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Michael Gradias

Nikon Coolpix P1000

Praxis, Funktionen & Einstellungen – das Buch zur Kamera

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Autor: Michael Gradias

eISBN 978-3-645-22470-3

VORWORT

mit der P900 brachte Nikon Mitte 2015 ein Modell mit dem damals größten Brennweitenbereich (24–2.000 mm) heraus, das ganz neue fotografische Möglichkeiten eröffnete. Fast bildfüllende Mondaufnahmen seien hier nur als ein Beispiel genannt. Die vielen Funktionen im Menü erinnern teilweise an Nikons Spiegelreflexmodelle – so vielfältig sind sie.

Mitte 2018 wurde das Nachfolgemodell – die Nikon P1000 vorgestellt, die einen noch größeren Brennweitenbereich anbietet. So können Sie nun sogar eine maximale Brennweite von 3.000 mm einstellen und so beispielsweise nur Details des Monds abbilden.

Neu ist auch die Koppelung per Bluetooth mit mobilen Geräten. Dafür wird – wie auch bei Nikons letzten Spiegelreflexmodellen – die Snap-Bridge-App eingesetzt.

Nun möchten Sie bestimmt erfahren, wie Sie all die Funktionen sinnvoll einsetzen können. Dann ist dieses Buch genau das richtige für Sie. Sie lernen hier Schritt für Schritt die P1000 mit all ihren Facetten an vielen praktischen Beispielen kennen und erfahren, welche Möglichkeiten sie Ihnen bietet.

Die vielen Menüfunktionen werden praxisnah in Schritt-für-Schritt-Anleitungen erläutert. Sie erfahren auch, welche Menüfunktionen meiner Meinung nach empfehlenswert sind oder eben nicht.

Die zahlreichen Fotos, die von mir selbst mit der P1000 aufgenommen wurden, sollen Sie auch für Ihre nächste Fototour inspirieren – außerdem lernen Sie dabei die Möglichkeiten der Fotografie mit der P1000 kennen. Zur Orientierung und zum Nachmachen werden bei allen Fotos die wichtigsten Aufnahmedaten angegeben.

Die Brennweite habe ich in das Kleinbildäquivalent umgerechnet (der Umrechnungsfaktor ist etwa 5,6).

Im letzten Teil des Buches lernen Sie die Software kurz kennen, die Nikon anbietet. So erfahren Sie beispielsweise, wie Sie Ihre Fotos verwalten, optimieren oder korrigieren können.

Wenn Sie übrigens weitere Informationen über das Fotografieren im Allgemeinen und mit Nikon-Modellen im Speziellen suchen, kann ich Ihnen das Buch »Nikon-Fotografie« empfehlen, das ich ebenfalls geschrieben habe.

Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Arbeit mit Ihrer Nikon P1000 und hoffe, dass Ihnen dieses Buch viele Tipps und Anregungen zum Thema geben wird. Falls Sie dennoch weitere Fragen haben, können Sie sich gerne über info@gradias.de an mich wenden – ich werde zeitnah antworten!

Ihr Autor Michael Gradias

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INHALT

Vorwort

1.DIE ERSTEN SCHRITTE

Der Megazoomer – die Coolpix P1000

Die Ausstattung

Erste Reaktionen

In der Praxis

Die neuen Möglichkeiten

Erste Vorbereitungen

Akku laden

Die Speicherkarte

Speicherkarte herausnehmen

Weitere Vorbereitungen

Der Schulterriemen

Einschalten der Kamera

Den Sucher nutzen

Auswahl des Belichtungsprogramms

Monitoransichten

Den Blitz einsetzen

Die Brennweite ändern

Die Überblickstaste

Funktionstaste

Der Einstellring

Nützliche Menüeinstellungen

Bildgröße und -qualität

ISO-Wert einstellen

Autofokusmodus einstellen

Permanenter Autofokus

Monitorhelligkeit

Gitterlinien

AF-Hilfslicht

Digitalzoom deaktivieren

Die akustischen Signale

Ausschaltzeit

Bilder aufnehmen

Bilder betrachten

Das Histogramm

Indexanzeige

Darstellungen vergrößern

Bilder löschen

2.BELICHTUNGSAUTOMATIKEN

Verschiedene Automatiken

Die Vollautomatik

Motivprogramme des Moduswahlrads

Das Mond-Motivprogramm

Das Vogel-Motivprogramm

Das SCENE-Menü

Die Motivautomatik

Die Motivautomatik anwenden

Der Porträt-Modus

Das Landschaft-Motivprogramm

Der Sport-Modus

Der Modus Nachtporträt

Die Innenaufnahme

Strand/Schnee

Sonnenuntergang/Dämmerung

Der Nahaufnahme-Modus

Der Food-Modus

Das Feuerwerk-Motivprogramm

Gegenlicht-Modus

Die Panorama-Funktion

Tierporträt

Der automatische Tierauslöser

Soft (Weichzeichnung)

