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INHALT

Vorwort

Ankern & Festmachen

Komfort & Cockpit

Deckslayout & Handling

Rigg & Segel

Stauen & Sichern

Pantry & Salon

Werkstatt & Winterlager

Dieses & Jenes

Register

VORWORT

Nochmal 333 Tipps für Verbesserungen am und im Umgang mit dem Boot? Nach dem großen Erfolg des ersten Sammelwerkes, das übersetzt in Polen, den Niederlanden, Russland und den USA erschienen ist, liegt hier nun der zweite Band vor. Wieder stammen die Beiträge aus der Rubrik „Skipper’s Magazin“ der Zeitschrift YACHT, wo alle zwei Wochen ausgewählte Tipps aus der weiten Welt der Bordpraxis von Lesern für Leser erscheinen. Obwohl die Themenkreise dieselben geblieben sind, gibt es wieder vielfachen Rat für jede Aufgabenstellung, die rund ums Boot anfallen kann.

Diese große Vielfalt ist nicht verwunderlich: Wer fünf Segler nach einer praktischen Lösung für ein Problem (oder besser: eine zu lösende Aufgabe) fragt, wird sechs Antworten erhalten – mindestens. Denn Eigner sind höchst individuelle Gebilde, ihr Umgang mit Booten, der Segelstil, die handwerklichen Fähigkeiten und der Wille, ihr Gefährt zu optimieren unterschiedlich ausgeprägt.

In dieser Sammlung werden Sie neue Dinge finden, mit denen ihr Boot besser und schneller segeln kann, Manöver leichter fallen, das Handling unterwegs einfacher ist, das Bordleben komfortabler und schöner wird und Winterlagerarbeiten einfacher von der Hand gehen. Sie werden Anregungen finden, diverse Aspekte ihres Bootes oder teilweise auch einer Charteryacht zu optimieren und Abläufe an Bord zu verbessern. Und das oft mit wenig Aufwand.

Viel Spaß beim Optimieren! Und wenn Sie selbst eine Idee beisteuern möchten, schreiben Sie gern an mail@yacht.de, Stichwort „Lesertipps“, und senden Sie Fotos oder Skizzen mit.

ANKERN & FESTMACHEN

SO PASST ES

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Es erfordert viel Übung, mit einem Blick abzuschätzen, ob die Box breit genug für das eigene Boot ist. Schwieriger noch ist es mit einer unbekannten Charteryacht. Für Segler, die sich unsicher sind, gibt es einen einfachen Trick, die Breite des Bootes mit der der Box zu vergleichen. Nötig sind lediglich zwei Markierungen mit Tape an Relingsdraht oder Fußreling an Back- und Steuerbord. Der Abstand der Tapestreifen muss genau der Bootsbreite entsprechen. Außerdem sollten sich die beiden hinteren Streifen querab der Steuerposition befinden. Bei der Auswahl des Liegeplatzes postiert sich ein Mitsegler an der vorderen Markierung. Wird nun langsam durch die Boxengasse gefahren, kann die Breite der Boxen gepeilt werden: Sobald der Steuermann seine Markierung in einer Flucht mit dem Pfahl sieht, gibt er dem Mitsegler an der Markierung vorn ein Zeichen. Peilt auch der über die Markierung und befindet sich diese genau in diesem Moment innerhalb der verabredeten Box, besteht kein Zweifel mehr darüber, dass der Liegeplatz breit genug ist.

EDDY SERWUSCHOK, TIMMENDORFER STRAND

GÜNSTIGE SCHEUERLEISTE

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An unserem Boot ist werftseitig keine Scheuerleiste angebracht. Da die Anschaffung sehr kostspielig ist, haben wir uns eine günstige Variante zum Selbermachen ausgedacht. Wir haben unseren alten Gartenschlauch passend auf Länge geschnitten und ein altes Fall durchgezogen. Diesen Scheuerschutz haben wir an die Fußreling gelascht. Jetzt ist es kein Problem, wenn wir beim Anlegen leicht am Dalben entlangschrammen.

