasquale Paoli wird auf Korsika als Nationalheld verehrt.

DER VATER DES VATERLANDES

Dem Freiheitskämpfer Pasquale Paoli (1725–1807) kommt auf Korsika eine große Bedeutung zu. Obwohl er schon seit über 200 Jahren tot ist, ist er auf der Insel immer noch überall präsent. Liebevoll wird er auch heute noch »U Babbu di a Patria« (Der Vater des Vaterlandes) genannt. Paoli wird als Nationalheld verehrt. Er hat die Genuesen bekämpft, die Führung der Insel für viele Jahre übernommen und in dieser Zeit eine demokratische Verfassung erschaffen. Darüber hinaus machte er Corte im Herzen der Insel zur Hauptstadt Korsikas. Nicht zuletzt kurbelte Paoli die Wirtschaft an, indem er den Ackerbau förderte und Sümpfe trockenlegen ließ. Er gründete Grundschulen und die Universität von Corte, womit er maßgeblich zur Bildung der Kinder und Jugendlichen beitrug.

Als 1768 die Genuesen die Insel an Frankreich abgaben, wandte Paoli sich gegen die neue Regierung. Nachdem er jedoch ein Jahr später bei Ponte Novu von den Franzosen geschlagen worden war, musste er ins englische Exil. Als Pasquale Paoli während der Französischen Revolution eine neue Chance für die Unabhängigkeit seiner korsischen Heimat sah, kehrte er auf die Insel zurück und versuchte erneut, die Insel in die Unabhängigkeit zu führen, distanzierte sich jedoch von den radikalen Revolutionären. Daraufhin wurde er als Département-Präsident abgewählt.

Ende des 18. Jahrhunderts erhielt Paoli Unterstützung von den Briten gegen die Franzosen, allerdings war das Verhältnis zwischen dem korsischen Freiheitskämpfer und den Briten angespannt. 1795 emigrierte Paoli erneut und verstarb schließlich nach insgesamt 47 Jahren im Exil am 5. Februar 1807 in London. Nachdem seine Asche zunächst in London beigesetzt worden war, wurde sie 1889 nach Morosaglia, seine korsische Geburtsstadt, überführt. Die Urne wird in der Kapelle in Paolis Geburtshaus aufbewahrt, in dem das Musée Natale de Pasquale Paoli untergebracht ist.

POLITISCHE STRUKTUR

Seit Anfang 1976 besteht Korsika aus den beiden französischen Départements Corse-du-Sud und Haute-Corse. Corse-du-Sud (Südkorsika, korsisch »Pumonti« oder »Corsica suttana«) hat seine Präfektur in Ajaccio und trägt die Ordnungsnummer 2A, die man meist auf den korsischen Nummernschildern findet. Auf einer Fläche von 4014,20 Quadratkilometern leben 153 000 Menschen. Haute-Corse (Oberkorsika, korsisch »Corsica suprana« oder »Cismonte«) mit der Ordnungsnummer 2B hat den Präfektursitz in Bastia. Hier leben 175 000 Einwohner auf 4665,49 Quadratkilometern.

Seit dem 1. Januar 2018 üben die beiden Départements keine staatlichen Kompetenzen mehr aus, bleiben aber weiterhin als statistische Einheiten bestehen. Die Zweiteilung der Insel entspricht der geologischen Gliederung in das Schiefermassiv des Nordostens und das Granitmassiv im Süden mit dem Tavignano als Grenzfluss.

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Die Gumpen der Gebirgsflüsse sind nicht nur an heißen Tagen ein Genuss.

INSEL MIT VIELEN MARKENZEICHEN

Zu Recht trägt das vielseitige, raue und prächtige Eiland den Beinamen »Insel der Schönheit«. Die Schöne ist von Nord nach Süd nur 183 Kilometer lang und 83 Kilometer breit, diese Fläche hat es aber in sich. Das Hochgebirge mit seinen zahlreichen über 2000 Meter hohen Gipfeln wird im Westen von einer schroffen Küste umfasst, während sich im Osten Korsikas eine breite Ebene hinter den endlos langen Sandstränden verbirgt, die in ein Mittelgebirge übergeht.

