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TRUTZ HARDO

DAS GROSSE HANDBUCH DER REINKARNATION

HEILUNG DURCH RÜCKFÜHRUNG

Überarbeitete Neuausgabe

Mit einem Vorwort von
Johannes von Buttlar

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ZUEIGNUNG

Dieses Buch möchte ich meiner verehrten Lehrerin Elisabeth Kübler-Ross zueignen, durch die ich indirekt und direkt sehr viel lernen durfte, vor allem aber dies: Mut zu haben, mit neuen erkannten Wahrheiten hervorzutreten, auch wenn dies den Anhängern eines etablierten Weltbildes misshagen mag.

Alle Rechte vorbehalten.

1. Auflage 1998 im Peter Erd Verlag, München

ISBN: 978-3-89845-549-7

1. Auflage 2018

Verlag »Die Silberschnur« GmbH · Steinstr. 1 · 56593 Güllesheim

WIDMUNG

Dieses Buch möchte ich sämtlichen Psychotherapeuten widmen, die den Mut haben, völlig neue Wege zu gehen, um ihren Patienten erfolgreicher und schneller helfen zu können. Weiterhin möchte ich dieses Buch allen Krankenkassen widmen, auf dass sie zum einen den Psychotherapeuten die Anwendung dieses neuen Therapieansatzes finanziell ermöglichen und zum anderen selbst Ausgaben in unvorstellbarer Höhe sparen, die auf die bisherigen, oft langwierigen Therapien verwandt werden. Zum dritten möchte ich es jenen auf diese Therapie ansprechenden Patienten widmen, die schon seit Jahren darauf warten, möglicherweise endlich von ihren psychischen, psychosomatischen und oft auch von ihren somatischen Leiden befreit zu werden.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort von Johannes von Buttlar

Einleitung

I. THEORETISCHER TEIL

A. Die philosophischen Hintergründe der Rückführungstherapie

1. Von den drei Prinzipien

a) Das geistige Prinzip

b) Das seelische Prinzip

c) Das materielle Prinzip

2. Die Liebe als Lernziel

3. Das Gesetz des Karmas

4. Die Schule des Lebens

5. Der Emotionalkörper

6. Das Höhere Selbst

7. Von der Gesamtseele und ihren Seelenteilen

B. Psychologische Grundlagen der Rückführungstherapie

1. Der Grundansatz der herkömmlichen Psychotherapien

2. Mögliche Integration der Rückführungstherapie in die bisherigen Therapieformen

a) Autogenes Training

b) Verhaltenstherapie

c) Gruppentherapie

3. Die Rückführungstherapie als Therapie für ein neues Jahrtausend

C. Das Grundmodell der Rückführungstherapie

1. Zur Ursachenverankerung von Symptomen

2. Die Lokalisation von Symptomen

3. Die Vernetzung von Ursache und Wirkung

4. Die Verwandlung von Blei in Gold

5. Das lila Zimmer

D. Von den Wirkungsweisen der Programmierungen

1. Bewusste und unbewusste Programmierungen

2. Der Mensch als Produkt seiner Programmierungen

3. Wann sind wir programmierbar?

4. Die Entstehung von Programmierungen

5. Arten der Auswirkung

6. Erinnerungsbilder

7. Condensed experiences

8. Unlogische Programmierungen und ihre “innere” Logik

9. Programmierung bei Homosexualität

10. Die Bedeutung der Gefühle

11. Einander widersprechende Programmierungen

12. Der normale karmische Ausgleich

13. Programmierungen auf der Seelenebene

14. Das Ende aller Programmierungen

E. Das Gehirn als Computer

1. Die linke Gehirnhälfte (LGH)

2. Die rechte Gehirnhälfte (RGH)

3. Der Mann, der sein Gedächtnis verlor

4. Die Integration der beiden Gehirnhälften

F. Die Bedeutung des Alphazustandes für Rückführungen

1. Die vier Bewusstseinszustände

2. Schätze, die beim Eintauchen in den Alphazustand zu heben sind

3. Die Beschaffenheit der Schwingungsfrequenzen in den verschiedenen Wahrnehmungszuständen

4. Die sechs Tiefenstufen des Alphazustandes

Der erste Tiefenzustand

Der zweite Tiefenzustand

Der dritte Tiefenzustand

Der vierte Tiefenzustand

Der fünfte Tiefenzustand

Der sechste Tiefenzustand

G. Was vermag die Rückführungstherapie?

1. Wer kann in der Rückführungstherapie geheilt werden?

2. Wer kann in der Rückführungstherapie nicht geheilt werden?

3. Was kann durch die Rückführungstherapie geheilt werden?

a) Eigenheiten

b) Ängste und Phobien

b1) Exkurs über Fritz Riemanns “Grundformen der Angst”