MORITZ RUMP, HAMBURG

KOMFORT FÜRS GRUNDEISEN

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Kein Liegeplatz ist schöner als ein geschütztes Plätzchen zum Ankern. Dort gibt es keine direkten Nachbarn, und Liegegebühren entfallen auch. Um diese Vorteile zu Hafen und Marina richtig auskosten zu können, müssen alle Handgriffe beim Ankermanöver sitzen. Denn nichts ist störender als die quälende Frage im Hinterkopf, ob das Grundgeschirr auch hält. Sicherheit lässt sich auch aus dem Wissen ziehen, dass mit Grundeisen, Kette oder Leine alles in Ordnung ist. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist Ordnung und Sauberkeit im Ankerkasten. Für Letzteres ist in schlammigen Revieren besonders ein freier Abfluss entscheidend. Damit dieser nicht so schnell verstopft und Anker und Kette schneller trocknen, haben wir eine Fußmatte zurechtgeschnitten und im vorderen Bereich mit Fliegengitter umwickelt. Das auf diese Weise entstandene Sieb verhindert Blockaden im Ablauf, die Gummimatte mit den großen Löchern sorgt für gute Luftzirkulation. So kann das Ankerauf-Manöver in aller Ruhe angegangen werden, ohne danach in hektische Betriebsamkeit verfallen zu müssen.

TILL BARTELS, BREMEN

LEICHTER ANKERN

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Bei meiner 9,60 Meter langen Yacht, einer Dehler 32 aus der alten Reihe mit Baujahr 1994, fahre ich die Ankermanöver Hand über Hand, ohne Winsch (das ist der Originalzustand des Bootes). Mein Ankergeschirr besteht aus einem 15 Kilogramm schweren Danforth-Anker, fünf Meter Nirokette in acht Millimeter Stärke als Vorlauf sowie 40 Meter Trosse mit einem Durchmesser von 16 Millimetern, davon die ersten zehn Meter mit Bleieinlage. Um das Ankerauf-Manöver am Ende einfach zu gestalten, habe ich in die Kette etwa alle halbe Meter Schlaufen aus zehn Millimeter starker Leine eingebunden. Damit kann man das Ankergeschirr sehr viel leichter und effektiver ergreifen und hochziehen. Das Manöver wird noch durch eine Kralle oder Haken am Bugkorb erleichtert, wo die Kette bei jedem Hub „zwischengeparkt“ wird, um wieder die nächste Leinenschlaufe bequem ergreifen zu können. Bei dem Manöver ist es natürlich sehr wichtig, auf eine gerade aufrechte Körperhaltung zu achten. Auf diese Weise wird die Wirbelsäule geschont und das schwere Ankergeschirr aus den Beinen heraus an Bord gehoben.

GUNNAR BORENIUS, AICHWALD

AUF DIE LÄNGE KOMMT ES AN

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Es ist nicht ganz einfach, beim Vorwärtsanlegen in der Box den Abstand zwischen Bug und Steg richtig einzuschätzen. Deswegen ist man auf Ansagen oder Handzeichen eines Crewmitglieds auf dem Vorschiff angewiesen. Zumindest in der eigenen Box im Heimathafen ist diese Schwierigkeit leicht zu umgehen, indem die Festmacher direkt mit der passenden Länge auf den Klampen an Bord belegt und dann im Manöver über die Pfähle gelegt werden. Langsame Fahrt vorausgesetzt, kommt die Yacht dann automatisch vor dem Steg zum Stehen, und die Vorleinen können ausgebracht werden. Damit der Abstand beim Belegen der Klampen vor dem Manöver stimmt, haben wir die passende Länge mit zwei kleinen Kabelbindern auf Höhe der Fußreling markiert, jede Leine hat eine Markierung in einer anderen Farbe. Die passende Festmacherlänge hat einen weiteren entscheidenden Vorteil: Bei Seitenwind kann der seitlichen Abdrift durch Eindampfen in die Achterleine und gleichzeitiges Ruderlegen einfach entgegengewirkt werden.

DR. THOMAS KOCH, HAMBURG

RUHE!

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Unser Boot liegt an einer Boje, und nachts wurden wir häufiger von einem dumpfen Geräusch an der Bordwand geweckt – es stellte sich heraus, dass bei Flaute die Muringboje gegen den Bug treibt. Das ist nicht weiter schlimm, wenn niemand an Bord ist, stört aber an Wochenende die Nachtruhe. Deswegen haben wir uns überlegt, wie wir wieder durchschlafen können. Die einfachste Lösung war ein kräftiger Gummistropp mit einem Haken an jedem Ende. Wir haben diese an der Boje und an unserem Ankerbeschlag eingehakt. So wird die Boje dicht unterm Bug auf Position gehalten und stößt nicht mehr gegen die Bordwand, selbst wenn sich das Boot bewegt. Kommt Wind auf, dehnt sich das Gummiband, und der Festmacher hält das Boot wie gewohnt. Wenn wir statt des Gummibandes einfach einen sehr kurzen Festmacher verwenden, würde dieser unangenehm an der Boje einrucken, sobald Wind aufkommt. Deswegen benötigt er etwas mehr Spiel. Mit dieser Lösung haben wir sowohl bei Flaute als auch etwas Wind immer ruhige Nächte gehabt.

