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HOMÖOPATHISCHE

NOTFALLAPOTHEKE

WALTER BINDER

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Copyright © 2016 Verlag »Die Silberschnur« GmbH

Erstauflage erschien 2004, unter dem Titel »Erste Hilfe – ganz natürlich mit Homöopathie und Bachblüten«, mit der ISBN 3-937464-03-4

ISBN: 978-3-89845-512-1

eISBN: 978-3-89845-859-7

1. Auflage 2018

Umschlaggestaltung: XPresentation, Güllesheim; unter Verwendung verschiedener Motive von © Nejron Photo, © Gerhard Seybert, © chamillew, © viperagp, © Floydine,© Anetta, www.fotolia.de

Verlag »Die Silberschnur« GmbH · Steinstraße 1 · D-56593 Güllesheim www.silberschnur.de · E-Mail: info@silberschnur.de

Inhaltsverzeichnis

Homöopathische Notfallhilfe

Die wichtigsten homöopathischen Mittel für den Notfall

Allgemeine Dosierung zur innerlichen Einnahme

Die erste telefonische Notfall-Orientierung oder die fünf W’s

Rufnummern im Notfall

Lebensrettende Sofortmaßnahmen

Was tun bei stark blutenden Wunden?

Abdrückstellen bei lebensbedrohlichen (spritzenden) Blutungen

Was tun bei Schock?

Schockbekämpfung

Schocklagerung

Die zwölf Regeln der Schockbekämpfung

Was tun bei Atemstillstand?

Sofortige Atemspende: Mund-zu-Nase-Beatmung

Alternative: Mund-zu-Mund-Beatmung

Beenden der Atemspende

Stabile Seitenlagerung

Hochlagerung bei Atemnot, Bluthusten (Lungenblutung)

Was tun bei Herzstillstand?

Sofortige Atemspende und Brustdruck-Herzmassage

Notfallhilfe mit homöopathischen Mitteln und mit Bach-Blütenessenzen

Lebensbaum und Bach-Blüten: Kleine Einführung in den Lebensbaum

Die Elemente des Lebensbaumes

Die zehn Energiezentren und die Wege

Die zehn Energiezentren und ihre organische Korrespondenz

Die Beziehung der Wege zu Organen und Körperbereichen

Der Organbaum

Beispiele für die Beziehung zwischen Organerkrankung und Bewusstseinshaltung

Die Bach-Blüten im Lebensbaum

Zuordnung der Bach-Blüten zu den Wegen des Lebensbaumes

Notfallhilfe richtig angewandt

Verletzungen der Haut

Schürf-, Platz-, Schnitt- und Stichwunden

Prellungen und blaue Flecken

Verbrennungen und Verbrühungen

Hautverletzungen durch Tiere

Muskel-, Gelenks- und Knochenverletzungen

Muskeln

Sehnenzerrungen, Verrenkungen und Gelenksverstauchungen

Verletzungen und Erschütterungen am Kopf

Gehirnerschütterung

Nasenbluten

Augenverletzungen

Zahnschmerzen und Verletzungen

Kreislauf, Herz, Blut und Körpertemperatur

Kreislauf

Herz

Veränderung der Körpertemperatur

Akute Vergiftungen

Häufigkeit und Ursache von Vergiftungen

Altersgruppen, Art und Ort der Vergiftung

Vorbeugungsmaßnahmen

Allgemeine Erste Hilfe-Maßnahmen bei Vergiftungen

Strahlungsschäden

Teilbestrahlung und Dauer

Frühschäden

Erstmaßnahmen

Schwere Strahlenkrankheit

Lebensgefährliche Strahlenkrankheit

Strahlen-Spätschäden

Die homöopathische Haus- und Reiseapotheke

Homöopathischer Notfallindex mit Bach-Blüten

Literaturhinweise und Empfehlungen

Über den Autor

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Homöopathische Notfallhilfe

Eine Notfallhilfe, noch dazu mit homöopathischen Mitteln, muss – wenn sie schnell angewandt sein will – übersichtlich, kurz und bündig sein. Wer im Notfall ein Buch aufschlägt, kann sich nicht mit langatmigen Vorschriften und Kommentaren aufhalten, sondern braucht die schlagwortartige Anleitung.