c) Sexuelle Störungen

d) Beziehungsprobleme

e) Gemütskrankheiten

f) Gemütsäußerungen

g) Allergien

h) Psychosomatische Krankheiten

i) Schuldgefühle

j) Komplexe

k) Alpträume

l) Körperliche Geburtsmerkmale und Geburtsschäden

m) Krankheiten

n) Eingebildete Krankheiten

o) Psychomotorische Störungen

p) Psychische Krankheiten

q) Psychische Blockaden

r) Zwangshandlungen

s) Kinderlosigkeit

t) Besessenheit

4. Die Proportionalität bei individuellen Heilerfolgen

5. Ausblick auf die Rückführungstherapie der Zukunft

H. Der Rückführungstherapeut

1. Ist es nötig, an die Reinkarnation zu glauben?

2. Die Aneignung von Fachwissen

3. Erkennen, wer für die Rückführungstherapie geeignet ist und wer nicht

4. Falsches und richtiges Vorgehen in der Fragetechnik

5. Das Herauslassen der angestauten Emotionen

6. Die Begleitfunktion des Therapeuten in der Therapie

7. Die Mithilfe von höherer Seite

8. Die spirituellen Auswirkungen der Rückführungstherapie

a) Auf den Klienten

b) Auf den Therapeuten

II. PRAKTISCHER TEIL

A. Was vor dem Rückführungsvorgang zu beachten ist

1. Die Verabredung des ersten Termins

2. Das Erstgespräch

3. Die Kurzanamnese

4. Die ausführliche Anamnese

5. Kurzbeschreibung der Rückführungsmethode

a) Hypnose oder nicht

b) Die Funktionen der beiden Gehirnhälften

c) Der Alphazustand

d) Die Begleitung durch das Höhere Selbst

6. Der Händefalttest

7. Vorübung: Ich komme nach Hause

8. Das Ende des Erstgespräches

9. Äußere Voraussetzungen

10. Beginn der ersten Therapiesitzung

B. Die Durchführung der Rückführungstherapie

1. Die Countdown-Entspannungsmethode

a) Die komplette CDE-Methode

b) Die verkürzte CDE-Methode

2. Die hypnotische Methode

3. Auf der Wiese

4. Das Wolkenbett

5. Vor dem Wolkentor

6. Eintritt in das frühere Leben

7. Die Hauptursache des Problems

8. Wieder vor dem Wolkentor

9. Eintritt in das Täterleben

10. Auf dem Berg der Erkenntnis

11. Der Kelch der Vergebung

12. Die Deprogrammierung

13. Die Reprogrammierung

14. Die Rückkehr in das heutige Leben

15. Überblick über den Ablauf einer einzelnen Rückführungstherapie

16. Nach der Rückführung

17. Die Zurückführung in das heutige Leben

a) Wenn unbeabsichtigt das heutige Leben aufgesucht wird

b) Scanning des heutigen Lebens

18. Die pränatale Phase

19. Das Erlebnis der Geburt

20. Die Auflösung

C. Problemauflösungen mit Personen

D. Besondere Vorgehensweisen

1. Bei plötzlichem Abbruch

2. Blockadenauflösungen

3. Besessenheit

4. Ungewöhnliche Leben

5. Jenseitiges Erleben

E. Abweichende Vorgehensweisen

1. Asthma und Epilepsie

2. Karmische Präventivkrankheiten als Blockerkrankheiten

F. Ganzheitliches Heilen

1. Body Scanning

2. Soul Scanning

3. Auswahl durch das Höhere Selbst

III. BEISPIELE AUS DER PRAXIS

A. Heilung von Krebs

B. Heilung von Migräne

C. Heilung einer Spinnenphobie

Anhang: Zur Genese der Ängste

Nachwort

Anmerkungen

Abkürzungen

Namen- und Sachregister

Literaturverzeichnis

Über den Autor

Vorwort von
Johannes von Buttlar

Die Reinkarnationstherapie bzw. Rückführungstherapie wurde in Kalifornien (wo sonst?) “gefunden”. Erst in den fünfziger Jahren trat sie in den USA immer mehr in das Bewusstsein der “Insider”. Danach verbreitete sie sich dort wie ein Lauffeuer, denn einige prominente Psychiater, Psychologen und Therapeuten hatten sie bereits in ihre Praxis integriert, schrieben begeistert Bücher über sie, so dass die Fachwelt, aber auch der Laie aufhorchte.

Die Rückführungstherapie führt den im Alphazustand befindlichen Patienten/Klienten zu den Wurzeln seines Problems, wo immer diese sein mögen, ob im heutigen oder (wie meistens) in einem früheren Leben. Die Ursache wird aufgedeckt und bewusst gemacht, so dass der Betreffende sich von seinem Problem lösen kann. Mit dieser erstaunlichen Methode können fast alle Krankheitssymptome, aber auch Beziehungsprobleme aufgedeckt und oft auch für immer losgelassen werden, wodurch entweder eine wesentliche Besserung oder gar eine vollständige Heilung bewirkt wird.

Ich selber habe mich schon seit meiner Zeit an der Universität in London mit Hypnose und mit Rückführungen in frühere Leben beschäftigt. Daraus habe ich viele wertvolle Erkenntnisse für mein heutiges Leben gewinnen können. Mehrere Menschen habe ich schon damals in ihre jeweiligen früheren Leben zurückgeführt und habe ihnen zu großen Erkenntnissprüngen, die mit Rückführungen oft einhergehen, verholfen, die ihnen wiederum halfen, ihr Leben harmonischer an Körper, Geist und Seele ausrichten zu können.

Viele Wissenschaftler von Rang haben die Realität der Reinkarnation anhand überzeugender Untersuchungen nachgewiesen, allen voran Professor Ian Stevenson.

Einen der nachhaltigsten Beweise jedoch liefert die Rückführungstherapie. Denn erkennt der Patient im Alphazustand zum Beispiel den “logischen” Grund seiner chronischen Kopfschmerzen, deren Ursache (eventuell eine tödliche Kopfverletzung) in einem früheren Leben aufgedeckt wird, steht einer Besserung oder einer völligen Heilung nichts mehr im Wege, es sei denn, dass aus karmischen Gründen eine Heilung noch nicht stattfinden darf.

In der bisherigen Rückführungstherapie begnügte sich der Therapeut damit, seinen Patienten die Ursache seines heutigen Symptoms erkennen zu lassen, hoffend, dass diese Erkenntnis reicht, um es aufzulösen. Doch die Erfolge waren unterschiedlich und ließen zu wünschen übrig. Ein Symptom darf nicht nur bei seiner Ursache aufgesucht und bewusst gemacht werden, sondern die im Unterbewusstsein bzw. im Emotionalkörper aufgestauten Energien müssen herausgelassen werden, um eine vollständigere und nachhaltigere Heilung zu bewirken.

Trutz Hardo hat ein umfassendes Buch über die Rückführungstherapie vorgelegt, das all die aus meiner Sicht notwendigen Vorgänge beschreibt, zudem noch wirkungsvolle rituelle Auflösungspraktiken hinzufügt, um einen optimalen Erfolg durch diese oft Wunder bewirkende Therapie zu gewährleisten. Wenn normalerweise Psychiater und Therapeuten Bücher über die Rückführungstherapie schreiben, berichten sie über ihre sensationellen Erfolge, so dass der Leser erstaunt die Fakten zur Kenntnis nimmt und sich oft wünscht, sich sobald wie möglich in eine Rückführungstherapie zu begeben.

Das Besondere an dem hier vorliegenden Buch ist, dass der Autor im theoretischen Teil nicht nur einen philosophischen Zusammenhang erstellt und viele erstaunliche Beispiele aus seiner eigenen Praxis wiedergibt, sondern dass er im praktischen Teil dem Therapeuten eine detaillierte Anleitung vorstellt, wie eine erfolgreiche Therapie durchzuführen ist. Normalerweise teilen Therapeuten das Geheimnis ihres oft mühsam erworben therapeutischen Vorgehens nicht in Büchern mit, sondern vermitteln dieses nur in teuren Ausbildungsseminaren.