MANFRED HOFINGER, BUCHKIRCHEN

MOBILE ANLEGEHILFE

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Mein Stegplatz ist vorn und achtern leider nur mit Ösen ausgestattet, da ist das Anlegen einhand nicht ganz einfach. Besonders bei kräftigem ablandigem Wind muss der Festmacher sehr schnell durch die Öse gefädelt werden, damit das Boot nicht vertreibt. Damit das Manöver besser gelingt, habe ich mir eine zusätzliche Klampe angeschafft. Allerdings ist diese mobil, da am Steg nichts zusätzlich festgeschraubt werden soll. Grundlage bildet eine Öse, die zwischen die Holzbretter des Stegs geklemmt werden kann; sie findet sich als Not-Klampe für etwas über 20 Euro im Zubehörhandel. Daran habe ich zwei Edelstahlklampen gegenüberliegend verschraubt, sodass sie sich an der Öse bekneifen. Vor dem Ablegen klemme ich diese Konstruktion mittschiffs in den Steg. Beim späteren Anlegen kann ich die Spring von Deck aus über die Klampe legen, darin eindampfen und dann in aller Ruhe die Festmacher durch die Ösen fädeln.

STEFAN HOFFMANN, HAMBURG

VOLLE SICHT VORAUS

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Die Sprayhood auf unserem Boot ist groß und bietet reichlich Schutz vor Wind und Regen, was gut ist – jedoch schränkt sie die Sicht nach vorn ein: Besonders meine Frau kann am Steuerrad stehend nicht sehen, was sich direkt vorm Boot befindet. Auf See spielt das kaum eine Rolle, dort kündigen sich Hindernisse schon von weitem an, und wir fahren nicht so dicht an sie heran, dass sie im toten Winkel der Sprayhood verschwinden. Problematisch wird diese Einschränkung der Sicht bei Manövern auf engem Raum, also besonders im Hafen beim An- und Ablegen. Damit die Manöver trotzdem reibungslos ablaufen, haben wir extra dafür einen Badewannen-Step aus dem Sanitärfachhandel in der Backskiste. Der Tritt hat rutschfeste Füße und bietet genau die richtige Höhe, um einen guten Überblick zu ermöglichen, aber trotzdem noch bequem ans Rad zu kommen. Ob bei einer Kanalfahrt unter Maschine oder im Hafen: Solange wir keine Krängung haben, bietet der Tritt die ideale Steuerposition. Sobald wir die Segel setzen, verschwindet er wieder in der Backskiste.

ULRICH HOFFMANN, PER E-MAIL

EIN KÖCHER FÜR DAS GRUNDEISEN

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Auf unserem Kleinkreuzer nutzen wir zum Ankern im flachen Wasser einen Klappanker. Dieser wird in einem Rohr auf dem Vorschiff verstaut. An dieses etwa 50 Zentimeter lange Stück ist unten ein Rohr mit geringerem Durchmesser geschweißt. So kann der Anker nicht nach unten durchrutschen, aber die Kette wird durch ein Loch im Kojenbrett in eine Pütz in der Bilge geführt. Ein Kunststoffdeckel verschließt das Rohr, wenn der Anker nicht benutzt wird.

RUBEN PIEGENSCHKE, GROSSENBRODE

SICHER REIN UND RAUS

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Um die Hafenmanöver mit unserem Schärenkreuzer zu vereinfachen, haben wir Sorgleinen zwischen den Pfählen unserer Box und dem Steg gespannt. Eine dritte Leine läuft mit Blöcken beweglich quer zwischen diesen Sorgleinen. Beim Einfahren in die Box wird ein daran mittig angebrachtes Bändsel am Vorstag eingehakt, so ist der Bug gegen Vertreiben gesichert, und die Achterleinen können in aller Ruhe ausgebracht werden.

