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© Copyright Verlag »Die Silberschnur« GmbH

ISBN 978-3-89845-401-8 (Print)

ISBN 978-3-89845-885-6 (E-Book)

1. Auflage 2018

Gestaltung: XPresentation, Güllesheim; unter Verwendung des Motivs#43898116, www.fotolia.com;

Verlag »Die Silberschnur« GmbH · Steinstr. 1 · 56593 Güllesheim www.silberschnur.de · E-Mail: info@silberschnur.de

INHALTSVERZEICHNIS

Danksagung

I. Einführung

An die Leserinnen und Leser

An die Eltern

Wie werde ich eine Hexe oder ein Magier?

Welche magischen Fähigkeiten gibt es, und wie erkenne ich, ob ich sie habe?

II. Der magische Alltag

Die vier Elemente

Was ist das fünfte Element?

Der Hausaltar

Ritualzubehör

Räucherwerk

Visualisieren

Das Buch der Schatten

Bäume als Kraftorte

III. Die Anderswelt – andere Bewusstseinsebenen

Die Anderswelt – Kontakt zu anderen Bewusstseinsebenen

Vorschläge zum Führen eines Traumtagebuchs

Die Anderswelt im Orakel

IV. Die alte Religion

Was ist Spiritualität?

Gott oder Göttin?

Grundlagen aller Rituale

V. Die Jahreskreisfeste

Lichtmess / Brigid

Ostara / Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche

Walpurgis / Beltane

Sommersonnenwende / Litha

Schnitterinnen- oder Kräuterweihfest / Lammas / Lugnasad

Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche / Mabon

Halloween / Samhain

Wintersonnenwende / Julfest

Buchtipps

Über die Autorin

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DANKSAGUNG

Ich danke meinen ersten drei Schülerinnen, Jenny, Phibi und Chrissy, die mir immer wieder neue Fragen gestellt und mich somit angeregt haben, weiterzuschreiben. Ich danke ihnen auch dafür, dass sie immer bereit waren, meine Texte in der Rohfassung zu lesen und mir Rückmeldungen gaben, wo ich mich zu verschraubt oder zu abstrakt ausgedrückt hatte. Ich danke ihnen genauso für jedes Lob, das mich ermutigt hat, weiter diesem schreibenden Weg zu folgen.

Ich danke in diesem Zusammenhang auch meinen eigenen zwei wichtigsten Lehrpersonen, Ziriah und Bernhard, die mir erlaubt haben, in meinem eigenen Tempo zu lernen, und die meine magische Grundausbildung ermöglicht haben. Ich danke auch meinem Mann Michael, der mich fit fürs Internet gemacht hat, mir bei jeder technischen Panne zu helfen bereit war und der auf viel Zeit mit mir an den Wochenenden verzichtet hat, damit diese Texte entstehen konnten.

I. Kapitel

EINFÜHRUNG

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An die Leserinnen und Leser

Liebe Junghexen, liebe Jungmagier,

die ihr die Welt der Magie für euch entdecken wollt. Die Texte in diesem Buch sollen euch ermöglichen, einen guten Einstieg in wichtige Themen der Magie und der Wicca-Religion zu bekommen. Diese Texte sind als Antworten auf häufige, immer wieder gestellte Fragen von Junghexen auf verschiedenen Homepages entstanden. Ich habe mir in den letzten zwei Jahren eine Datenbank aus Texten für häufig gestellte Fragen aufgebaut, da es vor zwei Jahren für junge Menschen noch keine gut geeigneten Einführungsbücher gab. Ich hoffe, es macht euch Spaß, meine Texte zu lesen und ihr könnt damit einen ersten Wissensdurst stillen. Ich selbst würde mich nicht mehr als Junghexe bezeichnen. Aber das Wort Junghexe ist vom Alter in Jahren ganz unabhängig, denn jede, die anfängt mit der Magie, ist im Grunde Junghexe. Das Gute an der Magie ist, dass es immer noch viel Neues zu entdecken gibt!

Das Motto dieses Grundkurses für Junghexen beschreibt der folgende Text von Anaxagoras:

Vom Bekannten zum Unbekannten,
vom Leichten zum Schweren,
vom Knappen zum Umfangreichen,
vom Einfachen zum Schwierigen,
vom Langsamen zum Schnellen,
vom Sichtbaren zum Unsichtbaren.

Die Reihenfolge der Texte ist daher nicht ganz zufällig. Die ersten Texte sind leichter zu lesen und eignen sich gut als Einstieg. Die Texte zu den Ritualen gehören eigentlich erst ins »2. Lehrjahr«, sind also eher etwas für Fortgeschrittene. Ihr werdet zu vielen Texten praktische Übungen finden. Ihr könnt alle Texte unabhängig voneinander lesen, egal in welcher Reihenfolge. Ihr werdet dann aber merken, dass es zwischen den Texten manchmal Hinweise auf die Themen der anderen Kapitel gibt. Insofern lohnt es sich, die Texte auch ein zweites Mal zu lesen, da es dann immer wieder Neues zu entdecken und ein tieferes Verständnis gibt.