Selektive Farbe

Mehrfachbelichtung: Aufhellen

Zeitrafferaufnahme

Superzeitraffer-Clip

Die Belichtungsprogramme

Programmautomatik

Korrekturmöglichkeiten

Belichtungsreihen

Blitzbelichtungskorrektur

Blendenautomatik

Blendenautomatik anwenden

Zeitautomatik

Anwendung der Zeitautomatik

Die Schärfentiefe steuern

Der manuelle Modus

Die Anwendung

M-Belichtungsvorschau

Begrenzungen

Der Bulb- und der Time-Modus

Langzeitbelichtungen

Die Art der Belichtungsmessung

Die Matrixmessung

Mittenbetonte Messung

Spotmessung

3.DIE MÖGLICHKEITEN DES AUTOFOKUS

Die Technik des Fokussierens

Den Autofokusmodus wählen

Autofokus

Makrofunktion

Unendlich

Manuelle Fokussierung

Konturfilter aktivieren

Fokusmessfelder einstellen

Der Porträt-Autofokus

Manuell

Motivverfolgung

AF-Zielsuche

Die Menüfunktionen

Autofokus

AF-Hilfslicht

Bildstabilisator

Die Optionen

Einsatz

Lächeln-Auslöser

4.ERWEITERTE FUNKTIONEN

Große Vielfalt

Die Aufnahmemodi

Auswahl der Betriebsart

Serienbilder

Pre-Shot-Cache

H-Serie

Intervallaufnahme

Der Selbstauslöser

Langzeitbelichtungen aufnehmen

Weißabgleich variieren

Nachtaufnahmen

Feuerwerk

Neig- und schwenkbarer Monitor

Einsatzmöglichkeiten

Fazit

Die Kamera reinigen

Die Datenstruktur

Nummerierung

Speicherkarte formatieren

Fotos direkt drucken

Die Druckeinstellungen

Drucken mehrerer Fotos

Die Anschlüsse der P1000

Externe Mikrofone

Der Computeranschluss

HDMI

Fernbedienungen

Einen Netzadapter nutzen

Die Blitzoptionen

Standardblitz

Rote-Augen-Reduktion

Langzeitsynchronisation

Synchronisation auf den zweiten Vorhang

Blitzleistungskorrektur

5.DIE AUFNAHMEFUNKTIONEN

Personalisieren Sie die Kamera

Die Bildqualität

Die Qualitätsstufen

RAW-Bilder

Bildgröße

Die verfügbaren Größen

Die Bildoptimierung

Varianten

Die Optionen

Benutzerdefinierte Einstellungen

Scharfzeichnung

Kontrast

Monochrom

Tonen

Konfigurationen verwalten

Den Weißabgleich variieren

Weißabgleich anpassen

Werte korrigieren

Ganz gezielt einstellen

Eigener Messwert

Die Belichtungsmessung

Serienaufnahme-Funktionen

ISO-Empfindlichkeit

Längste Belichtungszeit

ISO-Werte

Aktives D-Lighting

Die Mehrfachbelichtung

Die Benutzereinstellungen

Die Zoomstufen

Zoomposition beim Einschalten

Die M-Belichtungsvorschau nutzen

6.DAS SYSTEM-MENÜ

Viele Funktionen

Das System-Menü

Auslösen ohne Karte

Das Monitor-Menü

Bildkontrolle

Monitor- und Sucheroptionen

Histogramm einblenden

Virtueller Horizont

EVF-Umschaltung

Datum einbelichten

Selbstauslöser nach Auslösung

AF-Hilfslicht

Der Digitalzoom

Seitlicher Zoomschalter

Schnelle Zoomrückstellung

Die Optionen für den Einstellring

AE-L/AF-L-Taste

Sound-Optionen

Die Ausschaltzeit

Die Speicherkarte formatieren

Die Sprache einstellen

Laden über USB

Bildkommentare festlegen

Korrekturen

Copyright-Informationen

Positionsdaten übernehmen

Zeit-/Blendeneinstellung

Einstellungen Zurücksetzen

Die Firmware

7.DAS WIEDERGABE-MENÜ

Die Möglichkeiten

Das Wiedergabe-Menü

Die Bedienung

Für Hochladen markieren

Schnelle Bearbeitung

Die D-Lighting-Funktion

Unterschiede zwischen den Funktionen

D-Lighting anwenden

Haut-Weichzeichnung

Filtereffekte anwenden

Weichzeichnung

Selektive Farbe

Sterneffekt

Fisheye