Mich erstaunt, dass solch ein zukunftsweisendes Buch von einem Deutschen in Deutschland geschrieben wurde, und nicht wie üblich zuerst aus den USA zu uns gelangt.

Ich bin überzeugt, dass dieses Buch ein Trendsetter für neues Denken und Umdenken innerhalb der Therapie und Psychiatrie sein wird. Es passt auch in das neue bewusstseinserweiternde Aufwachen zu Beginn eines neuen Jahrtausends, das den Menschen nicht mehr eingeengt sieht in Raum und Zeit, sondern ihn zu einem holistischen Denken und Fühlen führt, das ihn mehr und mehr begreifen lässt, welch großes Potenzial der geistigen, körperlichen und seelischen Entfaltung noch in ihm veborgen ist, das es zu entdecken gilt.

Dieses Buch ist im wahrsten Sinne ein Geschenk für alle diejenigen, die sich an Körper, Geist und Seele Gesundung wünschen.

Einleitung

Dieses Buch wendet sich in erster Linie an Psychiater, Psychologen und Psychotherapeuten, die offen sind, eine neue, erfolgreiche Therapieform zur Kenntnis zu nehmen und eventuell auszuprobieren oder auch in ihre Praxis einzubeziehen. Zum zweiten wendet sich dieses Buch an alle ausübenden oder werdenden Therapeuten verschiedenster Ausrichtung, die die Rückführungstherapie in ihre Praxis integrieren oder sich ihr ganz und gar zuwenden möchten. Und schließlich möchte dieses Buch auch für all jene Leser und Leserinnen geschrieben sein, die sich für die menschliche Psyche und die Einwirkungen früherer Leben auf diese interessieren. Vielleicht mögen sie dann selbst den Wunsch verspüren, sich einmal in eine Therapie dieser Art zu begeben, um ein oder mehrere Probleme aufzulösen. Was den Autor zum Schreiben dieses Buches veranlasste, ist die tiefe Überzeugung, dass für viele bislang als unheilbar geltende Krankheiten endlich ein Schlüssel gefunden wurde, von dessen Vorhandensein nicht nur Millionen von Heilungsbedürftigen nichts wissen, sondern auch Hunderttausende derer, die in einem Heilberuf tätig sind. Ich sehe es somit als dringliche Aufgabe an, diese so erfolgreiche Therapieform einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Tausende von Kranken sind die neuen Wege dieser neuartigen Therapie bereits gegangen und haben oftmals spontan Heilung erlebt, nachdem sie – nach zahllosen erfolglosen anderweitigen Versuchen – schon daran gezweifelt haben, je Besserung oder Heilung zu finden.

Die Rückführungstherapie (regression therapy) versetzt den Klienten zumeist in einen wachschlafähnlichen Zustand (Alphazustand) und führt ihn zu den Ursachen seines Symptoms oder Problems zurück. Diese Ursachen können dabei sowohl in diesem Leben (zum Beispiel im Erwachsenenalter, in der Jugend, Kindheit oder im Mutterleib) als auch in einem früheren Leben liegen. Aus letzterem Grund wird die Rückführungstherapie auch gerne als Reinkarnationstherapie (reincarnation therapy oder past life therapy) bezeichnet, und entsprechend wird von “Reinkarnationstherapeuten” gesprochen. Da diese Therapie jedoch die Ursache von Symptomen und Problemen aufdeckt, wo immer sie zu finden sein mögen – also auch im heutigen Leben –, halte ich die Begriffe Rückführungstherapie und Rückführungstherapeut für angebrachter. Aus diesem Grund greife ich auch in diesem Buch ausschließlich auf diese beiden Termini zurück.

Wie so viele neue Ansätze in Psychologie und Therapie stammt auch die Rückführungstherapie aus Kalifornien. Soweit ich es überblicken kann, waren Dr. Irene Hickmann und Dr. Hazel Denning neben Ron Hubbard und Valney G. Mathison die Ersten, die (schon zu Beginn und Mitte der fünfziger Jahre) auf das Heilpotenzial stießen, das das Aufdecken früherer Leben in sich birgt. Diese neue Therapieform gewann nur langsam an Boden, bis sie schließlich von zahlreichen Psychotherapeuten und Psychiatern ausprobiert und als wirkungsvoll erkannt wurde. Zwei davon möchte ich an dieser Stelle zu Wort kommen lassen.

Der durch Bücher und Fernsehauftritte bekannte Psychiater Prof. Dr. Adrian Finkelstein hat die Rückführungstherapie an Patienten ausprobiert und dabei nicht nur Beweise für die Tatsächlichkeit der Reinkarnation erhalten, sondern auch verblüffende therapeutische Erfolge erzielt. Er schreibt:

“(…) Ich fühle mich als Arzt und Psychiater gehalten, einige philosophische Überlegungen zur Bedeutung dieser außerordentlichen Entdeckungen anzustellen. Sie haben meine Sichtweise der Krankheit wie auch des gegenwärtigen Lebens beträchtlich verändert. Ich sehe meine Patienten wie auch Menschen im Allgemeinen in neuem Licht. Diese Entdeckungen eröffnen für Diagnose und Therapie neue Horizonte. (…) Leider gibt es nur wenige Psychiater und Ärzte aus anderen Disziplinen, die diesem Forschungsbereich offen und interessiert gegenüberstehen. Ich möchte die Ärzteschaft daher aufrufen, sich dieses Gebietes anzunehmen, da es für viele ungelöste Probleme, mit denen wir in der Praxis zu kämpfen haben, Lösungen zu bieten vermag.”1

Der Psychiater Prof. Dr. Brian Weiss, der schon mehrere Bücher zur Rückführungstherapie geschrieben hat, bemerkt: “Ich erkannte, dass die Reinkarnationstherapie eine schnelle Methode zur Behandlung psychiatrischer Symptome wie auch solcher Probleme ist, deren Linderung früher nur mit monate- oder jahrelanger kostenaufwendiger Therapie möglich gewesen wäre. Sie bietet einen viel direkteren Weg zur Heilung von Schmerzen und Ängsten. Ich fing an, diese Therapie auch bei anderen Patienten einzusetzen und erzielte auch hier ausgezeichnete Ergebnisse.”2