Mögen diese Texte helfen, Vorurteile abzubauen, Wissen zu erweitern und Wissen zu vermehren, damit auch für euch Junghexen ein Weg begehbar wird, den schon viele vor euch gegangen sind. Mögen sie eure Sinne schärfen für die Anderswelt und dafür, was euch gut tut und was euch schaden kann. Magie zu betreiben heißt oft, zu lernen, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Ich wünsche euch diesen anderen Blick auf das Leben und die Welt, der mein Leben so sehr bereichert und erweitert hat.

Im Buch wird vor allem von Junghexen die Rede sein, da sich überwiegend Mädchen und junge Frauen für dieses Thema interessieren. Ich will die Jungmagier aber nicht ausschließen. Es hätte nur zuviel Raum eingenommen und manche Formulierungen wären sehr umständlich geworden, wenn ich immer die doppelte Anrede verwendet hätte.

Für Rückfragen und Rückmeldungen bin ich über meine Homepage www.Junghexentreff.de erreichbar.

Eure Monika Molitor

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An die Eltern

Liebe Eltern,

vielleicht hat Ihr Kind Ihnen von diesem Buch erzählt. Vielleicht haben Sie auch selbst dieses Buch im Zimmer Ihres Kindes gefunden oder sind durch die Links und registrierten Internet-Verläufe in Ihrem PC darauf gestoßen, dass Ihr Kind sich für Magie interessiert. Waren Sie verärgert oder überrascht und irritiert? Vielleicht wissen Sie schon länger, dass Ihr Kind sich für die Themen Magie, Naturreligion und neue Hexen interessiert. Zum einen sind im Fernsehen bereits sehr viele Sendungen gelaufen, die die Themen Hexe-Sein, Übersinnliches und die Jugendzeit zu einer wirkungsvollen Mischung kombinieren. Zum anderen grassiert noch immer das Harry Potter-Fieber. Es kann sein, dass Sie selbst davon angesteckt sind, dass auch Sie die Bücher und die Filme schön und liebenswert fanden. Vielleicht belächeln Sie es ein wenig, wenn Ihr Kind sich jetzt ernsthaft für Magie interessiert. Vielleicht gehören Sie zu den rational-aufgeklärten Menschen, für die Magie ausschließlich in Märchen- und Fantasy-Büchern stattfindet. Sie wissen evtl. nicht, wie Sie damit umgehen sollen, wenn Ihr Kind ernsthaft Magie betreiben will.

Dann sollten Sie wissen, dass eines der Hauptziele dieses Buches Aufklärung ist. Junge Menschen, die sich Junghexe oder Jungmagier nennen, sollen hier Informationen bekommen, was von den tollen Sachen in den vielen Büchern und Sendungen machbar ist oder nicht. Vielleicht können Sie sich nicht vorstellen, dass in diesem Bereich überhaupt so etwas wie seriöse Aufklärung möglich ist. Vielleicht wäre für Sie die einzige seriöse Aussage zu dem Thema, dass Magie ins Reich der Phantasie gehört. Kinder und Jugendliche stehen aber dem Reich der Phantasie noch viel näher, als die meisten Erwachsenen. Wenn Jugendliche die Magie der Bücher und Filme 1:1 in ihren Alltag umsetzen wollen, können zum einen viele Enttäuschungen entstehen. Ein Ziel dieses Buches ist daher, Jugendliche darauf vorzubereiten, dass im realen Leben nicht alles mit ein paar einfachen Zaubersprüchen zu bewältigen ist. Deswegen werden Sie in diesem Buch auch keine Zaubersprüche finden.

Ein weiteres Problem der naiven Anwendung von Ritualen oder Orakeltechniken liegt darin, dass sie enorme innerpsychische Kräfte wecken und den seelischen Haushalt von Bewusstem und Unbewusstem nachhaltig stören können. Das ist ein weiteres Ziel dieses Buches: Es soll den Jugendlichen bei solchen spirituellen Unfällen etwas an die Hand geben. Ich will Informationen bieten und über meine Homepage eine Ansprechpartnerin sein, wenn sie Dinge erleben, die sie nicht einordnen können, die sie irritieren oder ängstigen.

Vielleicht denken Sie auch hier wieder, die einzig seriöse Aufklärung könne nur eine entschiedene Warnung sein, die Finger von dem ganzen Hokuspokus zu lassen. Eine ähnliche Auseinandersetzung gibt es im Zusammenhang mit der Aufklärung von Jugendlichen über illegale Drogen: Auch hier gibt es die Position, die befürwortet, generell und unterschiedslos vor allen illegalen Drogen so abschreckend wie möglich zu warnen. Das kann dazu führen, dass Kinder wirklich nie illegale, sondern eher legale Drogen ausprobieren. Es kann aber auch dazu führen, dass Jugendliche ihrer Neugierde nach Grenzerfahrungen nachgeben und illegale Drogen ausprobieren ohne irgendein Wissen darüber, welche Drogen gefährlicher sind als andere.

