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Adrien Mamadou Sawadogo

Gott hat mich
ergriffen

Vom Islam zum Christentum –
weder Sieg noch Niederlage

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Bibliografische Information: Deutsche Nationalbibliothek.

Die deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Die Originalausgabe erschien unter dem Titel:

TÉMOIGNAGE

DIEU SEUL L’EMPORTE

Ma conversion n’est ni une victoire

ni une défaite mais l’œuvre de Dieu

© Adrien Mamadou Sawadogo

© Harmattan, Burkina 2016

GOTT HAT MICH ERGRIFFEN

Vom Islam zum Christentum – weder Sieg noch Niederlage

Adrien Mamadou Sawadogo

© Media Maria Verlag, Illertissen 2017

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-9454014-0-8
eISBN 978-3-9454017-6-7

www.media-maria.de

INHALT

VORWORT

DANKSAGUNG

EINLEITUNG

I. KAPITEL
Mein Weg

I.1Mein muslimischer Glaube

I.2Das Zeugnis, das alles auf den Kopf stellte: meine Konversion

II. KAPITEL
Die Hindernisse auf dem Weg

II.1Euer Priester hat Angst

II.2Der berechtigte Zorn meiner muslimischen Brüder: Willst du etwa sagen, dass jeder Christ werden soll?

II.3Der Tag meiner Firmung: der Ruf zu einem Leben als Missionar und zusätzlich zum Priestertum

II.4Der berechtigte Zorn meiner Eltern, die die Religion meiner Vorfahren praktizierten: Willst du sagen, dass alles, was unsere Väter getan und uns überliefert haben, nichts taugt?

II.5Eine neue Prüfung

III. KAPITEL
Der uns getrennt hat,
versöhnt uns

III.1Das Wunder meiner Priesterweihe: das Zeugnis meines Vaters

III.2Zur Verwunderung meines Großonkels: »Dieses
Kind bedarf in keiner Weise deiner Opfer«

III.3Das Zeugnis, das uns versöhnt hat: »Du hast also den Propheten Issa (Jesus) gesehen«

IV. KAPITEL
Christ und Apostel:
Beides bin ich

IV.1Zwischen Rebellion und Annahme der göttlichen Gnade

IV.2Du wirst der Abglanz meiner Herrlichkeit sein

SCHLUSS

Dieses Buch konnte nur dank der Unterstützung meiner Freunde und meiner Mitbrüder in der Gesellschaft der Afrikamissionare, auch »Weiße Väter« genannt, erscheinen. Mein besonderer Dank gilt Pater Maurice Borrmans und Brigitte und Jean Varret und ihren Freunden.

Gewidmet meinem Vater al-Hãdjdj Issa Sawadogo und meiner Mutter Minata Rouamba, für die ich den Schutz der seligsten Jungfrau Maria und ihres Bräutigams, des heiligen Josef, erflehe. Sie waren mir auf meinem Lebensweg ein wunderbares Abbild der Eltern Jesu.

Meine Lieben, ihr beide habt gelitten, ohne zu wissen, warum. Möge dieses im Glauben und in Liebe dargebrachte Opfer euch zur Herrlichkeit des lebendigen Gottes führen, auf den ihr all eure Hoffnung gesetzt habt.

Euer Sohn gibt euch seinen priesterlichen Segen im Namen des lebendigen Gottes, wie er sich offenbart hat, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

VORWORT

Der Besucher, der in Granada in Spanien das wunderbare architektonische Juwel, den Palast der Alhambra, entdeckt, den dort im Jahr 1492 die letzten muslimischen Emire der Stadt, die Nasriden, als Geschenk hinterlassen haben, wird sich über die arabische Formel wundern, die er Hunderte Male im Stuck der Mauern eingraviert findet: Lā ghāliba illā-llāh (»Es gibt keinen Sieger außer Gott«), das heißt, »Gott wird letzten Endes immer den Sieg davontragen«. Und genau dies will ein Muslim, der zu den guten arabischen Leuten im Maghreb-Gebiet gehört, ausdrücken, wenn er diese Formel in seinem Dialekt ausspricht: »Allāh ghāleb« – »Gott ist der Sieger« –, »zu guter Letzt wird Gott der Sieger sein« in jeder schwierigen Situation, in der alles unmöglich oder widersinnig erscheint und in der die Menschen annehmen müssen, was Gott für sie vorgesehen hat.

Der Leser der vorliegenden Autobiografie von Adrien Mamadou Sawadogo ist eingeladen, sich mit ihm auf eine Entdeckungsreise zu begeben und ihn auf seinem ungewöhnlichen Weg zu begleiten, den er zunächst als aufrichtig glaubender Muslim begann und der ihn zum Christentum führte, wo er heute als Priester und Afrikamissionar tätig ist. Es ist »Gott, der den Sieg davonträgt«, wie auch immer die freie Wahl seiner Geschöpfe ausfallen mag und welche existenziellen Entscheidungen sie auch immer im Laufe ihres eigenen Lebens treffen mögen. Der Titel, den Adrien seinem geistlichen Abenteuer und dem Bericht seiner Bekehrung zu Jesus Christus gegeben hat, bestätigt: Es handelt sich »nicht um einen Sieg« des Christentums »noch um eine Niederlage« des Islam, sondern letztlich vielmehr um die Erfüllung eines »Werkes Gottes«, dem Adrien entsprechen wollte in der Treue zu den Zeichen, die Gott ihm in seinem Leben hat offenbar werden lassen. Sie wurden immer klarer und eindringlicher, sodass Adrien sich am Ende selbst Gott übergab mit den Worten: Lā ghāliba illā-llāh – »Es gibt keinen Sieger außer Gott«. Ja, »Gott allein hat das letzte Wort in meiner Geschichte«, schreibt er, und der Beweis dafür ist, dass während seiner Priesterweihe in der Kathedrale von Banfora sein Vater Issa und seine Mutter Minata, die im letzten Moment angekommen waren, die gleiche Tatsache anerkennen und bestätigen mussten, obgleich sie beide aufrichtig glaubende Muslime blieben und sich bei diesem Anlass mit ihrem Sohn versöhnten: Allāh ghāleb, ja, »Gott trägt den Sieg davon«, denn es ist wirklich »allein das Werk Gottes« und wir müssen uns ihm im Vertrauen und mit Dank übergeben.