Nach jahrelangem Einsatz der Rückführungstherapie wendet er nun bei etwa vierzig Prozent seiner Patienten die Rückführung in frühere Leben an, während bei sechzig Prozent herkömmliche Methoden ausreichen. “Für die besagten vierzig Prozent ist die Regression in frühere Leben jedoch der Schlüssel zur Heilung. Auch der beste Therapeut kann keine vollständige Heilung des Patienten bewirken, solange er sich in den klassischen Grenzen einer einzigen Lebensspanne bewegt, wenn das die Symptome verursachende Trauma in einem früheren Leben anzufinden ist, das vielleicht Jahrhunderte oder gar Jahrtausende zurückliegt. Kommt in solchen Fällen die Reinkarnationstherapie zur Anwendung und bringt die lange verdrängten Erinnerungen ins Bewusstsein, tritt gewöhnlich eine schnelle und dramatische Besserung der heutigen Symptomatik ein.”3

An dieser Stelle möchte ich einflechten, dass natürlich nun nicht alle Psychotherapeuten denken sollten, dass sie mit ihrem bisherigen Ansatz auf dem Holzweg sind und sich schleunigst auf einen anderen Weg begeben sollten, um nicht einmal als “überholt” und “ungefragt” das Schlusslicht zu bilden. Vielmehr könnte die Rückführungstherapie eine zusätzliche Bereicherung ihrer bisherigen Methoden darstellen, so dass bei Klienten, bei denen die eine Methode keine Erfolge zeigt, die andere zur Anwendung kommen könnte.

Außerdem kommt die Rückführungstherapie auch nicht für alle Patienten infrage. Zum Beispiel dürfte sie bei Klienten mit schwerer geistiger Behinderung aussichtslos und bei Schizophrenen nur in schubfreien Phasen hilfreich sein. Auch in akuten Angst- oder Krisensituationen dürfte diese Therapieform kaum Erfolge zeitigen. Weiterhin lassen sich zehn Prozent der Klienten nicht oder nur schwer, beziehungsweise nicht tief genug in den Alphazustand versetzen, so dass auch bei dieser Gruppe die Rückführungstherapie nicht zur Anwendung kommen kann. Aus eigener Erfahrung bin ich jedoch davon überzeugt, dass sich 80 bis 85 Prozent aller Menschen für die Rückführungstherapie eignen, solange sie nicht durch religiöse Vorbehalte davon abgehalten werden, sich einer solchen Therapie überhaupt zu unterziehen.

Ein großes Plus der Rückführungstherapie besteht darin, dass weder Therapeut noch Klient an frühere Leben glauben müssen. Viele Therapeuten, die die Rückführungstherapie mit großem Erfolg ausüben, glaubten anfangs überhaupt nicht an die Existenz früherer Leben und erklärten ihren Klienten, die ebenfalls nicht an Reinkarnation glaubten, zum Beispiel, dass aus ihrem Unterbewusstsein symbolische Bilder aus anderen Zeiten aufsteigen würden, die wichtige Aufschlüsse über den Heilungsprozess geben könnten. Jedoch gilt die Reinkarnation ab dem Jahr 1997 als bewiesen, dank der großartigen Pionierarbeit von Professor Ian Stevenson (vergleiche Anmerkung 42).

Der Psychiater Brian Weiss schreibt: “Weder Therapeut noch Patient müssen an die Existenz früherer Leben beziehungsweise an die Reinkarnationslehre glauben, um mit der Reinkarnationstherapie Erfolg zu erzielen. Der Beweis liegt in der Sache selbst. Schon mancher Kollege aus der Psychotherapie meinte zu mir: ‘Ich weiß noch immer nicht, ob ich an diese Sache mit den früheren Leben glauben soll, aber ich arbeite damit, und es funktioniert.’”4

Mit der Zeit werden wohl alle Therapeuten, die diese Methode ausprobieren, von der Tatsächlichkeit der Reinkarnation überzeugt werden, da Klienten im Alphazustand historische und kulturgeschichtliche Fakten oder Daten nennen können, die ihnen im Wachzustand nicht bewusst sind (und die sich auch mit Kryptomnesie nicht erklären lassen), deren Richtigkeit vom Therapeuten jedoch überprüft und bestätigt werden kann.

Trotz einiger engagierter Rückführungstherapeuten und Ausbilder befindet sich die Rückführungstherapie in unseren Landen noch immer in der “Morgendämmerung”. Was mag sich auf dem Gebiet des Heilwesens abspielen, wenn die Sonne der Rückführungstherapie im Zenit stehen wird? Eventuell wird die gesamte Medizin und Psychotherapie damit revolutioniert, da die Ursachen von Krankheiten nicht mehr nur im gegenwärtigen, sondern auch in früheren Leben aufgedeckt und entsprechend de- und umprogrammiert werden können.

Von noch Unkundigen höre ich oft, wenn ich über frühere Leben und Rückführungstherapie spreche: “Warum soll ich mich mit früheren Leben befassen? Das jetzige ist für mich mehr als genug. Ich habe mich in diesem Leben mit so vielen Problemen herumzuschlagen. Warum sollte ich mir zusätzlich noch Probleme aus vergangenen Leben ansehen oder gar nacherleben?” Und dann versuche ich zu erklären, dass wir uns sicherlich nicht um frühere Leben zu kümmern bräuchten, wenn jene sich nicht um uns “kümmern” würden.

“Unerlöste” Gefühle aus früheren Leben geben in unserer Seele so lange keine Ruhe, bis sie “erlöst” sind. Sie wirken auf mannigfache Weise in unser Leben ein (zum Beispiel als Ängste) und “nötigen” uns, uns mit ihnen auseinanderzusetzen. Die Rückführungstherapie führt die Konfrontation mit der Vergangenheit herbei und lässt den Menschen endlich Abschied nehmen von dem, was er so lange als unliebsamen Ballast mit sich herumgeschleppt hat. Erst wenn wir das, was uns an die Vergangenheit bindet, gelöst haben, können wir wirklich sagen: “Was geht mich die Vergangenheit an?!”