Ich vertrete im Bereich des Okkultismus, der Magie und der Esoterik eher die Meinung, dass es auch hier sinnvoller ist, die Jugendlichen darüber aufzuklären, welche Methoden oder welche Erfahrungen gefährlicher sind als andere und was sie bei Störungen tun können. Wenn Sie sich die Texte in diesem Sinne ansehen, werden Sie hoffentlich merken, dass ich versuche, diese Aufklärung mit einer Mischung aus esoterischem Fachwissen, Humor und nüchterner, sachlicher Psychologie zu betreiben. Sicher gibt es viele Psychologen und Psychologinnen, die ebenfalls ablehnen würden, was ich hier tue. Aber es gibt innerhalb der Psychologie die Richtung der Transpersonalen Psychologie, der ich mich zugehörig fühle. Im Gegensatz zur traditionellen Psychoanalyse nach Freud schließt sie spirituelle Vorstellungen nicht aus und nimmt den Menschen in seiner spirituellen Suche ernst.

Wenn Sie überzeugte Christen sind, fällt es Ihnen vielleicht aus anderen Gründen schwer zu akzeptieren, dass die spirituelle Suche und Neugierde Ihr Kind zu diesen Themen geführt hat. Ich möchte Sie ermutigen, mit Ihren Kindern das Gespräch darüber zu suchen. Vielleicht finden Sie dann als Familie gemeinsam zu Ihren christlichen Wurzeln zurück. Zu einer bewussten spirituellen Suche gehören auch Zweifel und die Auseinandersetzung mit anderen Themen, Positionen und Religionen. Ich bitte Sie um eine Atmosphäre der Toleranz. Ihr Kind ist ab 14 Jahren nach den Gesetzen dieses Landes religionsmündig. Zu jeder Spiritualität gehört auch eine spirituelle Suche, gerade im Alter der Jugendlichen.

Ich sagte vorhin, Jugendliche haben ein natürliches Interesse an Grenzerfahrungen. Jugendliche leben auf der Grenze zwischen nicht mehr Kind sein und noch nicht erwachsen sein. In früheren Kulturen gab es für diese Übergangsphase Rituale, in denen Raum war für Grenzerfahrungen. Die christliche Firmung oder Konfirmation ist ja auch ein Ritual der Aufnahme in die erwachsene Christengemeinde. Für viele Jugendliche sind christliche Rituale aber nicht mehr so überzeugend. Sie erleben vielleicht einen langweiligen, eher formelhaften Konfirmandenunterricht oder sie erleben Eltern, die ihr Christsein auch nur noch auf Sparflamme leben. Jugendliche suchen nach anderen Ritualen und nach anderen Grenzerfahrungen. Das können Drogen sein, Extremsportarten oder auch extreme politische Überzeugungen. Wenn Sie das Interesse Ihres Kindes für Magie damit vergleichen, hat Ihr Kind vielleicht einen Weg gewählt, der Sie besonders provoziert, oder einen vergleichsweise harmlosen Weg. Vielleicht hilft Ihnen dieses Buch, das Interesse Ihres Kindes für Magie besser zu verstehen und zu tolerieren. Ich erlebe es oft, dass Jugendliche sich eine kurze Zeit lang intensiv für Magie interessieren, dass aber genauso schnell wieder andere Themen aktuell sein können.

Weitere häufige Streitpunkte zwischen Junghexen und ihren Eltern können die Angst vor Sekten und eine Verwechslung von Wicca mit Satanismus sein. Vielleicht haben Sie außerdem Angst, wenn Ihr Kind in seinem Zimmer Kerzen brennen lassen oder Räucherstäbchen abbrennen will. Weitere Streitpunkte können auftreten, wenn Ihr Kind bei Ritualen oder Meditationen ungestört sein will oder zu hohe Internetgebühren verursacht.

Ich will im Folgenden auf einige Punkte noch kurz eingehen:

Wenn Sie Angst haben, Ihr Kind könnte sich einer Sekte anschließen, so werden Sie merken, dass ich die Junghexen ermutige, kritisch darauf zu achten, was ihnen guttut. Nicht jede neureligiöse Gruppe ist eine Sekte. Hoffentlich werden Sie auch merken, dass ich Ihr Kind ebenso vor Sekten warnen will. Wicca ist keine Sekte, sondern eine freireligiöse Bewegung, in der die Freiheit eines jeden Einzelnen oberstes Gebot ist.

