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ZWISCHEN FILS-, REMS- UND MURRTAL KANN MAN

… SPIELEN UND SPORTELN

1, 4, 15, 16, 36, 38, 45, 55, 63, 64, 71, 73, 75, 94, 97, 98

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… WANDERN UND ENTDECKEN

3, 7, 9, 11, 12, 37, 46, 53, 58, 66, 82, 83, 86, 88, 89, 92, 95

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… SEHEN, WIE ES FRÜHER WAR

6, 10, 21, 23, 25, 27, 28, 35, 40, 50, 54, 65, 67, 77, 80, 84, 85, 99

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… KUNST KENNENLERNEN

13, 17, 18, 22, 24, 26, 29, 42, 47, 56, 60, 62, 68, 78, 91, 96, 100

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… KOSTEN UND KAUFEN

2, 8, 14, 31, 39, 44, 49, 51, 52, 59, 61, 69, 70, 72, 74, 87, 90

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… NATUR STUDIEREN

5, 19, 20, 30, 32, 33, 34, 41, 43, 48, 57, 76, 79, 81, 93, 101

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Meinen Kolleginnen und Kollegen an der Nikolauspflege gewidmet: Janni, Julia, Klaus, Cathrin, Sabine, Matthias, Britta und allen anderen

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INHALT

VORWORT

1 ADELBERG
MÄRCHEN LAUSCHEN – Walderlebnispfad am Herrenbachsee

2 ADELBERG
RAVIOLI GENIESSEN – Kloster Adelberg

3 ALLMERSBACH IM TAL
VOLKSWANDERN – Wandern, Gussofen- & Baumgalerie

4 BACKNANG
GETTOWORKOUT – Calisthenics-Station und Grillstelle

5 BACKNANG
WILD FÜTTERN – Wildgehege

6 BACKNANG
MORSEN, FUNKEN, WEBEN – Technikforum

7 BAD DITZENBACH
QUALITÄTVOLL WANDERN – Hiltenburg und Buschelkapelle

8 BAD DITZENBACH-AUENDORF
VITAMIN C TANKEN – Hägenmark-Manufaktur Rösch

9 BAD ÜBERKINGEN
FRÜHLING BEGRÜSSEN – Naturschutzgebiet Autal

10 BAD ÜBERKINGEN
PUMPENPLÄNE STUDIEREN – Altes Pumpwerk

11 BERGLEN-HÖSSLINSWART
HERUNTERROLLEN – Vom Lapidarium nach Winnenden

12 BARTHOLOMÄ
SEELÖWEN ERBLICKEN – Felsen des Wentals

13 BIRENBACH
WALLFAHREN – Zur Schmerzhaften Mutter Gottes

14 BÖHMENKIRCH-LINDENHOF
STRAUSSENWURST ESSEN – Straußenfarm Lindenhof

15 BÖHMENKIRCH-SCHNITTLINGEN
BALANCIEREN LERNEN – Wind- und Wetterpark

16 BÖRTLINGEN-BREECH
IN DER LUFT HÄNGEN – Reinhold-Maier-Aussichtsturm

17 DEGGINGEN
BILDER DEUTEN – Wallfahrtskirche Ave Maria

18 EBERSBACH-BÜNZWANGEN
DER LANDLUST FRÖNEN – Jakob-Grünenwald-Gemäldesammlung

19 EISLINGEN
FISCHSAURIER GUCKEN – Stadthalle Eislingen

20 EISLINGEN-KRUMMWÄLDEN
SORTEN SEHEN – Streuobstlehrpfad

21 ERDMANNHAUSEN
BREZELN SCHLINGEN – Das Brezelmuseum

22 ESSINGEN
HAARE BESTAUNEN – Quiriniuskirche

23 GEISLINGEN
