Charles Chip Forte Riggins, ein Yalie von den kotelettenlosen Wangen bis zu den Pumas mit maßgefertigten Einlegesohlen und zurück zu seinem kantigen Kinn, war dazu geboren, zu segeln, Squash zu spielen und für eine Wall Street-Anwaltskanzlei zu arbeiten. Natürlich machte er all das. Er war ein junger Mitarbeiter bei Choate, Winkler, Higgiston, Hahn & Moore; all diese Namen waren mit einem Kreuzchen versehen. Echte Klasse hat man nur noch vor sich, wenn hinter jedem Namen im Kanzlei-Titel ein Toter steckt. Das heißt, dass die Kanzlei derart angesehen ist, dass die Erwähnung eines lebenden Anwalts sie lediglich herabsetzen würde.
Niemand hat je schlüssig herausfinden können, wozu ich geboren war. Ich begann Squash zu spielen, weil es umsonst war. Ein Freund an der NYU brachte es mir bei und versorgte mich mit einem falschen Ausweis. Als er aus Gründen, die er nie zusammenhängend und verständlich erklärte, von der Uni flog, war ich dem Spiel verfallen.
Ich genoss es stets besonders, Chip zu schlagen, was ihn völlig verwirrte.
Ich schlug ihn; er ließ einen mürrischen Kleiderhaufen im Umkleideraum zurück und ging, nur mit einem beleidigten Gesichtsausdruck bekleidet, in die Sauna.
»Was für Fälle bearbeitest du eigentlich?«, fragte er mich. Er sprach, ohne mich anzublicken, damit sein Blick nicht zufällig meine Genitalien streifte.
»Alle, die sich lohnen.« Ich dachte einen Moment nach; dann fiel mir ein, dass er ausschließlich für Verstorbene arbeitete, und verdreifachte mein Honorar. »Siebenhundertfünfzig Dollar pro Tag für meine Zeit plus Spesen, was auch zusätzliche Leute, die ich anheuere, einschließen kann. Keine Überstunden, aber für jeden Tag, der länger als vierzehn Stunden dauert, berechne ich zwei Tage.«
»Dein Honorar ist nicht das Problem«, sagte er sehr ernsthaft. »Ich will wissen, was für eine Art Arbeit du machst.«
Er wollte »Sag das Zauberwort, und du hast einen Dollar gewonnen« spielen. Er wollte eine Antwort auf eine Frage, die ich nicht kannte, und als Belohnung würde es einen Job geben, den ich dringend brauchte. Ich hasse dieses Spiel.
»Wir sind Squash-Kumpels«, sagte ich. »Niemand kann treuer und standhafter sein als ein Squash-Kumpel. Wenn du verheiratet wärest, dann würde ich sagen, du willst, dass ich beweise, dass deine Frau schreckliche Sachen mit kleinen Tieren anstellt, damit du keine Alimente zahlen musst. Aber du bist nicht verheiratet. Ich glaub nicht, dass du in Schwierigkeiten steckst, weil du gar nicht weißt, wie man da reinkommt. Also, Schluss mit dem Scheiß. Sag mir, was das Problem ist, und ich sag dir, ob ich dir helfen kann.«
»Es geht nicht um mich. Es ist für … sagen wir, für einen Klienten. Aber ich möchte deine Zeit nicht verschwenden, wenn es nicht auf deiner Linie liegt.«
»Natürlich ist es für einen Klienten. Du bist Anwalt, Chip, schon vergessen?«
»Yeah. Schau … uh, äh … Ich weiß nicht, wie ich’s sagen soll. Du bist nicht gerade der sanfteste Bursche der Welt. Ich meine, mich stört’s nicht. Für mich spielt das keine Rolle. Und wenn du der richtige Typ bist, dann spielt es auch keine Rolle … für sie. Ich will also bloß jedermann Zeit und Unannehmlichkeiten ersparen.«
»Zum Teufel damit. Ich brauche deine Beleidigungen nicht. Ich brauche deinen Job nicht. Du hast Glück, wenn du mich kriegst.«
»Wie kommt’s dann«, sagte er, »dass ich die letzten beiden Wochen den Platz bezahlen musste?«
Man kann einen Squash-Kumpel nicht hinters Licht führen. Selbst wenn dein Schlag perfekt ist, er merkt, wenn du pleite bist. Und der Hundesohn wollte immer noch »Sag das geheime Wort« spielen.
»Also gut, wenn du’s unbedingt wissen willst. Querbeet durch alle möglichen rauen Jobs, so könnte man meine Arbeit charakterisieren. Ich jage Kautionsflüchtige. Ich schürfe nach dem nötigen Dreck für Scheidungen. Ich spüre die Wirtschaftsganoven großer Firmen auf...«
Ich sah, wie seine linke Augenbraue zuckte. Das war praktisch ein Hinweis. Ich war dem geheimen Wort sehr, sehr nahe.
»...in ein paar meiner besten Fälle ging es darum, Leute zu schnappen, die große Unterschlagungen begangen hatten, bevor sie sich nach Brasilien absetzen konnten. Ich hab ein paar äußerst diskrete Sachen für Politiker erledigt. Ich biete Diskretion, Loyalität, überlegene Intelligenz und einen halben juristischen Grad.«
»Einen halben juristischen Grad?«
»Yeah«, sagte ich. »Hab vorzeitig mit Jura Schluss gemacht. Ist genauso nützlich, als wäre ich von einer Kosmetikschule abgegangen, bloß dass ich mir immer noch nicht selber die Nägel maniküren kann.«
»Wo« — ich wusste, dass er das fragen würde — »bist du gewesen?«
Meine Antwort, das wusste ich ebenfalls, würde die Sache klar machen. Ich hatte nicht den richtigen Namen, nicht den richtigen Stil oder das richtige Aussehen. Aber einmal im Leben war ich am richtigen Platz gewesen.
»Yale«, sagte ich.
Er lehnte sich zurück und tat so, als würde er überlegen.
Am nächsten Abend stieg ich um sieben Uhr an der Wall Street aus der U-Bahn.
Ich trug einen Anzug und eine Mietkrawatte. Um sechs hatte ich mich noch mal rasiert und meine Koteletten gestutzt. Die Frau, mit der ich zusammenlebte, hatte mein sauberstes Hemd gebügelt. Man würde mir um den Hals fallen.
Der Mann an der Rezeption saß unter einem großen, amorphen, modernen Gemälde, das, so schien es mir, die Farbe Grau symbolisieren sollte. Ich fragte nach Mr. Riggins. Als ich nicht warten musste, weil er sich gerade in einer Konferenz befand oder Überseegespräche führte, wurde mir klar, dass er wirklich in der Klemme steckte.
Er musterte mich prüfend und fand mich angemessen. Nicht gut genug für ein Lob. Nicht übel genug, um zu jammern. Also führte er mich durch die Kaninchengehege auf das Mitarbeiter-Territorium. Eine saubere, gesichtslose Fabrik des Geistes, in der die Mitanwälte immer noch emsig mit unbezahlten, aber den Klienten hoch in Rechnung gestellten Überstunden beschäftigt waren, um ihre Hingabe an den heiligen und hoch bezahlten Gral der Partnerschaft unter Beweis zu stellen.
Über eine Innentreppe stiegen wir nach oben zu den heiligen Gemächern der Partner. Die Anwaltskanzlei versorgt Mitarbeiter mit Büromöbeln; Partner kaufen sich ihre Einrichtungen selbst. Es ist eine der feinsten Methoden der westlichen Welt, Klassenunterschiede zu demonstrieren. Partner können sogar handgearbeitete Türen einsetzen lassen. Wie ein Trapper, der ins Indianergebiet vordringt, so sensibilisierte jedes Zeichen, jede Markierung Chips Ahnung einer potentiellen Gefahr..