Vielleicht verwechseln Sie Wicca mit Satanismus oder wissen nicht so genau, was die Unterschiede sind. Wicca hat mit Satanismus nichts zu tun, dennoch tritt diese Verwechslung leider häufig auf. Ich betone hier noch einmal ausdrücklich, dass ich mit Satanismus nichts zu tun haben möchte und auch in diesem Buch keinerlei satanische Riten oder Texte verbreite. Wicca ist eine moderne Naturreligion, die sich auf die alten Religionen vor der Christianisierung bezieht. Da der Teufel eine Vorstellung ist, die erst mit der christlich-jüdischen Religion und anderen Buchreligionen auftrat, gibt es in den alten Religionen keine Vorstellung vom Teufel. Wir sehen einfach gar keinen Sinn darin, uns auf eine Vorstellung wie den Teufel zu beziehen. Wicca achtet die Freiheit eines jeden Einzelnen und will niemandem schaden. Wicca hat daher eine feste moralische Orientierung. Das ist mit dem Handeln satanistischer Gruppen unvereinbar.

Wenn Sie Schwierigkeiten damit haben, dass Ihr Kind in seinem Zimmer Kerzen brennen lassen will, können Sie versuchen, miteinander eine Regelung zu finden. Mögliche Kompromisse können sein, dass Ihr Kind die Kerzen nur anmacht, wenn Sie auch in der Wohnung sind. Oder Sie können sich auf stabile Teelichter in schönen Windlichtern oder auf Schwimmkerzen einigen. Oder Sie vereinbaren, dass Ihr Kind immer einen Eimer mit Wasser griffbereit hat, wenn es Kerzen anmacht. Die meisten Wicca arbeiten sehr gerne mit Kerzen, denn sie sind der einfachste Auslöser für eine festliche und andächtige Stimmung. Dennoch sind sie nicht zwingend erforderlich.

Vielleicht haben Sie etwas dagegen, wenn Ihr Kind Räucherstäbchen abbrennen will. Wenn Sie nur den Geruch nicht mögen, vereinbaren Sie einfach, währenddessen die Zimmertür geschlossen zu halten und danach gründlich zu lüften. Wirklich schädlich ist der Rauch nicht, sofern man ihn in Maßen einsetzt. Sonst sind echte ätherische Öle, z. B. in der Apotheke oder im Bio-Laden gekauft, eine gute Alternative. Oder Ihr Kind nimmt frische Blumen oder eine aromatisierte Mischung getrockneter Blüten.

Vielleicht werden Sie nervös, wenn Ihr Kind Sie bittet, bei Ritualen oder Meditationen für eine Stunde ungestört zu bleiben. Sie wissen nicht so genau, was Ihr Kind da macht, und nun will es auch noch eine Stunde ungestört in seiner magischen Werkstatt sitzen. Ungestört sein zu können, ist in diesem Lebensalter für Jugendliche etwas ganz Wichtiges, um zu sich selbst zu finden. Aus einer Meditation oder einem Ritual durch eine Störung herausgerissen zu werden, kann für Ihr Kind wesentlich unangenehmer sein, als die Übung ordnungsgemäß zu beenden. Sie können sich die Ritualvorschläge hier in diesem Buch in Ruhe ansehen und so eine konkretere Vorstellung davon bekommen, was Ihr Kind in so einem kleinen Ritual macht. Wenn Sie das Gefühl haben, eine spirituelle Technik tut Ihrem Kind nicht gut oder Ihr Kind flüchtet sich in die Welt der Magie, um den Alltagssorgen und -pflichten auszuweichen, dann scheuen Sie sich nicht, mit ihm darüber zu sprechen.

Wenn Ihr Kind ernsthafte psychische Probleme hat, suchen Sie mit ihm eine gute Kinder- und Jugendtherapeutin auf. Ich ermutige die Jugendlichen immer, im Zweifelsfalle die Dienste eines niedergelassenen Psychologen oder einer Psychologin in ihrer Nähe in Anspruch zu nehmen.

Ihre Monika Molitor

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Wie werde ich eine Hexe oder ein Magier?

Bevor du erfahren kannst, wie du eine Hexe wirst, musst du klären, was es für dich bedeutet, eine Hexe zu sein. Denn jede stellt sich etwas anderes darunter vor. Ist es die alte Frau mit der Hakennase? Oder eine junge Frau mit wehendem roten Haar? Eine weise alte Kräuterhexe? Dieses Buch soll dir zeigen, was alles mit dem Wort Hexe verbunden sein kann. Zunächst einmal reicht einfach dein Interesse für Magie für den Einstieg völlig aus. Vielleicht willst du einfach mit Magie ein paar Tricks und ein paar Zaubersprüche kennen lernen, mit denen du glaubst, besser durchs Leben zu kommen. Oder du willst dich gründlicher ausbilden lassen. Zu einer magischen Ausbildung gehört die Bereitschaft, an dir zu arbeiten und dich mehr als einmal zu hinterfragen. Du wirst es im Laufe der Zeit herausfinden, was du willst. Auf alle Fälle gibt es sehr verschiedene Arten, eine Hexe oder ein Magier zu sein.

