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© 2019 Lynen Media GmbH,

60325 Frankfurt am Main

Kontakt: info@lynen.info

Verlagsgruppe Lynen Media GmbH,

D-60325 Frankfurt, alle Rechte vorbehalten.

1. Auflage, Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.

Redaktion und Lektorat:

Manuela Hoppe, Patrick Lynen

Cover, Satz und Projektberatung:

Reiner Bergmann/SEHiGEL.DE, Aachen

Druck und Bindung:

Bookwire GmbH, Frankfurt

ISBN 978-3-9821054-7-5

eISBN: 978-3-9821054-3-7

Mehr Infos zum Autor und zum Gratis-Download:

www.exakt-diese-worte.de/ingohoppe

Inhalt

Vorwort

Wie wir mit unserer Unsicherheit und Schüchternheit umgehen können bevor wir mit jedem ins Gespräch kommen

Die unsichtbare Grenze

Geschichten aus dem Alltag Die kurzfristige Komplizenschaft

Kleidung kommuniziert immer

Ins Gespräch kommen bei Parties und Empfängen

Angenehm im Gedächtnis bleiben

Richtig ins Gespräch kommen mit der Familie und alter und neuer Verwandtschaft

Ungebetene Ratschläge und Kommentare

Die aufgezwungene/übergriffige Kommunikation

Verbale Streitereien

Wie Sie mit sehr wenigen Sätzen zu einem sehr beliebten Gesprächspartner werden

Wie Sie richtig ins Gespräch kommen – in Zeiten moderner Kommunikation

Kleine und große Tricks

Der Hundebaby-Trick oder wie wir ohne zu reden ins Gespräch kommen

Ins Gespräch kommen mit Kindern und Jugendlichen und wie Sie nicht in die Erfahrungsfalle tappen

Wie Sie mit jedem ins Gespräch kommen in Bars und Clubs

Profi-Werkzeuge

Epilog

Über den Autor

Vorwort

Herzlich Willkommen zu „Wie Sie mit jedem ins Gespräch kommen.“

Ich bin Ingo Hoppe, und ich verspreche Ihnen, dass Sie nach diesem Buch einfacher, besser und intensiver kommunizieren werden als bisher.

Haben Sie sich je gefragt, warum manche Menschen erfolgreicher sind als andere? Warum sie schnelleren Zugang zu anderen Menschen finden, selbstsicherer auftreten, und irgendwie besser in die Welt zu passen scheinen?

Als ich ein Kind war, glaubte ich, die mit den teuren Autos, den schicken Klamotten, die in den großen Häusern wohnen, das sind wohl die intelligenteren, fleißigeren Menschen, und deshalb wären sie eben erfolgreicher.

Viel später stellte ich fest, das stimmt nicht. Und vielleicht haben Sie auch schon die Erfahrung gemacht, dass Kollegen beruflich an Ihnen vorbei gezogen sind, bei denen eindeutig klar ist, die haben weniger drauf, als Sie selbst und sind doch vordergründig beliebter und wohlhabender als Sie?

Oder denken Sie an diejenigen Party-Gäste, um die sich auf einer Veranstaltung alle scharen, während einige ihre Geschichten der Welt nie erzählen. Oder die ewig gleichen Familienfeiern, bei denen es immer am selben Punkt zum Streit kommt?

Ist das Schicksal, Pech, unglückliche Fügung, oder einfach die Ungerechtigkeit der Welt? Ich würde sagen, nein, nichts von alledem!

Aber woran liegt es dann, dass unsere Intelligenz und unsere Ausbildung manchmal nicht genügen, um wirklich erfolgreich zu sein?

Die Antwort liegt in einem Wort: Kommunikation. Die großen und erfolgreichen Mädchen und Jungs kommunizieren anders, als der Durchschnitt es tut. Und deshalb wirken sie smarter, sind erfolgreicher, verdienen mehr Geld und kennen die interessanteren Leute.

Abraham Lincoln ist ein gutes Beispiel für die Kraft des Wortes. Er gilt als einer der erfolgreichsten amerikanischen Präsidenten. Viele Historiker sagen, ohne ihn wären die USA vermutlich nie eine Weltmacht geworden.