AUSSICHT GENIESSEN – Ruine Helfenstein

24 GEISLINGEN
INS PARADIES KOMMEN – Baptisteriumstür bei WMF

25 GEISLINGEN
SCHLÖSSER BESTAUNEN – Das Museum im Alten Bau

26 GINGEN AN DER FILS
NACHDENKLICH WERDEN – Johanneskirche

27 GÖPPINGEN
TREPPEN STEIGEN – Schloss mit Rebenstiege

28 GÖPPINGEN
AKROBATEN SEHEN – Städtisches Museum im Storchen

29 GÖPPINGEN-BARTENBACH
ARMENISCH FEIERN – Chatschkar

30 GÖPPINGEN-FAURNDAU
WILDOBST KOSTEN – Wildobstlehrpfad im Gärtnerhof

31 GÖPPINGEN-HOHENSTAUFEN
HÖREN, SEHEN, ESSEN – Ruine Hohenstaufen

32 GÖPPINGEN-JEBENHAUSEN
TROPISCH TRÄUMEN – Naturkundemuseum

33 GÖPPINGEN-SCHIEFERGRUBE
ARCHE-TYPISCH ESSEN – Waldeckhof

34 HAUSEN AN DER FILS
SCHAFE STREICHELN – Schäferei Herb

35 HEUBACH
INS KORSETT ZWÄNGEN – Miedermuseum

36 HEUBACH
WIE KÖNNER KRAXELN – Rosensteinruine

37 HEUBACH
GESCHICHTE ERLEBEN – Archäopfad

38 KAISERSBACH
IN DIE KURVEN LEGEN – Sommer- und Winterrodelbahn

39 KERNEN-ROMMELSHAUSEN
STRESSFREI GÄRTNERN – Kakteen Uhlig

40 KERNEN-ROMMELSHAUSEN
IN DEN KELLER GEHEN – Ausgrabungstätte Villa Rustica

41 LAUTERSTEIN
KLEINIGKEITEN BETRACHTEN – Firma Kage auf Weißenstein

42 LORCH
IRENE VEREHREN – Kloster Lorch

43 LORCH
VOR EULEN DUCKEN – Stauferfalknerei

44 LORCH-WALDHAUSEN
DIE ZUNGE VERBRENNEN – Gärtnerei Monika Bender

45 MURR
WILDSAUWEITSPRUNG – Hardypfad

46 MURRHARDT
WATEN IM BACHBETT – Hörschbachschlucht

47 MURRHARDT
WALTERICH BESUCHEN – Walterichskapelle und -kirche

48 MURRHARDT
ALBINOS ANSEHEN – Carl-Schweizer-Museum

49 MURRHARDT
NICHT LÄSTERN – Rümelinsmühle

50 MURRHARDT
FLIEGEN VERSCHEUCHEN – Schumm-Ausstellung

51 MURRHARDT-VORDERWESTERMURR
IM HEU SCHLAFEN – Gnadenhof, Besenwirtschaft & Heubett

52 MUTLANGEN
MELKEN ÜBEN – Biolandhof Fauser

53 OPPENWEILER
LUSTWANDELN – Sturmfeder’sches Wasserschloss

54 OPPENWEILER
IN DEN KERKER GEHEN – Burg Reichenberg

55 PLÜDERHAUSEN
MIT ENTEN BADEN – Baggersee

56 REICHENBACH (FILS)
FARBEN GENIESSEN – Mauritiuskirche

57 REMSHALDEN-GRUNBACH
EINE WELT PFLANZEN – Weltgarten

58 REMSECK-NECKARREMS
EULEN HEULEN HÖREN – Naturschutzgebiet Unteres Remstal

59 SALACH
SORTENREIN SCHNAPSELN – Mosterei & Destillerie

60 SCHORNDORF
BLÄSER BEGLEITEN – Musikgenuss für Schwindelfreie

61 SCHORNDORF
MARKTBUMMELN – Mehr als Gemüsegenüsse

62 SCHORNDORF
GESELLIG SEIN – Club Manufaktur

63 SCHORNDORF
ZU MUSIK SCHWIMMEN – ZiegeleiSeeBad

64 SCHORNDORF
EXPERIMENTE WAGEN – Forscherfabrik

65 SCHORNDORF
SALBEN RÜHREN – Keller der Gaupp’schen Apotheke

66 SCHWÄBISCH GMÜND
REISEN NACH JERUSALEM – San Salvator

67 SCHWÄBISCH GMÜND