Für manche bedeutet eine Hexe zu sein, übersinnliche Fähigkeiten zu haben wie Wahrsagen, Hellsehen, einen Zauber wirken können. Bleiben wir mal beim Wahrsagen. Wenn dich das interessiert, willst du vielleicht eine oder mehrere Orakeltechniken erlernen. Die Grundbegabung zum Wahrsagen ist auch gar nicht so selten. Je nach dem, was dir mehr liegt oder was dich interessiert, kann das Tarot oder Astrologie oder Pendeln oder Runen legen oder Traumdeutung oder eine andere Technik sein. Diese Techniken funktionieren mit einer Mischung von Begabung und erlernbarem, traditionellen Wissen.

Vielleicht denkst du, einen Zauber zu wirken sei ganz einfach, und du müsstest nur die richtigen Zaubersprüche finden, sammeln und nachsprechen. Dann wird dich der magische Alltag schnell enttäuschen. Einen aktiven Zauber zu wirken ist viel schwerer als nur einen Zauberspruch zu murmeln. Dazu gehört außerdem die Erkenntnis, dass du auch als Hexe nicht jeden Wunsch verwirklichen kannst.

Einige denken bei Hexen vor allem an heilkräftige Frauen und alternative Heilmethoden. Dazu kannst du auch eine Ausbildung erhalten. Das können Heilmethoden sein wie die Anwendung von Reiki, Kräuterheilwissen und ätherischen Ölen. Es können aber auch ganz gängige, schulmedizinische Ausbildungen sein wie Arzt oder Ärztin, Tierärztin, Krankenschwester oder Krankenpfleger, Altenpflegerin, Psychologe oder Psychologin oder Hebamme. Das führt zu einem anderen Thema: Die wenigsten von uns können davon leben, Hexe zu sein, indem sie Kurse geben, heilen, beraten, ausbilden oder Bücher schreiben. Deswegen brauchst du neben deinem Wunsch, Hexe zu werden, einen ganz normalen weltlichen Beruf, von dem du leben kannst.

Für manche bedeutet Hexe zu sein, den Weg der alten Religion zu gehen, die in der Wicca-Religion weiterlebt. Du musst aber nicht der alten Religion angehören, um Hexe zu sein. Manche können das auch ganz gut mit anderen Religionen verbinden. Statt im Ritual die vier Elemente zu rufen, rufen sie z. B. vier Erzengel an, um den magischen Kreis zu bilden und zu schützen. Viele Hexen glauben, dass Magie für sich alleine genommen nicht so gut ist, sondern eher in einen spirituellen Rahmen eingebettet werden muss. Die alte Religion ist so ein Rahmen. Sicher kennst du schon die Namen von einigen Festen der alten Religion. Halloween und Walpurgis sind die bekanntesten. Viele von uns feiern regelmäßig diese Feste der Wicca-Religion, um uns zu bestimmten bewährten Zeitpunkten mit der Energie des Lebens zu verbinden. Diese Feste werden Jahreskreisfeste oder auch Hexensabbate genannt. Es sind acht Feste, die sich im Abstand von ca. sechs bis acht Wochen über das Jahr verteilen. Manche von uns denken, dass du mindestens ein ganzes Jahr jedes Fest mitgefeiert haben solltest, bis du einen groben Eindruck davon hast. Manche sagen, dass der Festekreis nach acht Jahren (acht mal acht Festen) sehr tief in dir verankert ist. Viele von uns treffen sich in festen Gruppen, um diese Feste zu feiern, sogenannten Covens oder Ritualkreisen.

Falls du lernen willst, große Rituale zu feiern, brauchst du dafür einen Kreis aus erfahrenen Menschen. Wenn du einige Rituale mit anderen gefeiert hast und einiges über die Grundstruktur von Ritualen weißt, kannst du später auch selbst Rituale gestalten. Aber es gibt auch kleine Rituale, die du vielleicht selbst schon umsetzen kannst. Über Rituale gibt es auch viele Bücher, sie können gute Anregungen geben. Aber die Kunst, Rituale zu feiern, lässt sich schlecht nur aus Büchern erlernen, genauso wie es schwer ist, nur aus Büchern kochen oder tanzen zu lernen.