Miniatureffekt

Gemälde

Der Vignettierung-Effekt

Der Tontrennung-Filter

Der Effekt Porträt (Farbe + S/W)

Diaschau anzeigen

Diaschau-Optionen

Bilder Schützen

Bilder drehen

Kompaktbilder erstellen

Anzeigeoptionen für Serienaufnahmen

Das Musterbild auswählen

Der Creative-Modus

Zusätzliche Optionen der Filter

Die Optionen anderer Rubriken

Schwarz-Weiß-Filtereffekte

8.DIE SNAPBRIDGE-APP NUTZEN

Zusätzliche Funktionalität

SnapBridge installieren

Die Möglichkeiten

Die Verbindungsoptionen

Der automatische Download

Der Bilderbereich

Vergrößerte Ansichten

Zusätzliche Optionen

Bilder von der Kamera übertragen

Den Ordner wechseln

Die Wi-Fi-Verbindung beenden

Cloud-Service

Die Kamera fernauslösen

Bilder aufnehmen

Zusätzliche Optionen

Die App-Optionen

Zusatzinformationen

Optionen im Netzwerk-Menü

Flugmodus

Verbindung auswählen

Die Fernbedienung koppeln

Optionen zum automatischen Senden

Die Wi-Fi-Verbindung

Die Bluetooth-Einstellungen

Mehrere mobile Geräte koppeln

Netzwerkeinstellungen zurücksetzen

9.VIDEOFILME AUFNEHMEN

Erweiterte Möglichkeiten

Die Video-Optionen

Die Filmsequenz-Optionen

Autofokus-Optionen

Digital-VR

Windgeräuschreduzierung

Mikrofon zoomen

Bildrate

Filme aufnehmen

Markierungsrahmen einblenden

Der manuelle Videomodus

Die Wiedergabe

Das Ergebnis sichern

Einzelne Standbilder speichern

Filme übertragen

10.NIKON VIEWNX-I

Möglichkeiten der Bildbearbeitung

Der Programmstart

Nikon Transfer

Das Arbeitsfenster anpassen

Die Optionen

Sicherungskopien

Die Voreinstellungen

Die Menüoptionen

Die Übertragung starten

Start von ViewNX-i

Der Arbeitsbereich

Die Kameraeinstellungen

Die Fotoablage nutzen

Ansichten ändern

Miniaturbildgröße anpassen

GPS-Daten auswerten

GPS-Daten in ViewNX-i

Fotos strukturieren

Vollbild-Ansicht

Zusätzliche Optionen

Weitere Druckoptionen

Bilder konvertieren

Filme bearbeiten

Eine Diaschau anzeigen

11.NIKON CAPTURE NX-D

Das Danach

Der Programmstart

Der Arbeitsbereich

Der Aufbau

Bedienung der Palettenfenster

Verschiedene Ansichtsmodi

Die Indexbilder

Der Viewer-Modus

Weitere Ansichtsmodi

Bilder vergleichen

Bilder strukturieren

Den Bildbestand durchsuchen

Bilder bearbeiten

JPEG-Bilder bearbeiten

Weitere Optionen

Bilder gerade rücken

Perspektivkorrekturen

Das Bild schärfen

Die Tonwerte anpassen

RAW-Bilder bearbeiten

Das aktive D-Lighting nutzen

Weißabgleich-Einstellungen anpassen

Die Picture Control-Einstellungen

Detaillierte Optimierungen

Vergleich der Histogramme

Optionen der Symbolleiste

Bilder gerade rücken

Bilder zuschneiden

Der Retusche-Pinsel

Das Werkzeug Farbkontrollpunkt

Erweiterte Optionen

Die Stapelverarbeitung einsetzen

Stichwortverzeichnis

Bildnachweis

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Kapitel 1

DIE ERSTEN SCHRITTE

Mit der P1000 stellte Nikon im Juni 2018 den Nachfolger der sehr erfolgreichen P900 vor, die etwa vier Jahre zuvor erschienen war. Nikon hat die Möglichkeiten nochmals erweitert. Sie können nun eine maximale Brennweite einsetzen, die einem Kleinbildäquivalent von 3.000 mm entspricht. So können Sie den Mond bildfüllend abbilden. Die Kamera kann per Bluetooth mit dem mobilen Gerät verbunden werden und unterstützt auch die SnapBridge-App.