Viel schwieriger als der Weg in die Box gestaltet sich bei uns das Ablegen. Das am Langkiel angehängte Ruderblatt steuert bei Rückwärtsfahrt sehr unpräzise, die Boxengasse ist aber eng, und so wird die Kurve rückwärts zur Herausforderung. Um das zu vereinfachen, fahren wir neben dem mittigen Bändsel noch eines seitlich an unserer Sorgleine. Wird das Vorstag dort schon vor dem Ablegen befestigt, dreht das Heck in die richtige Richtung, und die Kurve ist vor dem Losfahren bereits halb geschafft. Bei seitlichem Wind kann mit der Achterleine an Steuerbord nachgeholfen werden.

ACHIM PETEREIT, REICHENGAU

KLEINER HELFER, GROSSE WIRKUNG

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Für ruhige Nächte sorgt bei uns auch die Gewissheit, dass der Schäkel zwischen Kettenvorlauf und Ankerleine immer richtig gesichert ist. Dazu haben wir einen kleinen Schäkel durch das Loch am Ende des Bolzens des großen befestigt. Da der kleinere den größeren Schäkel umschließt, wird ein versehentliches Aufdrehen des Bolzens verhindert. Selbstverständlich muss auch der Sicherungsschäkel ab und an kontrolliert werden.

LISA PASLER, GREIFSWALD

GRÖSSERE REICHWEITE

Wenn eine zweite Achterleine auf den Heckpfahl ausgebracht werden soll, ist der Bootshaken meistens zu kurz. Auf unseren teleskopierbaren Bootshaken von Diabolo passen nicht nur unterschiedliche Aufsätze, sondern auch der normale Bootshaken. Er ist mit einer Bohrung versehen und wird per Splint mit Klettbandsicherung arretiert. Derart verlängert, beträgt die Reichweite über vier Meter.

MEINERT MATZEK, HAMBURG

ANLEGEHILFE BEI SEITENWIND

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Wenn die Box mit Strecktauen ausgestattet ist, hilft die Hakenleine im Manöver. Ich fahre bis zur Hälfte des Schiffes in die Box, werfe das Hakenende vom Vorschiff aus über die Streckleine in Luv und drehe am Tampen der Leine, bis die Öffnung des Hakens zu mir zeigt. Ein Zug an der Leine, der Haken klinkt sich ein. Der Tampen wird mit einem Webeleinenstek am Bugkorb belegt. Jetzt kann ich in Ruhe die achteren Festmacher über die Pfähle legen und mit Maschine so weit vorfahren, bis der Steg erreicht ist. Achtere Festmacher belegen, Maschine leicht drücken lassen. Nun kann ich vorn die Festmacher vertäuen. Der Webeleinenstek der Hakenleine wird gelöst, mit einem Ruck der Haken von der Streckleine ausgeklinkt und wieder an Bord geholt. Beim Ablegen funktioniert das Ganze sinngemäß umgekehrt. Bau der Hakenleine: Eine etwa 15 Millimeter starke Nirokausch wird einseitig im Schraubstock eingespannt und mit großer Zange weit aufgebogen. Das Ende einer rund drei Meter langen Leine in die mit Epoxidkleber aufgefüllte Hohlkehle einlegen. Die Leine an den Enden der Kausch betakeln und abtapen.

PETER HARTMANN, LÜBECK

SICHER AUS DER BOX

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Mit kleiner Crew stressfrei ablegen – das wäre was! Manche Skipper haben ihre Boxen bereits mit Führungsleinen zwischen Pfählen und Steg versehen. Doch einhand oder mit kleiner Crew ist der Nutzen dieser Leinen begrenzt – spätestens beim Erreichen der Pfähle stellt sich die Frage: Was nun? Cockpit und Ruder verlassen und auf dem Vorschiff die Laufleine per Hand lösen? Mithilfe eines Fernlöseknotens, welcher über die Genuaschot bedient wird, kann der Skipper die Laufleine bequem vom Cockpit aus losmachen.

VINZENZ SCHIMPFLE, PER E-MAIL

ANLEGENMANÖVER MIT ZWEI HAKEN

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Anlegen mit Heckboje wird schnell zur Herausforderung. Besonders wenn das Boot etwas hochbordiger ist, fällt es schwer, die Achterleine an der Boje zu befestigen. Ein speziell am Bojenhaken angeschweißter Ring vereinfacht das Manöver, da der Bootshaken als Helfer fungiert. Die Spitze des Bootshakens wird in den Ring am Bojenhaken eingepickt und durch Zug an der Festmacherleine in Position gehalten. Auf diese Weise kann man den Bootshaken und den Festmacher mit einer Hand führen und in die Öse an der Boje setzen. Dann wird der Bootshaken einfach aus dem Ring gezogen.

WOLFGANG DINSE, KIEL

RUCKDÄMPFER SCHNELL SELBST GEMACHT

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Nicht immer hat man Festmacher mit Ruckdämpfern parat. In unruhigen Nächten mit Wind und Welle im Hafen stecken wir einfach kleine Fender zwischen die an Bord belegten Festmacher. Diese nehmen beim Einrucken die Kraft auf. Der Druck auf die Leinen wird im wahrsten Sinne des Wortes sanft abgefendert, und das unangenehme Rucken hört auf. Die Methode funktioniert an festen wie an schwimmenden Stegen, und die Crew kann wieder ruhig schlafen.

WOLFGANG WERNER, WUPPERTAL

HAKEN HILFT BEIM SCHLEUSEN

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Wer wie wir häufiger durch solch ein Bauwerk fahren muss, für den lohnt die Investition von wenigen Euro in einen Schleusenhaken beim Metallbauer um die Ecke. Wir führen Vor- und Achterleine hindurch und hängen den Haken etwa mittschiffs in eine Leiter ein. So lassen sich die Leinen leicht aus dem Cockpit fahren, selbst einhand ist das kein Problem. Um schnell die Seiten wechseln zu können, kann man unten am Haken pro Bootsseite einen Karabiner bereitlegen, durch den die Leinen laufen. Einmal „klack“, und schon ist der Haken auf der anderen Bootsseite einsatzbereit.

WILFRIED KORFF, DÜSSELDORF

PASST DAS?

In vielen Häfen gibt es an den Stegen Boxenschilder, die anzeigen, ob der Platz für Gastlieger frei ist. Wir haben auf die grüne Seite unseres Täfelchens die Breite der Box mit selbst klebenden Ziffern angebracht. So erkennen andere Segler, die unseren Platz ansteuern, sofort, ob ihr Boot in die Box passt. Wir haben das in einem anderen Hafen gesehen und den Hinweis als sehr hilfreich empfunden.

JOHANN VOIGT, ROSTOCK

DIEBSTAHLSICHER GELAGERT

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Neuer Platz für den alten Spießer: Allzeit griffbereit, niemals im Weg, so sollte der Bootshaken an Bord verstaut werden. Je nach Bootstyp ist dies keine leichte Aufgabe, der mit großem oder kleinem Eifer nachgegangen wird. Für die eine oder andere Yacht eignet sich die folgende Methode: Der Bootshaken wird vertikal an der Innenseite des Niedergangs fixiert. Mit zwei herkömmlichen Plastikklipps aus dem Dingi-Zubehör lässt er sich gut befestigen. Dabei ist er jederzeit greifbar und ohne weitere Umstände aus der Halterung zu lösen.

GESEHEN IN GRÖMITZ

MESSER AM BOOTSHAKEN SPART DEN TAUCHER

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In vielen Mittelmeerhäfen wird mithilfe einer dünnen Muringleine die Vorleine aus dem Hafenbecken gefischt. Wenn dabei die Leine in die Schraube kommt, wird sie um die Welle gewickelt. Häufig ist dann ein Taucher nötig, um die Crew aus der misslichen Lage zu befreien. Mit einem Messer am Bootshaken sowie Tauchermaske und Schnorchel ausgerüstet, braucht man nicht abzutauchen: Von der Wasseroberfläche aus lässt sich mit der Verlängerung die Leine an der Schraube wegschneiden.

AAGE HABERLAND, BAHLINGEN

FANGSCHLAUFE STATT TRIPPLEINE

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Beim Ankern in felsigen Gebieten besteht die Gefahr, dass sich das Grundeisen im Boden verhakt. Daher verwenden wir eine kurze Schwimmleine. Diese ist so am Anker verknotet, dass ein Ende deutlich länger ist als das andere. Die beiden Seilenden werden mit einem dicken Knoten verbunden. Unter Wasser zieht der Knoten das kürzere Seilstück senkrecht nach oben, und das längere Ende vollführt einen Bogen. Dadurch entsteht ein Auge, das sich mit einem Draggen fischen lässt.