Für einige Menschen hat Hexe sein leider noch heute etwas mit Satanismus und Teufelsanbetung zu tun. Dies ist zum einen ein Missverständnis aus der Zeit der historischen Hexenverfolgung, zum anderen ein Missverständnis, was die alte Religion betrifft. Diese Missverständnisse treten leider noch heute häufig auf, daher wird es wichtig sein, dass du dich damit auseinander setzt. Für mich als eine Angehörige der alten Religion hat Hexe sein nichts mit Teufelsanbetung oder auch moderneren Formen von Satanismus zu tun. Der Teufel kommt hier in diesem Buch nicht vor, das wirst du schnell merken. Ich selbst lehne jede Form von Satanismus ab, und wenn sie noch so modern daherkommt. Der Teufel, wie er am bekanntesten ist, ist eher eine Figur des Christentums. Es gibt aber auch ähnliche Vorstellungen in anderen Buchreligionen wie dem Judentum. Man muss also eigentlich eher diesen Religionen angehören oder zumindest einen Teil dieser Vorstellungen übernehmen, sonst macht der ganze Teufelskult keinen Sinn. Viele Teufelskulte sind auch einfache Zerrbilder von christlichen Symbolen, christlichen Festen und Werten. Wer der alten Religion folgt, kann damit nichts anfangen. Denn die alten Götter und Göttinnen des Landes wurden ja schon vor der Christianisierung verehrt. Manche sehen im Teufel auch einen Versuch der christlichen Missionare, den gehörnten Gott der alten Religion abzuwerten und zu verbieten. Der gehörnte Gott der alten Religion ist ein lebensfroher und lebensbejahender Gott und hat nichts mit satanistischen Praktiken zu tun. Er steht für die Kraft des Lebens, des Waldes, der Natur und der wilden Tiere.

Vielleicht möchtest du als Hexe dein Krafttier oder einen Kraftort finden. Viele von uns finden im Laufe ihrer Ausbildung einen besonderen Bezug zu einer Pflanze oder einem Tier und bezeichnen dieses als ihr Krafttier oder ihre Kraftpflanze. Das bedeutet meistens, dass der Energieaustausch mit dieser Pflanze oder diesem Tier sie stärkt, innerliche Klarheit finden lässt und kräftigt. Das führt zu einem weiteren Punkt: Viele von uns glauben, dass es möglich ist, nicht nur mit Menschen, sondern auch mit Tieren, Pflanzen, Steinen, Flüssen usw. zu kommunizieren. Diese Betrachtungsweise ist dir am Anfang vielleicht erst mal fremd.

Damit kommt noch etwas Wichtiges hinzu. Eine Hexe oder ein Magier zu werden kann bedeuten, einige neue Sichtweisen der Welt und des Lebens kennenzulernen. Genauso wichtig ist es jedoch

1. auf dem Teppich zu bleiben,

2. Magie mit dem Alltag zu verbinden und

3. deinen kritischen Verstand nicht aufzugeben.

Du solltest dich in einer Ausbildung nie zu etwas zwingen oder zwingen lassen, weil du vielleicht meinst, es müsse dazugehören. Die Freiheit einer jeden und eines jeden Einzelnen sollte für uns alle oberstes Gebot sein. Wenn du dich bei irgendeinem Teil deiner Ausbildung, einem Ritual oder einer ersten Meditation unwohl fühlst, nimm es ernst und gehe nicht darüber hinweg. In der Magie ist es wichtig, auf deine Grenzen zu achten, sonst kannst du schnell den Boden unter den Füßen verlieren. Die meisten von uns glauben daran, dass du immer wieder eine Chance zu einem Entwicklungsschritt erhältst, bis der Zeitpunkt für dich wirklich richtig ist. Jede und jeder hat andere Begabungen und nicht alles tut jedem gleichermaßen gut. Achte auf dich wie auf die Freiheit eines und einer jeden Einzelnen, wenn du Magie betreibst! Dazu gehört auch, niemandem deine magischen Dienste aufzudrängen, der dich nicht darum gebeten hat. Es ist wichtig, dass du nicht versuchst, mit Magie jemand anderem deinen Willen aufzuzwingen.

Eine ganz andere Vorstellung von Magie ist der Bühnenzauber. Wenn dich das interessiert, musst du bei einem Bühnenmagier in die Lehre gehen. Die Möglichkeiten reichen von einfachen Taschenspielertricks bis zu schweren Übungen wie der schwebenden Jungfrau. Bei der Bühnenmagie geht es aber immer um eine Kunst mit Tricks und Kunststücken, die gut geübt und abgesprochen sind, um die Illusion von Magie und übersinnlichen Fähigkeiten vor einem Publikum darzubieten. Insofern unterscheidet sich Bühnenmagie sehr von der Magie der alten Religion oder echten übersinnlichen Fähigkeiten. Dennoch ist auch Bühnenmagie keine leichte Kunst und muss gelernt und tausend Mal geübt werden, bis die Tricks richtig sitzen. Meistens muss für die sehr guten Bühnentricks auch ein hoher Preis, eine Art Lizenz bezahlt werden. Auch hier gilt eine Art Schweigegebot. Die Gemeinschaft der Bühnenmagier möchte nicht, dass ihre Tricks bekannt werden, denn mit einer sehr guten Bühnenshow lässt sich sehr viel Geld verdienen. Erfahrungsgemäß gibt es zwischen Bühnenmagiern und Menschen mit echten übersinnlichen Fähigkeiten einige Missverständnisse und leicht Streit. Bühnenmagier wissen nur zu gut, wie leichtgläubig die meisten Menschen sind und wie schnell die Illusion des Übersinnlichen entsteht. Sie haben daher oft Zweifel daran, dass es echte übersinnliche Fähigkeiten gibt.