Wir verzichten daher auf eine ausführlichere Erste Hilfe-Anleitung und verweisen auf entsprechende Literatur. Mit homöopathischen Mitteln kann man keine lebensbedrohlichen Zustände wie etwa eine Krebserkrankung beherrschen – die Chemotherapie ist hierfür effektiver ausgerüstet, und dieses Feld wollen wir ihr auch gerne überlassen. Die Erstmaßnahmen nach Unfällen und Vergiftungen, etwa die richtige Lagerung, Wundversorgung, kreislaufstützende Maßnahmen sowie der chirurgische Eingriff haben sich ebenso weit besser bewährt und schon vielen Unfallopfern das Leben gerettet. Unsere Notfallhilfe kann sich also nur auf die Wahl des entsprechenden Arzneimittels beschränken, das der akuten Symptomatik am ähnlichsten ist und im jeweiligen Fall den nachfolgenden Genesungsverlauf günstig beeinflusst.

Die allgemeine Reihenfolge der Erste Hilfe-Maßnahmen lautet:

1. Den Verletzten aus der Gefahrenzone bergen (Fahrbahn, Brandherd, Kabel usw.).

2. Bei Bewusstlosigkeit die Atemwege freihalten.

3. Bei Atemstillstand künstliche Beatmung (Mund zu Mund).

4. Die Blutung stillen.

5. Schockbekämpfung durch die richtige Lagerung (Beine hoch).

6. Vor Nässe und Kälte schützen (zudecken).

7. Homöopathische Gaben (Globuli, Tropfen).

Bei bestimmten Verletzungen kann sich die Reihenfolge jedoch ändern. Wenn z. B. eine starke arterielle Blutung aus einer Schlagader vorliegt, muss zuerst die Blutung gestillt werden – durch Druck auf die zuführende Ader oberhalb der Austrittsstelle oder durch abbinden. Liegt eine Schocksituation vor, z. B. fahle Gesichtshaut, fehlender oder flacher oder galoppierender Puls, dann muss zuerst der Schock durch die richtige Lagerung bekämpft werden. Bei Atemstillstand und Bewusstlosigkeit ist sofort eine Mund zu Nase-Beatmung durchzuführen, eventuell mit Brust-Herz-Massage.

Merkformel zur Überprüfung der Vitalfunktionen

Zur Überprüfung der Vitalfunktionen gibt es die einfache Formel GABI

GGibt der Verletzte Antwort?

AAtmet er?

BBlutet der Verletzte?

IIst der Puls fühlbar?

Die wichtigsten homöopathischen Mittel für den Notfall

Für die meisten Verletzungen, seien sie nun die der Haut, der Gelenke, der Wirbelsäule oder der Knochen, gibt es in der Homöopathie einige Mittel, die seit Generationen gebraucht werden:

Arnika, Dulcamar, Ledum, Calendula, Camomilla, Hypericum Symphytum.

Diese sollten Sie stets in der homöopathischen Hausapotheke bereithalten.

Allgemeine Dosierung zur innerlichen Einnahme

Bei allen Notfällen viertel- oder halbstündlich 5 Globuli! Bei Bewusstlosen kann man zwei Globuli unter die Zunge legen.

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Immer müssen Sie die lebensrettenden Erste Hilfe-Maßnahmen zuerst durchführen, erst danach kommt die Homöopathie.

Die erste telefonische Notfall-Orientierung oder die fünf W’s

Liegt eine Vergiftung vor und brauchen Sie telefonischen Rat, dann sollten Sie sich die fünf W’s merken:

Was hat das Kind oder der Verletzte eingenommen?