Der kleine Abraham wuchs in einer Blockhütte auf, er genoss kaum Schulbildung. Viele Dinge musste er sich selber beibringen. Aber etwas konnte er besonders gut: Reden! Und zwar mit jedem und ohne Angst und mit großer Überzeugungskraft.

Sie könnten jetzt entgegnen: Dann war Lincoln eben besonders begabt, das bin ich aber nicht.

Ich möchte Ihnen folgendes Beisiel präsentieren: Es gibt interessante Fotobände von Politikern im Laufe ihrer Karriere. Die Veränderung im Auftritt und der Kommunikation sind oft riesig.

Angela Merkel zum Beispiel wurde früher noch als Kohls Mädchen verspottet, unscheinbar und etwas unsicher.

Sie wurde zu einer Person, die mehrfach zur mächtigsten Frau des Planeten gewählt wurde.

Unabhängig davon wie Sie persönlich zu Angela Merkel stehen. Sie ist ein gutes Beispiel dafür, dass erfolgreiche Politiker und Geschäftsleute sich im Laufe ihrer Karriere entwickeln.

Warum? Weil sie sich beibringen lassen, wie man erfolgreich kommuniziert. Das ist die gute Nachricht für Sie.

Kommunikation kann man lernen so wie töpfern oder Auto fahren.

Ich habe im Laufe meines bisherigen Berufslebens Hunderte TV- und Tausende Radiosendung moderiert, ich habe mit mehreren Bundespräsidenten gesprochen und war mit Gerhard Schröder und Angela Merkel auf der Bühne im Gespräch.

Ich habe Schauspielerinnen interviewt, Wissenschaftler, Autorinnen und Hunderte interessanter Menschen. Aber als Kind war ich teilweise so schüchtern und gehemmt, dass ich es nicht einmal geschafft habe, andere Kinder auf dem Spielplatz zu fragen, ob ich mitspielen kann.

Ich habe dann eben für mich allein gespielt, obwohl es nicht das war, was ich eigentlich wollte. Ich war nicht glücklich damit. Und bestimmt gibt es auch heute noch viele Menschen, die mittlerweile richtige Erwachsene sind, aber immer noch alleine spielen, obwohl sie es eigentlich auch gerne anders hätten.

„Wie Sie mit jedem ins Gespräch kommen“ vermittelt Ihnen das Wissen und gibt Ihnen die richtigen Werkzeuge an die Hand, um effektiver, harmonischer und erfolgreicher zu kommunizieren.

Ich wiederhole: Auch Kommunikation ist ein Handwerk. Und wie bei jedem Handwerk geht es um Wissen und Übung. Ihr Vorteil ist: Dieses Buch sagt Ihnen schnell und effektiv, was wirklich funktioniert und warum.

Und zwar, weil ich genau weiß, was nicht funktioniert. Ich habe jeden Fehler mehrfach begangen, ich bin in jedes Fettnäpfchen getreten. Und genau diese Fehler können Sie sich deshalb sparen und starten gleich durch.

Menschen, die einfacher mit anderen ins Gespräch kommen, sind nicht nur erfolgreicher in Beziehungen, sondern auch in ganz normalen Alltagssituationen, im Supermarkt oder im Urlaub. Vor allem aber sind sie erfolgreicher im Job.

Vielleicht sagen Sie jetzt, aber ich stehe auf keiner Bühne. Ich muss niemanden überzeugen. Ich führe nur jeden Tag die gleichen Handgriffe aus. Ich glaube, dieses Beispiel könnte Sie überzeugen.

Mein Bekannter ist Chef einer Handwerksfirma. Früher habe ich geglaubt, die einzigen wichtigen Qualifikationen eines Handwerkers sind Sorgfalt, Umgang mit Materialien und rein handwerkliche Fähigkeiten.

Das stimmt aber nicht. Der Chef hat mir erzählt, dass er seine Angestellten sehr bewusst auf die einzelnen Baustellen verteilt. Martin zum Beispiel muss immer bei den anspruchsvollen Kunden in den Villen-Gegenden dabei sein.

Ich wollte wissen, ob Martin denn ein besserer Handwerker als die anderen sei. Nein, hat er geantwortet, er ist genauso gut wie die anderen. Aber in einigen Villen wohnen etwas schwierigere Kunden, z.B. Damen, denen Martin noch einmal erklärt, warum sich die Kundin richtig entschieden hat, und dass man selbstverständlich auf die schönen Möbel größte Rücksicht nehmen werde.