Für manche bedeutet Hexe zu sein, sich nicht nur für Magie und Rituale zu interessieren, sondern der spirituellen Frauenbewegung anzugehören. Die spirituelle Frauenbewegung ist eine Ergänzung der politischen Frauenbewegung. Die politische Frauenbewegung kämpft für die Gleichberechtigung und die Rechte der Frauen hier auf dem Planeten Erde. Die spirituelle Frauenbewegung hat viele Religionen kritisiert, die zu einseitig auf männlichen Gottesbildern aufbauten oder nur noch Männer als Priester zuließen. Sie forderten sozusagen nicht nur die Hälfte der Erde, sondern auch eine Hälfte des Himmels. Manchmal haben die politisch bewegten Frauen wenig Verständnis für die spirituell bewegten Frauen, manchmal ergänzen sie sich gut. Dazu gehört z.B. die Frauenaktion, in der Walpurgisnacht mit einer lauten Demo durch die Städte zu ziehen, um die Nacht für die Frauen zurückzuerobern. Auch hier gilt wieder: Du kannst eine Hexe sein, ohne dich für diese klassischen feministischen Ansätze zu interessieren. Die Kombination von Feminismus und alter Religion wird manchmal dianisches Wicca genannt. Seine Anhängerinnen verehren meistens die Göttin und feiern Rituale in reinen Frauenkreisen. Die Gründerinnen des dianischen Wicca haben jedoch viele sehr schöne, grundlegende Texte geschrieben, die du dir wenigstens einmal ansehen solltest.

Ich hoffe, diese Hintergründe haben dir einen ersten Überblick gegeben, was es alles bedeuten kann, eine Hexe zu sein, und haben dich neugierig gemacht weiterzulesen.

Erste Gedanken zur Übung:

1. Welche Bedeutungen von Hexe sein aus diesem Text kanntest du schon?

2. Welche Bedeutungen haben dich angesprochen?

3. Welche Bilder von Hexen kennst du schon? Hängt eines in deinem Zimmer?

4. Welche Bücher über Hexen oder von Hexen hast du schon gelesen?

5. Welche Film-Hexen kennst du schon?

6. Welche ist deine Lieblingshexe?

7. Male ein Bild von einer Hexe, das dir nach dem Lesen dieses Textes in den Sinn kommt.

8. Versuche, drei Mal laut den Satz zu sagen: »Ich bin eine Hexe!« – Wie fühlt sich das an? Früher galt, wer drei Mal diesen Satz sagt, ist auch eine Hexe, aber ich glaube, so einfach ist es doch nicht, oder was meinst du?

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Welche magischen Fähigkeiten gibt es und wie erkenne ich, ob ich sie habe?

Wenn du beginnst, dich für Hexen und Magie zu interessieren, fragst du dich vielleicht, ob du magische oder übersinnliche Fähigkeiten hast. Vielleicht hast du im Alltag auch schon einmal einen magischen Moment gehabt und dir das gemerkt, ohne es dir erklären zu können. Magische Kräfte sind vielfältig und können sich ganz unterschiedlich auswirken. Dabei macht es einen großen Unterschied, ob diese Fähigkeiten von dir erkannt und durch Training weiterentwickelt werden oder ob sie noch roh und wild vorliegen. Der folgende Text soll dir helfen, das herauszufinden. Magische Begabungen bereits in vollem Maße zu haben, ist aber keine Grundbedingung, um eine Hexe zu sein. Bei den meisten Junghexen beginnt es mit dem Interesse für diese Phänomene, mit Neugierde und Offenheit. Manche lesen auch in esoterischen Zeitschriften das Wort Psi-Kräfte, was ein anderer Ausdruck für magische oder übersinnliche Begabungen ist. Du fragst dich vielleicht, ob jeder solche Kräfte hat und wie man sie erkennen kann. Im Horoskop kann man beispielsweise an der Stellung des Planeten Neptun eine besondere Begabung für übersinnliche Fähigkeiten oder eine starke spirituelle Sehnsucht erkennen.

Mit den übersinnlichen Fähigkeiten ist es ungefähr so wie mit der Musikalität: Jeder Mensch hat eine gewisse Grundbegabung in Musik. Jeder und jede kann sich an ein Klavier stellen, kling, kling machen, auf der Tastatur rumklimpern oder mit wenig Aufwand lernen, »Alle meine Entchen ...« darauf zu spielen. Und jeder kann mit Übung und Ausbildung seine Grundmusikalität verbessern. Aber es gibt Menschen, die haben von Anfang an ein besonderes Gehör oder die haben einfach den Rhythmus im Blut. Wenn diese Menschen sich dann ausbilden lassen, können sie ungleich mehr erreichen, und ihr Interesse an der Musik ist meistens auch viel stärker.