Sie besitzen eine Nikon P1000 oder überlegen, sich eine zuzulegen? Bestimmt wollen Sie gleich zur ersten Fototour starten. Vielleicht nehmen Sie sich aber doch erst einmal ein wenig Zeit, um dieses Kapitel durchzulesen. Hier erfahren Sie, auf was Sie vor Ihrer ersten Fototour achten sollten.

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Die P1000 bietet einen riesigen Zoombereich, der sich von 24 – 3.000 mm erstreckt.

24 mm | f/3.5 | 1/1600 s | ISO 100

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Die Nikon P1000 ist deutlich größer als das Vorgängermodell.

DER MEGAZOOMER – DIE COOLPIX P1000

image Neben hochwertigen digitalen Spiegelreflexkameras bietet Nikon seit seinem Einstieg in die digitale Fotografie auch Kompaktkameras in verschiedenen Preisklassen an, die unter dem Namen »Coolpix« vertrieben werden.

Die Coolpix-S-Serie besteht aus sehr einfachen Kameras für all die Anwender, die sich beim Fotografieren um möglichst wenig kümmern wollen. Die Coolpix-L-Serie enthält etwas teurere Modelle für anspruchsvollere Fotografen. In der »Königsklasse« – der Coolpix-P-Serie – bietet Nikon momentan zwei Modelle an, die auch für komplexere Aufgaben bestens geeignet sind. Die neue P1000 ist dabei das Modell mit dem größten Brennweitenbereich.

Mit dem 125-fach-Zoom stellt Nikon nach der P900 erneut einen Rekord auf. Umgerechnet in das Kleinbildäquivalent, bietet die Kamera einen Brennweitenbereich von 24–3.000 mm.

Ermöglicht wird die große Brennweite vor allem durch den sehr kleinen 1/2,3-Zoll-Sensor – die »echte« Brennweite beträgt 4,3–539 mm. Bei der Vorstellung vermuteten Anwender, dass sich der sehr kleine Sensor negativ auf die Bildqualität auswirken würde. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass die Bildqualität überraschend gut ist.

Die Ausstattung

Nikon hat die P1000 sehr gut ausgestattet. So verfügt sie zum Beispiel über einen leistungsfähigen Bildstabilisator, mit dem Sie auch Fotos mit der längsten Brennweite aus der freien Hand aufnehmen können, wenn Sie eine einigermaßen ruhige Hand besitzen. Mit einer Digitalzoom-Funktion kann die Brennweite sogar um das Vierfache erhöht werden.

Das Objektiv ist im Weitwinkelbereich mit einer Blende von f 2.8 recht lichtstark. Zwar sinkt der Wert in der maximalen Telestellung auf f 8 – aber auch dies ist, unter Berücksichtigung der Brennweite, noch ein relativ ordentlicher Wert.

Der Sensor bietet 16 Megapixel, was für den kleinen Sensor ein akzeptabler Wert ist, da höhere Werte die Bildqualität verschlechtern würden. Der ISO-Empfindlichkeitsbereich erstreckt sich von ISO 100 bis ISO 1600. Fotografieren Sie mit den Belichtungsprogrammen P, S, A oder im manuellen Modus, können Sie eine Empfindlichkeit bis ISO 6400 einstellen. Beim Effektmodus High-ISO-Monochrom können ISO 12800 genutzt werden. Man muss allerdings erwähnen, dass höhere Werte als ISO 400 nicht zu empfehlen sind, da die Bildqualität leidet.

Für Makroaufnahmen wird eine Makrofunktion angeboten. Ist sie aktiviert, können Sie bis zu etwa zehn Zentimeter an das Motiv herangehen. Für die kabellose Übertragung von Bildern auf Ihr mobiles Gerät können Sie die Wi-Fi- und Bluetooth-Funktionalität nutzen. Auch NFC wird unterstützt. NFC steht für Near Field Communication (Nahfeldkommunikation). Damit können Sie aus geringem Abstand die Verbindung zum mobilen Gerät herstellen.