IM SPITAL LESEN – Stadtbibliothek

68 SCHWÄBISCH GMÜND
VORBILDER FINDEN – Museum im Prediger

69 SCHWÄBISCH GMÜND
BONBONS MACHEN – Manufaktur Bonbole

70 SCHWÄBISCH GMÜND
FRÜHSTÜCKEN – Café Bunter Hund

71 SCHWÄBISCH GMÜND
SENKRECHT HOCHGEHEN – Kletterschmiede

72 SCHWÄBISCH GMÜND
SCHMIERÖL SCHNUPPERN – Oldtimermanufaktur 26

73 SCHWÄBISCH GMÜND-BETTRINGEN
BEBRILLT GOLFEN – Schwarzlichtminigolf

74 SCHWÄBISCH GMÜND-STRASSDORF
IM MUSEUM ESSEN – Stegos Malermuseumscafé

75 SCHWÄBISCH GMÜND-WETZGAU
SEEIGELIG BAUEN – Himmelsgarten

76 SCHWÄBISCH GMÜND-WETZGAU
AN BLUMEN SCHNUPPERN – Weleda-Heilpflanzengarten

77 STEINHEIM
VORFAHREN BEGEGNEN – Urmensch-Museum

78 SÜSSEN
PLASTIKEN BETRACHTEN – Gießerei Strassacker

79 SULZBACH AN DER MURR
SICH AN BÄUMEN SCHULEN – Arboretum

80 UHINGEN
EIN BILD MACHEN – Fotomuseum

81 URBACH
UNKENRUFEN LAUSCHEN – Morgensand und Seelachen

82 WÄSCHENBEUREN
SCHLÖSSLE UMRUNDEN – Wäscherburg

83 WAIBLINGEN
AUF MAUERN STEHEN – Altstadtrundgang

84 WAIBLINGEN
GESCHICHTE SCHMECKEN – Haus der Stadtgeschichte

85 WALDSTETTEN
KNOCHENARBEIT SEHEN – Heimatmuseum

86 WEINSTADT-BEUTELSBACH
ÜBER WEIN LESEN – Weinbaulehrpfad

87 WEINSTADT-BEUTELSBACH
ROMANTISCH SEIN – Versteck-Menü auf Bestellung

88 WEINSTADT-STRÜMPFELBACH
BESEN BESUCHEN – Skulpturenpfad Nuss und Koppa-Besa

89 WEINSTADT-STRÜMPFELBACH
PAARE BEOBACHTEN – Skulpturenallee »Paare«

90 WEINSTADT-STRÜMPFELBACH
SCHNITZEL PANIEREN – Speisen in der Vorratskammer

91 WEISSACH IM TAL-UNTERWEISSACH
VOLKSKUNST VERSTEHEN – Sankt-Agatha-Kirche

92 WELZHEIM
GRENZGÄNGER SEIN – Welzheim – Lorch – Schwäbisch Gmünd

93 WELZHEIM
BAUMRIESEN BESTAUNEN – Stadtpark

94 WELZHEIM-LAUFENMÜHLE
IN OBSTKERNEN BADEN – Eins+Alles

95 WESTERHEIM
TROPFSTEINE HÖREN – Schertelshöhle

96 WINNENDEN
NACH SANTIAGO PILGERN – Jakobusaltar in der Schlosskirche

97 WINNENDEN
TRAINSPOTTING – Modelleisenbahnanlage

98 WINNENDEN
ABENTEUERGOLFEN – Schwabenalm

99 WINNENDEN
LÖSCHEN LERNEN – Feuerwehrmuseum

100 WINTERBACH
ENGELN BEGEGNEN – Freie Waldorfschule Engelberg

101 WINTERBACH
SCHNÄPPER BEOBACHTEN – Naturschutzgebiet Hirschäcker

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VORWORT

Zwischen Fils, Rems und Murr wird viel gearbeitet. Aus dieser Region stammen die Stihlsäge, der WMF-Kochtopf, das Weru-Fenster. Von hier gehen Automobilzubehör, Arzneimittelverpackungsmaschinen, Sicherheitsventile, Thermostate und Luftschleusen in die Welt. Die B10 und die B29 sind ausgebaut und viel befahren wie andernorts in Deutschland Autobahnen. IC-Züge und ICEs rauschen durch die Täler. Jede Stadt hat mehrere Industriegebiete. Mannshohe Plakatwände werben um Bewerber als Industriemechanikerinnen oder Zerspaner. Die Region ist wohlhabend.