AAGE HABERLAND, BAHLINGEN

HOCHKANT HÄLT DER HAKEN BESSER

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Der Bootshaken sollte stets griffbereit an Deck sein. Einziges Problem: wohin damit? Falsch verstaut, wird das unhandliche Hilfsmittel schnell zum störenden Hinder nis. Eine Alternative zu klassischen Staupositionen kann hier sein, das Teil am Unterwant zu befestigen. Es findet beispiels weise seinen Platz in einem Getränkehalter, welcher mithilfe von Kabelbindern am Want befestigt ist. Am oberen Ende kann der Boots haken mit einem Gummistropp oder einem Metallring fixiert werden.

VICTORIA HAAK, KÜNZELL

GUT GESTAUT UND STETS EINSATZBEREIT

Die Zweitankerleine ohne Knoten zu stauen oder ins Dingi zu übergeben ist ganz einfach: In einen 20-Liter-Kanister habe ich neben dem Tragegriff einen Ausschnitt gemacht und mit der Lochkreissäge rundum Löcher gebohrt. Durch den Ausschnitt lege ich die Leine in Schlaufen ein. Anfang und Ende (Kettenvorlauf) ziehe ich durch den Einfüllstutzen, damit sie bei Bedarf schnell zu finden sind. So ist die Leine stets trocken und einsatzbereit.

BERND WACHOWIUS, PER E-MAIL

GEZÄHMTE KETTE

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Auf unserem Boot gibt es weder Bugrolle noch Ankerwinsch. Das Geschirr mit Kettenvorlauf und Leine wird Hand über Hand bewegt. Dabei gab es immer wieder Kratzer am Bugkorb oder im Gelcoat, was ärgerlich ist. Hauptverursacher ist dabei die fünf Meter lange Kette, die besonders wenn der Anker fallengelassen wird, übers das Deck rauscht und dabei unschöne Spuren hinterlassen kann. Um das in Zukunft zu vermeiden, haben wir uns nach einer passenden Ummantelung für die Kette umgesehen und sind im Fachhandel für Elektronikzubehör fündig geworden: Ein Netzschlauch aus Polyester zum sauberen Führen und Schutz von Kabeln passt perfekt über die Kette. Am vorderen Ende haben wir den Kabelschlauch mit Kabelbindern an der Kette gesichert, hinten über den Schäkel gezogen und durch einen Takling auf der Ankerleine gesichert. Der dünne Überzug stört die Beweglichkeit der Kette nicht, schützt aber vor Kratzern. Die Maschen des Gewebes sind weit genug um die Kette gut zu belüften, damit die Feuchtigkeit nach dem Aufholen abtrocknen kann.

OLAF TIMM, NINDORF

RUHIGER VOR ANKER LIEGEN

Beim Liegen vor Buganker neigt unser Schiff zum „Segeln vor Anker“. Statt nun ein zweites Eisen auszubringen, setze ich auf eine Ankerspring: Eine Leine wird auf der Mittelklampe belegt und das andere Ende mit einem Fanghaken an der Kette befestigt. Auf diese Weise stabilisiert sich das Schiff in einem Winkel von 10 bis 20 Grad zur Kette. Zugleich werden so auch Lastspitzen reduziert.

DR. ARMIN SCHMIDT, MÜHLHEIM/RUHR

FESTMACHER LEICHTER AUSBRINGEN

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Das Problem ist bekannt: Die Heckleine soll per Bootshaken über den Pfahl gelegt werden, doch das Auge rutscht ständig ab. Mit unserer Hilfskonstruktion bleibt die Schlaufe geöffnet. Am Bootshaken werden zwei breite Kabelbinder befestigt, wobei um jeden ein kleiner Kabelbinder als Öse geschlungen ist. Die Enden der breiten Streifen um die Leine legen und in die kleinen Kabelbinder stecken, schon ist der Festmacher fixiert. Ein Zug am Haken löst die Verbindung wieder.

JÜRGEN STROMBERG, DORTMUND

FRISCHHALTEFOLIE FÜRS LIEGEPLATZSCHILD

Den Liegeplatz bei Abwesenheit als frei zu kennzeichnen und den geplanten Rückkehrzeitraum zu benennen ist selbstverständlich. Manche benutzen Kreide für die Beschriftung des Schildes, die verwischen kann, oder sie bekleben es mit Tesastreifen und malen das Datum per Edding drauf. Simplere Alternative: Frischhaltefolie über das Schild ziehen.