FREIHÄNDIG

Ich habe bewusst bei allen Bildern in diesem Buch auf ein Stativ verzichtet, um die Leistungsfähigkeit des Bildstabilisators demonstrieren zu können. Für ein optimales Ergebnis sind allerdings oftmals mehrere Versuche nötig, ehe Sie ein perfekt scharf abgebildetes Ergebnis erhalten. Der Ausschuss hielt sich bei allen Abbildungen in Grenzen.

Der Monitor ist klapp- und schwenkbar, was Aufnahmen in Bodennähe ebenso ermöglicht wie Aufnahmen über Kopf oder Selfies. Er ist 3,2 Zoll groß und löst das Bild mit 921.000 Pixeln fein auf. Der elektronische Sucher vergrößert das Bild 0,68-fach und bietet eine Auflösung von 2,36 Millionen Bildpunkten. Der integrierte Blitz hat im Weitwinkelmodus eine Reichweite von etwa 12 Metern – im Telebereich sind es 8 Meter.

Über den EFFECTS-Modus erreichen Sie 20 Effekte, die gleich bei der Aufnahme am Bild angewendet werden, wie beispielsweise der Pop-Effekt, der besonders farbkräftige Bilder erzeugt.

Für Einsteiger in die Fotografie ist der SCENE-Modus eine gute Wahl. Hier finden Sie 21 Motivprogramme, die auf spezielle Motivbereiche abgestimmt sind. Darunter befinden sich unter anderem auch eine Panorama-Option und eine Option, um Zeitrafferaufnahmen zu erstellen. Dazu kommen zwei Modi für Vogel- und Mondaufnahmen, die Sie direkt über das Moduswahlrad einstellen können.

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Über das Moduswahlrad erreichen Sie auch den SCENE-Modus und die Effekte.

Natürlich bietet die P1000 auch einen Filmmodus an, mit dem Sie Filme bis zu einer 4K-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel) bei 30 Bildern pro Sekunde aufzeichnen können.

Das Kameramenü ist Nikon-typisch aufgebaut und so auch für Einsteiger schnell zu erfassen. Ein wenig Einarbeitungszeit benötigen Sie aber, um die extrem vielen Funktionen ausschöpfen zu können.

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Das Menü der P1000 ist Nikon-typisch aufgebaut.

Erste Reaktionen

Nikon überraschte mit dem Vorgängermodell – der P900 – die Fachpresse genauso wie die Anwender. Während die Fachpresse wegen des kleinen Sensors zunächst skeptisch war, waren die Anwender sofort begeistert. Es gab einen regelrechten Ansturm auf die Kamera. Der recht günstige Markteinführungspreis von 620 Euro mag dazu beigetragen haben.

Die Kommentare der Anwender waren rundum positiv. Einige Anwender waren wegen der ganz neuen Möglichkeiten, die diese Kamera bietet, regelrecht begeistert. In den einschlägigen Foren gab es schnell umfangreiche positive Diskussionen mit vielen Fotobeispielen, die die gute Bildqualität belegten.

Bei der P1000 waren die Kommentare nicht mehr so euphorisch. Das liegt vor allem an dem deutlich höheren Preis. Der Markteinführungspreis liegt bei knapp 1.100 Euro, ist allerdings aufgrund der größeren Brennweite und des gesteigerten Funktionsumfangs durchaus berechtigt. Dennoch konnte die neue Kamera einen guten Verkaufsstart hinlegen, sodass schnell Lieferschwierigkeiten entstanden.

In der Praxis

In der Praxis zeigte sich, dass man die neue maximale Brennweite von 3.000 mm nicht unbedingt benötigt, zumal Sie beispielsweise den Mond bereits mit etwa 2.600 mm nahezu bildfüllend aufnehmen können. Zu beachten ist auch, dass das Gewicht durch das große Objektiv von 899 auf 1.415 Gramm gestiegen ist. Positiv ist, dass Sie Bilder nun auch im RAW-Format aufnehmen können. Diese Bilder werden im NRW-Format gespeichert – das war beim Vorgängermodell noch nicht möglich. Auch die Möglichkeit, 4K-Videos aufzuzeichnen, ist eine nützliche Neuerung, ebenso wie die Koppelung via Bluetooth mit der Snap-Bridge-App. So können Sie die Fotos stromsparend automatisch auf ein mobiles Gerät überspielen und die Kamera fernsteuern.