Im Norden wird Korsika vom Ligurischen Meer begrenzt, im Osten und Süden vom Tyrrhenischen Meer und im Westen vom westlichen Mittelmeer. Korsika liegt zwischen den beiden Ländern Frankreich und Italien – vom französischen Festland (Nizza) ist die Insel 180 Kilometer entfernt, vom italienischen (Livorno) 83 Kilometer. Zur Nachbarinsel Sardinien sind es von Bonifacio im Süden aus nur zwölf Seekilometer.

Die Hänge sind von Macchia überwuchert – das ist der für Korsika typische Pflanzenmix aus Lavendel, Ginster, Zistrose, Myrte, Baumheide und Erdbeerbaum. All das zusammen verströmt einen unvergleichlichen Duft, der mehr als alles andere typisch für Korsika ist. Die Macchia blüht vom späten Winter bzw. frühen Frühjahr je nach Höhenlage bis Ende Juni. Im heißen Sommer vertrocknet die Vegetation und die Landschaft erhält ein steppenartiges Kleid. Im Frühsommer blühen Blumen auf den alpinen Wiesen, gleichzeitig liegt in höheren Lagen bis in den Juni hinein Schnee.

Die kristallklaren, eiskalten Gebirgsseen und Flussgumpen sind ein weiteres Markenzeichen von Korsika. Tosende Wasserfälle stürzen in natürliche Felsbecken, Flüsse finden ihren Lauf vom Hochgebirge in die Ebene – über die Jahrtausende erschufen sie zahlreiche Täler und Schluchten. Rund um die Flussmündungen breiten sich teils feine, teils grobkörnige Sandstrände oder auch herrliche Kieselsteinstrände aus. Die typisch korsischen Bergdörfer thronen entweder stolz auf Bergkämmen und Felsspornen, schmiegen sich an steile Hänge oder verstecken sich in Talkesseln. Im Kontrast dazu stehen die Küstendörfer, die sich in beliebte Badeorte verwandelt haben.

Rund um die Insel sind die typischen Genuesentürme verteilt. Am zahlreichsten treten die markanten Wachtürme am Cap Corse auf. Die bis zu 20 Meter hohen Rundtürme (nur wenige Ausnahmen sind eckig und stammen aus der pisanischen Zeit) mit einem Durchmesser von bis zu zehn Metern sind ein Relikt der genuesischen Herrschaft im 16. Jahrhundert – einer Zeit, als Piraten die Insel immer wieder überfielen. Zum Schutz vor diesen Angriffen errichteten die Korsen die »Torregiana«, ein Verteidigungssystem, das aus einer gleichmäßig über die Küste verteilten Kette von Wachtürmen bestand. Sie lagen meist an den Spitzen kleiner Kaps. Wurde ein feindliches Schiff gesichtet, wurde ein Signalfeuer entzündet, das man von den Nachbartürmen aus sehen konnte. Dort wurden dann ebenfalls Feuer entfacht, sodass die Nachricht wie ein Lauffeuer die ganze Insel umrundete. Von den ehemals 150 Türmen ist heute noch etwa die Hälfte erhalten; nur wenige kann man besteigen bzw. von innen anschauen.

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Die Korsen wissen, wie man Dolce Vita praktiziert.