Die Kreise Rems-Murr, Göppingen und der westliche Teil der Ostalb sind Teil der Metropolregion Stuttgart, in der insgesamt etwa 5,2 Millionen Menschen leben. Direkt in den Tälern, an Fils, Rems und Murr, ist es bunt, multikulturell, vielfältig. Es ist eine internationale Region mit kurzen Wegen, mit gutem Nahverkehr, mit Sehenswürdigkeiten, Museen und Freizeitangeboten an jeder Ecke. Und doch sind es oft nur wenige Meter den Hang hinauf zu Weinbergen, Streuobstwiesen, Felsen, Wäldern, an Bächen klappernden Mühlen und zu einer ländlichen Idylle.

Dieses Buch lädt Sie ein, 101 Sachen zu machen zwischen Fils, Rems und Murr, Sachen zu machen in den Orten und Kleinstädten entlang der drei Gewässer, und Sachen zu machen im Grünen! Die Gegend zwischen Fils, Rems und Murr bietet alles – und alles in Fülle!

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1

ADELBERG

MÄRCHEN LAUSCHEN

Walderlebnispfad am Herrenbachsee

Walderlebnispfade wurden in den letzten Jahren von vielen Gemeinden angelegt, um Kindern auf unterhaltsame und aktive Weise eine Prise Umweltbildung zu verabreichen. Die meisten dieser Erlebniswege zielen darauf ab, die Natur für Kinder und Erwachsene begreiflich zu machen. Und das ist auch dem Pfad um den Herrenbachstausee ein Anliegen, auf dem anhand eines aufgeschnittenen Baumes erklärt wird, welche Auskunft Jahresringe geben, oder anhand eines Wörtersuchrätsels Tiernamen zusammengepuzzelt werden können. Sehr verlockend ist der Weg durch das Unterholz. Es sind Tafeln mit den Pfotenabdrücken verschiedener Tierarten aufgestellt, deren Attrappen man im Wald erspähen kann. Matschhosen empfehlen sich, denn kein Kind wird es sich nehmen lassen, in die Rolle eines Fuchses zu schlüpfen und auf allen vieren den vergrößerten Fuchsbau zu erkunden.

Ein Schwerpunkt des Pfads, der an der Herrenmühle beginnt, ist es, den Wald als einen Ort der Märchen und Mythen zu erfahren. Ein Labyrinth aus Stämmen führt zu einer Prinzessinnenplastik aus Metall. Auf einer Begleittafel wird das Leben als Labyrinth gedeutet. An einem Märchenbrunnen liegt ein Buch aus witterungsbeständigem Stahl bereit, um sich gegenseitig eine für Kinder vereinfachte Geschichte von Leo Tolstoi vorzulesen. Ein Zerrspiegel zeigt den Betrachter als kleinen Kobold, der in einem Wunderwald auf ein hölzernes Krokodil, Riesenpilze und Geister trifft.