Diese Kundin erhält also am Ende genau den Service wie alle anderen. Zusätzlich möchte sie aber vorher noch einmal ins Gespräch kommen, sich ihre Entscheidung bestätigen lassen, und ein gutes Gefühl für die Dienstleistung und Produkte bekommen, die sie gebucht hat.

Und das kann Martin eben besser als seine Kollegen und bringt der Firma an dieser Stelle definitiv einen Vorteil, den die anderen nicht bieten.

Bevor sich jetzt Protest in Ihrem Kopf regt, daran ist nichts ungerecht. Die Fähigkeit, erfolgreich zu kommunizieren, ist überall eine wertvolle Zusatzqualifikation.

Bitte verstehen Sie mich richtig, es geht mir überhaupt nicht darum, aus Ihnen einen Blender zu machen. Das Ziel ist, dass Sie nach diesem Buch bessere und spannendere Gespräche führen, mehr Erfolg haben und interessantere Menschen treffen, weil Sie mit jedem ins Gespräch kommen können.

Wie wir mit unserer Unsicherheit und Schüchternheit umgehen können bevor wir mit jedem ins Gespräch kommen

Vielen Menschen fällt es schwer, in einem größeren, öffentlichen Rahmen entspannt und selbstbewusst aufzutreten.

Deshalb kümmern wir uns jetzt zuerst um unsere innere Vorbereitung auf so eine Situation und nutzen dabei ganz praktische Übungen.

Diese Übungen sind sehr simpel und jeder von Ihnen kann sie gleich zu Hause ausprobieren. Der Effekt wird sich sehr schnell einstellen.

Lassen Sie uns zuerst unsere innere Haltung überprüfen:

Wenn Sie sich die Veranstaltung, um die es bei Ihnen geht, vorstellen, und Sie sich darauf freuen, mit anderen ins Gespräch zu kommen, voller Vorfreude, auf neue Menschen zuzugehen, dann ist alles in bester Ordnung.

Sollten Sie aber Angst und Sorge verspüren und glauben, ich bin doch unsicher, das werde ich nicht meistern. Dann ist es Zeit, diese Haltung aktiv zu verändern.

An Schüchternheit und Zurückhaltung ist nichts Schlechtes, sie können aber dazu führen, dass wir darauf angewiesen sind, von irgendwem angesprochen zu werden, falls wir nicht die ganze Zeit allein dastehen wollen.

Dieses Buch soll Sie in die Lage versetzen, aktiv selbst auszusuchen. Deswegen erhalten Sie jetzt Instrumente, um mit Befangenheit und Ängsten umzugehen.

Früher gab ich Seminare für Volontäre, die live Reporter auf einem Radio-Ü-Wagen werden wollten. Bei diesem Job geht es um schnelle Entscheidungen, die Einschätzung von Menschen und ihre Führung im Gespräch.

Viele männliche Teilnehmer neigten dazu, die eigenen Fähigkeiten zu überschätzen, einige der Frauen waren sehr viel besser, unterschätzten sich aber und blieben in einer defensiveren, ängstlicheren Grundhaltung.

Ich ermunterte die Frauen, ihre Haltung zu ändern.

Einige von ihnen entgegneten: „Nein, die Angst gehört zu mir, sie macht mich authentisch. Wenn ich einem Politiker gegenüberstehe, dann sage ich einfach, ich bin zwar total nervös und hab ein bisschen Angst, aber bestimmt wird es irgendwie klappen und vielleicht helfen Sie mir ja auch ein wenig?“

Falls das für Sie einleuchtend und irgendwie nett klingt, das ist unrealistisch!

Politiker wollen in einem Radiointerview am Ü-Wagen ihre Position präsentieren, sie wollen eventuell auch freundlich wirken, aber die Karriere einer Nachwuchsjournalistin ist ihnen dabei völlig egal.

Dieses fiktive Beispiel zum Thema innere Haltung hat die Teilnehmerinnen dann immer überzeugt:

Stellen Sie sich vor, wir alle befinden uns in einem brennenden Haus, in einem der oberen Stockwerke.

Zwei Personen bieten uns Hilfe an. Bärbel sagt: