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ISBN eBook: 978-3-88221-178-8

Byung-Chul Han: Bitte Augen schließen


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In diesem lebensphilosophischen Essay geht Byung-Chul Han, “einer der radikalsten Denker Deutschlands“ (Peter Schiering, ZDF aspekte), der Frage nach, warum wir heute kein Ende mehr finden. Das Schließen der Augen ist nicht Abschluss des Tages sondern nur noch Symptom der Erschöpfung.

Weitere eBooks bei MSeB

Alexander Pschera

DATAISMUS. KRITIK DER ANONYMEN MORAL



Emmanuel Carrère: Davos

Aus dem Französischen von Claudia Hamm

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Im Schweizer Dorf Davos versammelt sich alljährlich die Führungselite der Welt, um ungestört über den Lauf der Dinge zu entscheiden.

Im Januar 2012 waren Emmanuel Carrére und Hélène Devynck vor Ort, um herauszufinden, wie die Mächtigen dieser Welt sich verhalten, wenn sie unter sich sind. Im »Disneyland der Großen« erscheint die Welt ganz klein - und der Kuchen, von dem jeder ein Stück haben will, lässt sich in beliebig viele Stücke teilen.

Anmerkungen

1 So Frank Rieger in der FAZ vom 15.12.2010: http://www.faz.net/themenarchiv/2.1196/wikileaks-und-die-folgen-das-zeitalter-der-geheimnisse-ist-vorbei-1576286.html

2 Dietmar Dath im Gespräch mit Ranga Yogeshwar in der FAZ vom 12.6.2013: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/ueberwachung/ranga-yogeshwar-im-gespraech-mit-dietmar-dath-rechnen-sie-damit-lebenslang-ein-verdaechtiger-zu-sein-12279206.html

3 http://www.wired.com/opinion/2013/01/forget-big-data-think-long-data/

4 So David Brooks, The philosophy of data, New York Times, 5. Februar 2013.

5 http://fivethirtyeight.blogs.nytimes.com/2012/12/29/were-obamas-early-ads-really-the-game-changer/

6 http://www.wired.com/opinion/2013/02/big-data-means-big-errors-people/?goback=%2Egde_62438_member_215040327:“Modernity provides too many variables, but too little data per variable. So the spurious relationships grow much, much faster than real information. In other words: Big data may mean more information, but it also means more false information.”

7 In diese Richtung argumentieren auch Viktor Mayer-Schönberger und Kenneth Cukier: Buch Big Data. A revolution that will transform how we live, work, and think, 2013, vgl. auch http://www.wired.com/opinion/2013/03/does-big-data-mean-the-demise-of-the-expert-and-intuition/

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Die Diskussion um die Datenspionage durch die NSA wird einseitig geführt. Das PRISM-Programm ist nur eine Seite der Medaille. Die andere Seite sind die Löcher im Netz, die Wikileaks und Vatileaks. Der Staat spioniert uns mit PRISM aus, aber auch wir spionieren den Staat aus, wenn wir geheime politische Akten und Dokumente im Netz frei zugänglich machen oder wenn wir dieses Vorgehen befürworten. PRISM verletzt die souveränen Rechte der Person, Wikileaks verletzt die souveränen Rechte des Staates, der die Rechte der Bürger nur dann vertreten kann, wenn er die Chance hat, intakt zu bleiben. Zu einer intakten Staatsgestalt gehört die Wahrung staatlicher Geheimnisse. Eine Kritik der Datenmoral muss an beiden Seiten ansetzen, will sie glaubwürdig sein. Entweder ist beides legitim, oder keines von beiden.

Was die Diskussion um die NSA unglaubwürdig macht, ist die asymmetrische Moral, die hier zum Tragen kommt. Datendiebstahl und Datenschmuggel werden als Fortsetzung des investigativen Journalismus mit anderen Mitteln gesehen, und nicht als Regelverstoß. Das staatliche Sammeln und Auswerten privater Daten dagegen wird nicht als eine Maßnahme präventiver Sicherheitspolitik interpretiert, sondern ausschließlich als ein Akt staatlicher Willkür.