Das vorliegende Buch beabsichtigt, der Leserin und dem Leser neben dem theoretischen Hintergrund vor allem auch eine praktische Anleitung zu geben, wie sich eine Rückführungstherapie erfolgreich durchführen lässt. Zudem vermitteln einige Beispiele Einblick in die tatsächliche Praxis. Ich habe mich entschieden, den Zurückzuführenden beziehungsweise zu Therapierenden nicht “Patient”, sondern überwiegend “Klient” zu nennen, da doch sehr viele Menschen zur Rückführungstherapie kommen, die nicht krank und dementsprechend “Patienten” sind, sondern Menschen, die zum Beispiel Partner-, berufliche oder sonstige Probleme haben, die sie durch diese Therapie zu lösen hoffen.

Nachdem der Leser oder die Leserin das Buch gründlich gelesen haben, können sie, wenn sie schon therapeutisch tätig sind, anhand des praktischen Teils die Rückführungstherapie ausprobieren. Ich möchte allerdings empfehlen, vorher eine diesbezügliche Ausbildung zu absolvieren. Das im praktischen Teil Fettgedruckte ist wie eine Partitur zu lesen, das heißt, man blättert während der Rückführung jeweils zu den nächsten fettgedruckten Sätzen weiter. Im hinteren Teil befindet sich ein Verzeichnis der im Buch gebrauchten Abkürzungen.

Ich hoffe, dass mir Klientin und Therapeutin verzeihen werden, wenn ich, wie üblich (da bessere und brauchbare Formulierungen noch nicht gefunden sind), in meinen allgemeinen Ausführungen von “Klient” und “Therapeut” spreche.

Anmerkungen zur 5. Auflage

Ich habe dieses Buch wiederholt überarbeitet, und Johannes von Buttlar hat sich freundlicherweise bereit erklärt, diesem ein Vorwort voranzusetzen, wofür ich ihm meinen Dank aussprechen möchte.

Seit der ersten Auflage 1998 hat sich auf dem Gebiet sogar in Deutschland einiges getan. Immer mehr Interessenten lassen sich zum Rückführungstherapeuten ausbilden, unter ihnen auch Ärzte, die, neugierig geworden, diese Wundertherapie kennenlernen und erproben oder gar ausführen wollen. Die oft überwältigenden Erfolge dieser Therapie sprechen sich herum, so dass immer mehr Klienten sich ihr anvertrauen.

In Amerika hat der Psychiater Professor Brian Weiss eine nahezu nicht vorauszusehende Anerkennung errungen. Nicht nur viele Fernsehshows laden ihn als berühmten Ehrengast ein, sondern ihm ist es auch gelungen, viele Ärzte von der Rückführungstherapie zu überzeugen, so dass sie in einigen Jahrzenten sicherlich auch von den Kathedern der medizinischen Hochschulen gelehrt werden wird. Was die meisten Mediziner und Psychotherapeuten, wie Brian Weiss meint, aber noch abhält, sich ebenfalls wie bereits viele Kollegen für diese neue, erfolgreiche, “relativ schnelle, kostengünstige und sichere” Therapieform zu öffnen, sind Angst und finanzielle Erwägungen. Doch holistische und andere sich einander ergänzende Heilweisen breiten sich immer mehr neben der herkömmlichen Medizin aus und geben der Gesundheitsfürsorge neue Impulse, so dass diese neuen Heilweisen sich immer mehr dem Mainstream im Gesundheitsbereich nähern. Doch diese Winde aus neuen Richtungen sind kein Hurrikan, der einfach die herkömmliche Medizin hinwegfegen soll, vielmehr ist es wichtig, dass zwischen den traditionellen und den holistischen Heilverfahren eine Harmonie herbeigeführt wird. Die traditionellen Therapeuten bleiben der Illusion verhaftet, dass das Ziel darin besteht, den Patienten “funktionsfähig” zu halten, jedoch, wie Brian Weiss meint, sei “es wichtiger, diesem inneren Frieden und Freude zu verschaffen”. Da die bisherige Psychotherapie im Wesentlichen “unspirituell” ist, verschreiben viele Psychiater nur noch Medikamente. Die Medizin sollte es Patienten vielmehr ermöglichen, Zugang zu einer “psycho-spirituellen Therapie” zu finden. Denn mit der Rückführungstherapie werden Heilungen oft in verblüffend kurzer Zeit erreicht. “Ganz egal, ob man zu solch einer Heilung eine oder zehn Rückführungen benötigt. Die Resultate der Rückführungstherapie halten lange vor und bewirken oft eine geänderte Lebenseinstellung. Denn spirituelles Wachstum, höhere Erkenntnis und innerer Frieden begleiten oft die Heilerfolge.”5

Eines Tages, so bin ich überzeugt, werden nicht nur die privaten, sondern auch die öffentlichen Krankenkassen mit Unterstützung des Gesundheitsministeriums auf ihre Kosten Rückführungstherapeuten ausbilden lassen, um – wie schon gesagt (und man muss es wohl noch öfter sagen!!) – Millionen von Euros im Gesundheitswesen zu sparen.

Hinweis:

Die unterstrichenen Wörter mögen dem mit diesem Buch arbeitenden Therapeuten vermitteln, diese besonders zu betonen.

I.
THEORETISCHER TEIL

A.

Die philosophischen Hintergründe der Rückführungstherapie

Bevor wir uns der eigentlichen Therapie zuwenden, ist es notwendig, uns das theoretische Fundament anzuschauen, auf dem die Rückführungsbeziehungsweise Reinkarnationstherapie aufbaut. Ich stütze mich bei diesen Ausführungen weniger auf indirektes Wissen, also zum Beispiel angelesenes (Blavatsky, Steiner, Bailey, tibetisches, hinduistisches, buddhistisches Wissen bis hin zu den modernen Theoretikern), sondern vor allem auf direktes Wissen, also Erkenntnisse, die ich aus der praktischen Erfahrung in der Rückführungspraxis oder aus “inneren” Quellen bezogen habe. So habe ich Hunderte von Aussagen von Menschen auswerten können, die ich in Einzel- und Gruppenrückführungen in den Zustand unmittelbar vor ihrem ersten Erdenleben als Mensch versetzte und dann graduell weiter rückwärts gehen ließ, bis sie am Ausgangspunkt ihres Seins angekommen waren. Außerdem haben die meisten der Tausenden von mir Zurückgeführten Kontakt mit ihrem Höheren Selbst aufnehmen können, und viele haben mir in der Gruppe oder privat darüber berichtet, was sie aus höherer Perspektive über sich selbst erfahren oder an allgemeinem oder “geheimem” Wissen oder Erkenntnissen gewonnen haben. Hinzu kommen jene zahlreichen Momente des Gedankenaustauschs mit dem Höheren Selbst der jeweiligen Zurückgeführten (Therapeut: “Frage doch mal dein Höheres Selbst, was es dir über deine Urheimat sagen kann” usw.) und natürlich auch des Autors eigene Unterhaltungen mit seinem Höheren Selbst oder mit Wesen aus höheren Regionen.