Der Weg hat zwölf Stationen und ist etwa drei Kilometer lang. Der Rundweg um den See, zu dem die Nebenwege immer wieder zurückkehren, ist auch für Rollstuhl, Rollator und Kinderwagen gut geeignet.

Der See wurde einst künstlich angelegt, um das Wasser bei Starkregen zu speichern und Überschwemmungen zu vermeiden. Das Baden ist im See allerdings verboten, denn starke Unterwasserströmungen stellen eine erhebliche Gefahr für Schwimmer dar. Der See stammt aus den 1970er-Jahren. Da war die nahe gelegene Mühle schon mindestens 500 Jahre alt.

LAGE: Gasthof Herrenmühle, Herrenmühle 1, 73099 Adelberg

HALTESTELLE: Adelberg, Abzweigung Kloster (Bus 260 ab Göppingen oder Schorndorf ZOB)

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2

ADELBERG

RAVIOLI GENIESSEN

Kloster Adelberg

Ehe man am Sonntagnachmittag die Ulrichskapelle besichtigt, lohnt es sich, im Klosterhof einzukehren. Das italienische Restaurant bietet sehr gute, frisch zubereitete Gerichte, auch Ungewöhnliches wie etwa Ravioli mit Ziegenfrischkäse-Honig-Füllung, serviert mit Salbeibutter. Der Pizzaofen befindet sich im Gastraum, man kann also dem Bäcker wunderbar bei der Arbeit zusehen. Alles ist sauber, und die Wirtsleute sind herzlich, die Pizzeria ist beliebt, weswegen sich eine Tischreservierung empfiehlt. Im Sommer ist durch den Biergarten etwas mehr Platz.

Das Kloster Adelberg war ein wichtiges Kloster in der Zeit der Stauferkaiser. Heute stehen immerhin noch Teile der Außenmauern aus dieser Zeit. Kaiser Friedrich I., genannt Barbarossa, stellte am 25. Mai 1181 dem Kloster Adelberg ein Schutzprivileg aus und kam 1187 oder 1188 selbst hier in Adelberg vorbei, ehe er zu einem Kreuzzug Richtung Jerusalem aufbrach.

Im Kloster Adelberg hielten sich neben dem Kaiser andere wichtige Persönlichkeiten auf, als Schüler der Klosterschule etwa der Astronom Johannes Kepler. Gewohnt hat hier auch der Prälat und Generalsuperintendent Balthasar Sprenger (1724–1791), der als erster Deutscher Versuche unternahm, Sekt herzustellen. Wer noch mehr über die Klostergeschichte wissen will, dem hilft die Ausstellung in der Klostervilla weiter.

Das Sehenswerteste des Klosters ist der Altar der Ulrichskapelle. Es ist das einzige Altarwerk des Ulmer Künstlers Zeitblom. Der in Nördlingen geborene Bartholomäus Zeitblom war um 1500 der gefragteste Maler in Ulm und weit darüber hinaus. Er hatte in eine florierende Werkstatt als Meister eingeheiratet. Vermutlich war der Künstler 1519 unter den Opfern der Pestepidemie. Das Altarwerk hat sich in nahezu originalem Zustand und am ursprünglichen Ort erhalten. Der Altar besitzt, wie es bei den spätgotischen Wandelaltären üblich ist, eine Werktags- und eine Sonn- und Feiertagsseite. Die äußeren Flügelgemälde zeigen links die Geburt Christi im Stall zu Bethlehem mit der Verkündigung an die Hirten im Hintergrund, rechts die Anbetung des Kindes durch die Heiligen Drei Könige. Auf den Innenseiten der Altartafeln ist links die Verkündigung Mariens und rechts die Krönung Mariens durch Gott Vater und Christus dargestellt.