Da der Monitor von 3 auf 3,2 Zoll gewachsen ist, können die Details ein wenig besser beurteilt werden. Der integrierte Bildstabilisator ist leistungsstark. Er soll bis zu fünf Belichtungsstufen ausgleichen können. Theoretisch ist damit bei der längsten Brennweite eine Belichtungszeit von 1/90 Sekunde aus der freien Hand möglich.

Wenn Sie eine ruhige Hand besitzen und einige Versuche nicht scheuen, können Sie diesen Wert sogar noch unterbieten. Beim unten gezeigten Beispielbild, dass bei einer Brennweite von 2.600 mm freihändig entstand, habe ich insgesamt sechs Bilder aufgenommen, bei denen zwei keine perfekte Schärfe zeigten.

Ein GPS-Modul ist in der P1000 übrigens nicht mehr integriert. Sie können die Positionsdaten aber von einem Smartgerät übernehmen, wenn Sie die Kamera mit der SnapBridge-App verbunden haben.

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Schon mit einer Brennweite von 2.600 mm kann der Mond das Bild nahezu vollständig ausfüllen. Das Bild zeigt einen »Tagmond«, der freihändig aufgenommen wurde. Per nachträglicher Bildoptimierung wurde übrigens der Kontrast ein wenig verstärkt.

2.600 mm | f/7.1 | 1/250 s | ISO 220

ALLE BEDIENELEMENTE DER NIKON P1000

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DIE NEUEN MÖGLICHKEITEN

Durch das 125-fach-Zoomobjektiv der P1000 erhalten Sie ganz neue fotografische Möglichkeiten – und das gilt nicht nur für das Fotografieren des Mondes. Ein anderes Beispiel sehen Sie in den nächsten Bildern. Im folgenden Bild wurde die minimale Brennweite von 24 mm eingestellt.

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Hier wurde die maximale Weitwinkeleinstellung genutzt.

Wo sich das Detail im Bild befindet, habe ich mit dem Pfeil gekennzeichnet. Er ist dort lediglich als ein winziger Punkt zu sehen. Im nächsten Bild sehen Sie, welchen Bildausschnitt Sie mit 3.000 mm erreichen können.

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Mit der maximalen Brennweite können Sie extrem nah an das Motiv heranzoomen.

Durch die 16 Megapixel, die der Sensor der P1000 liefert, haben Sie weitere Möglichkeiten bei der nachträglichen Bearbeitung. So könnten Sie die Ergebnisse in ausgezeichneter Qualität (300 dpi) in einer maximalen Größe von 39 x 29 cm drucken.

Drucken Sie das Ergebnis kleiner, können Sie Teile des Bilds abschneiden und so scheinbar weiter in die Szene »hineinzoomen«. Dies habe ich beim folgenden Bild genutzt. Theoretisch hätte ich sogar weitere Bildteile abschneiden können.

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Dies ist ein Bildausschnitt.

ERSTE VORBEREITUNGEN

Die P1000 verwendet den Akkutyp EN-EL20a, der sehr schlank gestaltet ist. Er kam schon beim spiegellosen Nikon-1-System zum Einsatz. Nikon gibt an, dass mit einer Akkuladung etwa 250 Bilder geschossen werden können. Mit 1.110 mAh bietet er übrigens weniger Leistung als der Akkutyp EN-EL23 mit 1.850 mAh, der beim Vorgängermodell verwendet wurde. Mit ihm konnten Sie laut Nikon-Angabe 360 Bilder aufnehmen.

Trotz des Monitors, der einigen Strom benötigt, werden Sie in der Regel allerdings deutlich mehr Fotos schießen können, ehe der Akku leer ist. Der aktuelle Ladezustand des Akkus wird auf dem Monitor in der unteren linken Ecke angezeigt.

Außerdem beeinflussen weitere Faktoren die Lebensdauer einer Akkuladung. Das Scharfstellen ohne abschließendes Auslösen verbraucht Energie – genauso wie das Betrachten der Aufnahme nach dem Auslösen.

Akku laden

Bevor Sie mit dem Fotografieren beginnen können, muss der Akku geladen werden. Anders als beim Vorgängermodell können Sie den Akku mit dem mitgelieferten Netzadapter EH-73P laden.