Für viele Leser mögen die im Folgenden vorgelegten Gedanken inakzeptabel sein. Doch möchte ich gleich an dieser Stelle meine Überzeugung zum Ausdruck bringen, 1.) dass wir mit unserem menschlichen Verstand die großen Wahrheiten, wenn überhaupt, nur in reduzierter Form begreifen können, und 2.) dass wir alle Erkenntnisse – und seien es die höchsten – eines Tages wieder austauschen werden gegen noch höheres Erkennen.

1. Von den drei Prinzipien

Die Schöpfung, in der wir leben, baut sich auf drei Prinzipien auf (natürlich mag es in den uns noch unvorstellbaren Dimensionen des Daseins ganz andere Prinzipien geben, die zu erfassen uns in undenklicher Zeit noch vorbehalten sein dürfte).

a) Das geistige Prinzip

Das erste und zugleich höchste Prinzip (ob es das allerhöchste ist, bleibt noch offen) ist das geistige Prinzip. Der reine, sich nicht in seelischen oder körperlichen Schwingungsbereichen manifestierende Geist oder All-Geist kennt keine Zeit und keinen Raum. Er ist immer, das heißt, auch immer im Jetzt. Er ist zugleich nirgends und überall, das heißt, er ist immer hier. Es gibt für ihn keine Veränderung, nur Sein. Es gibt kein Du, es gibt nur ein Wir. Es gibt kein Gegenüber, es gibt nur Nichts. Und trotzdem ist in diesem Nichts alles. Der reine Geist aber hat die Gabe der Vorstellungskraft. Alles, was er fühlen, haben oder erleben möchte, kann er sich mittels seiner Vorstellungskraft kreieren.

Mit dieser Vorstellungskraft kann er Energien und Schwingungen erzeugen. Mit dieser Energie verschafft er sich ein Hier-Sein aus “göttlichem” Wohlbehagen. (Die Beschreibung dieses Zustandes meiner Klienten – sofern sie ihn überhaupt in Worte zu kleiden vermögen – geht über “paradiesisches Wohlergehen” weit hinaus). Aus spielerischer Laune heraus kann sich dieser eine Geist in viele Geisteinheiten aufteilen, kann sich dieses Wir in verschiedene Ichs verwandeln, doch in dem Wissen, dass sie alle wir beziehungsweise eins sind. Dieses göttliche Wohlbehagen ruht in den Schwingungen reinster Liebe. Sie ist die Grundschwingung innerhalb des geistigen Prinzips. Und sie wirkt zugleich wie ein Magnet, denn so sich der eine Geist in Teile auflöst, wird diese Urliebe sie immer wieder zum Wir, zum Hier und Jetzt, zum Ein und All in ihre Mitte zurückholen. Diese Einheit, der All-Geist, das All-Eine, die Existenz, die Quelle oder sagen wir auch das “Schöpfungsprinzip” schafft mittels der Vorstellungskraft viele Dimensionen des DaSeins, in denen es Raum und Zeit gibt. Diese Einheit, wenn sie sich in eine beliebige Vielheit aufteilt, überträgt jedem Teil in ihr die Aufgabe, die ihnen durch sie vorgestellte Schöpfung durch eigene zusätzliche Schöpfungen auszufüllen. Alles ist ein Spiel der ewigen Unterhaltung!

Diese Vielheit besteht aus vielen Teilen dieses All-Geistes. Jeder Teil verfügt über Bewusstsein und Vorstellungskraft und macht sich daran, die Schöpfung auszuschöpfen beziehungsweise mit neuen Teilkreationen auszufüllen. Da jedes Teil des Ganzen multidimensional wirken kann, können gleichzeitig viele Wirkungsbereiche wahrgenommen und viele Leben erfahren werden, und zwar in den verschiedensten von der Einheit geschöpften Dimensionen. Es kann dort materielle Dinge kreieren oder auch beseelte Lebewesen, die es zuvor mit einer Seele auszustatten hat. Es ist für jedes dieser Teile der Ganzheit ein interessantes Spiel, sich in den von ihm beseelten Schöpfungen selbst vorzustellen und darin zu empfinden. Einer solchen von ihm erschaffenen und beseelten Entität ist ein Bewusstsein übergeordnet, das diese Seele führt und begleitet. Dieses höhere Bewusstsein einer erschaffenen Seele ist ihr zugeordnetes Höheres Selbst als stellvertretendes Teil des Ganzen. Der Teil des Ganzen kann zum Beispiel auf der Erde Tausende von Seelen als Facetten seiner selbst mit dem jeweils zugeordneten Höheren Selbst geschaffen haben, die dort in verschiedenen Zeiten einmal, mehrere oder viele Male auftreten, und kann die von diesen Seelen erlebten Leben alle simultan im Hier und Jetzt erleben. Aber er kann gleichzeitig auch in anderen Dimensionen Seelen (oder anderes) kreieren, die wiederum ein Höheres Selbst haben, und kann deren Existenzen ebenfalls simultan mit dem Leben der Seelen auf Erden erleben. Das Höhere Selbst ist als Teil des Teiles vom Ganzen zugleich das Ganze, ist ganz Bewusstsein und bewegt sich auf und in den Schwingungen der Liebe. Genau wie der Teil des Ganzen sich wieder in die Einheit zurückversetzen kann – denn er ist ja immer in der Einheit –, so kann auch jedes der vielen Höheren Selbste von dem ihm zugehörigen Teil des Ganzen in die Einheit zurückgeholt werden oder auch aus eigenem Vorstellungsvermögen dorthin zurückkehren. Somit ist auch das Höhere Selbst als Teil des Teiles vom Einen selbst ein Aspekt des Einen. Es ist all-wissend und all-liebend.

Analog zur christlichen Vorstellung könnte man die Einheit mit Gott, den Teil der Einheit mit dem Sohn (Jesus: “Gott und ich sind eins”) und das Höhere Selbst als das Teil vom Teil mit dem Heiligen Geist gleichsetzen.