»He« — ich legte ihm eine Hand auf seine Schulter —, »ich werde dich nicht in Verlegenheit bringen. Ich werde meiner Rasse Ehre machen.« Sein Blick besagte deutlich, dass Scherze unangebracht waren, wenn man von derart launischen feindlichen Mächten umgeben war. »Wirklich«, machte ich einen Rückzieher, »ich werde nicht mal ein Scherzchen machen. Ich werde mich benehmen, als wäre all dies Ernst, was ich übrigens keineswegs bezweifle. Ich werde mich rechtschaffen und korrekt benehmen.«
»Gut.«
Wir rückten unsere Krawatten zurecht, und er führte mich in das Eckbüro. Ein Eckbüro ist selbstverständlich allererste Klasse. Man stelle sich vor! Zwei Aussichten! Lediglich vier Räume pro Stockwerk besitzen zwei Aussichten! Und die Einrichtung. Ein persischer Teppich, ungefähr einen Morgen groß. Mittendrin ein antiker Schreibtisch. Eine reich verzierte Platte, keine Schubladen darunter, ein Schreibtisch, der laut und deutlich verkündet: funktionslos. Ein purer, unverfälschter Status-Schreibtisch. Es gab keine juristischen Bücher. Keine Bücherregale. All das brachte eines zum Ausdruck: Wenn du diesen Mann triffst, dann zahlst du nicht für Bücher, für staubige Recherchen oder für Aktenstudium. Wenn du diesen Mann triffst, dann zahlst du einzig und allein für das Privileg, ihn treffen zu dürfen.
Es gab nur zwei Stühle. Einer davon stand hinter dem Schreibtisch. Niemand musste erklären, dass Chip zu dieser Party nicht eingeladen war. Er bot mich dem juristischen Hohepriester dar, warf mir einen letzten bittenden Blick zu und verschwand.
Lawrence Choate Haven war ungefähr fünfundsechzig. Für seinen Anzug hätte ich zwei meiner Monatsmieten hinlegen müssen. Seine Nägel waren manikürt, sein Haar war präzise geschnitten, seine Bräune gepflegt, aber nicht übertrieben. Seine Haltung machte seiner Klasse alle Ehre; vielleicht trug er auch ein Korsett. Sein mittlerer Name stand für den Namen Choate im Firmen-Titel.
Er erklärte, dass er meine Referenzen überprüft hätte. Ich schaute bescheiden drein. Er hatte sie adäquat gefunden. Ich schaute erfreut.
»Wenn wir in der Vergangenheit gezwungen waren, Nachforschungen anstellen zu lassen, dann haben wir dafür eine der großen, etablierten Firmen engagiert. Die Verpflichtung zur Rechenschaftsablegung ist in den meisten Fällen eine wichtige Qualifikation. Wie alle positiven Qualifikationen hat sie jedoch auch ihre Kehrseite. Es bedeutet, dass ein ganzes System zum Einsatz kommt, und ein System bedeutet, dass eine beträchtliche Anzahl unbedeutender Leute aus Management, Buchhaltung usw. in die Sache involviert sind.
In diesem Fall haben wir eine Situation, in der Diskretion wichtiger ist als alles andere. Würde ich Sie für Choate, Winkler engagieren, dann könnte ich mir diese Entscheidungsfreiheit nicht zugestehen. Dies jedoch ist eine persönliche Angelegenheit, und so kann ich tatsächlich von dieser Freiheit Gebrauch machen.«
Der Mann sprach nicht nur in vollständigen Sätzen, sondern in vollständigen Abschnitten. Ein aussterbender Stil. Ich war beeindruckt.
Die Teilhaber von Choate, Winkler hatten Mr. Wood nicht wegen seiner überragenden juristischen Qualifikationen rekrutiert. Es war mehr ein Zufall gewesen.
Leisure Time Industries hatte als Schallplattenfirma angefangen, später waren noch Spielsachen, Spiele, Konzerte und Touristik hinzugekommen. Alles, was man unter Muße und Freizeit zusammenfassen konnte, und dazu noch einige Sachen, auf die das nicht zutraf. Eine ihrer Tochtergesellschaften stellte Squashschläger her. Doch auch sie hatten ihren Moment der Schwäche gehabt, und Charles Goreman, der Schwäche witterte wie ein Rüde eine läufige Hündin, hatte zugeschlagen. LTI war zwar tatsächlich größer als O&E, aber es zeigte sich schon bald, dass O&E gewinnen würde. Anstatt sich auf eine lange, blutige Schlacht einzulassen, änderte LTI den Kurs und steuerte eine freundliche Fusion an. Choate, Winkler führten die Verhandlungen, und alle verdienten sich eine goldene Nase.
Vor allem Choate, Winkler. Der ausgehandelte Vertrag schloss ein, dass sie die Anwälte von Over & East wurden. Sie hatten die Verliererseite vertreten und standen zum Schluss mit einem Klienten da, der doppelt so groß war.