Alternativ kann die Kamera per mitgeliefertem USB-Kabel UC-E21 mit einem Rechner verbunden und von dort geladen werden. Der USB-Anschluss ist der obere Anschluss auf der linken Kameraseite. Das Laden des Akkus ist dann nur möglich, wenn der Akku in die Kamera gelegt und die Kamera ausgeschaltet wurde. Schieben Sie den Akku wie nachfolgend abgebildet in das geöffnete Akkufach, bis er arretiert. Schließen Sie die Akkufachklappe.

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Schieben Sie den Akku wie abgebildet in das Akkufach, wenn Sie den Akku per USB über einen Rechner aufladen wollen.

LADEDAUER

Die Ladezeit hängt vom Ladezustand des Akkus ab. Ist der Akku vollständig geleert, dauert der Ladevorgang etwa 3 Stunden. Wird der Akku per USB über einen PC geladen, dauert es 8,5 Stunden.

ERSATZAKKU

Auch wenn Ersatzakkus nicht ganz billig sind (etwa 50 Euro), ist es empfehlenswert, einen Ersatzakku dabeizuhaben, damit Ihnen keine unwiederbringliche Situation entgeht, weil der Akku gerade leer ist.

Während der Akku auflädt, blinkt die im folgenden Bild markierte Kontrolllampe in der Mitte des ON/OFF-Schalters langsam grün. Leuchtet die Kontrolllampe dauerhaft, ist der Akku vollständig aufgeladen.

Blinkt die Lampe schnell, wurde der Ladevorgang unterbrochen – nehmen Sie in diesem Fall den Akku heraus und setzen Sie ihn erneut ein. Wenn die Umgebungstemperatur zu hoch oder zu niedrig ist, könnte der Ladevorgang beispielsweise unterbrochen werden.

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Solange der Akku über den Rechner geladen wird, blinkt die markierte Leuchte langsam.

Die Speicherkarte

Die P1000 nutzt die SD(HC/XC)-Speicherkarten, die heute sehr weit verbreitet sind. Schieben Sie die SD-/SDHC-/SDXC-Speicherkarte mit der Aufschrift in Richtung Kamerarückseite in den Slot.

DIE SPEICHERKARTENTYPEN

Die P1000 unterstützt SD- oder SDHC/SDXC-Speicherkarten sowie XQD-Karten. SD-Karten existieren seit 2001. SD-Speicherkarten – was für Secure Digital steht – sind auf geringere Kapazitäten bis zu 8 GByte ausgerichtet. Die nächste Speicherkartengeneration trägt die Bezeichnung SDHC (Secure Digital High Capacity). Diese Karten sind mit Kapazitäten von 4 bis 32 GByte erhältlich. Danach folgten SDXC Speicherkarten (Secure Digital extended Capacity), die Kapazitäten bis hin zu 2 TByte erlauben. Diese Karten bieten außerdem noch höhere Übertragungsgeschwindigkeiten.

Im Laufe der Jahre verbesserten sich die Kapazitäten und Übertragungsgeschwindigkeiten stetig. Die Mindesttransferraten sind meistens auf der Speicherkarte angegeben. Man unterscheidet vier Geschwindigkeitsklassen mit 2, 4, 6 und 10 MByte/Sekunde. Das nennt man Class 2, 4 … Sie erkennen die Klassifizierung an der Zahl in einem geöffneten Kreis. Bei der unten ganz rechts liegenden Karte ist es zum Beispiel Class 10.

Bei einigen neueren SDHC-Karten werden dank UHS-1 (Ultra High Speed) höhere Datentransferraten erreicht. SanDisk nennt sie »Extrem Pro«. Die Karte ganz rechts ist ein solches Modell. Für schnelle 16-GByte-Karten zahlen Sie aktuell etwa 25 Euro. Für etwas langsamere Karten zahlen Sie nur etwa die Hälfte. 16-GByte-Karten sind eine Empfehlung wert, da sie ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und genügend Speicherplatz bieten. Trotzdem werden bei den 16,8 Megapixeln der P1000 auch große Speicherkarten schnell gefüllt. Das gilt natürlich besonders dann, wenn Sie die bestmögliche Qualität und Auflösung einstellen, was zu empfehlen ist. Auch das Aufnehmen von RAW-Bildern und Videos erfordert viel Speicherplatz.

Kommt es Ihnen nicht auf die beste Übertragungsgeschwindigkeit an, können Sie die ganz links gezeigte SDXC-Karte nutzen. Die 64-GByte-Karte bietet eine Übertragungsgeschwindigkeit von 30 MByte pro Sekunde und kostet nur etwa 20 Euro.