Natürlich können Skeptiker die Wahrhaftigkeit der hier von Adrien berichteten Tatsachen in Zweifel ziehen oder sie auf psychologische Phänomene zurückführen, sie sogar als pathologisch oder als merkwürdige Erscheinungsform eines christlichen Über-Ichs betrachten, das in seinem Unterbewusstsein oder seinem Unbewussten arbeitet. Aber die Ereignisse, die er mir, der ihn schon lange kennt, beschrieben hat, führen alle zu der Erkenntnis, diese als wahr anzunehmen: Diese »innere Stimme« war für ihn immer eine Inspiration und manchmal geradezu eine Aufforderung, dem zu folgen, was sie ihm vorgab. Es kann also nicht darum gehen, die wertvolle Inspiration zu leugnen, die für ihn von dieser Stimme ausging, noch ihren Einfluss auf die von ihm glücklich zu Ende geführten Initiativen abzustreiten.

Der Christ kann darin die Gegenwart und das Wirken des Heiligen Geistes erahnen, selbst wenn er durchaus das Recht hat, davon auszugehen, dass dieses besondere Eingreifen Gottes sich nur für den Betroffenen als Geschenk einer besonderen Gnade auswirkt, zu der die innige Vertrautheit gehört, die jeder Glaubende mit seinem Gott und jeder Christ mit Jesus lebt. Da aber das Evangelium uns auffordert, die Bäume von ihren Früchten her zu beurteilen, ist es uns möglich, in dieser »Konversion Adriens« ein privilegiertes Eingreifen Gottes zu erkennen, das nicht nur ihn verpflichtet, sondern auch unsere respektvolle Betrachtung nahelegt. Nur der gläubige Leser wird ihn auf seinem Weg begleiten und mit ihm den Herrn der Barmherzigkeit preisen, dem wir dieses Eingreifen verdanken, das von uns in seinem vollen Wert geschätzt werden sollte. Wenn eine »Konversion« geschieht, müssen wir feststellen und anerkennen, dass sie »das Werk Gottes« ist, ohne dass sie einen Sieg oder eine Niederlage für irgendjemanden bedeutet.

Maurice Borrmans1

1Pater Maurice Borrmans gehört den »Weißen Vätern«, der Gesellschaft der Afrikamissionare, an und ist Doktor der Islamologie. Er ist Professor für Islamologie und Arabisch am PISAI (Päpstliches Institut für Arabische und Islamische Studien mit Sitz in Rom und Kairo) und tritt international als Referent auf.

DANKSAGUNG

In Gemeinschaft mit all jenen, die in diesem Bericht das Geheimnis der allumfassenden Liebe des lebendigen Gottes erkennen, lobe und danke ich ihm für all seine Gaben. Ich danke von ganzem Herzen meiner großen leiblichen Familie sowie auch meiner muslimischen Gemeinschaft, meiner ersten geistlichen Familie, die mein Herz geschult hat für ein Leben aus dem Glauben, der mir eine Quelle der Harmonie und des Friedens ist. Meine ganze Dankbarkeit gilt auch den Menschen, die mich auf diesem Weg bestärkt haben, ebenfalls den christlichen Gemeinschaften, für die ich als Missionar und Priester in Afrika arbeite. Meine Erfahrung als Missionar in eurer Gemeinschaft hat mich im göttlichen Ursprung meines Weges und meiner Berufung bestärkt. Und auf ganz besondere Weise möchte ich den Personen danken, die durch dieses Zeugnis angesprochen wurden und die nicht aufgehört haben, mich beharrlich zu bitten, es niederzuschreiben, damit es auch für andere verfügbar ist. Ich möchte mich auch bei ihm, dem ich die Klarheit des Textes und das schöne Vorwort verdanke, herzlich bedanken. Er hat gelesen und nochmals gelesen, korrigiert und den Text in seinem Herzen bewegt, trotz seiner schwachen Gesundheit: Pater Maurice Borrmans, tausend Dank!

Heiliger Vater, Papst em. Benedikt XVI., danke, dass Sie die letzte Stimme waren, die mir ein »Zeichen des Herrn« gewesen ist, um mir zu sagen, dass die Zeit endlich gekommen ist, um dieses Zeugnis zum Nutzen aller niederzuschreiben.

Meine große Dankbarkeit spreche ich auch der Geistlichen Familie »Das Werk« aus für den vielfältigen geistlichen und brüderlichen Austausch, der dieses Zeugnis hat reifen lassen.

Danke an Brigitte und Jean Varret, meine Nazareth-Familie, die mich begleitet haben in der Abfassung meines Berichts über meinen Lebensweg. Und schließlich ein herzliches Dankeschön meiner geistlichen Familie, der Gesellschaft der Afrikamissionare, für die Geduld, die sie mir im Laufe meiner Ausbildung entgegengebracht, und für das Vertrauen, das sie in meine ganz besondere Berufung gesetzt hat. Möge der dreimal heilige Gott uns alle in der Einheit des Glaubens an seine Liebe und Barmherzigkeit behüten.

EINLEITUNG

Wer bin ich?