LAGE: Pizzeria Klosterhof, Fam. Serra, Kloster 1, 73099 Adelberg; ca. 100 m von der Ulrichskapelle

ÖFFNUNGSZEITEN: Pizzeria: dienstags bis samstags 17.00–23.00 Uhr, sonntags 11.00–14.00 und 17.00–23.00 Uhr; Ulrichskapelle: sonntags und feiertags im Sommer von 14.00–16.00 Uhr, im Winter bis 17.00 Uhr

HALTESTELLE: Adelberg, Abzweigung Kloster (Bus 260 von Göppingen oder Schorndorf)

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3

ALLMERSBACH IM TAL

VOLKSWANDERN

Wandern, Gussofen- & Baumgalerie

Es gibt sie noch: Wanderurkunden! Die Berg- und Wanderfreunde Allmersbach im Tal, die Teil des Deutschen Volkssportverbandes sind, unterhalten permanente Wanderwege, die direkt an ihrem Vereinsheim am Sporterlebnispark Allmersbach beginnen, der zum Trampolinhüpfen, In-Hütten-Campen, zum Wassertreten, Boulen und Bouldern sowie Basketballspielen einlädt.

Täglich außer montags kann man ab 11:30 Uhr im Wandertreff Waldeck eine Startkarte erwerben und erhält bei der Rückkehr einen Stempel ins Wertungsheft. Für die Erfüllung der PW- (permanente Wanderwege-)Sonderwertung bedarf es der erfolgreichen Teilnahme an wahlweise 10, 25 oder 40 Wanderungen auf diesen Wegen innerhalb und außerhalb Deutschlands. Wie schnell man wandert, ist egal, ebenso die Zahl der Pausen. Es geht lediglich darum, etwas für die »Volksgesundheit« zu tun. Und die kann man z. B. auf der »Bürg-Runde« stärken, einem 11 km langen Wanderweg, dessen Wegbeschreibung man ebenfalls im Wanderheim oder auf dem Rathaus bekommt. Der Weg mit wunderschönen Aussichten auf die Backnanger Bucht, den Raum Ludwigsburg und Stuttgart führt durch Streuobstwiesen und Wald.

Wo der Weg zum ersten Mal links, dem Waldrand folgend, abbiegt, kann man nach rechts einen Abstecher nach Allmersbach machen und auf der Stiftswaldstraße wieder rechts ins Reutle gehen. Im Haus 46 stellt Günter Wulf eine Sammlung gusseiserner Öfen und von ihm hergestellter Bäume aus Kupferdraht aus, die er feuerverzinnt, um sie vor Grünspan zu schützen. Aus Zinn bildet er je nach Baumart auch schorfige und glatte Rinden nach.

Kabel zu löten war Wulfs berufliche Aufgabe. Im Ruhestand widmet er sich nun seinen Lieblingsmaterialien, um aus an sich für technische Zwecke verwendeten Drähten organische Gebilde zu machen, die teils für versilberte Bonsais gehalten werden. Für seinen größten Baum hat er 23 Kilogramm Kupferdraht verarbeitet und verzwirnt.

Unter den Öfen ist der älteste von 1720. Am Dekor der Öfen kann man ihre Entstehungszeit erkennen. Einen Jugendstilofen zieren Mohnblumen, ein Ofen von 1820 hat eine Lyra als Motiv. Zu sehen gibt es Säulenöfen, Etagenöfen, Aufsatzöfen, Kochöfen, Füllregulieröfen aus dem Historismus mit antiken Dekoren und Kastenöfen. Alle Öfen sind von deutschen Hüttenwerken gefertigt worden.