Ich gehe bei der Auswahl von Speicherkarten so vor: Die Speicherkarten teilen sich in verschiedene Kategorien auf. Je schneller die Schreib-/Lesegeschwindigkeit der Speicherkarte ist, umso teurer ist sie. Das Gleiche gilt für die Kapazität. Je höher die Kapazität ist, umso teurer ist die Karte. So wähle ich einen Kompromiss. Die Karten mit einer hohen Kapazität kaufe ich mit einer etwas geringeren Datenübertragungsrate. Um schnelle Übertragungsraten zu erreichen, was zum Beispiel bei Videoaufzeichnungen von Vorteil ist, nutze ich die Karten mit einer etwas geringeren Kapazität.

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NICHT SPAREN

Speicherkarten sind bei der digitalen Fotografie mit das wichtigste Zubehör. Da es dabei um die Sicherheit Ihrer Daten geht, sollten Sie den Preis nicht als wichtigstes Kriterium bei der Auswahl betrachten. Greifen Sie auf Speicherkarten von Markenherstellern zurück, um Datenverlusten vorzubeugen.

SCHNELLIGKEIT

Speicherkarten werden mit verschiedenen Übertragungsgeschwindigkeiten angeboten – je schneller die Karte, umso höher ist der Preis. Die Entwicklung steht in diesem Bereich aber nicht still – ständig sind schnellere Karten mit größeren Kapazitäten erhältlich, wobei die Preise weiter purzeln.

Drücken Sie die Speicherkarte bis zum Anschlag in den Schacht. Anschließend können Sie die Abdeckung wieder schließen und verriegeln.

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Schieben Sie die Speicherkarte mit der Beschriftung in Richtung Kamerarückseite in den Speicherkartenschacht.

Speicherkarte herausnehmen

Sollen die Fotos später auf den Rechner übertragen werden, kann man die Speicherkarte aus der Kamera nehmen und beispielsweise in den Multicard-Reader eines Rechners legen. Viele aktuelle Rechner haben bereits Multicard-Reader integriert. Drücken Sie nach dem Öffnen der Abdeckklappe fest auf die Speicherkarte. Nach dem Loslassen springt sie etwas nach vorne und kann herausgenommen werden.

WEITERE VORBEREITUNGEN

Bevor Sie das erste Foto mit Ihrer neuen Kamera schießen, sollten Sie sich einigen notwendigen Vorbereitungen widmen. Viele Werkseinstellungen der P1000 sind zwar sinnvoll und nützlich – einige Optionen sollten Sie aber dennoch überprüfen oder bei Bedarf anpassen. Außerdem sollten Sie die wichtigsten Bedienelemente der Kamera kennenlernen.

Der Schulterriemen

Als Zubehör wird ein Schulterriemen mitgeliefert. Sie sollten ihn nutzen, um die P1000 über der Schulter tragen zu können, wenn Sie auf Fototour gehen. So vermeiden Sie, dass Ihnen die Kamera aus der Hand gleitet und zu Boden fällt.

Nur wenn Sie die Kamera grundsätzlich lieber in einer kleinen Tasche verstauen, können Sie auf den Schultergurt verzichten – dann stört er nämlich eher. Der Schultergurt wird an den beiden Tragegurtösen rechts und links am Kameragehäuse befestigt.

Einschalten der Kamera

Schalten Sie die Kamera mit dem ON/OFF-Schalter an, der in der folgenden Abbildung hervorgehoben ist. Nach dem Einschalten wird der Monitor aktiviert. Die Kamera schaltet sich bei Nichtbenutzung nach einer Minute automatisch aus. Mit der Ausschaltzeit-Option auf der System-Registerkarte können Sie bei Bedarf eine längere oder kürzere Zeitspanne festlegen.

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Schalten Sie mit dieser Taste die Kamera ein oder aus.

Den Sucher nutzen

Wenn Sie bei hellem Umgebungslicht im Freien fotografieren, werden Sie nicht umhinkommen, den elektronischen Sucher einzusetzen. Das Monitorbild ist bei hellem Licht nur schwer zu erkennen. Der Sucher verfügt über einen sogenannten Augensensor, den ich im folgenden Bild markiert habe. Sobald Sie sich dem Sucher nähern, wird der Monitor standardmäßig aus- und der Sucher eingeschaltet.