Allgegenwärtig ist auch das markante korsische Wappen: der »Mohrenkopf« oder »Maurenkopf« mit krausem Haar und weißem Stirnband auf weißem Untergrund. Es gilt als Freiheitssymbol der Korsen, es ist aber nicht erwiesen, wessen Profil hier dargestellt ist. Die Korsen nennen die Fahne schlicht »La Bandiera Testa Mora« (Die Fahne mit dem Mohrenkopf) und um sie ranken sich zahlreiche Legenden. Einer zufolge soll ein maurischer Herrscher eine junge Korsin nach Spanien entführt haben. Ihr korsischer Verlobter reiste hinterher, es kam zum Kampf, der Verlobte schlug dem Mauren den Kopf ab und hielt diesen als Zeichen seines Triumphes hoch. Wahrscheinlicher jedoch ist die Theorie, dass das korsische Wappen ursprünglich den Kopf eines dunkelhäutigen Menschen mit verbundenen Augen darstellte. Paoli selbst soll die Binde auf die Stirn verschoben und den Ohrring entfernt haben, denn beides waren Symbole der Sklaverei, von denen Paoli die Korsen befreit hatte. So wurde das Sinnbild der Sklaverei in ein Sinnbild der Freiheit verwandelt.

DAS STRASSENNETZ ALS HERAUSFORDERUNG

Unterschiedlicher können Straßen eigentlich nicht sein: An der zerklüfteten Westküste und im Gebirge sind Korsikas Straßen eng, manche können nur einspurig genutzt werden, hier ist zum Teil das Befahren mit dem Wohnmobil nicht möglich. Viel besser ist das Straßennetz an der Ostküste. Zwischen den touristischen Badeorten gibt es gut ausgebaute Schnellstraßen.

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Gerne blockiert auch mal eine ganze Schafsherde den Verkehr.

Prinzipiell unterscheidet man die Départementstraßen, die mit einem D gekennzeichnet sind, und die gut ausgebauten T-Straßen, das sind die Territorialstraßen: Die T 10 und die T 11 erschließen die Ostküste zwischen Bonifacio im Süden und Bastia im Norden. Bonifacio und Ajaccio an der Westküste verbindet die T 40, von Ajaccio aus führt die T 20 durch das Inselinnere über Corte bis nach Ponte Leccia. Dort verzweigt sich die Schnellstraße in die T 20 Richtung Ostküste und die T 30 in den Norden. Parallel dazu verläuft die RT 301 ebenfalls in nördliche Richtung, sie ist aber deutlich kurvenreicher angelegt als die T 30. Letztere erschließt die Küste im Norden über L’Île-Rousse bis nach Calvi.

Der Abschnitt an der Westküste zwischen Ajaccio und Porto ist von einer stark zerklüfteten Küste geprägt. Sie mit dem Wohnmobil zu bereisen ist nicht empfehlenswert, weshalb es für diesen Bereich keine Routenvorschläge in diesem Buch gibt.

Die Beschaffenheit der Straßen hat sich in den letzten Jahren insgesamt deutlich verbessert. Vor allem die Passstraßen waren in sehr desolatem Zustand – mit tiefen Schlaglöchern, ohne seitliche Sicherung und mit schlechtem Belag. Doch auch wenn vieles ausgebessert wurde, bleiben viele Strecken schmal und kurvenreich, was für Fahrer von Wohnmobilen oft eine Herausforderung ist. Zwar gibt es auf besonders engen Straßen immer wieder Ausweichmöglichkeiten, jedoch muss eines der beiden entgegenkommenden Fahrzeuge hierfür mitunter ein ganzes Stück rückwärtsfahren – mit dem Reisemobil kein Spaß, vor allem nicht an steilen oder unübersichtlichen Stellen. Besonders enge Straßen sollten also mit einem entsprechend großen Gefährt gemieden werden.

Die in diesem Reiseführer vorgeschlagenen Routen beinhalten ausschließlich mit dem Wohnmobil befahrbare Straßen. Wo nötig, wird darauf hingewiesen, dass Straßen nur für kleinere Wohnmobile geeignet sind. Selten sind sie für Wohnmobile ganz gesperrt, wie zum Beispiel im Restonica-Tal. Doch auch das ist an den entsprechenden Stellen vermerkt.