HANS SACK, SCHWARZENBEK

BEQUEM AN BORD

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An und von Bord ohne Kummer verspricht diese Idee: Um den Höhenunterschied zwischen Bordwand und Schwimmsteg zu überbrücken, wird die Badeleiter zweckentfremdet und außenbords seitlich hinter die Fußreling geklemmt. Um sie gegen Verrutschen sichern zu können, sollte der Behelfstritt auf Höhe der Püttingeisen in Stellung gebracht und fixiert werden. Die Leiter wird nun durch einen herkömmlichen Fender gepolstert und bietet fortan Sicherheit und Komfort beim Entern sowie Verlassen der Yacht.

GERT NEUMANN, GELSENKIRCHEN

FENDER SCHNELLER AUSBRINGEN

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Hafen- und Schleusenmanöver lassen sich mit kleiner oder ungeübter Crew entspannter fahren, wenn die Fender einfach mit Haken an der Reling befestigt werden. Dabei gehen wir wie folgt vor: Die Fender werden am unteren Durchzug eingehakt. Die Länge der Leinen ist so gewählt, dass die Fender für den Schutz an Schwimmstegen knapp über der Wasserlinie hängen. Sollen sie andere Yachten oder höhere Stege abfedern, werden sie einfach über den oberen Draht außenbords gebracht. Somit ist es möglich, sich schnell den Gegebenheiten in einem Hafen oder in einer Schleuse anzupassen.

MARKUS WAGNER, 50226 FRECHEN

AUSSENBORDER STEUERT SYNCHRON

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Vor allem Segler von Kleinkreuzern und Kielbooten kennen das Problem: Der Außenborder hängt außer Reichweite am Heck – häufig auch zu tief, da er an vielen Schiffen auf einem Schlitten abgelassen wird. Bei Maschinenfahrt ist er nur schwer erreichbar, Steuern mit dem Motor ist unter diesen Umständen nur bedingt möglich, die grundsätzliche Manövrierbarkeit folglich stark eingeschränkt.

Hinzu kommt, dass das Ruder vor der Schraube platziert ist und somit nicht direkt angeströmt wird. Doch gerade, wenn es eng wird, sollten schnelle Reaktionen und gute Manövrierbarkeit gewährleistet sein – ein beherzter Schwenk mit dem Außenborder kann im Zweifelsfall den Tag beziehungsweise das Manöver retten.

Hilfreich ist eine simple Konstruktion aus zwei Umlenkblöcken sowie ein wenig Tauwerk: Dieses wird mit Edelstahldrähten hinten am Motor befestigt und durch die Umlenker an die Pinne geführt. Jede Bewegung der Pinne wird somit auf den Außenborder übertragen. In Verbindung mit einer Hebelverlängerung der Schaltmechanik erschließt sich eine vollkommen funktionstüchtige Bedienung der Maschine bequem aus dem Cockpit heraus. Die Manövriereigenschaften betroffener Kleinkreuzer sollten unter Motor somit nicht nur verbessert werden, auch erfährt das Handling eine erhebliche Erleichterung.

LUDGER STRICKER, NOTTULN

GRIFFBEREITER BOOTSHAKEN

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Vor allem im Heckbereich kann die vielbeschworene Griffbereitschaft des Bootshakens problematisch umzusetzen sein. Abhilfe schafft eine simple Do-it-yourself-Lösung aus dem Baumarkt: Ein kleines Stück HT-Rohr wird spitz zulaufend so eingeschnitten, dass der Haken nicht zu lose darin aufgenommen wird. Dieses Rohrstück wird nahe des Heckspiegels am Achterstag befestigt. Etwas weiter oben befestigt man einen Niro-Ring, der zusätzlich mit Spiralschlauch als Scheuerschutz versehen wird. Der Bootshaken wird nun von unten durch den Ring geführt und von oben in der Rohr-Aufnahme abgestellt.

EDGAR OHNMACHT, VERDEN/ALLER

SAUBERER BUGKORB

Als Beleg für die Hafengebühr gibt es meistens Aufkleber, die am Bug angebracht werden sollen. Sie hinterlassen hässliche Rückstände, welche sich nur mühsam entfernen lassen. Um das zu umgehen, haben wir ein zum Durchmesser des Bugkorbs passendes Schlauchstück besorgt. Es wird der Länge nach aufgeschnitten und aufs Rohr geklemmt. Am Saisonende zieht man den Schlauch mitsamt den Kleberesten ab.

JOBIN STRUNK, PER E-MAIL