So ist es auch mit dem Übersinnlichen. Fast jeder hat es schon erlebt, dass er fest an eine Person gedacht hat und die dann genau in dem Moment anrief. Oder fast jede erlebt es hin und wieder, dass sie einen Traum hat, der sich bei genauerer Interpretation und Deutung als hilfreich herausstellt. Aber der Hauptunterschied zwischen den Menschen liegt wohl darin, dass die einen das als bloßen Zufall abtun und sich nicht näher damit beschäftigen. Die anderen spüren dann aber genauer hin und machen sich auf die Suche nach mehr solcher Wahrnehmungen. Sie merken z. B., wie viel sie aus ihren Träumenlernen. Durch die Offenheit für diese Erfahrungen sind sie auch bereit, neue Erfahrungen zu machen oder diese Wahrnehmungen zu trainieren.

Es gibt magische Fähigkeiten, die sehr selten sind, wie reines Hellsehen, aber andere Fähigkeiten wie Wahrsagerei oder Heilkünste sind häufiger vertreten. Aber selbst, wenn du magische Grundbegabungen hast, ist es wichtig, sie in ihren ganz zarten frühen Formen erst einmal zu entdecken. Wenn du sie entdeckt hast, kannst du sie durch Ausbildung und Training voll entwickeln und lernen, wie du damit umgehst, damit sie deinen normalen Alltag nicht auf den Kopf stellen. Ziemlich mühsam kann ein Training hingegen sein, wenn du dir in den Kopf gesetzt hast, eine bestimmte Fähigkeit um jeden Preis trainieren zu wollen, ohne zu wissen, ob sie bei dir überhaupt in minimaler Form vorhanden ist. Aber manchmal bleibt dir auch kein anderer Weg, als es durch Interesse und Ausprobieren herauszufinden, ob du eine Begabung hast ...

Ich will jetzt einige magische Grundfähigkeiten beschreiben und dazu ergänzen, welche Alltagsbeobachtungen Hinweise auf die Fähigkeit sein können. Außerdem gebe ich zu einigen Fähigkeiten ein Kapitel in meinem Buch an, wo du mehr darüber erfahren kannst.

Empathie

Mit Empathie ist die Grundfähigkeit gemeint, sich in die Gefühle anderer Leute hineinzuversetzen. Es ist eine menschliche Grundfähigkeit, ohne die unser Zusammenleben gar nicht funktionieren würde. Wir wären sonst wahrscheinlich oft taktlos und rücksichtslos. Wenn du einen Menschen sehr gut kennst, kannst du dich in seine Gefühle meist besser hineinversetzen als bei einem völlig fremden Menschen. Mit einer starken Empathie kann es aber passieren, dass du auch bei fremden Menschen instinktiv spürst, wie es ihnen in deiner Umgebung gerade geht. Das kann dir helfen, genau das Richtige zu tun, also jemanden zu trösten oder rechtzeitig in Deckung zu gehen, weil du weißt, dass ein Wutausbruch naht. Kinder, die in chaotischen Familien aufwachsen, weil Eltern oder Geschwister sehr unberechenbare Launen haben, entwickeln diese Fähigkeit sehr früh und stärker als Kinder aus Familien, in denen offen über Gefühle gesprochen oder sehr sensibel mit Gefühlen umgegangen wird. Wenn du manchmal merkst, dass du Gefühle anderer Menschen so intensiv spürst, als wären sie deine eigenen, kann es sein, dass du eine Empathin bist. Vielleicht findest du Gefühle anderer Menschen »ansteckend«, lachst schnell mit, wenn andere lachen, oder spürst selbst schnell Tränen, wenn andere weinen. Vielleicht ist es dir auch unangenehm, die Gefühle anderer so stark zu spüren. Vielleicht fühlst du dich manchmal geradezu überschwemmt von den Gefühlen anderer Menschen und brauchst deswegen oft mehr Distanz. Es kann anderen Menschen auch peinlich sein, wenn sie merken, dass du ihre Gefühlslage sehr genau und blitzschnell mitkriegst. Oder es wundert andere Menschen, dass du ihre Gefühle spürst, ohne dass sie sie aussprechen müssen.

Eine Empathin zu sein befähigt dich z. B. für heilende Berufe und zum Wahrsagen. Allerdings musst du dazu lernen, dich gut zu schützen und abzugrenzen. Eine Empathin kann meistens sehr gut ein Gruppenritual leiten, weil sie die Gruppenenergie sehr genau spürt und diese Gruppenenergie lenken kann. Sie kriegt die Stimmung im Ritualkreis genau mit und weiß, wie sie andere Menschen begeistern oder trösten kann. Ebenso kann eine Empathin gut für andere Menschen wahrsagen, weil sie in der Beratungssituation oft genau spüren kann, worum es den ratsuchenden Menschen geht. Wenn du also Anzeichen hast, eine Empathin zu sein, sind die Kapitel über Orakel und Rituale vielleicht besonders interessant für dich.

Telepathie