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Manches Ausweichmanöver wird zum Abenteuer.

Vor engen, unübersichtlichen Kurven sollte man vorsichtshalber hupen und langsam weiterfahren. Außerdem ist es empfehlenswert, häufig in den Rückspiegel zu schauen und bei jeder Gelegenheit aufschließende Fahrzeuge passieren zu lassen, um riskante Überholmanöver zu vermeiden.

Gerade auf den Bergstraßen kreuzen übrigens immer mal wieder Wildschweine, Schafe oder Ziegen den Weg – oft bevölkern ganze Herden die Straße und machen ein Passieren zunächst unmöglich. Schon deshalb sollte man mit angepasster Geschwindigkeit und vorausschauender Fahrweise unterwegs sein.

Für alle Fahrzeuge gilt: Die Bergpässe sind nur mit angemessenem Tempo befahrbar. Das heißt auch: Für vermeintlich kurze Strecken immer viel mehr Zeit und Puffer einplanen – jeder Kilometer dauert auf Korsika ein bisschen länger als gewohnt.

DER AUFBAU DES REISEFÜHRERS

Um den Aufwand einer Route einschätzen zu können, finden Sie zu Beginn jeder Tour einen kurzen Überblick über Start- und Endpunkt, die Gesamtkilometerzahl und die empfehlenswerte Reisezeit. Anhand der Fahrzeit können Sie einschätzen, mit wie vielen Tagen Sie für die jeweilige Route kalkulieren sollten.

Die vorgeschlagenen Routen breiten sich so über das Reisegebiet aus, dass die Insel Korsika nahezu vollständig abgedeckt ist. Allerdings ist es so gut wie unmöglich, alle Routen in nur einem Urlaub abzufahren – es sei denn, man hätte viele Wochen Zeit dafür. Denn jede Region, die über eine der Routen erschlossen ist, beansprucht Zeit und Aufmerksamkeit für die vielfältigen Aktivitäten und auch einmal für längeres Verweilen an einem schönen Ort. Man sollte sich also möglichst im Vorfeld die Regionen aussuchen, die man unbedingt sehen möchte. Die Routen sind untereinander kombinierbar und schließen zum Teil aneinander an. Das macht es einfacher, viel auf der Insel zu sehen und zu erleben und trotzdem nicht in Stress zu geraten. Wenn Sie zum ersten Mal auf Korsika sind, werden Sie sowieso wiederkommen. Zu reizvoll ist diese herrliche Mittelmeerinsel und die meisten Urlauber, die einmal hier waren, sind von ihrem Charme infiziert!

KLEINES WÖRTERBUCH

DEUTSCH

FRANZÖSISCH

KORSISCH

DAS WICHTIGSTE

 

 

ja

oui

si

nein

non

bitte

s’il vous plaît

per piacè

Vielen Dank!

Merci beaucoup!

Grazie tante!

Ich verstehe./Ich verstehe nicht.

Je comprends./Je ne comprends pas.

Capische./No capische.

Guten Morgen!

Bonjour!

Bongiòrnu!

Guten Abend!

Bonsoir!

Bóna sèra!

Hallo! – Tschüss!

Salut!

Salute! – Ciao!

Auf Wiedersehen!

Au revoir!

Avvèdeci!

Wie geht es Ihnen?

Ça va?

Cumu state?

Verzeihen Sie!

Excusez-moi!

Scusate!

In Ordnung! Einverstanden!

D’accord!

Và bé!

Guten Appetit!

Bon appétit!

Bon prò!