Der Teil des Ganzen schickt viele beseelte Teile aus sich in die verschiedensten Dimensionen und lässt diese sich auf den seelischen und materiellen Ebenen erleben. Alles, was diese beseelten Teile des Teils vom Ganzen dort erleben, vollzieht der Teil des Ganzen simultan mit. Jeder dieser kreierten Seelen ist ein Programm von zu Erlebendem zugeteilt. Das eine jede Seele begleitende Höhere Selbst als geistiger Teil des Teils vom Ganzen hat die Aufgabe, das jeweilige Seelenteil zu begleiten und darüber zu wachen, dass das Programm auch erfüllt wird. Jede Seele, ob auf der Seelenebene oder auf der materiellen Ebene befindlich, ist Teil vom Teil des Ganzen. Alles, was sie erlebt, wird vom Teil des Ganzen nachvollzogen. Denn nur durch die sich auf unteren Schwingungsebenen manifestierenden Seelen erlebt er die Entstehung und Auswirkung von Gefühlen.

b) Das seelische Prinzip

Während das geistige Prinzip zugleich als das seiende Prinzip zu bezeichnen ist, ist das seelische Prinzip zugleich das wachsende. Die Seele ist an einen Entwicklungsprozess gebunden, an ein Programm oder gar an ein Ziel. Denn ihre Erfahrungen werden akkumuliert, addiert und sublimiert. Der Teil des Ganzen kann zu seiner Unterhaltung durch die verschiedensten Vorstellungen Seelen in unzähligen Dimensionen kreieren (wobei jede Seele ein Teil seiner selbst ist) und jede davon mit einem Höheren Selbst ausstatten, das diese zu führen und zu begleiten hat. Jede von dem Teil des Ganzen durch die Vorstellung kreierte Seele kann nur empfinden, wenn ein beseelter Teil jenes Ganzen in sie hineinfließt. Somit ist auch sie ein Teil des Ganzen, auch sie ist demzufolge ebenfalls das Ganze, ist das Eine. Die Seele ist eine mit Gefühlsvermögen versehene Bewusstseinseinheit jenes Teiles vom Ganzen – im Gegensatz zum Höheren Selbst, das nur Bewusstsein ist. Als Seele jedoch fühlt sie sich nicht mehr “vorgestellt”, sondern nährt sich von eigenen Vorstellungen und Gefühlen. Ihr höheres Bewusstsein ist ihr Höheres Selbst als bewusster Stellvertreter jenes Teils des Ganzen. Die Seele mag ahnen, dass sie höherer Abstammung ist. So es ihr jedoch gelingt, mit dem Höheren Selbst Kontakt aufzunehmen, kann sie über ihre Abstammung und Zugehörigkeit mehr erfahren. Der Teil des Ganzen kann jedoch auch mehrere Seelen mit einem einzigen Höheren Selbst erschaffen, die gleichzeitig beziehungsweise parallel in einer bestimmten Zeit und einem bestimmten Raum in Erscheinung treten. Dick Sutphen nennt solche Seelen “Parallelseelen” oder parallel selves.6

Wie die Seele ein Bewusstsein (im Menschen im Unterbewusstsein vorhanden) hat über all das, was sie in verschiedenen Verkörperungen bereits erlebt hat, so hat sie auch einen Gefühlsspeicher (Emotionalkörper), in dem alle gefühlten Erfahrungen aus den verschiedenen Leben addiert und aufbewahrt sind. Der Teil des Ganzen, in der Geistesebene befindlich, schickt einen vorgestellten und beseelten Teil seiner selbst in einen von anderen Teilen des Ganzen, vom Ganzen oder eventuell auch von ihm selbst kreierten vorgestellten Raum auf der Seelenebene.

Eine dieser Seelenebenen ist das sogenannte Jenseits. Es ist eine Ebene des Seelenbewusstseins und des seelischen Wachstums. Hier ist es in noch größerem Maße als auf der materiellen Ebene möglich, sich die eigene Vorstellungskraft zusätzlich zunutze zu machen und Zeit und Raum zu überspringen, das heißt, Zeit und Raum sind hier nur relativ und verhalten sich der eigenen Vorstellungskraft entsprechend. Viele der in Rückführungen in der Seelenebene Befindlichen beschreiben die Schönheit ihrer Umgebung und vor allem die Liebe, die dort jeder in seinem Herzen spürt. Auf dieser Ebene gibt es die verschiedensten Entwicklungsstufen. Hatte man sich auf Erden zu lieblosen Taten hinreißen lassen, wird man vorerst in eine dunkle Zone jener Ebene gelangen. Je lichtvoller die Ebene, in welche die vom Erdenausflug zurückgekehrte Seele bei ihrer Ankunft gelangt, desto “liebe-voller” ist sie auf Erden gewesen. Auf der Jenseitsebene lässt sich anhand der Lichtfülle der Umgebung, in der sich eine Seele aufhält, ihr allgemeiner Entwicklungsgrad bestimmen, während ihr persönlicher Reifegrad an der Eigenausstrahlung an Licht und Farbe abzulesen ist, die sich durch unterschiedliche Intensität und Qualität auszeichnet. Die Seele erfährt sich auf der Seelenebene als seelisch wachsendes Wesen, das sich in Richtung immer größerer Liebesfähigkeit entwickelt. Um diese Entwicklung zu beschleunigen, wird sie auf eigenen Wunsch hin in eine materielle Ebene versetzt, auf der ihre Liebesfähigkeit in Anwendung gebracht wird, und zwar unter schwierigeren Bedingungen als auf der Seelenebene.