LAGE: Wandertreff Waldeck, Schorndorfer Straße 70, 71573, Allmersbach im Tal; Günter Wulf, Im Reutle 46, 71573 Allmersbach im Tal

ÖFFNUNGSZEITEN: Wandertreff: täglich außer montags ab 11.30 Uhr; Wulf: dienstags und donnerstags 10.00–17.00 Uhr oder nach Vereinbarung unter Tel. 07191-52542

HALTESTELLE: Allmersbach im Tal, Schule (Bus 381 von Backnang Richtung Strohhof Althütte oder Bus 383 Richtung Unterweißach)

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BACKNANG

GETTO–WORKOUT

Calisthenics-Station und Grillstelle

Die Bronx im Plattenwald? Calisthenics oder Eigengewichtsübungen sind ein Sport, der in den USA, schwerpunktmäßig in New York, entstand, wo sich in Parks an Klimmzugstangen und Leitern Menschen für Fitnesstraining an der frischen Luft treffen – meist allerdings in der Stadtluft. Calisthenics ist ein Kraftsport, der Elemente des Parcours, des Breakdance und des klassischen Turnens vereint. Calisthenics-Gruppen, die ihren Sport teilweise als Getto-Workout bezeichnen, stellten Videos ins Internet, die zuerst in Osteuropa beachtet wurden. In Deutschland kam 2013 bei Galileo der erste Fernsehbeitrag über Calisthenics, allerdings gibt es hier bisher wenige Orte, an denen man es betreiben kann. Backnang hat die Nase vorn mit gleich zwei Calisthenics-Stationen, einem an der S-Bahn-Haltestelle in Maubach.

Das andere Backnanger Outdoor-Gym am Plattenwald verfügt über mehrere Klimmzugstangen, Doppelbarren, Hangelleiter, Sprossenwand und eine Art Devilsladder. Für solche, die sich nicht bei YouTube fortgebildet haben, werden auf einer Tafel Vorschläge für für verschiedene anspruchsvolle Übungen gemacht, die alle der eigenen Fitness dienen.

Im Plattenwald fühlt man sich nicht gerade wie im Getto. Kein Haus ist zu sehen. Aber wenn man schon auf urbanes Flair verzichten muss, so kann man sich hier nach dem Training an der Grillstelle stärken und die Kinder auf dem wunderbaren, großen Waldspielplatz toben lassen, der eine Seilbahn, verschiedene Schaukeln und Klettergeräte und eben auch Klimmzugstangen für Kinder bietet.

Nicht aus den USA, sondern aus der Schweiz stammt die Idee zu einem Vita-Parcours, einem Trimm-dich-Pfad in der Nähe des Grillplatzes. Die Vita-Parcours mit ihren blauen Erklärungsschildern genossen ihre größte Popularität in den 1970er-Jahren. In den 1990er-Jahren galten sie als altmodisch, und viele Gemeinden ließen ihre Pfade verkommen. Heute gibt es ein Revival der Trimm-dich-Pfade und der Bewegung ohne Verein und ohne Zeitvorgabe in der freien Natur. Der Pfad in Backnang ist noch gut in Schuss – ganz bei der Stange geblieben!

LAGE: Grillstelle Plattenwald, Häfnersweg, 71522 Backnang

HALTESTELLE: Backnang Weidenweg (Bus 362 vom ZOB Backnang Richtung Tausgymnasium)

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5

BACKNANG

WILD FÜTTERN

Wildgehege

Während in vielen Tierparks das Füttern verboten ist, ist es im Backnanger Wildtiergehege, das sich in der Nähe des Waldfriedhofes befindet, ausdrücklich erlaubt. Es gibt allerdings keinen Futterautomaten. Das Futter muss mitgebracht oder vor Ort gesammelt werden: Äpfel, Kastanien, Eicheln oder Gras fressen die Tiere gerne. Sie lieben auch Rüben, Mais und Hafer. Von kleinen Holzplattformen, auf die Treppenstufen führen, kann das Futter hinter den Zaun geworfen oder direkt an die Waldtiere abgegeben werden. Zum Beobachten der Tiere sind die Holztürme auch bestens geeignet.

Dass man manchmal Geduld braucht, bis die Tiere erscheinen, hängt damit zusammen, dass sie sich bei Bedarf auch zurückziehen können, um ungestört zu sein. Durch das Tal führt ein Geländeeinschnitt, der von außen nicht einsehbar ist.