Gefahr

danger

perìculu

UNTERWEGS

 

 

Auto

voiture

vittura

Bahnhof

gare

gara

ankommen

arriver

ghjunghje

geradeaus

tout droit

drittu

links/rechts

à gauche/à droite

mancinu/manu

Norden/Süden/Westen/Osten

nord/sud/ouest/est

nordu/sudu/estu/ponentu

Strand

plage

marina

Fluss

rivière

fiume

Boot

bateau

batèlu

Geld

argent

arghjentu

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DEUTSCH

FRANZÖSISCH

KORSISCH

ZAHLEN

 

 

1

un, une

unu

2

deux

dui

3

trois

trè

4

quatre

quattru

5

cinq

cinqui

6

six

séi

7

sept

sétte

8

huit

óttu

9

neuf

nóve

10

dix

déce

20

vingt

vinti

30

trente

trènta

40

quarante

quaranta

50

cinquante

cinquanta

60

soixante

sessanta

70

soixante-dix

settanta

80

quatre-vingt

ottanta

90

quatre-vingt-dix

novanta

100

cent

centu

» DIE ROUTEN

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Traumhafte Bergdörfer, raue Landschaften, Gebirge und Meer – das ist Korsika!

1 GENUESISCHE WACHTÜRME AUF DEM MARKANTEN ZEIGEFINGER

Die Halbinsel Cap Corse im Norden von Korsika

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START- UND ENDPUNKT

Bastia und Saint-Florent

STRECKENLÄNGE

122 Kilometer

FAHRZEIT

2 bis 3 Tage

BESTE JAHRESZEIT

Mai bis Oktober

Zauberhafte kleine Hafenstädtchen, besonders schöne und ruhige Strände, Weinberge sowie Unmengen von genuesischen Wachtürmen sind das Markenzeichen der nach Norden ausgerichteten Halbinsel Cap Corse. Wie ein ausgestreckter Zeigefinger wirkt die 40 Kilometer lange und bis zu 15 Kilometer breite Landzunge, die so eindrucksvoll und geballt den Charme der Mittelmeerinsel versprüht wie kaum eine andere Region auf Korsika. Ein bis zu 1324 Meter hoher Gebirgskamm durchzieht das Kap und sorgt für eine ungewöhnliche Nähe zwischen Meer und Bergwelt.

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Erbalunga ist das erste Fischerdörfchen am Cap Corse.

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Kleine Restaurants wie »Le Pirate« in Erbalunga sind kulinarische Highlights.

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Während viele Urlauber die Fähre im Fährhafen von Bastia (zur ausführlichen Beschreibung der Stadt siehe Tour 6) verlassen und in Richtung Süden oder Westküste entschwinden, wenden sich vergleichsweise wenige gen Norden. Das Cap Corse ist immer noch deutlich weniger besucht als die beiden Küsten im Osten und Westen der Insel bzw. das Inselinnere. Das sollte man sich zunutze machen und eine vergleichsweise beschauliche Region intensiv genießen.

An der Küste entlang führt die D 80 Richtung Norden und auf den ausgestreckten Zeigefinger. Die Küstenstraße ist mitunter eng und kurvenreich, ist aber mit dem Wohnmobil jederzeit machbar – für das gebirgige Innere der Halbinsel sieht das indes ganz anders aus. Deshalb liegt der Fokus dieser Tour um das Cap Corse entlang der Küste mit ihren entzückenden Orten und schönen Stränden. Während die östliche Küstenseite noch flach zum Meer hin abfällt und schöne Badebuchten bildet, zeigt sich die Westseite zerklüftet.