Die Seele als das wachsende Prinzip hat eine Gesamtentwicklung vor sich, die von ihrem Höheren Selbst begleitet wird. Das Höhere Selbst ist für diese Entwicklung verantwortlich, hat aber der Seele für die für ihre Gesamtentwicklung benötigte Zeit volle Freiheit zu belassen. Sobald die Seele aus höherer Quelle, also vom Höheren Selbst, Rat und vielleicht Belehrung beziehen möchte, werden ihr diese zuteil. Die Seele benötigt zu ihrer schnelleren Entwicklung Raum und Zeit in gestauchter Form, und diese sind auf der materiellen Ebene zu finden.

c) Das materielle Prinzip

Das materielle Prinzip findet seine Anwendung auf einer materiellen Ebene. Die Atome als Bausteine der Materie (auch wenn die Atome an sich nichtexistent sind und sich aus subatomaren Teilchen zusammensetzen, die wiederum aus gestauchter Energie bestehen) können immer wieder beliebig verwendet werden. Nichts, was aus einer Materieform besteht, bleibt ewig so, wie es ist. Es zerfällt wieder, und seine kleinsten Bausteine werden erneut zu anderen Materiezusammensetzungen verwendet. Deswegen können wir das materielle Prinzip auch als das sich ewig verändernde oder wechselnde Prinzip bezeichnen. Die materielle Ebene bedingt in viel konkreterer Form als die Seelenebene Raum und Zeit.

Die Seele wird aus ihrer Seelenebene in die materielle Ebene versetzt und verliert in den meisten Fällen die Erinnerung an ihre Herkunft. Ist sie in einem materiellen Körper inkarniert, ist auch ihr Bewusstsein reduziert. Sie nimmt ihre materielle Umgebung als real an und vergisst ihre eigentliche Zugehörigkeit zur Seelenebene. Kehrt sie nach ihrem Tod auf der materiellen Ebene wieder auf die Seelenebene zurück, wird ihr das Wissen, dass sie vor der Inkarnierung hatte, spontan oder allmählich wieder bewusst. Ihre auf der materiellen Ebene gemachten Erfahrungen werden den schon in anderen Inkarnationen gewonnenen Erfahrungen hinzugefügt.

Eine dieser materiellen Ebenen ist unsere Erde. Wie in allen materiellen Welten ist dort das Zeitempfinden horizontal beziehungsweise linear. Es gibt Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Auf der Seelenebene ist die Zeitstruktur vertikal, auf der Geistesebene jedoch nur ein multidimensionales Produkt der Vorstellungskraft.

Die Seele inkarniert sich mit einem verminderten Denk- und Seelenvermögen auf der materiellen Ebene. Und sie tut es so lange, immer und immer wieder, bis sie auch auf der irdischen Ebene mittels Erfahrung ihr Lernziel erreicht hat.

2. Die Liebe als Lernziel

Kommen die Teile vom Ganzen samt den Teilen des Teils vom Ganzen, deren Seelen sich in reinen Geist aufgelöst haben, immer wieder in die Mitte des Ganzen, so erleben sie nur Schönheit, Liebe, Freude, Harmonie. Würde dieser Zustand zu einer Gewohnheit ohne gegenpolige Erfahrung, so könnte er Eintönigkeit oder Gleichgültigkeit erzeugen, insofern jene Teile vom Ganzen samt dessen Teilen diesen hocherfreulichen Zustand nicht mehr würdigen könnten, da er ja immer derselbe ist. Um sich der Schönheit, Harmonie und Liebe allezeit bewusst zu bleiben und sie wertzuschätzen, ist es notwendig, sich immer wieder des Gegenteils innezuwerden.

Um sich dieses Gegenteil bewusst zu machen, kreieren die Teile des Ganzen erneut Seelen, die dieses Gegenteil in vorgestellten Leben erfahren. Sobald diese Seelen kreiert sind, werden sie von der Seelenebene in die materielle Ebene geschickt, um dort alle Gegenteile der Liebe, Harmonie, Schönheit und Freude zu durchleben, als da sind: Hass, Schmerz, Leid, Neid, Eifersucht, Hunger, Todesangst, zeitliche Lebensbegrenzung, Wut, Aggression, Krieg, Rachsucht, Geiz, Existenzangst usw. Damit die in die materielle Ebene hineininkarnierte Seele nicht all diese Gegenteile in einem einzigen Durchgang zu erleben hat, wird dieses Erleben des Gegenteils auf viele Inkarnationen verteilt. Nach jeder Inkarnation kehrt die Seele auf die Seelenebene zurück und besieht sich mit höherer Erkenntnisfähigkeit, wo und wie sie – auf die irdische, materielle Welt bezogen – hinsichtlich der Liebe richtig oder unrichtig gedacht und mithin gehandelt hat. Sie bereitet sich dann für eine nächste Inkarnation vor, um das in der vorausgegangenen aus mangelnder Liebe unrichtig Ausgeführte zu berichtigen und wieder Neues hinzuzulernen.

Das der Seele gesetzte Hauptprogramm könnte folgendermaßen formuliert werden: von der Lieblosigkeit zur allumfassenden Liebe. Mit diesem gehen “Nebenprogramme” einher, die man etwa so benennen könnte: von der Unwissenheit zum Wissen, vom Ego zum Wir, von der Unfreiheit zur Freiheit.

Auf dem Weg der Seele durch die Erdenleben wird sie natürlich nicht nur mit dem Gegenteil der göttlichen Liebe und Harmonie konfrontiert. Ihr begegnen auch die angenehmen und “liebe-vollen” Erfahrungen und Gefühle. Gerade im Erfahren der liebevollen Gefühle wird der Kontrast zu den aufgrund von Lieblosigkeit erlittenen Gefühlen besonders intensiv empfunden und aufgenommen. Die gegenpoligen Gefühlsextreme erzeugen die Intensität des Gefühlserlebens.

Je höher sich ein Mensch auf seinem Weg durch die Erdinkarnationen spirituell entwickelt, desto mehr hat er das ihn retardierende Ego befreit. Das Ego wird in den ersten Erdinkarnationen einer Seele aufgebaut. Im Jenseits sieht die Seele ein, worin sie auf Erden gegen die Gesetze der Liebe verstoßen hat. Doch sobald sie wieder in einen Erdenkörper inkarniert ist, ist eventuell nur ein Bruchteil des Erlernten in ihrem Unterbewusstsein haftengeblieben. Die Seele wird in jedem Leben erneut mit dem Thema Liebe konfrontiert, bis das Ego besiegt ist. Das Ego als zu besiegendes Hindernis ist somit ein notwendiges Instrument, das allein dazu dient, uns letztendlich zur Liebe zu erziehen, das heißt, es ist uns dabei behilflich, durch Erkenntnis zu einer im Herzen und in den Sinnen erweiterten Liebe zu gelangen, so dass uns die Tests und Prüfungsaufgaben der Liebe in der letzten Inkarnation keinerlei Schwierigkeiten mehr bereiten.