Der Handel beinhaltete außerdem, dass Wood Teilhaber bei Choate, Winkler, Higgiston, Hahn & Moore wurde. Und so waren alle Beteiligte zufrieden. Over & East spielte weiterhin Takeover & Eat, die Honorare rollten bei Choate, Winkler nur so an, und Woods Anteil begann bei ca. 750.000 Dollar und stieg unaufhaltsam.
An einem Abend dann vor achtzehn Monaten hatte ein Junior- Buchhalter die Bücher von Choate, Winkler durchgesehen. Junior entdeckte etwas, das allen anderen Buchhaltern und Rechnungsprüfern acht Jahre lang entgangen war. Er arbeitete die ganze Nacht durch, prüfte, überprüfte und machte die Gegenprobe. Ungeduldig wartete er die Morgendämmerung ab und arbeitete den ganzen folgenden Tag hindurch, um das zu überprüfen, was während der Bürozeit überprüft werden musste.
Als sich Junior sicher war, arbeitete er sich bis ins Büro von Lawrence Choate Haven vor und legte die Bombe auf diesen makellosen, erstklassigen Status-Schreibtisch. Edgar Wood war ein Dieb. Schlimmer noch, er benützte die Anwaltskanzlei als Umschlagstelle.
Bis jetzt hatte Junior 4.873.927,64 Dollar aufgespürt, die von Over & East abgezogen und durch Choate, Winkler, Higgiston, Hahn & Moore an existierende, aber stillgelegte Tochtergesellschaften von Over & East weitergeleitet worden waren. Von dort aus war das Geld an die Lieferanten weitergeflossen, bei denen es sich stets um Edgar Wood handelte. Die anschließenden Nachforschungen erbrachten eine Gesamtsumme von über acht Millionen Dollar.
»Vielleicht«, sagte Haven, »handelte ich überstürzt. Nur zu häufig wird ein Mantel des Schweigens, wird ein Schleier über das Gesicht der Wahrheit gezogen. Die Partner sorgen sich mehr um ihr Image in der Öffentlichkeit als um die Bestrafung des Täters. Doch ich war damals der Meinung — und ich bin es auch heute noch — dass dies das falsche Vorgehen ist. Der Schuldige wird buchstäblich belohnt, und die Wiedergutmachung wird Sache der Aktionäre oder in unserem Fall der Teilhaber. Man krümmt sich vor Angst, dass die Öffentlichkeit wegen eines Übeltäters glauben, die gesamte Firma wäre irgendwelcher Vergehen fähig.
Das ist eine Form der Feigheit und ein Missbrauch des Vertrauens der Öffentlichkeit.
Choate, Winkler, Higgiston, Hahn & Moore existiert seit über hundertfünfzig Jahren. In all diesen Jahren hat sich nie etwas Vergleichbares ereignet. Nichts hat unseren Namen je beschmutzt. Ich war der Meinung, dass uns eine harte Reaktion nur stärken würde. Die anderen Senior-Partner stimmten mir zu, wenn schon aus keinem anderen Grund außer, dass irgendjemand schließlich Maßstäbe setzen muss.
Wir beschlossen, vollumfänglich Anklage zu erheben.«
Das taten sie auch. Sie schalteten sofort Robert Morganthau, Staatsanwalt in Manhattan, ein. Noch am gleichen Tag. Noch bevor sie Mr. Goreman informierten. Noch bevor sie Over & East informierten. Noch bevor sie Mr. Wood mit den Tatsachen konfrontierten.
Auf diese Weise konnten sie sich keinen Rückzug mehr erlauben. Und es gab auch keinen.
»Ich setzte eine Kette von Ereignissen in Gang, die nicht vorhersehbar waren. Obwohl Edgar Wood Gelder veruntreut hatte, konnte ich mir nicht vorstellen, dass er Außenstehende in diese Sache hineinziehen und, schlimmer noch, das Vertrauensverhältnis zwischen Anwalt und Mandant in den Schmutz ziehen würde.«
Edgar Wood, Anwalt von Over & East, persönlicher Anwalt von Charles Goreman, hatte Zugang zu allem und jedem gehabt. Doch dieses Wissen war geheim. Er durfte nichts davon weitergeben. Das Verhältnis Anwalt und Klient basiert auf Vertrauen. Es ist das Fundament. Der Anwalt darf nie etwas über die Angelegenheiten seines Klienten verlauten lassen.