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Direktverkauf vom Weingut

AN DER OSTKÜSTE DES KAPS

Man sollte mit gut gefülltem Tank Richtung Cap Corse starten, denn Tankstellen sind rar auf der Landzunge. Die ersten zehn Kilometer der D 80 führen durch besiedeltes Küstengebiet mit schönen Villen, zur Rechten ist stets das Mittelmeer präsent. Dann ist der Ort Erbalunga erreicht mit seinen romantischen engen Gassen und den Restaurants über dem kleinen Fischerhafen. Das mediterrane Dörfchen ist ein gelungener Auftakt für die Erkundung der Urlaubsinsel. An der äußeren Landzunge des Ortes steht ein Genuesenturm. Um zu diesem und dem Fischerhafen zu gelangen, parkt man auf dem ausgeschilderten großen Parkplatz, der sich links von der D 80 (Richtung Norden) befindet, und erkundet den Turm zu Fuß. Von diesem aus ist auch der Fischerhafen mit seinen Restaurants und Cafés erreichbar. Fischliebhaber schwören auf das Restaurant Le Pirate. Die Tische am Meer bieten eine herrliche Aussicht als Beilage zu den gehobenen Fischgerichten.

SPECIAL

WEINANBAU AM CAP CORSE

Für Weinliebhaber ist das Cap Corse ein absolutes Muss. Die Weinberge auf den niedrigen Berghängen und rund um die Hügeldörfer bringen die Trauben für den »Vin de Corse Coteaux du Cap Corse« hervor sowie den »Muscat du Cap Corse« und die »Île de Beauté«-Weine. Sie können weiß, rot oder rosé sein, wobei die Roséweine die Hälfte des Gesamtertrags ausmachen. Den im Norden der Mittelmeerinsel angebauten Wein kann man auf Weinverköstigungen probieren; hierfür besucht man ein Weingut (»domain« oder »clos«) und fragt einfach nach dem besten Weiß- oder Rotwein (»vin blanc« oder »vin rouge«). In der Hochsaison ist das jederzeit möglich, ansonsten auf Anfrage. Die bekannteste Weinregion ist das Patrimonio an der Westseite des Kaps nordöstlich von Saint-Florent. Empfehlenswerte Weingüter sind die Domaine de Gioielli westlich von Macinaggio und die Clos Nicrosi im Zentrum von Macinaggio.

KULTUR

GENUESISCHE RUNDTÜRME

Ab Mitte des 16. Jahrhunderts schützten die Genuesen die Küste Korsikas mit mächtigen Rundtürmen gegen Piraten. Diese griffen die Insel immer wieder an, plünderten und verschleppten korsische Einwohner, um sie zu versklaven. Ein gut funktionierendes Verteidigungssystem musste also her, das in Form einer Kette von Wachtürmen geschaffen wurde. Ursprünglich reihten sich meist an den Spitzen der kleineren Landspitzen entlang 150 solcher Bauwerke, die bis zu 20 Meter hoch waren und einen Durchmesser von etwa zehn Metern hatten. Heute stehen davon noch 67, manche nur noch als Ruine – und nur wenige der intakten Türme können offiziell besichtigt werden. Wenn ein feindliches Schiff gesichtet wurde, entzündeten die Wachen auf der obersten Plattform des Turms ein Signalfeuer, das die Wachen auf den Nachbartürmen sehen konnten. Diese entzündeten dann ebenfalls ein Feuer und so wurde die »Nachricht« von Turm zu Turm verbreitet, bis die ganze Insel umrundet war; auf diese Weise konnte sich die Bevölkerung in Sicherheit bringen.

Nach dem malerischen Fischerort verändert sich die Landschaft recht schlagartig. Sie wird wilder und unberührter, der Einzugsbereich der verhältnismäßig großen Stadt Bastia verschwindet. Weitere sechs Kilometer später auf der Küstenstraße folgt beim Ort Sisco der Campingplatz A Casaiola. Er liegt zwar 300 Meter vom Strand entfernt, dafür gibt es vom Platz aus tolle Blicke in die Berge.

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Malerische Genuesenbrücke bei Salemace

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In der nachfolgenden Ortschaft Marine de Pietracorbara findet man eine schöne, feinsandige Badebucht mit dem neuen Restaurant U Sant Antone in Genuesenturm-Optik. Oberhalb der Bucht erheben sich die Reste eines richtigen Genuesenturmes, des Tour ruinée de Castellare. Nimmt man den Fußmarsch dort hinauf auf sich, wird man mit großartigen Ausblicken belohnt.