Wie viel?

Wann?

Wo befindet sich jetzt das Kind oder der Verletzte?

Wie alt ist das Kind oder der Verletzte?

Auch Ärzte müssen, wenn Unklarheit über die Inhaltsstoffe und die Giftigkeit einer Substanz besteht, meistens Rat bei einer Giftinformationszentrale einholen. Aber auch für Laien und Eltern stehen diese Informationszentralen rund um die Uhr zur Verfügung.

Rufnummern im Notfall

Feuerwehr

112

Polizei

110

Rettungsdienst

112

Ärztlicher Bereitschaftsdienst

116 117

Giftnotruf-Zentralen (DE, A, CH)

Baden-Württemberg:

0761 – 192 40

Bayern:

089 – 192 40

Berlin, Brandenburg:

030 – 192 40

Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen:

0551 – 192 40

Hessen, Rheinland-Pfalz:

06131 – 192 40

Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen:

0361 – 730730

Nordrhein-Westfalen:

0228 – 192 40

Saarland:

06841 – 192 40

Österreich:

01 – 406 – 43 43

Schweiz:

044 – 251 51 51

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Lebensrettende Sofortmaßnahmen

Was tun bei stark blutenden Wunden?

Anlegen eines Druckverbandes bei starken Blutungen. Und so wird’s gemacht:

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1. Immer zuerst die Blutung stillen!

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2. Die Wundauflage (Mullkissen des Verbandpäckchens) auf die blutende Wunde legen und mit einigen Bindegängen fi xieren.

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3. Das Druckpolster auf die Wundauflage legen. Als Druckpolster eignen sich alle gepolsterten, runden, elastischen Gegenstände, z. B. ein ungeöffnetes Verbandspäckchen oder eine Packung Papiertaschentücher.

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Achtung Staugefahr! Der Druckverband darf nicht abschnüren, weil er sonst die Blutung verstärkt.

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4. Das Druckpolster wird am besten mit Dreieckstuchkrawatten oder Bindestreifen unter mäßigem Zug festgewickelt.

Abdrückstellen bei lebensbedrohlichen (spritzenden) Blutungen

Blutgefäße (Arterien) abdrücken ist stets dann lebensrettend, wenn aus einer Wunde hellrotes Blut spritzt und die Gefahr des Verblutens und des Schocks besteht. Die jeweils zur Wunde führende Arterie ist oberhalb und herzwärts, an bestimmten Stellen, abzudrücken, an denen die Schlagader auf einen Knochen gedrückt werden kann. Wenn nicht möglich, dann muss abgebunden werden.

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Schläfenschlagader

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Halsschlagader

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Schlüsselbeinschlagader

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Kieferschlagader

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Oberarmschlagader

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Oberschenkelschlagader

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Was tun bei Schock?

Kennzeichen: Fahl-blasses Gesicht, kalter Stirnschweiß, kalte Hände und Füße, blau-graue Fingernägel, hochbeschleunigter Puls, meist über 100 Schläge pro Minute, Blutdruck immer unter 100, was an der flachen, oft kaum tastbaren Pulswelle leicht erfühlt werden kann. In solchen Fällen liegt fast immer ein äußerer Blutverlust vor, z. B. schwere Beinverletzungen, Bauch- und Lungenverletzungen, oder innere Verletzungen wie z. B. Gefäßriss einer Kopf- oder Bauchschlagader, oder auch Fett- oder Luftembolie, Verbrennungen von mehr als 15 % der Körperoberfläche. Selbst das Lösen einer schon länger bestehenden Abbindung kann zum Schock führen, daher nur vom Arzt oder Sanitäter lösen lassen.

Merkspruch

»Puls über, Blutdruck unter 100 = Schock!«

Je höher also der Puls über 100 ansteigt und je mehr der Blutdruck unter 100 abfällt, desto schwerer der Schock.

Ohnmacht