Jedermann rechnete nun mit einer neuen Attacke der SEC gegen Over & East, und die Kanzlei, die angeheuert wurde, um diesen Angriff zurückzuschlagen, war Douglas, Cohen, Bartholomew, Neffsky und McDonald. Laut Choate Haven war der Grund dafür, dass Choate, Winkler teilweise verantwortlich zeichnete für das Vorgehen der SEC und eine Anzahl von Klagen, in die Wood und Over & East verstrickt waren.
Ich hatte von Douglas, Cohen gehört. Revolverhelden im 3000- Dollar- Anzug. Die Choate, Winklers und Co der legalen Welt führten die tagtäglichen Geschäfte zwischen Firmen, Staaten und sogar Nationen. Aber wenn die Kacke am Dampfen war, wenn das FBI die noch rauchende Waffe entdeckt hatte, wenn der Vizepräsident wegen eines Drogendelikts angeklagt war, dann wurde Douglas, Cohen gerufen.
Sie waren so gut, dass die Namen im Briefkopf tatsächlich die noch nicht verstorbener Anwälte waren.
Doch selbst sie hatten Probleme. Sie wollten wissen, was Wood für Aussagen machte. Die SEC, die Wood irgendwo versteckt hatte und seine Zeugenaussage im geheimen aufnahm, argumentierte bis jetzt mit Erfolg, dass sie als Aufsichtsbehörde nicht Teil des Gerichtssystems waren und keine Akteneinsicht gewähren mussten. Die SEC ließ der Beleidigung auch noch den Schmerz folgen und gab ausgewählte Informationen an Wall Street Journal und Times weiter.
»Sie sind die mit der Sache befassten Anwälte. Doch ich trage als Privatperson eine gewisse Verantwortung, da mein Verhalten, wie korrekt und angemessen auch immer, gewissen betroffenen Personenkreisen, deren Wohlergehen mir anvertraut war, Schaden zufügen kann.«
»Yeah, ich kann den Burschen aufspüren«, sagte ich. »Ich kann ihn aufspüren. Vielleicht können Mr. Wood und ich ein kleines Gespräch führen. Obwohl ich nicht glaube, dass er für mich seine Aussage zusammenfassen wird. Ich habe Kontakte zur Times, aber ich möchte wetten, sie wissen auch nicht mehr als das, was sie veröffentlichen. Ich kann mich an eine Sekretärin oder Stenotypistin unten in D.C. ranmachen … aber ich glaube nicht, dass damit Ihre Fragen beantwortet werden, jedenfalls nicht auf lange Sicht, und diese Sache zieht sich hin. Also müssen wir es anders versuchen.«
»Wenn Sie damit andeuten wollen, dass Sie womöglich die vom Gesetz gezogenen Grenzen überschreiten wollen, so muss ich mich auf alle Fälle gegen eine derartige Handlungsweise aussprechen.«
Ich sah ihn an und zuckte die Achseln.
»Können Sie die Sache regeln oder nicht? Sie scheinen Zweifel zu haben.«
Ich erhob mich. »Ich erledige den Job. Ich bringe Ihnen Ergebnisse. Wenn das Honorar stimmt.« Ich ging hinüber zum Fenster. Der Wind pfiff von Turm zu Turm und peitschte kleine Wolkenfetzen gegen die Fensterscheibe. »Die Spesen könnten ganz schön in die Höhe gehen. Raus aus der Stadt und so «, sagte ich über meine Schulter hinweg.
»Hier sind fünfunddreißigtausend Dollar«, sagte er. Die Zahl ließ mich herumwirbeln. Statt eines Schecks stand plötzlich ein Aktenkoffer aus festem Karton für 5 Dollar 98 auf dem polierten Holz des Status-Schreibtisches. Das konnte nur Bargeld bedeuten. Ich ging zum Schreibtisch und riss den Koffer gierig auf. Es war Bargeld.
Zusätzlich enthielt der Koffer allerlei Kleinkram wie Fotos und ein Dossier über den Mann, das die meisten Privatdetektive als hilfreich angesehen hätten. Hübsch, aber meine Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf die grünen Scheinchen.
»Sie erhalten die gleiche Summe noch einmal, wenn Sie mir eine genaue Zusammenfassung oder die Durchschrift von Mr. Woods Zeugenaussage liefern.«
»Geht in Ordnung«, sagte ich.