Wer nicht im Meer, sondern im Fluss baden möchte, wendet sich über die D 232 etwa sechs Kilometer Richtung Nordwesten (Pietracorbara) und erreicht so den Weiler Selamace. Nach einer scharfen Rechtskurve parkt man das Auto auf einem großen, neuen Parkplatz, der sich auf einer Plattform befindet und eine Durchfahrtshöhenbeschränkung von 2,20 Metern hat. In fünf bis zehn Minuten gelangt man zu Fuß zu einer Badegumpe mit Genuesenbrücke. Der Weg startet am Scheitelpunkt der Kurve. Übernachten kann man auf dem Camping La Pietra kurz hinter dem Ort I Giunchi an der D 232 Richtung Selamace, der aufgrund seiner Lage 500 Meter vom Strand entfernt und seiner Ausstattung mit Pool und Restaurant sehr empfehlenswert ist.

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Was früher der Verteidigung der Insel diente, ist heute eine Touristenattraktion.

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Der Küstenort Meria

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Der nächste Genuesenturm, der Tour de l’Osse, lässt nicht lange auf sich warten, er befindet sich zwischen den beiden Ortschaften Pietracorbara und Porticciolo oberhalb der Straße. Und auch das nächste Fischerdorf folgt schnell, es ist der schmucke Ort Porticciolo mit pastellfarbenen, schiefergedeckten Häusern – wie aus dem Bilderbuch!

Die drei letzten Küstenorte an der Ostseite des Kaps und an der D 80 sind Santa Severa, Meria und Macinaggio. Während die beiden ersteren nichts Außergewöhnliches zu bieten haben, ist Macinaggio im nördlichen Bereich des Fingers ein adretter Ort mit dem größten Jachthafen des Kaps sowie etlichen Restaurants, Cafés und Läden. Zudem gibt es einen schönen Sandstrand zwei Kilometer nördlich des Ortes in der Bucht von Tamarone.

Außer dem oben genannten Campingplatz La Pietra folgen Richtung nördliches Kap im Weiler Meria der Platz Aria Marina und nördlich von Macinaggio Camping de la Plage U Stazzu. Beide eignen sich gut für eine erste Nacht auf Korsika nach Ankunft mit der Fähre – von Bastia aus sind es 38 Kilometer bis Macinaggio; ist man morgens angekommen, kann man sich unterwegs in Ruhe die einzelnen Küstenorte anschauen.

KULTUR

WEINFEST IN LURI

Immer am ersten Juli-Wochenende findet in Marine de Luri, einem Stadtteil von Santa Severa, das Weinfest Fiera di u vinu statt. Man kann dann auf dem Dorfplatz die Weine aller bekannten Produzenten Korsikas probieren und käuflich erwerben. Dazu gesellt sich ein buntes Unterhaltungsprogramm, bei dem man als Tourist einen schönen Einblick in die Traditionen der korsischen Weinkultur erhält. Auch für authentisches korsisches Essen mit vielen Schafs- und Ziegenmilchprodukten, Olivenöl und Honig ist gesorgt und man lernt handwerklliche Produkte kennen. Weinfeste gehören auf Korsika zum guten Brauch, insbesondere, wenn sie in so traditionellen Weinanbaugebieten wie dem Cap Corse stattfinden.

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Abendstimmung in Macinaggio

RUNDE BEI MACINAGGIO

Macinaggio ist ein Touristenort mit entsprechendem Betrieb in der Hochsaison. Er präsentiert sich weniger charmant als die bisherigen Küstenorte, verfügt aber über eine ausgeprägte Infrastruktur. Die Hafenpromenade bietet Restaurants und Bars und neben dem Strand nördlich des Dorfes gibt es noch etwas nördlicher den über eine Piste erreichbaren, sehr schönen Strand Tamarone.

Sentier des Douaniers